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Thema: T21er bekommen viel seltener Krebs als andere Menschen (http://perfektibilistenorden.de/topic.php?id=2991)


Geschrieben von: 55555 am: 26.05.09, 17:49:09
Zitat:
Menschen mit Trisomie 21, dem Down-Syndrom, bekommen selten Krebs.

[...]

Interessanterweise ist bei ihnen das Krebsrisiko stark vermindert - um den Faktor zehn.

[...]

Ryeom und ihre Kollegen - darunter auch Folkman - machten nun das Gen Dscr1 auf Chromosom 21 als Grund aus, warum Trisomie 21 vor Krebs schützt. Wie die Forscher im Fachmagazin " Nature" berichten, schützte das Gen Mäuse vor Tumorwachstum.

Quelle


Geschrieben von: haggard am: 26.05.09, 23:31:42
wie alt sind ihre "forschungsobjekte" geworden im vergleich zu anderen menschen ohne ggf. multiplen organschäden?


Geschrieben von: 55555 am: 27.05.09, 00:37:25
Die Forschungsobjekte waren Mäuse.


Geschrieben von: Coyote am: 26.06.09, 21:55:46
Mein Cousin mit Trisomie 21 hatte als junger Mensch Leukämie. Wurde aber rechtzeitig gut und erfolgreich behandelt.


Geschrieben von: feder am: 27.08.13, 13:18:58
Hatte gestern gelesen (finde die Stelle gerade nicht mehr), dass die Wahrscheinlichkeit für Menschen mit Trisomie 21 im Kinder- und Jugendalter an Leukämie zu erkranken deutlich höher sei, als für Menschen ohne Trisomie 21. Allerdings würden diejenigen mit T21 deutlich besser auf Chemotherapie ansprechen.

Andere Krebsarten seien bei Menschen mit Trisomie 21 jedoch deutlich seltener, da die Trisomie dazu führen würde, dass Krebstumore nicht mit Blut versorgt würden und sich deshalb nicht weiter ausbreiten könnten, bzw. gar nicht erst zu wachsen anfingen.


Geschrieben von: 55555 am: 27.08.13, 13:52:30
Zitat:
Die akute Megakaryoblastenleukämie (Akute myeloische Leukämie, megakaryoblastischer Subtyp / AMkL) ist die Form von Leukämie, die am häufigsten bei jüngeren Kindern mit Down-Syndrom (Trisomie 21) auftritt; ihr Risiko an Leukämie zu erkranken, ist gegenüber dem Durchschnitt um das 20-fache erhöht, was eine Auftretenshäufigkeit von 1:100 bedeutet. Im Gegensatz zu nicht betroffenen Kindern sprechen Kinder mit zusätzlichem Erbmaterial des 21. Chromosoms jedoch meist besser auf eine Behandlung mittels Chemotherapie an, ihre Heilungs- und Überlebenschancen sind deutlich höher und Rückfälle seltener. Bei einer Studie wurde herausgefunden, dass für dieses Phänomen offenbar eine bestimmte Genmutation, die sogenannte GATA1-Mutation, verantwortlich ist, genauer gesagt das 40-kDA GATA1 Protein. Es bedingt eine verbesserte Wirksamkeit der Medikation. Jedoch liegt es wahrscheinlich ebenfalls an dieser Mutation, dass Kinder mit einer Trisomie 21 häufiger die Form von Leukämie bekommen, die durch die Mutation erfolgversprechender behandelt werden kann.[8] Abgesehen von dem erhöhten Leukämie-Risiko sind Menschen mit Down-Syndrom unterdurchschnittlich anfällig für andere Formen von Krebserkrankungen. In sechs unabhängig voneinander durchgeführten Studien konnte erwiesen werden, dass z. B. Neuroblastome, Nephroblastome, Unterleibskrebs, Brustkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs sehr selten auftreten: „Verglichen nach Alter und Geschlecht ist die Wahrscheinlichkeit für eine Person mit Down-Syndrom, an irgendeiner Form von Gewebekrebs zu sterben, um 50 bis 100 Mal niedriger“ als üblich.[9] Zurückgeführt werden kann dies neben dem durch das zusätzliche Erbmaterial offenbar begünstigten Schutzmechanismus des Körpers auch darauf, dass die mit der Trisomie 21 zusammenhängende Disposition für insbesondere Leukämie bekannt ist und eine Erkrankung aufgrund häufigerer Arztbesuche (z. B. wegen der Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen) oft in sehr frühen Stadien erkannt und behandelt werden kann. Darüber hinaus leben die meisten Menschen mit Down-Syndrom deutlich gesünder, insbesondere Alkohol und Nikotin werden selten aktiv konsumiert, was das Risiko, an Krebs zu erkranken, zusätzlich senkt.

Quelle


Geschrieben von: PvdL am: 27.08.13, 13:53:28
Zumindest kann man feststellen, daß nicht alle s.g. Erbkrankheiten nur Nachteile bringen. Darwins Theorie zufolge ist Mutation der Motor der Evolution. Warum nicht auch beim Menschen?