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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Über den Tellerrand hinaus schauend, ist eine Entwicklung zur Öffentlichkeitsarbeit durch hochsensible Menschen zu erkennen.
Da autistischen Menschen vielfach in klinischen Bewertungen Sensibilität ganz abgesprochen wird, sehe ich die Entwicklung erklärender Hochsensibler als eine Möglichkeit, besondere Sensitivität in der Gesellschaft zu erklären und Offenheit dafür zu erwirken.
Wünschenswert wäre, wenn sich die Hochsensiblen, denen ein gesellschaftlich angepasstes Verhalten und Unauffälligkeit häufig mit Mühe gelingt, mit denen solidarisch erklären würden, die durch ihre Hypersensibilität in Stigmatisierung und Pathologisierung abgedrängt wurden und die täglich an der Barriereunfreiheit in unserer Gesellschaft leiden.
Es scheint unter den öffentlich agierenden Hochsensiblen eine gewisse Scheu vorzuherrschen, sich mit den Brüdern und Schwestern aus dem autistischen Bereich als "Sehr-ähnlich-beschaffen" zu verstehen. Das ist verständlich, weil am Beispiel der hochsensiblen Autisten ablesbar ist, was Gesellschaft mit Minderheiten anstellt, die nicht "unSichtbar" sind.

Ich würde mich persönlich freuen, wenn Hochsensible auf exkludierende Veranstaltungsformate verzichten würden, gerade auch, weil sie wissen und erleben, wie anstrengend Kurse und Versammlungen in überkommenen Angeboten sind (Kirchliche Anbieter dürfen dieses Ausschlusskriterium durchaus mal überdenken).

Erfreulich, dass auch Internetangebote gemacht werden, die Hochsensiblen aller Art Teilhabe und Austausch eröffnen und auch kostenlose Angebote gemacht werden, die hochsensiblen Sozialhilfeempfängern oder EU-Rentnern Rat und Hilfe zu bekommen ermöglichen.

Auch wenn Elinor Petzold und Anne Heintze aus therapeutischem Kontext heraus mit Hochsensiblen "arbeiten" (brrr/schüttel), so sei dem Hörer überlassen, deren Geäußertes zu reflektieren.
Hier ein aktueller Kongress, dessen Inhalt vielleicht nur noch 24 Stunden im Netz ist.
sexualitaetskongress.com/speaker/anne-heintze-9z0r/

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
10.11.17, 14:19:21
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Antares
(White Unicorn)

Sexualitätskongress

- puh, schwerer Stoff.

Mir ist das alles zu viel ... zu viel, mit ganzen Kongressen zu Sexualität. Das ist überhaupt nicht mein Thema, Sexualität gehört für mich in den Bereich: intim/privat. Mir würde nie einfallen einen Kongress für Autisten zu Sexualität zu veranstalten, daran teilzunehmen oder sonst etwas dazu.

Ich finde das im Genderbereich schon äußerst eigenartig anmutend, wie die Menschen ihr Innerstes der Öffentlichkeit zur Schau stellen, was eigentlich aus meiner Sicht für Initimpartner gehört. Das finde ich persönlich sogar tendentiell abstoßend, der öffentlich zelebrierte Sex in der Visualisation durch ein breites Publikum.

Zum Thema Autisten und Hochsensible: Es gibt meiner Erfahrung, aus Geschichten und meinem Erleben her einen Unterschied in der Reizverarbeitung als Mechanismus als Solchen bei Autisten.
10.11.17, 15:21:11
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Die Überschrift meines Beitrages sollte lauten
"Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker" (Che Guevara)- klappte technisch nicht;-).

Es war mein Ansinnen, Ähnlichkeiten zwischen "Hochsensiblen" und "Autisten" aufzuzeigen, die ein Miteinandergehen hin zu besserer Akzeptanz und schneller Veränderung in der Öffentlichkeit führen könnten. Es ist eine interessante Erfahrung, dass Nachfragen zu Solidarität oft mit Abgrenzung zu anderen beantwortet werden. Das wurde hier ja auch schon oft untereinander festgestellt. Miteinander zu gehen bedeutet nicht, dass Indentitätsmerkmale verwaschen werden sondern dass sich auf das angestrebte Ergebnis konzentriert wird.

Der "Kongress" im Internet ist eine der Möglichkeiten für Autisten, die sich nicht oder nicht gut in der Öffentlichkeit bewegen können, Teilhabe und unverbindliche Information zu erlangen. Dass es bei dieser speziellen Ausgabe um Sexualität von Hochsensiblen geht, ist eher nebensächlich, wird aber Interessenten finden.

Zum Begriff Kongress (lateinisch congressus = Zusammenkunft) sei noch gesagt, dass die ESH im Internet Sitzungen abgehalten hat und auch für barrierefreie Tagungen mit Lifestream plädiert, damit aus Zusammenkunft Zusammenwirken wird.
Die Erfahrungsberichte zu Sexualität, die z.B. in der Zusammenkunft hier im Forum geäußert wurden, sind nicht als freudvolle Demonstration persönlichen Erlebens sondern als praktische Lebenshilfe für den gedacht, der dazu Fragen hat und nach Antworten sucht.

@Antares: Sicher kennst du auch bei deinen Projekten mit autistischen Kindern die nicht einfache innere Auseinandersetzung: Was kann oder muss ich öffentlich machen bzw. wieviel Öffentlichkeit/Forschung mute ich den Betreffenden zu, damit ein Elend beendet werden kann oder was gehört in das persönliche Erleben und ins Schweigen der Betreffenden?
Es kann sich manchmal zur Gradwanderung zwischen Instrumentalisieren und dem Recht auf Anonymität der Betreffenden auswachsen. Keine einfachen Entscheidungen.

Wenn sich Menschen im Internet aus freier Entscheidung zum Thema Sexualität unterhalten, dann kann ich das respektieren und hoffe, dass sie die Folgen der Zur-Schau-Stellung überschauen können. Andererseits hat das Internet Randgruppen erst möglich gemacht, miteinander in Kontakt zu treten, was sie auch glücklich machte.

Aber, weggehend von der Freiwilligkeit bis hin zum Ausgeliefertsein:
Ich wünsche mir insbesondere von Menschen (Erziehungsberechtigten, Ärzten, Therapeuten, Verwandten, Lehrern, Forschern...), die andere Menschen und ihre Art in den Fokus der Öffentlichkeit stellen, dass sie sich ebenfalls der Folgen ihrer selbsterwählten und oft nicht von den Betreffenden bestätigten Stellvertreterschaft bewusst sind.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
10.11.17, 16:38:27
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Antares
(White Unicorn)

Ich kenne natürlich die ethische Frage der Forschung, doch sehe ich hier die Anonymität bei Forschung als strikt und absolut.

Dass mir persönliche Sexualität nicht als Öffentlichkeitsakt gefällt liegt an meiner persönlichen Einstellung dazu, weshalb ich selbst wenn der Kongress barrierefrei für Autisten wäre, nicht an ihm teilnehmen (wollen) würde.

Es ist eine Verbindung zwischen verschiedenen Minderheiten:

- Autisten
- Hochsensible
- ...

bestimmt praktisch, wenn man es für etwas brauchen kann. Mir fehlt allerdings real ein Grund, weshalb ich mit anderen Minderheiten gemeinsam im Moment etwas beginnen sollte, wo noch nicht einmal die Autisten untereinander halbwegs harmonisch zusammen arbeiten würden.

Hochsensibel sein und Autist sein sind zwei verschiedene Dinge, wie man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann so richtig. Manche Studien (die allerdings wahrlich für Mäuse grausam waren) bestätigen ja auch die Beobachtung, die bereits Autisten selbst machen:

- die Reizverarbeitung ist unterschiedlich
- wodurch eigene Seinsmuster entstehen
- die ganz tief in verschiedene physische und biologische Bereiche gehen
- und deshalb Barrieren bedürfen, die regulierbar sind
- um keinen Schaden an Körper, Leib und Seele zu erfahren

Hochsensiblität an sich, nur weil jemand Geräusche oder sonst etwas intensiver wahr nimmt, hat nicht diese komplette Andersartigkeit zur Folge. Wobei vermutlich auch so manch einer von einen in eine andere Schublade von einem anderen geschoben wird, was aber bei vielen Schubladen der Fall ist. Bestimmt gibt es auch Menschen, die weder wirklich nur hochsensibel sind, noch auch wirklich eine Reizverarbeitung von Autisten zeigen, also gar nirgends rein passen.

So ganz verstehe ich glaube ich Dein Anliegen (noch) nicht, was Du damit sagen möchtest. Du meinst die Autistenverbände sollten sich besser auch mit anderen Verbänden anderer Minderheiten zusammenschließen?
10.11.17, 18:04:10
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Antares
(White Unicorn)

Ein Beispiel da Du unsere Projekte ansprichst:

https://white-unicorn.org/?mod=schulmodelle

Wir benennen die Bundesländer in denen wir aktiv sind und stützen das mit Arbeiten, wie z.B. der Bachelorarbeit:

https://white-unicorn.org/?mod=bachelorstass

Die Daten der Teilnehmer zur Umfrage sind per System-Komponenten online komplett eliminiert worden, bereits gleich nach dem Absenden der Umfrage. Die Umfrage die persönlich Kinder betrifft und schriftlich abgelegt werden, sind streng unter Verschluss und Geheimhaltung verwahrt. Sie müssen nur eine bestimmte Frist abgelegt werden, eben unter strenger Vertraulichkeit. Dafür müssen wir als Forschungsträger garantieren.

Ich sehe somit die Ethik eher bei der Frage: müssen Mäuse wirklich sein? Hätte man nicht einfach auch die Autisten fragen können? Wir haben uns klar dazu positioniert: Mäuse müssen nicht sein, wir fragen die Autisten.

Mir fehlt aber auch hier der Zusammenhang im Moment irgendwie ^^
10.11.17, 18:20:34
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