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Thema: ABA-Foerderstopp durch "Aktion Mensch" (http://perfektibilistenorden.de/topic.php?id=7647)


Geschrieben von: 55555 am: 25.01.17, 14:54:57
Zitat:
Projekte, die mit der Therapieform ABA (Applied Behaviour Analysis) arbeiten, fördert die Aktion Mensch künftig nicht mehr. Bereits seit November 2016 müssen Antragsteller, die Projekte für Menschen aus dem Autismus-Spektrum anbieten, bei der Aktion Mensch angeben, ob die geplanten Maßnahmen ABA-Therapie enthalten. Wenn das so ist, schließen wir dieses Projekt von der Förderung aus.

Hintergrund ist die seit Monaten andauernde Kritik an einem von uns geförderten Projekt - vor allem durch Vertreter der Autismus-Community. Diese Kritik nehmen wir ernst. Die Kritiker sagen, dass ABA eine Umerziehung und Konditionierung der Kinder bedeute. Es gibt in den betroffenen Familien sowie bei Therapeuten und Wissenschaftlern aber ebenso viele Befürworter. Sie sagen, dass diese Therapie viele Erfolge vorzuweisen habe.

Die Kritik hatte sich bereits vor über einem Jahr an der Aktion Mensch-Förderung des Projektes "Bremer Frühfördertherapieprogramm Autismus" entzündet. Das Projekt läuft seit 2014, wird mit insgesamt 249.591 Euro unterstützt und vertragsgemäß im Mai 2017 enden.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die Aktion Mensch versucht, Kritiker und Befürworter an einen Tisch zu bringen. Das Gespräch hat allerdings nicht zu einer Klärung beigetragen, und auch im Anschluss hat keine Annäherung zwischen den Positionen stattgefunden. Da hier keine gemeinsame Linie gefunden wurde und die Kritikpunkte weiterhin im Raum stehen, haben wir uns zu oben genannten Konsequenzen entschlossen.

Quelle

Die haben versucht Kritiker und Befürworter an einen Tisch zu bringen? Davon hat die ESH nichts mitbekommen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 25.01.17, 19:52:14
Es war als Kritiker Alexsander Knauerhase geladen, der soweit mir bekannt ist, als "Einzelkämpfer" unterwegs ist. Dem geballten Unwillen der Interessenverbände wollte sich die Aktion Mensch bei der Diskussion offenbar nicht aussetzen.
https://www.aktion-mensch.de/blog/beitraege/engagierte-diskussion-ueber-aba-therapie.html


Geschrieben von: Fundevogel am: 25.01.17, 20:02:57
Und hier noch der Kommentar von Alexsander Knauerhase selbst:

"Aleksander Knauerhase 24.11.15 um 10:49 Uhr als Gast

Ich muss an dieser Stelle etwas betonen: Ja es lief viel schief bei dem Treffen. Es war, ob der Dominanz und dem Auftreten der pro ABA Vertreter kein Gleichgewicht vorhanden. Wir durften tatsächlich weder Ort noch Termin kommunizieren (was eine sofortige Absage zur Folge gehabt hätte) und sind ebenfalls darum gebeten worden nicht vor der Veröffentlichung hier zu bloggen. Meinen Gästen und mir war aber klar, dass wir auf pro ABA eingestellte Gäste treffen werden, uns war aber nicht bekannt wer diese sein werden. Ich habe mich aber auf eine Aussage verlassen, dass niemand vom "betroffenen Projekt" teilnimmt. Es war niemals davon die Rede nur mit der Aktion Mensch zu sprechen. Dieses Treffen fand schon vor längerem mit mir statt und ich habe dieses auch als offen und konstruktiv empfunden. Das "Missbehagen" über autistische Blogs (namentlich der von Maedel und meiner) wurde primär und nachdrücklich von Gästen der "pro ABA" Seite geäußert."


Geschrieben von: Antares am: 25.01.17, 20:11:06
Alexander Knauerhase ist ein von Aktion Mensch eingesetzter Inklusionsbotschafter:

http://isl-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1234:aleksander-knauerhase-informiert-ueber-autismus&catid=165&Itemid=512

http://isl-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1181&Itemid=510

Er ist nicht als Einzelkämpfer unterwegs, sondern über Aktion Mensch / ISL. Letztendlich war es somit ein Firmeninternes Ding sozusagen, da sie ihren eigenen Botschafter zum Thema befragten.


Geschrieben von: 55555 am: 25.01.17, 23:06:48
Zitat:
Es kann nicht sein, daß im o.g. Fall in Erscheinung getretene Behindertendiskriminierer (ja, man muß es jetzt mal so klar benennen) weiter in hervorgehobenen Stellungen Behindertenpolitik betreiben und unkritisiert Sonntagsreden zum Besten geben können, obwohl sie offensichlich gar nicht für die volle Verwirklichung der UN-Behindertenrechtskonvention (also dem aktuellen Mindeststandard) einstehen. Daher werden die folgenden Personen aufgefordert sich umgehend aus allen verantwortlichen Posten mit Bezug zu Behinderungsthemen zurückzuziehen:

[...]

– Dr. Sigrid Arnade (ISL)

Quelle