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Geschrieben von: 55555 am: 16.12.08, 15:28:17
Wenn du ausgeprägte Empathie besitzen würdest, würdest du ihn dann nicht besser verstehen?


Geschrieben von: Losy am: 16.12.08, 16:12:34
Zitat von 55555:
Wenn du ausgeprägte Empathie besitzen würdest, würdest du ihn dann nicht besser verstehen?


doch das stimmt. Es gibt aber Situationen wie beim Sex, die meine sehr emozionale Grenze(gebe ich zu) überschreiten.

Trotzdem wenn ich eine Erklärung dafür bekomme geht es mir besser. Gestern hat er gesagt,dass er weggegangen ist, da ich den ursprunglichen Plan geändert habe. Das stimmt. Ok für ihn das war ein wichtiger Grund. Wir sind nunmal anders. Ist sowas vorgekommen bei euch und euren Partner auch?

FRAGE: ist Negativismus typisch? Kann er positive Entwicklungen wertschätzen? Oder ist dies ganz individuell?

Vielen Dank für die Antwort.

Liebe Grüsse,
Losy


Geschrieben von: 55555 am: 16.12.08, 16:57:33
Was verstehst du unter Empathie? Dich mit jemandem verbunden fühlen?

Autisten haben genauso emotionale Grenzen, nur liegen die mitunter in anderen Bereichen. Negativismus ist nicht typisch, kann aber überwiegen bei Angehörigen einer diskriminierten Minderheit. Ich denke Negativismus ist immer ein Zeichen, daß noch keine ausreichende Grundlage vorhanden ist zwischen zwei Personen, die eine zufriedenstellende Situation begründen könnte. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, daß du ihm nicht genug Freiraum läßt.


Geschrieben von: Losy am: 16.12.08, 21:18:24
@55555 Danke! olala alles sieht anders als ich gedacht habe.

Empathie=sich in der Lage eines anderen Menschen versetzten zu können. Wenn ich üre dass ihm was wehe tut, dann vermeide ich es....dadurch nach einigen Tagen merke ich dass ich meine Bedürfnisse vergessen habe. Dann bin ich sauer auf ihn da ich mich manipulieren lassen habe durch seine Wutausbrüche. Dann habe ich kein Verständniss mehr oder will nicht mehr haben und somit entsteht einen Teufelskreis.

Ja es kann sein dass er sich eingeengt fühlt da ich Erwartungen habe/ hm gehabt gabe.

Liebe Grüsse,
Losy


Geschrieben von: Losy am: 16.12.08, 21:21:36
Er hat mich gebeten Liebe durch Verständniss zu ersetzten. Kann er sowas wie meinstens "Liebe" definiert wird empfinden? Liebe=wenn man Opfer bringen kann damit den anderen besser geht...wenn man Zeit mit jemanden verbringen will usw...oder ist es anders bei ihm?

Danke wieder für eure Hilfe,
Losy


Geschrieben von: haggard am: 16.12.08, 21:59:47
wenn ich für irgendetwas opfer bringen müsste, würde wohl etwas schief laufen...


Geschrieben von: Losy am: 16.12.08, 22:26:51
ok azrael, verstehe. Danke.


Geschrieben von: drvaust am: 17.12.08, 03:14:05
Zitat von Losy:
Kann er sowas wie meinstens "Liebe" definiert wird empfinden? Liebe=wenn man Opfer bringen kann damit den anderen besser geht...wenn man Zeit mit jemanden verbringen will usw...oder ist es anders bei ihm?
Auch Autisten können Liebe empfinden. Aber Autisten sind etwas anders und damit auch die Liebe von Autisten.
Manche Verhaltensweisen, die für NA zur Liebe gehören, sind für Autisten unangenehm. Z.B. Umarmung und Küssen, was bei Liebenden als normal gilt, kann für Autisten unangenehm sein. Dafür kann für Autisten etwas anderes wichtig sein, z.B. regelmäßig an die geliebte Person denken und ihr eine Freude machen. Scheinbare Selbstverständlichkeiten können für Autisten schon Opfer sein. Das ist aber unterschiedlich, auch Autisten sind unterschiedlich. Autisten sind nicht gefühllos.
Ich könnte Opfer bringen, damit es jemand Geliebten besser geht. Mein Bedürfnis, mit jemand Zeit zu verbringen, ist geringer, zumindest nicht ständig.
Mich hatte mal eine Freundin, vielleicht liebte ich sie, plötzlich umarmt und ich empfand das als angenehm, aber sehr intensiv. Eine andere Person wäre danach vielleicht im Krankenhaus erwacht.


Geschrieben von: Losy am: 17.12.08, 23:50:16
Zitat von drvaust:

Manche Verhaltensweisen, die für NA zur Liebe gehören, sind für Autisten unangenehm. Z.B. Umarmung und Küssen, was bei Liebenden als normal gilt, kann für Autisten unangenehm sein. Dafür kann für Autisten etwas anderes wichtig sein, z.B. regelmäßig an die geliebte Person denken und ihr eine Freude machen.

Danke, gut zu wissen, dass nicht nur er so ist. Ich habe das persönlich genommen.

Zitat von drvaust:
Mein Bedürfnis, mit jemand Zeit zu verbringen, ist geringer, zumindest nicht ständig.

Es ist sehr schwierig für mich das zu akzeptieren, da er mehr Zeit mit seinen Freunden verbringt als mit mir. Erklärung: es ist leichter mit dennen und die kann er nicht verletzen.
Zitat von drvaust:

Mich hatte mal eine Freundin, vielleicht liebte ich sie, plötzlich umarmt und ich empfand das als angenehm, aber sehr intensiv. Eine andere Person wäre danach vielleicht im Krankenhaus erwacht.
sympatisch: erinnert mich an ihn...manchmal hat er Angst bei abrupten Bewegungen in seiner Richtung...anderseits umarmt er eine Freundin von ihm..o dann tut es mir aber schon weh.


Geschrieben von: honeypot am: 18.12.08, 16:36:17
Glaubst Du, Losy, dass es Dir gut tut Dich für eine Beziehung auf solch harten Vorgaben einzulassen? Hart, weil sie offensichtlich fern von dem sind, was Du als selbstverständlich betrachtest?

Für mich klingt das nicht gesund, wenn jemand wegen einer Beziehung emotional so am Boden liegt, wie du es schreibst. Es ist in Ordnung Kompromisse einzugehen, aber es gehört aus ein großes Stück gegenseitige Rücksichtnahme in eine Beziehung. Ein starkes Ungleichgewicht in Sachen Anpassung/Forderung/Verständnis/Rücksichtnahme kann auf Dauer (außer bei völliger Selbstaufgabe) nicht gut gehen. Sagt mir meine Erfahrung.

Zu allererst solltest Du Rücksicht auf Deine ureigensten Bedürfnisse nehmen, sonst bleibst du auf der Strecke.


Geschrieben von: 55555 am: 18.12.08, 17:08:37
Vielleicht neigt Losy ja allgemein zu Hin- und Hergerissenheit? Soll es auch geben.


Geschrieben von: honeypot am: 18.12.08, 22:48:09
Was meinst du mit "Hin- und Hergerissenheit"?