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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn ich so an die alten Zeiten denke, dann komme ich darauf, daß die ESH anfangs aus einer Community (eigentlich mehreren) agierte. Autisten trafen sich im Internet, tauschten sich aus, erzählten über ihre Erlebnisse. Die ESH entstand, um an zu Tage tretenden gehäuften Mißständen etwas zu ändern, damit nicht jeder für sich selbst kämpfen muß und nicht jeder für sich bei null anfangen muß.

In dieser Zeit funktionierte die ESH-Aktivität rückblickend am besten. Mit den Jahren bot die ESH sich mehr und mehr auch auf der spät entstandenen Internetseite an. Das funktionierte anfangs auch noch ganz gut. Aber dann wurde es zunehmend schwieriger, der Anteil an Unterstützung suchenden Autisteneltern stieg massiv, wobei aus wundersamen Gründen in diesen Fällen fast nie auch auf Nachbohren Kontakte zu den jeweiligen Autisten selbst entstanden. Auch einige menschlich schwierige Konstellationen mit Autisten fanden sich ein.

Wenn ich das nun einmal über die Zeit quer auswerte, dann war es immer problematisch, wenn Leute sich an die ESH wandten, die nicht schon zu einer Community zählten, in der man sich eben untereinander kennt. Die Herangehensweise der Nichtcommunity-Leute war anders, die ESH wurde als Dienstleister betrachtet, als etwas das man benutzt und nachher wieder wegwirft. Die Kooperation und die Wertschätzung der ESH-Tätigkeit war viel geringer, es war auch sehr häufig eher so, da die Leute weiter machten was sie wollten, viel verheimlichten und gar logen und die ESH dann manchmal als Instrument dabeihaben wollten. Das funktioniert so aber nicht und es ist für ESH-Aktive meistens auch menschlich unbefriedigend gewesen.

Ich kann mir daher vorstellen, daß ein wesentliches Problem der letzten Jahre auch darin bestand, daß die anfängliche Rolle de Aktivität aus einer Community nicht als Erfolgsfaktor berücksichtigt worden war, weil mangels anderer Erfahrungen nicht gewußt wurde, wie verschieden Menschen sich verhalten, wenn sie einfach nur eine Organisation wegen eine Sache anfragen.

Was kann das für zukünftiges Vorgehen bedeuten?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.03.17, 13:26:54
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schuschu
(Angehörigenbereich)

ich kann hier jetzt nur aus meiner eigenen persönlichen erfahrung mitteilen.ich möchte damit dabei helfen , anhand der eigenen gründe herauszufinden,wo es hakt umdann lösungen zu finden die auch für die ESH nicht kräfteraubend sind und weiterhin als initiative für autisten ( und angehörige ) präsent sein wollen und können.:

ZITAT:"damit nicht jeder für sich selbst kämpfen muß und nicht jeder für sich bei null anfangen muß."

finde ich gut. vielleicht liegt es daran, dass nicht jeder weiss,wie er mitmachen kann? und es auf eine art und weise tut , die still und leise im hintergrund geschieht?
-------------------

ZITAT:
"In dieser Zeit funktionierte die ESH-Aktivität rückblickend am besten."

ja, das glaube ich sofort...aber wahrscheinlich ist es so, dass je mehr menschen diese hilfe benötigen ,auch umsomehr dabei sind, die den gedanken an der community nicht erkannt ,verstanden haben.

mir persönlich ging und geht es so, dass ich im privaten sehr viel aus meiner sicht als ESH mitglied mache...indem ich andere sichtweisen zu autismus mitteileund hinweise wo es hakt...
bis vor kurzem habeich die facebookseite gepflegt..musste aber feststellen, dass facebook für mich nicht geschaffen ist und bin daher dort weggegangen,
mir sind die aufgaben ,die in dieser community gebraucht werden , nicht bewusst.oderich fühlemich nicht talentiert dazu,gewisse aufgaben zu übernehmen ... evtl geht es anderen auch so?
-----------

ZITAT:"Aber dann wurde es zunehmend schwieriger, der Anteil an Unterstützung suchenden Autisteneltern stieg massiv,wobei aus wundersamen Gründen in diesen Fällen fast nie auch auf Nachbohren Kontakte zu den jeweiligen Autisten selbst entstanden.
------------------------------

wobei ich es gut finde, dass dann wenigstens die eltern ( wenn sie denn im sinne ihres kindes handeln!) sich melden , anstatt dann den NA weg zu gehen und zu irgendwelchen sogenannten kompetenzzentren zu gehen.
bis ich die ESH fand, irrte ich hilfesuchend umher..esgung um das leben meines kindes...nächtelang nach etwas gesucht, was wirklich für ihn ist und ihn nicht umerziehen will !
anfangs habe ich die fragen der ESH als bedrohung gesehen.. ich war ja geprägt von den ganzen anderen institutionen ,schulen usw..die mir allesamt genau das gegenteilvon dem gesagt haben oder mir nahegelegt, , was mein herz meine intuition mir sagten.. alles lief auf eine umerziehung hinaus und ich war deshalb schon sehr erschöpft, weil mir immer vermittelt wurde,ich würde alsmutter versagt haben, ich mache alles falsch oder ich könne nicht loslassen, ( ja wie denn auch, wenn für meinen sohn als kindnur ein mensch wirklich da ist, der seine not erkannte und sein wesen .. aber er ständig durch sein umfeld gewissermassen bedroht wurde )

ich habe etwas gebraucht ,um zu erkennen,dass wir bei der ESH endlich angekommen sind und auch wenn ich nicht alles gleich in diesem maße befolgte... so ging es mir immer um das wohl des kindes... und ich musste abwägen, wie ich mich gegenüber ämtern und schulen verhielt , um es für mein kind nicht noch schlimmer zu machen.

auch, wenn keine direkte onlinebeschulung an der schule selbst stattgefunden hat,so hat mein sohn, dank der ESH von zuhause aus lernen dürfen..und das war für ihn und seine gesundheit SO WICHTIG:.und ohne die ESH niemalsdurchsetzbar gewesen.

mein sohn hat mit der ESH insofern kontakt,dass der ESH mitarbeiter der für uns da war, und mit den Ämtern und schulekontakt aufnahm , auch geschrieben hat... grundsätzlich aber sich schwer tut mitmenschen auch schriftlich zu kommunizieren um seinen bedarf an unterstüzung mitzuteilen... ausserdem denke ich,ist der altersunteschied auch ein thema was ihn abhält... und ich beoachte, dass er sich am liebsten über seine interessen austauscht .. und das aber eher "zufällig dann zustande kommt... .

ich habe auf anfragen , ob mein sohn das sagt oder ich es interpretiere immer ehrlich geantwortet...denn davor mit meinem sohn kommuniziert. und auch um erlaubnis gefragt ob ich bei der ESH fragen darf...das letzte mal kam es sogar von ihm selbst, dass er die ESH um hilfe bitten wollte.
jedoch ist die hemmschwelle , sein anliegen zu formulieren noch da... daher helfe ich , indem ich eben schreibe und ihn dann lesen lasse.

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ZITAT: "
Wenn ich das nun einmal über die Zeit quer auswerte, dann war es immer problematisch, wenn Leute sich an die ESH wandten, die nicht schon zu einer Community zählten, in der man sich eben untereinander kennt"

ja, das glaube ich schon...... nur werden dann viel weniger menschen erreicht und erfahren die meist sehr nötige hilfe für barrierefreiheit.

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ZITAT:" Das funktioniert so aber nicht und es ist für ESH-Aktive meistens auch menschlich unbefriedigend gewesen."

ja,voll veständlich !
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ZITAT: "ein wesentliches Problem der letzten Jahre auch darin bestand, daß die anfängliche Rolle de Aktivität aus einer Community nicht als Erfolgsfaktor berücksichtigt worden war"

ja, das kann gut sein... vielleicht ist das den meisten so nicjt bewusst oder klar... es wird auch eher in der minderheit gelebt , solche communitys.. noch hinzu kommt, dass diese kompetenzzentren und dergleichen aus dem boden gestampftwerden wie pilse aus dem boden schiessen.
die meisten menschen haben nie erfahren,gelernt oder erlebt wie man community lebt.?

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ZITAT:"Was kann das für zukünftiges Vorgehen bedeuten?"

es bei anfragen evtl klar deutlich so kommunizieren?
evtl auch mitteilen, welchen bedarf an unterstützung gebraucht wird ? so kann sich jeder vielleicht in einer aufgabenstellung wiederfindenund ist sogar dankbar, wenn er liest.. das und das wird gebraucht ..." aaahhh., ja das kann ich gut und fällt mir leicht, das kann ich übernehmen.

bei mir selbst sind es sehr oft unsicherheiten , zu meinen , es nicht zu können.. aus verschiedentlichen gründen.. ich kann das wasich mache , von zuhause aus .. auch gesundheitlich .

vielleicht wäre dieser thread auch ein beitrag der auf die ESH seite gehört?
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ich bin ein mitglied einer regionalen SOLAWI bei einem biobauern... da ging er mir genauso wie ich oben beschrieb... solange nicht konkret kommuniziert wurde,was gebraucht wird, hat keiner so recht gewusst , was zu tun ist und hat dann lieber sich zurückgehalten.. im gegenteil, manchmal hatte ich sogar den eindruck ich störe , weil keine zeit zum austausch war.. den ich aber gebraucht hätte um herauszufinden,wie ich mich einbringen kann... ackerarbeit geht zwar meist dort... aber ich schaffe das gesundheitlich eben nicht. mittlerweile mache ich eben das gemüse, welches sonst bald hätte weggeworfen werden müssen,als fermentiertes ...

zurück zur ESH: eine community entsteht durch wenige menschen und wächst .. lieber langsamer als zu schnell.
es wird ( das sehe ich auch bei der solawi) immer menschen dabei geben, die scheinbar eher nutzniessen und den sinn nicht verstanden haben oder verstehen.
mir gehts dabei um die wirklich hilfebedürftigen , die sonst auf der strecke bleiben.. jedoch muss es für ESH aktive immer auch noch erträglich sein .
ich habe schon die hoffnung, dass der samen der durch die ESH auch in den frustrierenden fällen irgendwann aufkeimt.. evtl ganz woanders und erst sehr viel später... ich will einfach dran glauben, dass niemals etwas umsonst getan wurde.
-------------
(in der solawi gabs eine liste auf der man sich mit seinen gaben eintragen konnte... teils wurde dann gefragt, ob man da mithelfen könne... andererseits teilte solawimitgleider mit, dass sie eine art liste gern hätten, was konkret zu tun wäre. )

bei lügen oder instrumentaliesierung ohne nach den lügen muss die zusammenarbeit abgebrochen werden... sonst ist das ja ein fass ohne boden.. das muss von viornherein klar sein ( jetzt wo man diese erfahrungen hat )

dass man nicht alle erreicht ist leider klar.. aber ein kleiner kiesel im wasser zieht auch kreise bis zum anderen ufer.
evtl durch vorher klar äussern , ab wann die esh aufgrund von bisherigen erfahrungen nicht mehr helfen wird.. und kann, ein gewisses bewusstsein schulen?

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ZITAT:" Was kann das für zukünftiges Vorgehen bedeuten?"

was braucht die ESH . wie kann man teil der community sein? gemäss seinem eigenen wesen und kräften und talenten?







05.03.17, 09:02:41
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Antares
(White Unicorn)

- verschiedene Communitys
- zum Austauschen Missstände ändern
- Besonders wertvoll war das gemeinsame innerhalb der ESH agieren
- Besonders problematisch waren unempathische Menschen von Außen

Es könnte bedeuten, dass es Sinn macht sich mit anderen Communitys stärker auszutauschen, um gemeinsam Missstände zu ändern, wenn das besonders wertvoll war.

Es könnte bedeuten, dass es zu verstärken gälte gemeinsam innerhalb der ESH zu agieren, das wieder mehr zu forcieren.

Es könnte bedeuten, dass unempathischen Menschen weniger Aufmerksamkeit zuteil wird und ein Fokus auf die internen Aktivitäten sowie den Austausch Extern mit anderen Communities gelegt wird.
05.03.17, 09:03:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
- verschiedene Communitys

Mir scheint die menschliche Komponente entscheidend gewesen zu sein. Es reicht nicht irgendwelche Vereine zu gründen, dessen Strukturen bedeuten dahingehend gar nichts und Mitgliedschaften auch nicht.
Zitat:
- zum Austauschen Missstände ändern

Nein, ich denke es gab einen Austausch aus gegenseitigem menschlichen Interesse. Nicht jeder mit jedem, aber es gab ein Geflecht aus natürlichen Beziehungen und Wertschätzung. Und daraus ergab sich dann Engagement, einfach weil es bei diesem oder jenem Probleme gab und diese menschliche Community das bewegte.
Zitat:
- Besonders wertvoll war das gemeinsame innerhalb der ESH agieren
- Besonders problematisch waren unempathische Menschen von Außen

Würde ich nicht so sagen. Ich denke auch nicht, daß es an fehlender Empathie liegt, es ist einfach eine andere Herangehensweise. Ihr bietet Hilfe an, dann macht mal. Jemand sagte mir die ESH sei recht erfolgreich, super dann kann ich ja alles mögliche verheimlichen was mir unangenehm ist und brauche nicht so wirklich mitzuarbeiten und wenn es deswegen dann nicht klappt, dann ist die ESH schuld.
Zitat:
Es könnte bedeuten, dass es Sinn macht sich mit anderen Communitys stärker auszutauschen, um gemeinsam Missstände zu ändern, wenn das besonders wertvoll war.

Was für andere Communitys?
Zitat:
Es könnte bedeuten, dass unempathischen Menschen weniger Aufmerksamkeit zuteil wird

Solche Grenzziehungen liegen nahe, sind aber in den konkreten Einzelfällen ziemlich schwierig. Jede Grenze, die man zieht wird unterlaufen. Auch jemand, der vielleicht einer Community beitritt, weil er bei etwas Unterstützung haben will, der hat es schon nicht primär getan wegen der Community selbst.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.03.17, 17:25:39
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Antares
(White Unicorn)

"Was für andere Communitys?"

Die euch bekannt sind? Es las sich so, als sei die ESH aus verschiedenen Communitiys bestehend, eher ein Zusammnschluss mehrer Gemeinschaften. Ob eine Gemeinschaft ein Verein ist oder nicht, spielt hier denke ich keine Rolle. Gemeinschaftsgeist ist unabhängig der Rechtsform und ist - oder auch nicht.

"einfach weil es bei diesem oder jenem Probleme gab und diese menschliche Community das bewegte"

Weshalb in der Vergangenheitsform? Ist es nicht mehr so in der Gegenwart?
05.03.17, 19:03:09
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schuschu
(Angehörigenbereich)

"aber es gab ein Geflecht aus natürlichen Beziehungen und Wertschätzung. Und daraus ergab sich dann Engagement, einfach weil es bei diesem oder jenem Probleme gab und diese menschliche Community das bewegte."

so habe ich es bisher vermutet..und wahrgenommen /empfunden.. und jetzt ist das nicht mehr so?


05.03.17, 21:57:33
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Damals fing es damit an, daß in Communitys überlegt wude, wie man etwas gegen Mißstände bei Leuten tun kann, die auch Teil der Community waren. Das ist bei vielen Anfragen heute anders, die von Leuten kommen, die nicht sowieso z.B. hier im Forum aktiv sind oder es nur deswegen geworden sind.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.03.17, 22:38:42
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von schuschu:
vielleicht liegt es daran, dass nicht jeder weiss,wie er mitmachen kann? und es auf eine art und weise tut , die still und leise im hintergrund geschieht?

Das wird bestimmt so sein. Die ESH selbst für sich ist bis heute eine Art Community, nur eben oft nicht mehr zusammen mit denen, die in ihrem Leben Diskriminierungen erleben. Zusammensein findet oft dahingehend nicht mehr umfassend auf einer geeigneten Plattform statt wie im Forum.
Zitat:
dass je mehr menschen diese hilfe benötigen ,auch umsomehr dabei sind, die den gedanken an der community nicht erkannt ,verstanden haben.

Glaube ich gar nicht mal, daß es eine Frage der Größe der Community wäre. Wohl aber möglicherweise eine Frage des Personenkreises der sich findet.
Zitat:
mir sind die aufgaben ,die in dieser community gebraucht werden , nicht bewusst.oderich fühlemich nicht talentiert dazu,gewisse aufgaben zu übernehmen ... evtl geht es anderen auch so?

Ich denke darum ginge es erst nachrangig. Zuerst kam damals eine Art von Zusammensein um des Zusammenseins willen. Und ehrlich gesagt: Ich weiß nicht ob ich dich da sehen würde mit deiner Teilnahme hier, so lange sie auch bereits andauert. Ich denke bei dir merkt man schon sehr, daß wesentliche Teile deines Lebens woanders stattfinden und daß die auch viel wichtiger sind für dich. Was nicht schlecht sein muß, damals war es aber nicht so.

Generell scheint es mir auch problematisch zu werden, wenn viel per Mail passiert und so dann keine Community in den früheren Sinne entsteht, weil es kein Miterleben vieler wie in einem Forum gibt.
Zitat:
wobei ich es gut finde, dass dann wenigstens die eltern ( wenn sie denn im sinne ihres kindes handeln!) sich melden , anstatt dann den NA weg zu gehen und zu irgendwelchen sogenannten kompetenzzentren zu gehen.

Könnte man meinen, ob das in der Realität auch so ist, ist für mich schon sehr zweifelhaft geworden. Und das hängt wieder zusammen mit der überwiegend vorliegenden Einstellung dieser Eltern, etc.
Zitat:
bis ich die ESH fand, irrte ich hilfesuchend umher..esgung um das leben meines kindes...nächtelang nach etwas gesucht, was wirklich für ihn ist und ihn nicht umerziehen will !

Ja.
Zitat:
die meisten menschen haben nie erfahren,gelernt oder erlebt wie man community lebt.?

Damals schien das überhaupt kein Problem zu sein. Man hatte Freude zusammen. Der Rest ergab sich daraus.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.03.17, 00:08:00
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schuschu
(Angehörigenbereich)

ZITAT:"Das wird bestimmt so sein. Die ESH selbst für sich ist bis heute eine Art Community, nur eben oft nicht mehr zusammen mit denen, die in ihrem Leben Diskriminierungen erleben. Zusammensein findet oft dahingehend nicht mehr umfassend auf einer geeigneten Plattform statt wie im Forum."
----------
und woran meinst du, liegt das?


ZITAT:"Glaube ich gar nicht mal, daß es eine Frage der Größe der Community wäre. Wohl aber möglicherweise eine Frage des Personenkreises der sich findet."
--------
findet sich nicht immer, was sich zusammenfinden muss? ich glaube nicht an reine "zufälle" sondern an schicksalhafte begegnungen, wenn man auch anfangs nicht den sinn dahinter erkennt.


ZITAT:"Ich denke darum ginge es erst nachrangig. Zuerst kam damals eine Art von Zusammensein um des Zusammenseins willen. Und ehrlich gesagt: Ich weiß nicht ob ich dich da sehen würde mit deiner Teilnahme hier..."
--------
ich mich schon.... schade, dass du es nicht so siehst.


ZITAT:"Ich denke bei dir merkt man schon sehr, daß wesentliche Teile deines Lebens woanders stattfinden .."
----------
ja , aber das eine schliesst das andere nicht aus.
in der tat wird meine aufmerksamkeit oftmals woanders gefordert,was nicht heisst, dass ich nicht an HIER interessiert bin.. mehr als es nach aussen scheint.


ZITAT:"...und daß die auch viel wichtiger sind für dich."
----------
das ist unterschiedlich und schwankt... je nach dem wohin das leben mich gerade schiebt mit seinen herausforderungen, die mich zum teil sehr vereinnahmen oder erschöpfen.


ZITAT:" Was nicht schlecht sein muß, damals war es aber nicht so.
---------
das habe ich nicht so ganz verstanden... meinst du , dass du den eindruck hast, dass ich damals die community als wichtiger empfand?

ZITAT:"
Generell scheint es mir auch problematisch zu werden, wenn viel per Mail passiert und so dann keine Community in den früheren Sinne entsteht, weil es kein Miterleben vieler wie in einem Forum gibt.
--------
ich verstehe, was du meinst.. da hast du sicher recht... jedoch war es für viele menschen sehr gut, wenn es auf intimerer privatere ebene stattfand, der austausch...
aber ich habe schon verstanden, um was es dir geht...

(ZITAT schuschu: ("wobei ich es gut finde, dass dann wenigstens die eltern ( wenn sie denn im sinne ihres kindes handeln!) sich melden , anstatt dann den NA weg zu gehen und zu irgendwelchen sogenannten kompetenzzentren zu gehen.))

ZITAT :"Könnte man meinen, ob das in der Realität auch so ist, ist für mich schon sehr zweifelhaft geworden. Und das hängt wieder zusammen mit der überwiegend vorliegenden Einstellung dieser Eltern, etc.
-----------
ja.. überwiegend wird es wohl noch so sein.. aber es gibt auch andere eltern.. !!!


ZITAT:"Damals schien das überhaupt kein Problem zu sein. Man hatte Freude zusammen. Der Rest ergab sich daraus.
---------------
ich verstehe.ja.

...............................................................................................................................................
.......

auch wieder nur aus meinem eigenen erleben mitgeteilt .. um evtl daraus schlüsse allgemein ziehen zu können und evtl durch andere sichtweisen oder ideen , die daraus resultieren zu überlegen, was das für die ESH als community bedeuten kann:

ich glaube, dass es wohl sein kann, dass manche nur mitglied wurden, weil sie in einer notlage waren und nicht um des austausches willen in einer community.. ja.
aber das muss nicht unbedingt heissen, dass man nicht danach noch gefallen daran haben kann und hineinwächst auf seien ganz eigene weise?


mir z.b. ging es so als ich ins forum fand.. da war davor der notruf für meinen sohn.. und gerade durch die privaten gespräche und den austausch eines ESH mitarbeiters habe ich mich aufschliessen können und interesse an dem forum ( community gefunden)
das wegbleiben zeitweise aus an präsenz vom interesse her, kann viele ursachen und gründe haben.. was aber nicht heisst, dass jemand nicht wieder mehr interesse an dem haben kann.
bei mir hatte es damals auch viel mit wk zu tun.. das verarbeiten... dann wie ein burnout der sich erst durch das in ruhe gelassen werden der ämter breit machte... erschöpfung auf allen ebenen.
auch im privaten umfeld änderten sich dann dinge, denen ich mehr aufmerksamkeit schenket.. dadurch aber alte traumen bei mir aufbrachen.. eine art entwicklungsreise.. auch ein hinterfragen des forums .. da bin ich ehrlich.

doch immer wieder komme ich zurück und es gab nie eine zeit, in der ich nicht an das forum oder die ESH dachte.. doch eben nur stiller und weniger präsent.
was nicht heisst, dass ich mich nicht als teil der community sehe..
wie andere das sehen ..kann ich nicht beeinflussen... nur eben mithelfen , eine befriedigendere lösung für alle zu finden.. daher eben oft meine eigene erfahrens und erkenntnisreise als anhaltspunkt .
07.03.17, 15:28:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von schuschu:
und woran meinst du, liegt das?

Daß es im Forum wohl viel weniger als früher auch um erlebte Alltagsdiskriminierungen beteiligter Autisten geht? Weiß nicht, möglicherweise auch daran, daß die Stimmung im Forum eine andere geworden ist?
Zitat:
findet sich nicht immer, was sich zusammenfinden muss?

Was soll das in dieser Situation sagen? Ich beschreibe hier vor allem meine Sicht auf die Dinge und vermute was wie wirkt.
Zitat:
das habe ich nicht so ganz verstanden... meinst du , dass du den eindruck hast, dass ich damals die community als wichtiger empfand?

Nein, es geht da um eine Zeit vor deiner Registrierung, denke ich.
Zitat:
ich glaube, dass es wohl sein kann, dass manche nur mitglied wurden, weil sie in einer notlage waren und nicht um des austausches willen in einer community.. ja.

Ja.
Zitat:
aber das muss nicht unbedingt heissen, dass man nicht danach noch gefallen daran haben kann und hineinwächst auf seien ganz eigene weise?

Das was ich heute insgesamt erlebe unterscheidet sich von dem was damals war. Mit geht es hier weniger um einzelne Teilnehmer.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.03.17, 17:01:23
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 27.01.18, 13:25:27

Ich habe mir das nun ein Jahr etwa durch den Kopf gehen lassen, mit Autismus und Community. Wenn ich zurück denke:

In den 80er-90er Jahren fanden sich Autisten - man nannte sie so nicht. Autisten taten gern irgend etwas miteinander, weil sie sich verstanden. So wuchs ich mit anderen Autisten gemeinsam auf. Mal mit ihnen, mal ohne ihnen. Es war unbekannt, dass es Autismus als Wort gibt.

Ab 2000 wurde das Paradigma der Pathologie stärker, die Normierungsideologie fand sich immer prägnanter in allen Bereichen des Lebens. In verschiedenen Ländern der Erde und auch verschiedenen Ländern innerhalb der BRD fanden sich Gruppen, die das ablehnten.

Ich vermute, dass die ESH in diesem Bereich entstanden ist, von den 80ern bis 2010. Zwischen 2000 und 2010 passierte dann das Sprießen der Exklusionslager und "Autismus Therapie Zentren". Es etablierte sich Autismus Deutschland im Bund als Lobbyvertretung.

Mir fällt insbesondere auf, dass ich erstmals in Berlin überhaupt mit dieser ganzen Thematik in Berührung kam. Wie im Schnelldurchlauf erlebte ich die letzten Jahre, was eigentlich in Jahrzehnten passierte... was an der ESH nicht vorrüber ging. In solch bayrischen kleinen Gemeinschaften wie ich aufgewachsen war hingegen schon.

Mittlerweile ist die Diskriminierung flächendeckend durch die Regierungen praktiziert, da Inklusion als Stempel wie auf eine Katze mit der Aufschrift "Schweinchen" nun behauptet ein Schweinchen zu sein. Ich erlebe somit, dass die Autisten von vor 30 Jahre auch verständnislos dem gegenüber sind, wenn man sagt:

Du... das mit dem Autismus nennt man heute "Pathologie" und man muss sich seiner Haut erwehren, wenn man sagt man "sei gesund". Es ist weitestgehend ein Kopfschütteln. Die Probleme sind nicht (mehr) einfach zu lösen, durch ein Gespräch mit einem anderen Autisten. Die Probleme sind Global und von äußerster Härte in ihren Auwirkungen.

Man spürt das denke ich auch in den Elternanfragen enorm. So modern eigentlich Diversity sein mag... in den Köpfen der Menschen geht es rückwärts. Ich denke vieles was passiert ist so sehr komplex, dass es auch schwierig ist in einem Forum noch übersichtlich darzustellen.

Ich habe nun wieder ein wenig Raum mich um Texte und unsere Satzung nochmal zu kümmern. Ein paar Fäden kann ich nochmal hier aufgreifen, die ich einmal begonnen habe in den letzten zwei Jahren. Ob das dann zu einem gemeinschaftlicheren Klima beiträgt weiß ich nicht. Aber vielleicht habe ich ja verstanden, was Du sagen wolltest? Ich merke vor allem, dass ich oft gar nicht verstehe, was Du sagst, auch weil ich einen ganz anderen Hintergrund lebe auch und vieles somit nicht begreife oder lange darüber nachdenken muss, um mich in einen Gedankengang einzufinden.

Grundsätzlich bin ich aber nach wie vor der Ansicht und Meinung, dass die Weltweite Autism Rights Movement auf Menschen wie Dich angewiesen ist, da so viel Wissen in Dir existiert, das ich immer noch der Meinung bin, das eigentlich irgendwie unbedingt weiter tragen braucht.

Nur im Abgleich untereinander kann eine Weiterentwicklung stattfinden, so zumindest meine Ansicht, auch wenn wir alle sehr verschieden sein mögen und in unterschiedlichen Vereinen, Gemeinschaften... beheimatet sind. Wenn man die Grundziele nicht verliert und immer wieder nachjustiert, kann eine Begleitung von Familien gelingen.

Nur denke ich aufgrund der Massivität vom Bundesverband Autismus Deutschland auch mit einem enormen Einfluss auf die Bundesregierung und Landesregierungen wird es schwierig, wenn die Autisten sich nicht auch irgendwie dort auf Bundes- und Landesebene einbringen. Aus meiner Sicht müssen wir die Elternverbände ersetzen.

Autisten müss(t)en sich auch in Land und Bund selbst vertreten. Es ist eine andere Ebene der gemeinsamen Aktivität denke ich. Ohne diese gemeinsame Aktivität werden aber wohl wir Altautisten eher so etwas wie ausgestorbene Exemplare, wenn nur noch ein eigentlich veraltetes Pathologiemodell mit einem überholten Normierungsideal in den Köpfen der Menschen lebt.
27.01.18, 13:21:24
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