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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Die Frage mag zwar blöd klingen, aber ich stelle sie trotzdem. Ich meine, hier schreiben alle, was bedeutet, jeder hier ist mindestens fähig zur schriftlichen Kommunikation.

Ich rede im Alltag, gestikuliere durchaus auch dabei. Allerdings heißt das nicht, dass die Gestiken zum Gesagten passen. Mimik nutze ich kaum, und wenn, dann eher unbewusst, wei ich nie gelernt habe, über Mimik zu kommunizieren. Ich verstehe auch fast keine Mimik.

Wenn ich Dinge erkläre, benutze ich häufig eine bildhafte Sprache, weil ich das selbst besser verstehe. Oder ich nutze Alltagssituationen, um etwas zu erklären.

Erzähle ich von yerlebnissen, Filmen oder Büchern, versuche ich, im Gegenüber Bilder, Sinneswahrnehmungen und Emotionen zum Leben zu erwecken.

Dinge, für die ich keine Worte finde, umschreibe ich.

Traumatische Erfahrungen kann ich oft nicht benennen, aber ich kann sie Malen.

Über bereits existierende Lieder kann ich dem Gegenüber eigene Erfahrungen, Erlebtes, Gefühle o. Ä. vermitteln. Auch ohne Songtexte kann ich zumindest meine Stimmung zu übermitteln.

Auch Gegenstände kann ich zur Kommunikation verwenden.

Eine Situation, die traumatisch für mich kann ich sogar nachspielen aus Sicht des Täters.

Wenn ein Kind, das nicht sprechen kann, die Kontrolle über den Körper hat, nutzt es UK–Programme auf 📱 oder IPad. Dieses Kind hat sich den Umgang mit dieser Software in Eigenregie hart erarbeitet, hat aber im Bedarfsfall Hilfe bei der Wortsuche (sie vertraut nur einer anderen Person innen). Die Software liest dann vor, was abgebildet wurde.

Sollte ich selbst wieder das Problem haben, nicht sprechen zu können und sonst nichts zur Hand haben, würde ich die UK Software auf dem Pad auch nutzen, weil es schneller geht, als ins Pad zu tippen, auch wenn VoiceOver (Sprachausgabe für Blinde auf Apple Geräten) den geschriebenen Text vorlesen könnte.


Jetzt würde mich interessieren, wie ihr im Alltag kommuniziert. 😉
28.10.17, 22:55:09
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 29.10.17, 10:41:56

Blöde Frage... ich weiß nicht, ob das blöd klingt. Vielleicht in dieser allgemeinen Form, weil für mich nicht erkennbar ist, was nun direkt Dein Ziel ist. Es hört sich für mich ein bisschen danach an: wer ist denn hier am fähigsten, zeigt mal was ihr könnt als Autisten. Das finde ich nicht ganz gelungen in der Fragestellung, dieses Wetteifern: Kaleidoskop sucht den Super-Autisten ... welche Fähigkeiten habt ihr in der Kommunikation ^^ wo wir wieder bei den Defiziten wären. Dazu diese ganzen Listen der Kommunikations-Stärken und Reccourcen samt Defiziten gelistet. Ich bin mir nicht sicher, ob das Zielführend ist, so an eine Selbst-Analyse heran zu gehen. Wenn Du Dir über Deine Art zu kommunizieren bewusst werden möchtest, das mit anderen spiegeln möchtest, so trage ich dazu gern meinen Beitrag bei. Allerdings bitte ich Dich diese Wertung zu unterlassen, denn das fühlt sich für mich ekelhaft an. Ich kommuniziere, so wie ich das tue und ich denke, so wie ich das tue. Das: Du minderer Autist denkst/kommuniziertst nicht in den "normalen Fähigkeiten" führt bei mir innerlich ein bisschen zu Abwehr der Frage an sich, da es aus meiner Sicht nichts bringt, nicht weiter führt im Erkenntnisprozess über Dich selbst.

Ich habe das früher einmal analysiert, wie ich denke und was das in der Kommunikation bedeutet:

https://www.white-unicorn.org/?mod=alltag

Daraus resultiert logischer Weise viel meiner Art zu sein. Ich würde Dich aber bitten den defizitären Maßstab, den Du anlegst, bei mir zu unterlassen. Sonst verliere ich die Freude Dir etwas über mich mitzuteilen - wenn es nur dazu dient mich zu verurteilen in Fähig oder unfähig - Funktionalismus - finde ich abstoßend, resultiert aus ihm der Behaviorismus. Es führt zu Nichts.
29.10.17, 10:40:34
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich bin mir nicht ganz sicher, wo ich die 40 € rentiert geschrieben beziehungsweise gefragt habe. Für mich ist jede Art zu kommunizieren vollkommen in Ordnung und gleich fertig. Und ich suche auch nicht super Autisten ich versuche mir einfach nur einen Überblick über die Vielfältigkeit der Kommunikationsmöglichkeiten zu verschaffen und ja, es kann sein, dass ich auch ein wenig über mich herausfinden möchte, dass ich vielleicht übersehen habe.

Aber Defizite gibt es für mich nicht bzw. Sind Sie mir egal. Außerdem: Was wäre denn ein Super–Autist? Was ist ein Super–Mensch?
Wenn ich weiß, jemand kann dieses oder jenes nicht (so gut), dann nehme ich lediglich Rücksicht darauf. Ich möcht nur ein vollständiges Bild haben. Von Defiziten höre ich in meiner Umwelt schon genug von NA, die glauben, alles zu wissen.

Ich finde Wettbewerbsdenken in diesem und diversen Bereichen mehr als schwachsinnig. Ich habe schon erlebt, dass ein Mensch mit mir in Wettstreit gehen wollte, wer nun die schlimmste Vergangenheit hat. Interessiert mich nicht, weil es subjektiv ist.
Gestern erzählte mir meine beste Freundin, die ich nach über 1,5 Jahren nicht mehr gesehen habe, dass eine Mitschülerin gerade den Preis für die blindeste Person anstrebt, was ich ebenso furchtbar finde.

Wärst du so freundlich, mir zu zeigen, wo du das Grfühl hast, dass ich in meinem Geschriebenen defizitorient klang? Mein Ziel ist es, diesen Eindruck zukünftig nicht mehr zu erreichen. Und das erreiche ich nur, wenn ich Rückmeldung erhalte, falls ich es irgendwann getan habe.
29.10.17, 18:30:30
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich sehe Dinge, die ich nicht kann nicht als Defizit, sondern als ein „so ist das halt“. Kein Mensch ist perfekt, egal ob Autist oder NA.
29.10.17, 18:38:42
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 29.10.17, 19:56:50

Zitat von Kaleidoskop:
hier schreiben alle, was bedeutet, jeder hier ist mindestens fähig zur schriftlichen Kommunikation.

Du hast Deinen Beitrag unter "Autismus" gepostet. Autisten kommunizieren - wie viele andere Menschen auch - auch in schriftlicher Weise. Autisten haben viele Gründe, warum sie nicht mehr kommunizieren manchmal. Wir hatten einmal eine Umfrage angelegt, um heraus zu finden, wieso eigentlich Autisten "aufhören zu spreche...". Die Gründe sind banaler Natur in sehr vielen Fällen und es würde einen Nicht-Autisten ebenso "aufhören lassen zu sprechen...".

- Schwerste Traumatisierungen im Kleinkindalter durch Misshandlung
- Reizüberlastung, bis das Nervensystem in Zusammenbürchen endet, mit Wut, Aggression oder Flucht/kompletter Rückzug also Folge
- das so oft wiederholt, bis das Sprachzentraum (meist samt Motorik) ausfallen, bzw das veg. Nervensystem versagt und/oder alle Muskeln hypoton werden, sie versagen einfach ihren Dienst
- ...

Wenn Du nun sagst... mindestens fähig zur schriftlichen Kommunikation hat das für mich so einen Beigeschmack von: Funktionalität. Was für eine tolle Fähigkeit... das muss trainiert werden (Behaviorismus). Kommunikation ist ein ganz sensibles und schwieriges Thema für Autisten.

Zitat von Kaleidoskop:
weil ich nie gelernt habe, über Mimik zu kommunizieren. Ich verstehe auch fast keine Mimik.

Wozu sollte das auch gut sein, sowas zu lernen? Es ist überflüssig wie ein Kropf. Das ist ebenfalls ein unglaubliches Reizthema, weil es unendlich viel Leid bedeutet. Es kommt ebenfalls als Thema, welches Du wähltest, aus der Funktionalismus-Ecke. Somit:

1. Autisten sind mindestens fähig (wie toll... ), wo wir beim Thema Autismus sind, wer ist denn alles fähig zu kommunizieren? Ein Hohn wenn man bedenkt, dass Autisten nach der Intese-World-Theorie eigentlich deutlich mehr wahrnehmen, viel ausgeprägter alles mitbekommen, verarbeiten, speichern und abrufen, wie ein Nicht-Autist. Sie sind "fähig" platt auf grobschlächtiger stumpfer Basis zu kommunizieren, die Nicht-Autisten? - sagt auch niemand.

2. Du (bzw heißt es das ja von vielen Autisten) kannst (können) keine Mimik und verstehen keine Mimik. Als wäre es etwas wert das zu können. Nicht-Autisten können auch keine Räume samt Menschen und deren Grundemotionen wahrnehmen, sagen sie trotzdem nicht alle Nase lang, was sie hier alles nicht können. Sie tun gerade so, als sei es ganz besonders wunderbar, so eine grobschlächtige, inflationäre Mimik zu nutzen, 1000de Masken die ihr wahres Ich verbergen, die mimische Maske der Lüge, als wäre sie etwas wert.

Zitat von Kaleidoskop:
Wenn ein Kind, das nicht sprechen kann, die Kontrolle über den Körper hat, nutzt es UK–Programme auf 📱 oder IPad. Dieses Kind hat sich den Umgang mit dieser Software in Eigenregie hart erarbeitet, hat aber im Bedarfsfall Hilfe bei der Wortsuche (sie vertraut nur einer anderen Person innen). Die Software liest dann vor, was abgebildet wurde.

Sollte ich selbst wieder das Problem haben, nicht sprechen zu können und sonst nichts zur Hand haben, würde ich die UK Software auf dem Pad auch nutzen, weil es schneller geht, als ins Pad zu tippen, auch wenn VoiceOver (Sprachausgabe für Blinde auf Apple Geräten) den geschriebenen Text vorlesen könnte.

Sollte es wieder das Problem haben, nicht sprechen zu können...

Wenn man nun bedenkt, dass Autisten überhaupt aufhören zu sprechen, wie lange es völlig fürchterlichen Umständen ausgeliefert sein muss, dass es das Sprachzentrum zerschießt, oder bis die Psyche so dermaßen kaputt ist, dass sich das Kind nicht mal mehr traut ein Wort zu sprechen, weil es nur Misshandelt wird... kann man aus meiner Sicht hier nicht von dem Problem nicht sprechen können sprechen. Auch finde ich in diesem Sinne völlig grotesk, wenn das Kind dann auch noch schnell, damit ihm niemand was tut mit größter Mühe sein IPad zückt um zu gefallen - jenen die es demütigten und misshandelten, bis es die Sprache verlor.

Man muss halt insgesamt bedenken, dass diese Beschreibung der Kinder die trotz manigfaltiger Misshandlung immer noch dem wahnwitzigen, verzweifelten Irrglauben unterliegen, sie könnten jemals jemandem gefallen, wenn nur endlich dieses I-Pad bedient werden kann, dann werden sie mir zuhören - es ist nur traurig. Dieses Beispiel, welches Du aufführst vermittelt mir als:

3. Wenn der Autist endlich begriffen hat, dass er ein Problem hat, und nicht die Misshandlung ein Problem darstellt und er endlich begriffen hat, dass er ja immerhin so weit fähig ist zu tippen, dann wird ihm vielleicht zugehört. Ich trau mich aber fast zu wetten, diese Geschichte geht nicht gut aus. Ich kenne keinen Geschichtenverlauf dieser Art, der gut ausgegangen wäre.

-> jene Autisten die kommunizieren können und dürfen wie sie sind, wo es völlig irrelevant ist wie sie kommunizieren, wo es nicht in endlich fähig oder nicht fähig eingeteilt wird, wie sie kommunizieren, weil man ihnen sowieso zuhört, die kommunizieren, am laufenden Band.

29.10.17, 19:52:32
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Antares
(White Unicorn)

Und so spaltet es die Menschen, wenn man zu sehr betont:

- Funktioniert, wie toll...
- Anders, was man nicht gelernt hat...
- aber bitte dann wenigstens mit Technik so tun, als würde man funktionieren wollen

Das ist alles aus dem defizitären System des Funktionalismus, als dem der Behaviorismus geboren wurde.

Autisten sind anders und das ist gut so. Auch so wie sie kommunizieren. Es ist somit:

- eine eigene Art und Weise der Kommunikation
- die in ihrer Weise rund ist, ohne etwas anderes lernen zu wollen
- weil es genau das braucht, die eigene Art der Kommunikation

So ist das halt... mit dem Nebensatz: kein Mensch ist perfekt. Ja doch. Jeder Mensch ist genau so perfekt wie er ist. Aus meiner Sicht gibt es nur ein System, das nicht perfekt ist, das verbessert werden kann. z.B. könnte die Misshandlung aufgehört werden, so dass das Nervensystem wieder anspringen würde, das Sprachzentrum wieder ginge etc. Das ist so ausgefallen ganz wunderbar perfekt - immerhin wird der Körper des Kindes da gerade fast zuschanden gebracht. Gut, dass es ausfällt... wer weiß was sonst passieren würde, ohne Überlastungsmechanismen. PERFEKTION PUR - der Körper Mensch in diesem Fall sogar. Aber ganz gewiss.
29.10.17, 20:02:54
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Erst mal danke dafür, dass du mir gezeigt hast, wo ich mich m. E. blöd ausgedrückt habe, denn ich will nicht in Richtung Defizit/kein Defizit gehen.

Jenseits davon haben deine Beiträge beide mich als Gesamt–System berührt. Es tut weh, weil vieles bekannt vorkommt.

Mit dem „mindestens schreiben können“ wollte ich nicht entwerten, ich bin eher froh, dass nicht alle Autisten so gebrochen wurden, dass selbst schreiben nicht mehr geht, weil es z. B. weitere Misshandlungen geben könnte.

Einer der Gründe, den du nanntest, warum Autisten neben Reizüberflutung (mir auch bekannt) ist
- Schwerste Traumatisierungen im Kleinkindalter durch Misshandlung
Ich ergänze für mich:
Vernachlässigung
Sexueller Missbrauch
Organisierte/rituelle Gewalt („wenn du jemals DARÜBER SPRICHST, dann...!)
Im Rahmen der letztgenannten Punkte ankonditioniertes Schweigen für Zeitraum X als Strafe für etwas, das man getan/nicht getan hat
Mobbing
Dauernd gibt es Ärger wegen dem was man gesagt hat

Zitat:
Autisten sind anders und das ist gut so. Auch so wie sie kommunizieren. Es ist somit:

- eine eigene Art und Weise der Kommunikation
- die in ihrer Weise rund ist, ohne etwas anderes lernen zu wollen
- weil es genau das braucht, die eigene Art der Kommunikation

Und genau diese Arten möchte ich kennen und verstehen lernen.

Ich wünschte, Misshandlung & Co. würden ENDLICH AUFHÖREN.

Zitat:
Sollte es wieder das Problem haben, nicht sprechen zu können...

Wenn man nun bedenkt, dass Autisten überhaupt aufhören zu sprechen, wie lange es völlig fürchterlichen Umständen ausgeliefert sein muss, dass es das Sprachzentrum zerschießt, oder bis die Psyche so dermaßen kaputt ist, dass sich das Kind nicht mal mehr traut ein Wort zu sprechen, weil es nur Misshandelt wird... kann man aus meiner Sicht hier nicht von dem Problem nicht sprechen können sprechen. Auch finde ich in diesem Sinne völlig grotesk, wenn das Kind dann auch noch schnell, damit ihm niemand was tut mit größter Mühe sein IPad zückt um zu gefallen - jenen die es demütigten und misshandelten, bis es die Sprache verlor.

Man muss halt insgesamt bedenken, dass diese Beschreibung der Kinder die trotz manigfaltiger Misshandlung immer noch dem wahnwitzigen, verzweifelten Irrglauben unterliegen, sie könnten jemals jemandem gefallen, wenn nur endlich dieses I-Pad bedient werden kann, dann werden sie mir zuhören - es ist nur traurig. Dieses Beispiel, welches Du aufführst vermittelt mir als:

3. Wenn der Autist endlich begriffen hat, dass er ein Problem hat, und nicht die Misshandlung ein Problem darstellt und er endlich begriffen hat, dass er ja immerhin so weit fähig ist zu tippen, dann wird ihm vielleicht zugehört. Ich trau mich aber fast zu wetten, diese Geschichte geht nicht gut aus. Ich kenne keinen Geschichtenverlauf dieser Art, der gut ausgegangen wäre.

-> jene Autisten die kommunizieren können und dürfen wie sie sind, wo es völlig irrelevant ist wie sie kommunizieren, wo es nicht in endlich fähig oder nicht fähig eingeteilt wird, wie sie kommunizieren, weil man ihnen sowieso zuhört, die kommunizieren, am laufenden Band.


Das Kind, das das IPad zur Kommunikation nutzt, ist in mir, eine meiner Persönlichkeit. Sie will den Schritt wagen, mit jemandem, in diesem Fall mit meinem Mann, kommunizieren. Sie will nicht mehr nur allein sein. Sie ist auf der Suche nach Menschen, die so sind, „wie sie“. Soweit ich informiert bin, bin ich, sind „wir“, also das ganze „System Kaleidoskop“ autistisch, das hat die Kleine z. B. vor knapp einer Woche über das Pad mitteilen lassen. Eine „offizielle Diagnose“ gibt es bisher nicht.

Dass „wir(Kaleidoskop)“ kommunizieren auf all diesen Wegen, liegt daran, dass wir nicht auffallen dürften/dürfen. Nicht noch mehr auffallen, als so oder so schön. Hätten wir nicht mit aller Gewalt sprechen und funktional sein gelernt, hätten Dritte Misstrauisch werden lassen können und zu tief bohren, sodass sie die richtig böse Scheiße, nicht nur Misshandlung, stoßen würden. Das hätte dann mein Leben gekostet.

[auote]- aber bitte dann wenigstens mit Technik so tun, als würde man funktionieren wollen

Das ist alles aus dem defizitären System des Funktionalismus, als dem der Behaviorismus geboren wurde.[/quote]
Mit schnell lernen, später mit Technik so tun als ob, in meinem Fall.

Achso, wenn ich mal in mich reinhören und ignoriere, was die Gesellschaft will, ist Mimik wirklich scheißegal.

Zitat:
Autisten sind anders und das ist gut so. Auch so wie sie kommunizieren. Es ist somit:

- eine eigene Art und Weise der Kommunikation
- die in ihrer Weise rund ist, ohne etwas anderes lernen zu wollen
- weil es genau das braucht, die eigene Art der Kommunikation

Ich möchte die Art nur kennen lernen. – Meine Art der Kommunikation muss ich beizeiten so oder so selbst finden.

Das mit der Intense–World... ich weiß nicht, wo ich intensiver wahrnehme, außer im Bereuch Stimmung des Gegenübers bzw. in einem Raum. Diese verschärfte Wahrnehmung war mein Verderben als Ungeborenes und Säugling und wurde dann zu meiner Rettung, weil ich somit z. gewalttätige Streitereien meiner total besoffenen Eltern durch Deeskalation vermeiden konnte.

Ich nehme auchGeräusche intensiver wahr. Aber was alles noch, ist eigentlich für dieses Thema gerade irrelevant...

Im Übrigen haben mir nicht deine zitierten Sätze meinerseits wehgetan, sondern die angedeuteten Trazmata, die zum Verstummen führen.



———————————————————————————————————————————————————

Ich versuche mal, bildhaft zu beschreiben, warum mich mit unter so komische Fragen stelle und oft ungewollt Dinge in defizitär einstufen.

Wenn ich davon ausgehe, dass das, was mir das Kind gesagt hat, die Wahrheit ist, bin ich theoretisch in eure Welt, eure Kultur hinein geboren worden.
Dann fühlten verschiedene Ereignisse dazu, dass ich in die Welt der NA „verschleppt“ wurde. Somit habe ich von eurer Kultur, von eurer Sprache und allem was dazugehört, keine Ahnung.

Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Und plötzlich begegne ich jemanden aus eurem Kulturkreis. Da ich grundsätzlich trotz meiner Erfahrungen ein offener und neugieriger Mensch bin, fange ich an, zu kommunizieren mit euch. Auch wenn beide Kulturen die Sprache Deutsch sprechen, so scheint es doch verschiedene Unterschiede zu geben. Da ich aber nicht nur einen Urlaub hier verbringen, sondern die Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche sowie auch die Sprachen und den kulturellen Hintergrund kennen lernen möchte, frage ich so viel.
Es ist im Grunde genommen so, als wenn jemand in ein anderes Land fährt, dessen Kultur gänzlich anders ist, als die, in der man aufgewachsen ist. Man fährt zum Beispiel als Deutscher in die Türkei, wo die Kultur komplett anders ist oder als Deutscher nach Rumänien, wo die Kultur und die Strukturen anders sind… So in etwa ist das mit mir und euch beziehungsweise mit mir und diesem Forum. Ich möchte niemanden verletzen, Ich möchte verstehen und lernen. Respekt habt ihr schon.

Und ja, Autisten sind anders, ansonsten war’s das aber auch schon. Und es ist in Ordnung.
Ich korrigiere meinen Satz mit dem nicht perfekt sein in so fern, als dass ich sage, jeder Mensch ist genau so, wie er ist, richtig. Mit all seinen Ecken und Kanten.

Ich hoffe, dass der Vergleich mit zwei verschiedenen Kulturen beziehungsweise Ländern nicht falsch verstanden wird oder als böse gemeint aufgefasst wird. Mir fällt gerade nur kein besseres Bild ein, um zu beschreiben, warum ich so viele Fragen stelle, die mit unter vielleicht dumm sind. In denen mitunter Wörter oder Sätze sind, die glauben lassen, dass ihr defizitär wärt. Ich empfinde NIEMANDEN hier oder draußen als defizitär. Auch wenn ich manches (noch) nicht verstehe.

Das war’s erst mal für heute.
29.10.17, 22:09:59
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich habe vergessen, zu sagen, dass ich immer für Feedback dankbar bin, nur so ist es mir möglich, mein Verhalten zu überdenken und ggf. zu ändern
29.10.17, 22:12:37
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich kommuniziere zur Zeit im Alltag tendenziell gar nicht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
30.10.17, 09:20:36
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Antares
(White Unicorn)

Zitat von Kaleidoskop:
Und ja, Autisten sind anders, ansonsten war’s das aber auch schon. Und es ist in Ordnung. Ich korrigiere meinen Satz mit dem nicht perfekt sein in so fern, als dass ich sage, jeder Mensch ist genau so, wie er ist, richtig. Mit all seinen Ecken und Kanten.

Ich glaube Du verstehst das noch immer nicht:

Die Kommunikationsmethode ist keine Ecke oder Kante.

Möchte man es nicht defizitär ausdrücken. Kommunikation ist oder auch nicht und das ist immer gut so, denn es hat einen Zweck den es erfüllt. Setzt man ein Schema an, dass es als Unfunktional / Ecke oder Kante / ... irgend etwas neg. dem beimisst als Personeneigenschaft bist Du im alten Schema gelandet. Das sind real perfekte Mechanismen, die sich auf eine mehr oder weniger wirtliche Umgebung einstellen. Sogar in einer optimalen Umgebung kann es Zeiten geben, in denen auf Kommunikation verzichtet wird. Es gibt Kulturen, da Du mit Kulturen begonnen hast als Bsp, in denen das sogar als etwas RUNDES und POSITIVES betrachtet wird, auch wenn Menschen Jahrelange ins Schweigen gehen, der Nicht Kommunikation mit Menschen. Sieh Dir z.B. die Riten an der Schamanen, oder auch im Christlichen die Schweigemonate, oder ganze Schweigeklöster - ein Leben lang schweigen, bis hin zur vollständigen Einsiedelei.
30.10.17, 10:04:51
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Zitat von Antares:
Die Kommunikationsmethode ist keine Ecke oder Kante.

Nein, ist sie auch nicht. Ich habe „Ecken und Kanten“ nicht auf Kommunikation bezogen.
Weder wollte ich damit irgendwie ausdrücken, dass etwas defizitär ist. Für mich bedeuten Ecken und Kanten, dass man im Zusammenleben . Er hat, an denen man sich schreiben kann, wo man diskutieren kann. Für mich bedeutet Ecken und Kanten, dass ein Mensch nicht langweilig ist. Das bedeutet, dass dieser Mensch oder die Menschen eine Herausforderung sind und nicht langweilig. An Menschen und Tieren mag ich Ecken und Kanten, denn sie sind Teil ihrer Persönlichkeit und weder negativ noch defizitär. „Reibung erzeugt Wärme“, wenn wir bei Firmen bleiben, würde das bedeuten, dass es unheimlich schwer ist, sich mit einem runden Lebewesen auch einmal auseinander zu setzen, zu diskutieren, Meinungen auszutauschen oder verschiedene Meinungen zu haben. Er ist dadurch, dass ich mich mit Menschen auseinandersetzen kann, habe ich die Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Es war Aufjedenfall nicht so gemeint, wie es bei dir ankam.
Ich nehme jetzt einfach mal meinen Mann als Beispiel. Er ist ein absolut liebevoller und fürsorglicher Mensch. Aber auch Sorge um mich übertreibt es manchmal. Das ist im Grunde genommen nicht schlimm. Ist für mich aber eine Ecke. Hier muss ich mich mit ihm auseinandersetzen und ihm zu verstehen geben, dass er sich nicht zu viele Sorgen machen braucht. Eine meiner Ecken ist, dass ich manchmal nicht das ausgedrückt bekomme, was ich eigentlich sagen möchte. So kommt das eventuell zu Missverständnissen und zu Diskussionen. Letztenendes schaffen wir es dann aber vielleicht doch, dass wir einander verstehen. D.h. im Endeeffekt, dass es für mich nichts negatives oder defizitäres hat, wenn jemand Ecken und Kanten hat.

Ich weiß, dass es diverse Stimme oder auch Religionen gibt, wo man schweigt beziehungsweise ein Schweigegelübde ablegt. Es mag paradox klingen, aber ich bewundere es, wenn es jemand schafft viele Jahre nicht zu sprechen. Ich wüsste nicht, ob ich das könnte, solange ich mich in der Gesellschaft bewege.

Auch zwischen meinem Mann und mir gibt es öfters lange Phasen, in denen wir einfach schweigen. Für mich ist das, sofern ich bei ihm nicht eine Anspannung wahrnehmen, sehr entspannend, weil ich nicht reden muss.

Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich mit meinen Aussagen die Missverständnisse nur für schlimmere so das du oder viele denken, ich würde nach Defiziten suchen oder nach den super Autisten. Normalerweise höre ich in diesen Situationen auf zu sprechen, weil ich befürchte, dass irgendetwas passiert. Hier hier im Forum zum Beispiel könnte passieren, dass man mich gesperrt beziehungsweise rausschmeißt, weil ich den Eindruck vermittele, nicht zu verstehen oder nicht verstehen zu wollen. Dennoch will ich nicht immer davon laufen. Wenn ich immer nur davonlaufe, kann ich nichts dazu lernen. Ich kann nicht irgendwo heimisch werden. Und auch wenn ich irgendwo heimisch werden möchte, möchte ich meine Ecken und Kanten nicht verlieren. Ich möchte nicht, dass sie Spitzen und weh tun. Ein schmeichle sind rund und fühlen sich wunderbar an. Prismen oder Diamanten beziehungsweise andere Edelsteine haben auch Ecken und Kanten und sind dennoch wunderschön. Prismen brechen das Licht und man kann einen Regenbogen sehen. Auch wenn es im Moment scheinbar den Anschein macht, dass ich nur nach schlechtem nur nach Defiziten Suche nach genau dem Gegenteil von „schlecht“, „defizitär“; aber ich suche auch nicht nach „Ressourcen“.

Ich suche die Wahrheit. Oder meinetwegen kann man auch sagen, dass ich die zweite Seite der Medaille suche. Und die bekomme ich mit Sicherheit nicht von sog. „autismusexperten“, die nicht autistisch sind. Gehört wird tatsächlich immer wieder von Schwächen und Defiziten gesprochen. Und davon will ich nichts (mehr) hören.

Ich hoffe, ich hab es jetzt halbwegs verständlich ausdrücken können und nicht alles noch schlimmer gemacht.
30.10.17, 14:58:08
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RasCherie
(Nur rote Bereiche)

ûber Signale, die norwegischen Asperger inklusive mir, sind mit Signalen ausgestattet, die an den Empfänger geleitet werden, wo Normalos was anfangen können mit den Signalen und es zu weniger Missverständnissen führt.

Jedoch war ich mit diesen Signalen beim ADHS Seminar ein Störenfried zu einer Frau, die strickte. Die bekam den Eindruck, als wolle ich ihr was sagen und drehte sich immer wieder zu mir um, aber ich wollte nichts sagen.

Mein Patriot hat mich gelehrt mit seinen Signalen zu kommunizieren, damit wenn diese automatischen Diagnosen Signale die Leute erreichen, ich ihn dazwischen habe

Wie sind wir alle zu diesen Signalen gekommen, ich schätze mal durch die Psychiatrie, die die Diagnose stellte!


Seit dem getrennt Leben von meinem ExEhemann sind Mobbing Signale dazwischen, die uber die Scheidung hinweg sich nicht aufgelöst haben und ich keine Ahnung, wie ich Mobbing Signale auf die ein grossteil der Norweger und besonders Ausländer darauf anspringen, was kaum noch unterwegs zu einer gescheiten Kommunikation führt! Ich kommentiere viel, aber Kommunikation ist wegen dem Mobbingwunsch der Mitmenschen so gut wie gar nicht möglich!


LG
RasCherie

31.10.17, 01:47:11
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