Hallo.
Ich will seit ich etwa 8 Jahre alt bin lieber ein Mädchen sein.
In dem Alter wurde ich mal für einen Jungen gehalten und mal für ein Mädchen. Heute finde ich es seltsam, wenn jemand sich massiv an eine Genderindentität zu hängen scheint.
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In der Schule bin ich immer traurig und frustriert, wenn ich sehe was Gleichaltrige junge Frauen anziehen, da das alles nichts für mich ist, weil ich ja ein Mann bin.
Kann ich nicht nachvollziehen, generell nicht, daß Menschen so viel Gehabe um Kleidung machen. Aber manchmal gefällt mir etwas und das setze ich dann oft auch um diesbezüglich.
Zitat:
seit ich in etwa 9 war, habe mir die Haare wachsen lassen und manchmal auch mit bunten Strähnen oder Pferdeschwanz getragen,
Warum auch nicht.
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Ich war oft in der Psychiatrie, und sehr verhaltensauffällig, nie aber kriminell.
Hm.
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Jetzt frage ich mich aber, ob ich wirklich Transgender bin.
Naja, ist das überhaupt jemand? Das ist eine Schublade, die man geschaffen hat.
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Wenn ich meine Stimme höre, denke ich immer dass da eine Frau spricht,
In deinem Denken spielt es eine große Rolle, ob jemand "Mann" oder "Frau" ist? In meinem eigentlich nicht.
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ich weine sehr schnell, bin auch nicht vom Gesicht her außerordentlich männlich.
Klischeealarm. Und wo ist das Problem? (Naja, vermutlich in Richtung der Erwartungen anderer Menschen)
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Aber ich bin heterosexuell, und auch Fan von "geschlechtstypischen" dingen wie z.B. Science Fiction und Actionfilmen, bzw. Videospielen,(man sagt ja immer, Transsexuelle spielen schon als kinder immer mit puppen usw.)
Diese zu großen Teilen kulturell bedingten Geschlechterrollen sind vielleicht das Problem? Sie spieleln die Realität nicht wider, aber viele passen sich ihnen an. Vielleicht wäre es die Lösung dir darüber klar zu werden, daß das nur Konstrukte sind die verbreitet für Tatsachen gehalten werden?
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weil ich gelesen habe, dass statt Transsexualität auch eine Psychose schuld sein kann. Was soll ich tun?
Eigentlich bedeutet das nur, daß irgendwelche Psychiater so eine Ansicht vertreten. Das heißt gar nichts. Ich denke allgemein sollte man psychiatrisch-medizinischen Diagnonsens nur bedingt ernstnehmen und schon gar nicht mit Wissen oder Tatsachen verwechseln. Das bedeutet natürlich nicht, daß Menschen alle gleich wären!
Nebenbei stelle ich fest, daß man dich wie so viele offenbar seit Jahren durch die Mühle dreht. Falls Interesse besteht: Es gibt auch selbstorganisierte autistische Wohnprojekte.
Verstehe das bitte nicht falsch, ich bin eigentlich überzeugt davon, dass ich eigentlich eine Frau bin,
Ich bin überzeugt davon, daß es einen Sinn hat, wie sich mein Körper gestaltet. Dieser Körper ist der richtige. Wenn es um Gender geht, dann halte ich es für einen Irrtum sich mit Genderschubladen zu identifizieren. Ich halte es für sinnvoller Genderdruck zu überwinden (das erreicht man meiner Meinung nicht durch Gegentabuisierungen).
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wenn ich früher doch dann mal mit anderen Kindern gespielt habe, dann ausschließlich mit Mädchen,
Warum auch nicht.
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im Schwimmbad habe ich mich immer geschämt, wenn mein Oberkörper frei ist.
Das soll typisch Frau sein? Ich habe eher den Eindruck viele Frauen schämen sich gar nicht sich komplett auszuziehen.
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vor der Pubertät habe ich auch gezweifelt, da sehr viele Transgender (80% glaube ich) während der Pubertät dann "normal" werden.
Solche Statistiken würde ich stets mit großen Vorsicht behandeln und nicht einfach als Fakt betrachten, weil es irgendwelche Halbgötter in Weiß so behaupten.
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Mit Erwartungen durch andere oder Trauma hat das bei mir nichts zu tun,
Also so wie es sich für mich liest hängst du erlernten Geschlechterklischees an. Die entstünden eher durch kulturelle Prägung, hier vor allem irgendsoeine strikte Schwarz-Weiß-Herangehensweise.
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es ist auch nicht so, dass ich als Mann versage und mich dafür schäme und mein Geschlecht als Fehler sehe.
Ja.
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Eher wurden meine Probleme dadurch ausgelöst, da ich nicht sehr feminin bin. Ich bin froh nicht so männlich auszusehen, da es in Zukunft dann einfacher werden könnte, wenn ich vielleicht Hormone nehme.
Du bist nicht sehr feminin und siehst nicht so männlich aus?
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denn ich "bin ja Autist" was ja eine tiefgreifende Entwicklungsstörung ist
Nein, Autisten wird von manchen so diffamiert (was für die Situation hier keinen großen Unterschied macht, aber allgemein ein großer Unterschied ist).
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denn ich fühle mich wegen meiner Körperbehaarung und ohne Brüste unwohl.
Tja, das kann ich nicht nachvollziehen. Muß ich vielleicht auch nicht. Aber auf mich wirkt es immer etwas fraglich, wenn jemand sich da hineingesteigert zu haben scheint, daß irgendwas an seinem Körper nicht "richtig" ist. Ich frage mich, woher das kommt, daß Menschen ihren Körper verändern wollen, obwohl es ja nunmal ihr Körper ist in seinem ursprünglich heutzutage meistens noch natürlichen Zustand.