hier viele Schimpfwörter einfügen... Ich habe wegen dem Mist vor einem Jahr meine große Liebe verloren. Das letzte Jahr war die Hölle.
in einem Zuge mit
"Emotionen absolut unterentwickelt"
Ist ein Paradox. Deine Emotionen sind doch vorhanden, wie bei jedem anderen Menschen auch. Wut, Liebe, Trauer und ein dringendes Bedürfnis danach intensive Emotionen auszudrücken ist auch vorhanden. Von unterentwickelt kann man hier kaum sprechen. Impulsiv geradezu, unkontrolliert vielleicht, sehr intensiv, deutlich, mitteilsam, übersprudelnd... aber ganz sicher nicht unterentwickelt.
das ich anders ticke als die anderen. ... Ich verstehe sie nicht, sie kommunizieren mir zu unsauber ... weil ich Dinge sehe, erkenne und einordne, welche die Anderen nicht mal auf dem Schirm haben.
Diese Tatsache haben sehr viele Menschen die ich kenne bereits geäußert, ob nun Autisten oder nicht. Es scheint eine charakterliche Sache zu sein, ob man das so sieht oder anders. Ich kenne auch Autisten, die darauf überhaupt keinen Wert legen, sich nonstop konzentrieren zu müssen, immer sauber zu kommunizieren, alles einzuordnen etc.
Ich hörte diese Geschichte das Gefühl haben tun zu müssen insbesondere von Menschen, die etwas Schlimmes erlebten, andere Menschen als Bedrohung erleben und andere Menschen immer analysieren müssen, um keine Fehler zu machen - meinen diese Menschen tun zu müssen. Für mich hört sich das sehr anstrengend an. Aus meiner Sicht machen diese kleinen Dinge wie eben auch "so zu sprechen wie der Mund gewachsen ist" (unsauberes Komunizieren) und "9 gerade sein lassen" (die anderen sein lassen wie sie sind, ohne ständig zu analysieren) ein gemütliches Zusammenleben aus. Wenn mir Menschen von diesem Charakterzug bei sich erzählen danke ich mir immer, dass ich so nicht bin.
Meine Sozialkompetenz ist suboptimal
Es gibt hier einige Theorien, wie Kinder in der Entwicklung das Gefühl bekommen, sie seien Sozial unkompetent und auch nach Außen hin diesen Anschein erwecken, wodurch sie das überhaupt erst entwickeln das Gefühl. Meist haben Menschen, welche von sich sagen sie wären Sozial Unkompetent Menschen in ihrer Umgebung gehabt, die ihnen das mitteilten. Das kann natürlich auch daran liegen, dass man charakterlich wirklich fürchterlich ist - oder man ist von Menschen umgeben, die eine gewisse Norm voraus setzen und man einfach in dieses SchemaF nicht hinein passt. Ganz viele "Kategorien" entstanden daraus. Jene die mit Migrationshintergrund ins Land kommen seien "mangelnd an Sozialkompetenz" z.B. Dabei sind das vielleicht Jugendliche aus einem Kriegsgebiet und dort ist es sehr wohl eine optimale Sozialkompetenz sich zu erwehren zu wissen. Hier in einer Schule dann im "Kriegsmodus der Traumatisierung" zu verharren gilt aber nicht als Sozial kompetent, auch wenn es sozial kompetent ist in Anbetracht der Geschichte dieses Kindes. Derzeit sind sehr viele Kinder und Jugendliche in "Sozialkompetenztrainings" untergebracht von unterschiedlichsten Anbietern.
Impulsivität bei Gefühlen gehört glaube ich auch in diesen Bereich, sprich enormes Erleben von Gefühlen wie Trauer, Liebe und Wut,... wo auch immer Deiner Meinung nach Dein Bereich ist, in dem Du nicht sozial kompetent bist, wer weiß was das bedeutet. Diese enorme Kontrolle auch hier:
Hirnkapazitäteneinsatz und absoluter Selbstdisziplin
Selbstdisziplin, Hirnkapazitätseinsatz... nonstop im Bereitschaft, ständig am analysieren, niemals Ruhe... ist entweder Dein Charakter oder durch ein Erlebnis geprägt worden. Das ist sehr anstrengend wenn ich mir das vorstelle, ich müsste immer mein Hirn aktiv haben, immer absolut diszipliniert sein... puh. Ich bin Autistin und fände sowas in meinem Leben anstrengend, wüsste gar nicht, wo ich die Energie für sowas hernehmen sollte - mein Plan wäre hier vermutlich eine gute Meditation der Gedankenstille, sowas würde meiner Art zu sein widersprechen. Ich kann zwar an sich denken und diszipliniert handeln, aber das wäre nun nichts, was ich dauernd haben wollen würde, lieber ist mir eine vertraute, gemütliche Umgebung, in der ich auch eben einfach mal 9e grad sein lassen kann und rede wie mir der Mund gewachsen ist, ebenso wie die Menschen um mich.
"Griabig" - ist das bayrische Wort dafür, wo ich herkomme. Da wo es so ist, ist es "griabig". Im Schatten sitzen, sich über nix Sorgen machen, den Tag Tag sein lassen, den Herrgott einen guten Mann sein lassen und "die Seele baumeln lassen" - so geht das. Für mich allerdings. Wie gesagt ist das Charakterlich sehr verschieden und auch von der Lebensgeschichte her.
Jetzt ist mir alles Klar. Du kannst nicht anders
Warum solltest Du auch anders? Bisher habe ich überhaupt noch keine Eigenschaft hier gelesen, bei der man sich fragen solle, ob man überhaupt anders können sollte. Ist doch alles gut, temperamentvoller Mensch, mit einem sehr analysierenden Charakterzug, auch im Alltag angewandt. Ist nicht jedermanns Sache, ich analysiere lieber hier mal in einem Forum oder sonstig beruflich, privat aber nicht, wozu auch sollte das gut sein, niemals Ruhe? nein. Aber für wen anders, wers mag, warum nicht? Wäre doch langweilig wenn alle Menschen gleich wären.
Verwirrtheit bei Veränderung, wenn das "Bild" nicht mehr passt, krasse Nahrunsmittelprobleme, sehr klares "Ich mag / ich mag nicht" Verhalten, das exessiv durchgezogen wird, völliges Unverständnis für Zwischentöne oder Andeutungen - man hört sie einfach nicht, emotionale "Unfähigkeit" und Unverständnis vor allem bei starken Emotionen oder emotionalem Mitteilungsbedürfnis bei Frauen ( das jetzt natürlich eher bei mir ), absolut bei sich sein, Rückzug, Aggression wenn "die Kreise" gestört werden, Überforderung durch die Komplexität der Welt, wenn man sie nicht strukturiert angeht, wenig Hobbys - diese total exessiv und bis zur Genialität, usw.
Diese Liste ist ja ganz nett, aber sie kann unzählige Gründe habe, warum sie so sind wie sie sind. Traumatisierte Menschen neigen zu starrer Ordnung - ebenso wie Autisten die in einer Reizhölle lieber Ordnung haben, weil es unter massivsten sensorischer Reizflut sonst schwierig ist. Sehr klare Ablehung von Verhalten kann auch unzählige Gründe haben. Es kann in einer Schule z.B. besagte sensorische Hölle existieren, so dass aus Selbstschutz allein schon hier ein Ablehnung existiert. Es kann aber genausogut ein Lehrer existieren, der den Schüler misshandelt, oder andere Schüler die ihn drangsalieren etc... und schon sieht das ebenso nach Verweigerung aus, auch wenn die Gründe verschieden sind. oder oder oder eben... Auch sind nicht Autisten mit der Komplexität an sich überfordert wie Du das beschreibst, sondern sie sind ob der sensorischen Reizlastigkeit überlastet, das ist ein großer Unterschied! das eine hat mit dem anderen schon fast nichts mehr miteinander zu tun, auch wenn beides gleichzeitig auftreten kann. Traumatisierte Kinder hingegen zeigen bei der Existenz von komplexen Situationen an sich schon oft überlastung, da sie von vielen Triggern überlastet sind, die komplexe Situationen automatisch meist mit sich bringen. Auch hier würden beiden den Rückzug antreten, wenn es sensorisch übervoll ist UND komplex in der Situation an sich. Dennoch kann zwar auch ein Autist natürlich traumatisiert sein, aber muss es logischer Weise nicht sein etc.
Mir scheint diese Lehrerin nicht ganz sicher fest verankert in diesem Gebiet. Nur weil jemand irgend etwas leitet, muss dieser jemand sich nicht mit dem Erkennen von Ursachen von Verhalten auskennen. Mir fällt auf, dass sich insbesondere sogar Leiter von Einrichtungen hier nicht spezialisiert haben, da sie sich auf der Leiten, Führen und Lenken von Einrichtungen spezialisiert haben.
Sollte sich Deine Einschätzung somit nur auf die Aussage der Leiterin beziehen, fände ich es schwierig, weil das keine gute Beschreibung darstellt, was Autismus ist. Es kann sein, muss aber nicht - es kann auch alles ganz anders sein, weil nach den Ursachen nicht gefragt wurde bisher. Autisten neigen eher zu einer "Intense-World" nach einer Theorie von Markram zumindest. Nach Walker ist Autismus: "Autismus ist ein Entwicklungsphänomen, was bedeutet dass es im Mutterleib beginnt, es angeboren ist und während der gesamten Lebensdauer einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung auf verschiedenen Ebenen hat. Autismus verursacht charakteristische, untypische Arten des Denkens, der Bewegung, der Interaktion, sowie der sensorischen und kognitiven Verarbeitung."
Und ich habe selbstverständlich, nachdem sie sich getrennt hat, alle Brücken sehr sehr gründlich zerschlagen.
Beziehungsprobleme sind manigfaltig. Es wäre deutlich vermessen zu sagen: so ist es richtig und typisch für Autisten. Nein - das ist wieder reine Charaktersache. Ich z.B. als Autistin habe zu allen meinen Beziehungen einen gesunden (aus meiner Sicht eben im Gegensatz zu Dir für mich gesund) Kontakt aufrecht erhalten. Ich habe sie als Freunde im Leben behalten, auch wenn sie keine Lebenspartner wurden.
Ich bin ständig, unablässig dabei zu analysieren, einzuordnen, gegenzuchecken, die kleinste Bewegung in Bezug auf das große Ganze abzugleichen. Und ich bin natürlich auch total manipulativ.
Ich weiß jetzt nicht, was das damit zu tun hat Autist zu sein, manipulativ veranlagt zu sein. Es gibt viele Menschen, die andere Menschen manipulieren. Das gehört ja fast schon zum "guten Ton" in dieser Gesellschaft und wird als sehr hohe soziales Gut aufgefasst. Warum Du dauernd alles analysierst, einordnest, gegecheckst, immer alles in Bezug auf das große Ganze abgleichst weiß ich somit nicht. Typisch für Autisten ist das nicht unbedingt, auch wenn das vermutlich Autisten schon einige auch tun. Du wirst diesen Charakterzug aber bei unzähligen Nicht-Autisten ebenfalls finden.
Es läuft IMMER das "System", das "Muster", das Gitternetzwerk der Welt in meinem Kopf. Das kann ich mir nichtmal wegsaufen.
Diese Beschreibung habe ich noch nie von einem Autisten gehört. Ich kenne Menschen die nur in Bildern denken, ich kenne Menschen die ungewöhnlich in Code denken, jene die Zahlen im inneren Auge sehen. Von Gitternetzwerken der Welt im Kopf habe ich noch nie gehört. Wegsaufen... warum um alles in der Welt solltest Du Deine Art zu denken wegsaufen wollen? - frage ich mich da. Herrje... was für eine Idee.
Was ich jetzt dringend brauche, ist eine Austauschmöglichkeit mit Menschen die ähnlich ticken. Oder das Problem selbst haben. Und das persönlich, da ich der virtuellen Welt nicht viel abgewinnen kann.
Welche Menschen Dir ähnlich sind, das weiß ich nicht. Wenn Du allerdings nicht in einer virtuellen Welt darüber sprechen möchtest und Austausch suchst, würde ich mich an Deiner Stelle nicht in ein Forum dafür begeben, sondern in die Wirkliche Welt hinaus. Vielleicht findest Du dort ja Menschen, die auch "Gitternetzwerke" der "Nonstop-Analyse" im Kopf haben?
Von "Selbsthilfegruppen" der Nonstop-Anlaysen habe ich nur in Traumagruppen gehört. Traumatisierte Menschen zeigen so etwas, wie Du beschreibst, die fortwährende Analyse, auf keinen Fall allein leben können... warum meinst Du es nicht mit Dir aushalten zu können und warum möchtest Du Dich wie Du bist "wegsaufen"?
Bist Du Dir sicher, wenn Du Deinen Geschichte betrachtest, dass Dir nicht einmal ein traumatisierendes Ereignis widerfahren ist? Und solltest Du denken Du bist wirklich Autist, warum denkst Du das? Was sollte Dich zu einem Autisten zählen lassen? Die Liste der Einrichtungsleitung findet sich nirgends wieder, weder im ICD/DSM, möchte man patholgisch vorgehen mit eine Diagnosestigma, noch in der Beschreibung von Nick Walker, möchte man nach Diversität blicken.
Außer das "schon immer so" - es sind aber die entsprechenden Bereiche von Dir nicht genannt worden, die für Autisten typisch wären, wie die sensorische Komponente, die dann soziale/gesellschaftliche Folgen nach sich zieht.
Zitat Nick Walker: "Autismus ist eine genetisch bedingte menschliche neurologische Variante." - ohne die neurologische Komponente, ist man nicht Autist, so wie Autisten derzeit benamst und definiert wurden nach den Katalogen, denn nur diese bedingen das dann vorhin zitierte Entwicklungsphänomen.