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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich rede immer wieder mit der Mutter meiner Freundin über diese. Ich weiß nicht wie oft die Mutter erwähnt hat, ihre Tochter sei er geistig behindert. Also laut Ärzten.

Verzeiht, wenn das diskriminierend. Ich selbst habe keine Differenzierung kennen gelernt, weil ich mit diesem Thema nicht in Berührung kommen, wenn ich arbeite.

Als Kind war für mich geistig behindert, dass die Person nicht in der Lage ist, zu lernen ziehungsweise sinnvolle setze von sich zu geben. Es konnte durch aus sein, dass ein Wort aufgeschnappt wurde und dann von sich gegeben wurde, die betroffene Person aber nicht wusste, was sie davon sich gibt.
Und dann lernte ich als Kind noch den Begriff Lern behindert kennen. Das bedeutet für mich, dass der Betroffene in der Lage ist, einen Hauptschulabschluss zu machen, allerdings mehr Zeit braucht, als der Durchschnittsschüler.

Aufgrund mangelnden Wissens beziehungsweise eigenen Definitionen macht es mich Verdammt wütend, wenn die Mutter meiner Freundin dauern sagt, diese sei geistig behindert!
Ich schaue ja nur in die Augen und sehe, dass sie lebendig sind, dass ein wissbegieriger Geist in diesem Körper wohnt. Ich sehe, dass sie in der Lage ist dazu zu lernen, Fortschritte zu machen. Das habe ich in meiner Kindheit bei so genannten geistig behinderten Menschen nicht gesehen. Ich behaupte, meine Freundin Brauch einfach nur länger, um Dinge zu lernen. Hinzukommt, mit welchen Methoden mit ihr gearbeitet wird. Ich kann das nicht wirklich einschätzen, weil ich nur einmal kurz ein bisschen Einblick in eine Schulstunde von ihr bekommen habe und einmal einen Einblick in einen Schultag, als der Rest der Klasse Praktikum hatte.

Wahrscheinlich würde ich eine Definition bei Wikipedia oder Google finden, ich gebe aber zu, dass ich gerade nicht in der Stimmung bin, danach zu suchen, sondern lieber dort Frage, wo ich eventuell realistische und ehrliche Antworten bekomme.

Jedenfalls finde ich, dass Mediziner, also so genannte Fachmänner oder Götter in weiß gut überlegen sollten, dass sie Eltern sagen. Ich sehe, wie die moralisierend es ist, wenn man gesagt bekommt, dass Kinder sei geistig behindert. Da entsteht das Bild von sie wird niemals selbstständig sein, sie wird niemals viel lernen können und so weiter. In diesem speziellen Fall bin ich der Meinung, Das Schule, Eltern, so genannte Therapeuten herausfinden sollten, wie sie Zugang zur Welt des Mädchens bekommen und dann mit ihr lernen. Und ich bin kein Freund von pawlowschen Training, soll heißen, dass sie Schokolade oder Ähnliches bekommt, wenn sie die Aufgabe brav richtig macht. Ich habe gesehen, dass es durch aus ausreicht, dies zu bestätigen und ihr zu sagen, dass sie das, was sie gemacht hat gut gemacht hat.
Mal kurz auf die Arbeitswelt übertragen: würde mein Chef mehr, weil ich eine bestimmte Anzahl von Anträgen bearbeitet habe, einen Schokoriegel als Belohnung für mein Verhalten geben, würde ich mich verarscht fühlen. Ich finde mündlichen Zuspruch oder Zuspruch auf andere nonverbale Weise wesentlich hilfreicher, als einen Schokoriegel. Für mich hat dieses System was von belassen wie Laborratten durchs Labyrinth laufen und wenn sie den Käse findet, darf sie ihn auffressen. Aber ich glaube, jetzt schweife ich komplett vom Thema ab.

Eine Sache, die wollen zum Thema passt: ich sehe genau und merke genau, dass sie einen enorm hohen passiven Wortschatz hat, soll heißen, dass sie sehr viel versteht, was man ihr sagt. Nur weil sie noch nicht viel spricht, heißt das für mich nicht, dass sie in irgend einer Form Minderbemittelte ist.
20.05.17, 21:31:20
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Regelschulen sind Institutionen, die nicht nur keine Inklusion, sondern systematisch Exklusion betreiben; soll heißen: es wird ausgesiebt. Wer nicht ins Schema paßt wird ausgegrenzt. Dabei gibt man sich noch nicht mal Mühe, eventuell in bestimmten Bereichen begabte zu halten. Wenn jemand zwar ein Mathematiktalent ist, aber zu viele Schreibfehler macht, kann er sich genauso auf der Sonderschule wiederfinden, wie jemand der noch nicht mal selber aufs Klo kann. Wer dagegen die Schule besteht, hat bewiesen, anpassungsfähig für die modernen Industriegesellschaft zu sein. Und nur darum geht es: Funktionierst Du als Teil der Industriegesellschaft oder nicht? Und diese Frage wird, wie angedeutet, eher inkompetent entschieden, als kompetent. Wenn man keine Angehörigen hat, die sich dafür einsetzen, daß man nicht ausgegrenzt wird, muß man schon sehr konform (und damit auch sehr durchschnittlich) sein, um nicht durchzufallen. Bildung ist m.E. immer noch extrem exklusiv. Darüber können auch Sonntagsreden und Sonntagsprojekte (mich) nicht hinweg täuschen. Was zählt ist schließlich immer nur, was aus den Absolventen wird: Außenseiter oder vollwertiges Mitglieder der Gesellschaft. Aber da schaut die Gesellschaft (Politik, Medien, ...) nicht so genau hin, weil die Wahrheit so häßlich sein kann. Dann lieber Infotainment im Fernsehprogramm.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
21.05.17, 12:25:13
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Antares
(White Unicorn)

Konditionierung und Umerziehung ist ein großer Teil der Maschinerie um das System. Diese Industriegesellschaft der funktionierenden Durschnittsmasse braucht aber das System gar nicht (mehr). Es ist mittlerweile so, dass diese erzeugte konditionierten Marionetten in der Gesellschaft von heute kaum mehr Bestand haben.

Es sind vielmehr zwei Punkte, die Kinder mitterweile erfolgreich werden lassen:

- der Konditionierung/Umerziehung auskommen
- irgendwie überleben in diesem Moloch Kita/Schule

Wenn es das Wesen geschafft hat das zu überleben, hinterher noch irgendwie es selbst zu sein, wird es Erfolg haben. Alles andere wird in der noch existierenden Industrie der Pharmazie und Behinderung "gemolken".

Jene die durchschnittlich genug sind um im System weder zu merken, dass das gerade um sie herum passiert (also die sog. Norm/Masse) wird nicht wahr genommen. Genau diese Scheuklappen verhindern es auch zu erkennen, was diese Norm später tun wird, denn es ist ein in sich stabiler Kreislauf.

Inklusion ist möglich! - es müsste nur umgesetzt werden. So wie das derzeit existiert, da kann ich PvdL nur beipflichten, ist das alles mögliche, aber auf keinen Fall auch nur im Ansatz inklusiv. Es müssten sehr viele Verwaltungsvorschriften geändert werden...

Interessanter Weise lassen die Gesetze Inklusion sogar zu - es wären aber Menschen notwendig, welche diese Rechte auch nutzen würden, denn daran, dass Schulpflicht so etwas wie Bildungsrecht wäre - ist den Menschen irgendwie egal. Vielleicht auch weil es eben der sehr durchschnittliche Bürger später ist, der wieder die Schule leitet und eigentlich doch nichts kann, denn er ist in nichts wirklich gut.

21.05.17, 14:35:21
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Wenn ich eure beiden Beiträgen zusammenfassen, entnehme ich Ihnen, dass Menschen als geistig behindert gelten, wenn sie nicht in allen Bereichen der Norm entsprechen. Sprich, es reicht schon, wenn sie länger brauchen, um etwas zu lernen.

Diese um Erziehung und dieser Zwang, sich ja brav an diese gottverdammter Industrie und Konsumgesellschaft anzupassen geht mir auf den Geist. Ich sehe das Ergebnis an mir. Ich funktioniere teilweise wunderbar, weiß aber nicht mehr wer oder was ich bin. Ich habe meine Identität verloren, und das nicht nur, weil ich schwerste Traumatisierung erlebt habe. Aufgrund meiner Geschichte war ich gezwungen, mich anzupassen. Ich habe schmerzhaft gelernt, was andere mit Hilfe lernen durften. Gerade im sozialen Bereich hatte ich extrem große Defizite, die ich inzwischen recht gut ausgeht gelesen habe.

Weil ich glaube, dass jeder Mensch eine Begabung hat, versuche ich, wenn ich wieder zu Hause bin, meiner Freundin zu helfen, irgendwie in diese Welt zu finden. Ich will nicht, dass sie irgendwo in eine Ecke gestellt wird und vergammelt. Ich bin keine ausgebildete Pädagogen. Ich habe keine Ahnung, wie man eine Mutter zwischen Kind wirklich helfen kann. Ich habe nur meine Intuition. Aber ich scheine mit meinem intuitiven wie gehen schon ein paar Fortschritte erzielt zu haben. Das war in der Zeit, als ich sie nur zu Schule begleitet, weil sie nicht ohne Begleitung im Schulbus mitfahren durfte. Ich will und erwarte nicht, dass sie für diese Gesellschaft funktioniert und brav Geld an schleppt man sich verliert. Ich möchte Ihnen nur ein Leben ermöglichen, in dem sie glücklich ist, in dem sie auch Menschen hat, die Sie mögen und ihr helfen, wenn ihre Familie einmal nicht mehr da ist. Ich möchte, dass die Umwelt das in ihr sieht, was wirklich da ist. Und ich möchte, dass sie sie selbst bleiben kann. Ich möchte sie nicht in irgend einer Form pressen.

(Wobei ich nebenbei gesagt meinem bemerken muss, wenn man meinen Beitrag bezüglich Selbstberuhigung berücksichtigt, vielleicht auch mal darauf achten sollte, nicht nur mein Helfer Syndrom auszuleben, sondern mich auf mich selbst zu kümmern. zz-zwinkern )
21.05.17, 21:31:49
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Kaleidoskop:
ich sehe genau und merke genau, dass sie einen enorm hohen passiven Wortschatz hat, soll heißen, dass sie sehr viel versteht, was man ihr sagt. Nur weil sie noch nicht viel spricht, heißt das für mich nicht, dass sie in irgend einer Form Minderbemittelte ist.
Vielleicht ist da die wichtigste Frage 'Warum spricht sie nicht?'.
Hat sie einen Grund zu sprechen? Hat sie einen Grund nicht zu sprechen? Wird sie behindert, so daß sie nicht sprechen will oder Angst hat?
Vielleicht hält sie es nicht für nötig, zu sprechen. Vielleicht hat sie schlechte Erfahrung mit Sprechen. Evtl. hat sie versucht zu sprechen, wurde aber so intensiv korrigiert, daß sie sich nicht mehr getraut. Vielleicht wurde versucht, ihr das Sprechen intensiv anzudressieren, so daß das für sie eine negative Erfahrung ist. Vielleicht wurde sie, nach erfolgloser Sprachtherapie, als nichtsprechend abgeschrieben (ist Sprachbehindert).
Ich hatte von einer Autistin gehört, die sprechen konnte. Aber sie sagte oft 'komische' Sachen, sozial unangemessen und eigenartig. Deshalb wurde sie ausgelacht. Da verstummte sie und getraut sich nicht mehr zu sprechen. Nur wenn sie extrem aufgeregt ist, spricht sie mal kurz, in richtigen Sätzen.
28.05.17, 04:56:20
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich gehe ehrlich davon aus, dass sie zum Einen "mazlfazl" ;0(Zitat) ist, zum anderen aber auch tot sprachtherapiert wird. Außerdem hat sich m. E. keiner die Mühe gemacht, in "ihre Welt zu kommen" und sie hier her zu holen. Und ja, sie wird auch öfter von Menschen korrigiert, wenn sie EIN wüWort sagt (sie nutzt immer nur Ein-Wort-Sätze, wenn sie überhaupt was sagt).

Und sie muss mitunter nur auf was zeigen und kriegt es, genauso wie sie in der Schule mit ihrem Lueblingssüßigkeit belohnt wird, wenn sie z. B. Mama auf Anhieb im UK-Programm, wie von der Lehrkraft gefordert findet. Und DAS kotzt MICH AN! Ich habe festgestellt, dass ein verbales Lob viel mehr Wirkung zeigt, weil ich damit echte Feude über einen "Lernerfolg" zum Ausdruck bringe.

Ich bin keine Logo und keine Autismus-Thera, ich handle instinktiv/intuitiv und habe in anderen Bereichen als Sprache bei ihr große Fortschritte sehen dürfen - was mich mit Stolz (auch wenn ich KEINE ausgebuüildete Kraft bin, so habe ich doch was bewegt,) und glücklich macht.
Ich habe mir vorgenommen, zu versuchen, Einlass in ihre Welt zu erhalten, um ihre Art der Kommunikation zu verstehen. Ich möchte ihr helfen, ihre Talente zu finden und sie darin zu bestärken. Vielleicht finden wir eine gemeinsame Sprache, da es bei mir notwendig ist, Dinge in weiter Ferne zu benennen - das muss ich ihr in ihrer "Sprachweise" vermitteln. Und ich werde sie NICHT KONDITIONIEREN! Ein verbales Lob - oder bei überspringender Freude eine Umarmung (vorher frage ich) oder rumhüpfen werden meine "Belohnungen" sein.
Und da auch ich spielen lernen möchte, werde ich mich mit ihr gemeinsam auf Entdeckungsreise begeben. Spaziergänge, sofern ich diese jemals mit ihr alleine machen darf ü, werde ich nicht mit "Leckerli" steuern. Klar braucht es Regeln, aber die muss ICH ihr vermitteln. Es ist für mich undenkbar, ihr "eine Ladung Süßkram" mitzunehmen, um sie "bei der Stange zu halten" bzw. Kontrolle über dieses Medium auszuüben. Wäre der Spaziergang wirklich lang hätte ich klar Futter und Trinken für uns dabei, aber eben gegen Hunger und Durst.
Was manche Therapeuten (falls dies in diesem Fall so war) Eltern für dämliche Tipps geben ist haarsträubend. Und ich halte auch nichts von Übervorsichtigkeit in freier Wildbahn. Klare Ansage: "Bleib in meiner Sichtweite" und wenn sie zu weit weg ist: "Stopp, ich kann dich nicht mehr sehen". Bei Straßenpberquerungen würde ich sie an die Hand nehmen oder am Ärmel - je nachdem, wie sie es erträgt bzw. Auch ich und würde IMMER WIEDER ÜBEN, nach rechts & links zu schauen, ob die Straße frei und sicher ist. Bei Ampeln würde ich IMMER WIEDER darauf hinweisen, dass wir erst bei grün loskönnen. - Ich sehe in diesen Punkten KEINEN UNTERSCHIED zwischen Autistin und NA-Kind - nur dass ich bei ihr so handeln muss, wie bei einem NA-Kleinkind bzw. 6-7-jährige. Erklären ohne Panik ist für mich das Zauberwort. Ansonsten wird sie erstens erdrückt und lernt es zweitens NIE. Und in dem Punkt spreche ich aus Erfahrung ("Oh Gott, unsere Tochter ist blind, sie darf ja nicht alleine wo hin, wo sie über Straßen muss") und der Erfahrung im Umgang mit der nicht autistisches Tochter einer Freundin.
Was natürlich selbstverständlich ist, ist die Tatsache, dass ich die Eltern nicht ersetzen will. Ich will meiner Feundin lediglich auf eine andere, neue Art helfen, sich selbst zu finden und zu lernen.

Anregungen €0& Kritik zu meinen Vorgehensweisen sind ausdrücklich erwünscht!
29.05.17, 00:27:24
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich sehe mich als Ergänzung zu Familie, Schule und Therapeuten und vor allem als Freundin, die an SIE glaubt.
29.05.17, 00:30:10
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RasCherie
(Nur rote Bereiche)

Kaleidoskop, spiegelst Du manchmal auch geistig behinderte Menschen in Dein Umfeld ein und weisst für Dich selbst, das Du nicht geistig behindert bist? Oder meinst Du, als mutliple Persönlichkeit, bekommst Du nur die intelligenten Gesichter zugeteilt?

LG
RasCherie
03.06.17, 10:12:17
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich glaube nicht, dass ich geistig behinderte spiegle. Und abgesehen davon ist dieser eine Mensch, den ich "zugeteilt" bekam in eine Nebenjob in mein Leben getreten.
Mich macht es einfach nur irgendwie sauer, dass Ärzte und Therapeuten Angehörigen sagen, ihr Kind sei geistig behindert und würde nie selbstständig leben können oder Ähnliches und manche Eltern dann aufgeben und nicht versuchen, ihr Kind so zu hören, das ist ein bestmögliches Leben.

Hauptberuflich mache ich etwas ganz anderes.

Falls ich deine Frage falsch verstanden habe, dann beantworte ich sie mal so:

Ich weiß, dass es in meinem System Kinder geht, die autistisch wären, wenn sie einen eigenen Körper hätten. Allerdings sind diese InnenPersonen in keinster Weise "geistig behindert. Ich denke auch, dass jeder diese Anteile unterschiedliche Spezialgebiete hat und unterschiedliche Stärken und Schwächen. Selbst mit dem sehen gibt es kleine Unterschiede.

Ich habe einfach nur ein Problem damit, die Menschen im Umfeld dieser Freundin sie als geistig behindert darstellen und zwar ein wenig Förderung stattfindet, sie aber bei weitem nicht ihr Potenzial ausschöpfen kann, Weil niemand mehr tun, als unbedingt nötig. Das ist allerdings mein subjektive Eindruck.

05.06.17, 20:22:05
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Vielleicht macht das folgende Beispiel meine Gedankengänge etwas deutlicher, weil ich auf dem Gebiet definitiv fitter bin, als im Bereich Autismus.

Ich glaube, ich habe in meiner Vorstellung damals geschrieben, dass ich gesetzlich als blind gelten. Ich sehe auf dem einen Auge nichts mehr außer hell und Dunkel, auf dem andern knapp 2 %.
Natürlich gibt es viele Augenerkrankungen, die eine ähnliche Prozentzahl an sie recht auf Reisen.

Wie geht es die Kinder, deren Eltern ihr Kind total einen engen und es nicht fördern, weil sie Angst haben, dass ihrem Kind etwas passiert. In dieser Hinsicht (auch die einzige) gehören meine Eltern zu dieser Gruppierung. Es gibt aber auch Eltern, die dafür sorgen, dass ihr Kind selbstständig wird, trotz Blindheit.

Mein Gehirn war und ist, dass ich schon sehr Frühinternaten untergebracht war. Ich wurde nicht unbedingt kontrolliert in meiner Freizeit, das heiß ich die Gegend erkundete Umstadt, was ich wollte. Ich hatte und habe schon immer einen starken willen. Hätte ich auf Lehrer oder Ähnliches gehört, hätte ich schon sehr lange einen Blinden Stock sowie andere Hilfsmittel für folgende erhalten. Das hätte vielleicht den Vorteil, dass ich jetzt die Blindenschrift lesen könnte die jeder Mensch die normale Schrift, hätte aber gleichzeitig den Nachteil, dass ich keine Bücher lesen kann, wie es im normalen Handel gibt. Außerdem hätte ich nie gelernt, ich mich im fremden Gelände halbwegs frei beziehungsweise sicher zu bewegen. Viele Menschen, die mir zu tun haben, vergessen zeitweise, obwohl ich es ihnen gesagt habe, dass ich fast nicht sehe. Ich habe gelernt, dass zu kaschieren.
Erst zu einer Zeit, in der es mir wirklich schlecht ging, habe ich eingesehen, mit Blinden Stock zu laufen, so wie es eigentlich verlangt wird. Ich bin Blinden stockpflichtig. Inzwischen habe ich auch vergrößern der Hilfsmittel beziehungsweise vorlesen der Hilfsmittel, den Alltag erleichtern. Aber auch dort musste ich mich langsam hin bewegen, dieses zu akzeptieren.
Nun habe ich das Glück, dass sich " nur als blind gelte". Damit will ich sagen, ich habe einen freien willen und mein Umfeld muss sich damit abfinden, was ich will. Somit habe ich die Chance erhalten, mich nahezu normal zu verhalten. Ich wende den Menschen mal sehen sucht, mit denen ich mich unterhalte. Es gibt Menschen, die diese Prozentzahl an See Rest haben über all hin schauen nur nicht auf das gegenüber. Sie schauen dann zum Beispiel auf den Boden oder irgendwo anders hin.

Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich niemanden in meine Augen schauen lassen. Es fühlt sich für mich an, als würde ich nicht komplett nackig machen. Das hat nichts mit meiner Sehbehinderung gehen.

Um das ganze wieder auf das Thema Autismus zu übertragen: es ist gut zu wissen, wenn das Kind nicht so schnell wie ein gesundes Kind lernen kann. Aber es ist meines Erachtens nach Aufgabe von Eltern Schule oder Therapeuten, das Kind zu motivieren, über die vermeintlich festgelegten Grenzen hinaus zu wachsen. Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.

Ach so: vielleicht habe ich das missverstanden: aber ich glaube nicht, dass ich als multipel irgendwelche Exklusivrechte habe oder der Papagei unter Krähen bin. Im Gegenteil. Ich habe aufgrund verschiedener Diagnosen nichts, wo ich sagen würde, zu dieser Gruppe zähle ich mich. Denn ich fühle mich weder mit der Gruppe der Blinden verbunden, da diese mir teilweise zu sehr in der Welt der blinden Hilfsmittel und Co. feststecken. Ich fühle mich auch nicht in der Welt der multiplen zu Hause, weil ich auch dort anders bin. Ich habe einfach das Gefühl, da ist noch irgend einen großen Teil, das fehlt. Und diese Hosen Teil muss ich mühevoll suchen beziehungsweise ich muss warten, bis ich die Trauma Folgesymptomatik wie du ziert habe, um zu erfahren, ob das fehlende Pose Teil wirklich im Autismus Spektrum liegt oder irgendwo anders. Und selbst wenn es so ist, werde ich wahrscheinlich auch dort nicht zu Hause sein. Es scheint, als wäre ich im Grunde genommen nirgendwo richtig sesshaft beziehungsweise gehöre zu keiner Gruppe ruf dich dazu. Das ist Fluch und Segen zugleich. Also kurz gesagt: ich halte mich wieder viel besser, noch viel schlechter als andere Menschen, nur weil ich Multiple bin. Und jetzt kurz offtopic: ich kann solche Vergleiche, in denen Menschen sich darin messen, der ärmer dran ist, nicht ausstehen. Denn für jeden Menschen ist das eigene Leid das Schlimmste und das ist in Ordnung so.
05.06.17, 20:37:44
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich habe mich heute mit der Mutter eines Kindes unterhakten. Ich glaube jetzt, zu wissen, was "landläufig" unter "geisitig behindert" verstanden wird.

Mir scheint, dass der Begriff gern verwendet wird, wenn der Körper ein gewisses Alter hat, die Seele/der Geist aber noch jünger ist - also sog. Retardierung.
Außerdemmü scheint der Begriff gern verwendet zu werden, wenn Menschen länger als der Durchschnittsbürger Zeitraum X länger benötigt, um (schulische) Dinge zu lernen.
06.06.17, 12:04:52
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RasCherie
(Nur rote Bereiche)

Ich glaub, Du willst nicht wirklicih wissen, was dieser IQ bedeutet, oder?
07.06.17, 05:12:35
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