Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Dieser Ansatz ist anscheinend vor allem verbreitet in Bezug auf Legasthenie, wird aber offenbar auch auf Autisten angewandt. Beides wird aus eigener Lebenserfahrung des Herrn Davis abgeleitet, die offenbar durchtränkt ist von Anpassungswünschen.
Zitat:
"Sobald meine Identität begann sich zu entwickeln und mein Erinnerungsvermögen einsetzte, war mein größter Wunsch im Leben, ein realer Mensch zu werden. Ich konnte sehen, dass Andere etwas waren, was ich nicht war. Meine wichtigste Aufgabe war von Anfang an, einen Weg zu finden, der es mir erlaubte, ´normal´ zu sein oder wenigstens so zu erscheinen. Wenn ich meinen Weg durch dieses Chaos finden und eine ´Karte´ für meinesgleichen bereitstellen könnte, damit sie es mir gleichtun könnten, hätte meine Existenz einen Sinn. Der Davis-Autismus-Ansatz ist das Ergebnis meiner bestmöglichen Bemühungen, diese Karte zu liefern."
Ronald D. Davis

"Autismus verstehen und verändern" mit der ISBN 978-3-940493-06-4

Quelle
Zitat:
Identitätsentwicklung stattet eine Person mit einer Wahrnehmung für sich selbst und für ihren Platz in der realen Welt mit deren Ursachen und Wirkungen aus. Es gibt etwa 30 inhaltliche Begriffe, die in dieser Phase erarbeitet werden, beginnend bei „Veränderung“ bis zu hin zu „Verantwortung“.

Diese “Lebenskonzepte” werden in einer Geschwindigkeit entdeckt, die der betreffenden Person angenehm ist. Als generelle Richtlinie gilt „Ein Begriff pro Tag“. Dies kann jedoch beschleunigt oder auf mehrere Monate ausgedehnt werden, ganz nach Bedarf.

Jeder Begriff wird vorgestellt, indem ein Modell aus Knetmasse erstellt wird. Der Begriff wird dann in der Umgebung erforscht. Ziel ist es, Verständnis durch das Sammeln von Erfahrungen an Beispielen aus dem echten Leben aufzubauen.

Wenn ein Begriff vollständig verinnerlicht wurde, können wir zum nächsten übergehen, da wir dafür eine solide Basis geschaffen haben. Wir haben große Erfolge mit Menschen erzielt, die als hoch funktionale Autisten diagnostiziert wurden. Sobald die Orientierungsmethoden integriert wurden, können mit Geduld und Einfühlungsvermögen allerdings auch all jene wesentliche Fortschritte erzielen, deren Sprach- und Bewegungsfähigkeiten eingeschränkt sind.

Drittens: Soziale Integration – Beziehungs-Begriffe

Soziale Integration ist der abschließende Bereich, der vermittelt wird. Sobald eine Person eine Wahrnehmung für ihren Platz in der Welt entwickelt hat, ist sie dazu bereit zu verstehen, wie Beziehungen funktionieren und zu lernen, wie sie selbst in die Welt der Menschen passt. Dies ist der letzte Schritt im Davis-Autismus-Programm. Auch hier werden die Begriffe durch das Erstellen von Knetmodellen erforscht und diese Modelle mit Erfahrungen aus dem echten Leben abgeglichen.

Quelle
Zitat:
Davis-Beraterin Gale Long konnte von den langfristigen Veränderungen eines jungen Mädchens berichten, mit dem sie gearbeitet hatte. Die Mutter des Kindes lieferte ebenfalls Hintergrundinformationen.

Kaylas Mutter berichtet:

Kayla wies viele Symptome des Asperger-Syndroms auf. Neben den sprachlichen Problemen hatte sie mit Wut und Ärger zu kämpfen, war leicht reizbar durch Geräusche, Menschenmengen, Licht und Gerüche. Ihre motorischen Fertigkeiten waren unterentwickelt, sodass normale Aktivitäten wie Radfahren oder Gehen schwierig waren. Ihre Manien und Zwangsvorstellungen waren Aspekte, die alltägliche Handlungen schwierig machten. Das Erkennen sozialer Hinweisreize fehlt, was ihr erschwert, Gesichtsausdrücke, Körpersprache und die unausgesprochenen Regeln der Gesprächsführung zu deuten. Sie neigte dazu, übertrieben freundlich zu sein. Sie hatte eine ungewöhnliche Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lebensmitteln und Berührung. Ihre sensorische Integrationsstörung hatte eine jahrelange Therapie zur Folge. Wie die meisten Autisten hatte sie sowohl Schwierigkeiten mit dem Übergang von einer Handlung zur nächsten als auch damit, Freundschaften zu schließen und zu pflegen.

Wir befanden uns während ihrer Grundschulzeit in einem ununterbrochenen Stresszustand. Die Schule hatte keinen Plan, wie sie ihr helfen konnte. Sie wussten nicht, wie sie mit ihr im Klassenraum umgehen sollten. Die Schüler wussten nicht, wie sie mit ihr interagieren sollten. Sie machten sich über sie lustig, und weil sie sprachlich unterlegen war, fing sie an zu randalieren. Sie wurde wegen ihres Benehmens der Schule verwiesen und kam in der vierten Klasse auf eine Schule für verhaltensauffällige Kinder. Als sie in die Mittelstufe kam, war Kayla konfrontiert mit Chaos, Angst, Sich-anpassen-Wollen und Sich-abgelehnt-Fühlen. Sie hatte keine Freunde und wurde gemobbt. Die Fachleute sagten, ich müsse die Tatsache akzeptieren, dass sich bei Kayla nie eine Verbesserung einstellen würde.

Die Autismus-Beraterin berichtet:

Bei unserem ersten Treffen kam Kayla zurückhaltend herein. Sie versteckte sich ein wenig hinter ihrer Mutter und klammerte sich an ihre Hand, als ob etwas Schreckliches passieren würde, wenn sie losließe. Aber so, wie sie mich mit ihren schönen blauen Augen und langen Wimpern ansah, war sie offensichtlich neugierig. Als sie anfing, sich in meiner Gegenwart mehr zu entspannen, wurde sie übermütig und begann zu kreischen und auf und ab zu springen. Mit offensichtlicher Begeisterung vertraute sie mir einige Erfahrungen an, aber ich hatte solche Schwierigkeiten, ihre Sprache zu verstehen, dass ich so tun musste, als wüsste ich, was sie gesagt hatte.

Beobachtungen der Autismus-Beraterin – ein Jahr nach dem Davis-Autismus-Programm:

Kürzlich habe ich mich mit Kayla nach der Schule zum Essen getroffen. Als die Schüler aus dem Unterricht entlassen wurden, bemerkte ich Kayla, die in aller Ruhe den Fußweg entlang ging und mit einem Freund klönte und lachte. Was für ein Unterschied! Vor einem guten Jahr war es normal gewesen, dass die anderen sie schikanierten oder auf dem Spielplatz links liegen ließen, wenn ich sie zu ihren Autismus-Sitzungen abholte. Oftmals hatte sie geweint. Es tat mir leid, dass sie so kämpfen musste, um in ihre Welt hineinzupassen.

Heute hat Kayla viele Freunde, die sie gleichberechtigt behandeln. Gerade neulich hat Kayla an einem zweitägigen Ausflug mit Floßfahrt teilgenommen. In den vorherigen Jahren hatte sie nie Freunde und nicht die Fertigkeit, Übernachtungserfahrungen zu sammeln. Das war also enorm – fähig zu sein, Ängste und unzureichende soziale Fertigkeiten zu überwinden, um tatsächlich einen schönen Tag mit Freunden genießen zu können! Kayla kämpft manchmal immer noch, aber sie hat die Werkzeuge und die Fähigkeit, Situationen zu beurteilen und angemessen zu reagieren. Von Kayla zu lernen, wie schwierig alles aus der autistischen Perspektive ist, war lehrreich für mich.

Als wir mit dem Essen fertig waren, bat ich Kaylas Mutter, in drei Worten zu beschreiben, wie Kayla vor ihrem Autismus-Programm war. Sie antwortete: Isolation, Frustration und Traurigkeit. Die drei Ausdrücke, mit denen sie Kayla jetzt beschreibt: Hoffnung, Leichtigkeit der inneren Einstellung und Freude.

Ängstlich erwartete ich Kaylas Antwort auf die gleichen Fragen. Sie dachte sorgfältig darüber nach und sagte mir drei Worte für vorher: Traurigkeit, Einsamkeit und Kummer. Heute sagt sie, sie fühlt sich glücklich, einbezogen und zuversichtlich.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.10.16, 19:23:50
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 14.10.16, 21:26:54

Vor allem wenn man bedenkt: ein jedes Kind kommt auf die Welt und findet sich und die Welt natürlich!

Unter was für Menschen müssen diese armen Kinder aufgewachsen sein, dass sie als Erwachsene so etwas von sich geben? Ich habe genügend erlebt bisher um mir ungefähr vorstellen zu können, wie gruselig das in etwa ausgesehen haben muss. Das dauert bis man einem Kind beibringt: Du bist schlecht so wie Du bist, niemand mag Dich, sei bloß nie Du selbst.
14.10.16, 21:26:23
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
Ich habe genügend erlebt bisher um mir ungefähr vorstellen zu können, wie gruselig das in etwa ausgesehen haben muss.

Vermutlich wurde er mindestens über Jahre massiv von praktisch allen Bezugspersonen in seinem Wesen abgelehnt.

Spannend fände ich, wenn sich jemand fände, der diesen Ansatz aus direktem Erleben kennenlernte. ABA scheint mir das ja nicht zu sein, wenn es stimmt, daß das eher auf der Ansicht beruht diese Begriffe zu vermitteln. Vielleicht findet auch jemand genaueres und mehr zu diesen Begriffen, wie sie nach diesem Ansatz in der Theorie gesehen werden in Bezug auf Autisten?

Im Grunde sagt die Theorie dieses Ansatzes ja aus, daß Autisten nur autistisch sind, weil sie diese Begriffe nicht verstehen? Und daß, wenn diese Begriffe verstanden werden keine Barrierefreiheit mehr nötig wäre? Insofern wäre das durchaus wieder einmal auch zoemlich bedenkliches Gedankengut, wenn irgendwelche "Autismusberater" dann wieder insgeheim soetwas anhängen ohne es offen zu sagen und dann sinnvolle Maßnahmen ständig sabotieren. Sowas kennt man ja schon zur Genüge aus allen möglichen Richtungen. Und sie haben eine starke Position, weil dieser Staat als Ganzes ja fanatisch seine Kolonisierungs-, Ausrottungs- und Fremdbestimmungspolitik auf allen Ebenen verfolgt und dafür auch völlig bedenkenlos über reihenweise Leichen geht, wenn das nicht sogar Teil der Zielsetzung ist.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
15.10.16, 11:50:26
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 21.10.16, 18:14:39

Nein, ABA ist schon ein bisschen was anderes, zumindest wie wir das mitbekommen... http://www.white-unicorn.org/?mod=aba

Wir hatten einmal einen Jugendlichen über seine Mutter begleitet, der ich vermitteln wollte, dass das ABA was sie da mit der gesamten Verwandtschaft, Schule etc macht ihrem Kind nicht gut tut. Es passiert genau das, sie denken es bräuchte dann keine Barrierefreiheit mehr. Dieses Kind im Speziellen schnitt irgendwann zu tief, er wachte nicht mehr auf.

Was genau das Ziel ist kann ich Dir nicht sagen. ABA bedient sich ja auch Techniken aus der Kampfkunst, aus der Psychologie, aus der Psychiatrie... es ist ein recht ausgefeiltes System das sie anwenden. Letztendlich hätte man damit, würde man den Kindern massiv Anerkennung auf egal was zugestehen nach so einer "Dressur" z.B. perfekte Killermaschinen ohne Geistesausbildung dafür mit Abhängigkeitsverhalten - ganz anders wie z.B. bei einer echten Kampfausbildung wie im Ninjutsu, das ja eher auf Weisheit im weitesten Sinne (Qi-Gong) mit abzielt neben all der Disziplin. Die Kinder lernen ja im ABA auch durchaus sich bis ins Detail selbst wahrzunehmen und aber als solche massiv abzulehnen. Es ist auf jeden Fall gefährlich was dabei raus kommt.

Einmal hatte ich jemanden in einem Chat der mit ABA durchtherapiert war, der war richtig richtig psychopathisch. Vor dem hatte ich große Angst.

Bei diesem Beispiel hier scheint das nicht so planvoll vonstatten gegangen sein. Eine "normale" Ablehnung ist aber auch schon gruselig genug in der Vorstellung. Alle Kombis ABA / TEACCH mit PECKS hingegen sind subtiler, das ist total krass hinterher, das Ergebnis an Mensch. Das ist nicht mehr Hausfrauenart-gruselig, weil in verwundetes Wesen dabei raus kommt von bösen/unfähigen Eltern... das fühlt sich kalt an, nicht mehr gruselig... eher edel und schneidend, glänzend auf eine gewisse Weise, richtig krass, so glatt. Da fehlt jegliche natürlich Schnittfläche einer "Hausfrauen-misshandlung" die so mancher Autist bestimmt auch erfahren hat.

21.10.16, 18:08:40
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
Nein, ABA ist schon ein bisschen was anderes,

Das was da steht könnte auch etwas völlig anderes sein. Aber es ist ja andererseits oft so, daß irgendwas geschrieben wird, das sich toll liest und die Praxis dann ganz anders aussieht.
Zitat:
Es passiert genau das, sie denken es bräuchte dann keine Barrierefreiheit mehr. Dieses Kind im Speziellen schnitt irgendwann zu tief, er wachte nicht mehr auf.

Ja, mich wundert ein wenig, daß es doch recht wenige Autisten gibt, die sich zielgerichtet gegen solche Folter engagieren.
Zitat:
Was genau das Ziel ist kann ich Dir nicht sagen.

Bestätigung der gewünschten Verantwortungsvertuschung? Liegt ja alles am Autisten.
Zitat:
ABA bedient sich ja auch Techniken aus der Kampfkunst, aus der Psychologie, aus der Psychiatrie...

Meinst du? Weil dort auch mitunter sowas wie Dressurmethoden verwendet werden? Das wirkt auf mich in Bezug auf die Kampfkunst verharmlosend, denn ABA strebt totale Kontrolle an. Das kann im Rahmen eines freiwillig ausgeübten Hobbys nicht ansatzweise so geschehen.
Zitat:
Einmal hatte ich jemanden in einem Chat der mit ABA durchtherapiert war, der war richtig richtig psychopathisch. Vor dem hatte ich große Angst.

Tja, und wenn sojemand Amok läuft benutzen sie es noch als Argument für ihre Foltermethode.
Zitat:
Bei diesem Beispiel hier scheint das nicht so planvoll vonstatten gegangen sein.

Der oben beschriebene Fall? Das ist die Frage, was haben die da wirklich gemacht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.10.16, 23:40:46
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 22.10.16, 08:21:21

Im oben beschriebenen Fall lässt sich das nicht heraus finden. So im ersten Moment wenn ich den Text lese macht es den Eindruck, als könnte es eine "Hausmannsmisshandlung" ebenso gut sein in einem fürchterlichen Umfeld... das wird sich so nicht feststellen lassen, ja.

ABA verwendet auch ein bisschen was aus der Kampfkunst, auch ein bisschen was aus der Dressur, auch ein bisschen was hier von und davon. Nur weil 1 Element des Ganzen ein Baustein aus einer Kunst heraus genommen wird, bedeutet dies nicht im Ansatz, dass das Ergebnis noch was mit Kunst zu tun hat.

Ja, ABA ist die komplette Kontrolle... und maximal gefährlich, weil es wie oben synästhetisch geschrieben alle Zeichen einer massiven Gefahr mit sich bringt. Ich kann das gar nicht in Worte fassen, was ich an Bildern gern erklären würde - unsere deutsche Sprache hat für so etwas keine Worte die mir aus dem Duden bekannt wären. Diese Methode wenn jemand hinter sich hat, der ist nicht (mehr) in der Lage sich gegen so etwas zu erwehren.

Eine aus verschiedenen massiv effektiven Bereichen zusammengestellte Konditionierung:

- in allen Bereichen des Selbstes, in sämtliche private Tiefen
- ein vollkommener Verlust jeglicher Selbstwirksamkeit des eigenen Sein
- über die Prägephase bis hin zum Erwachsenen
- durchziehend sämtliche Lebensbereiche

die planvoll durchgezogen wird ist vom Opfer selbst nicht zu verlassen.

Weshalb Menschen sich nicht gegen so etwas einsetzen und etwas anderes aufbauen versuchen, sich für etwas anderes einsetzen, ist mir derzeit (noch?) ein Rätsel... ebenso wie aber auch viele andere Bereiche (Kriege, Umweltzerstörung, Geldsystem,...). Die meisten rufen entweder ein bisschen dagegen, machen aber weiter wie bisher... oder andere machen einfach nichts, nicht einmal Gedanken darum.

Revolutionäre oder Ähnliches (inc. Geschichtsfigurgen wie Jesus) gab es in der Geschichte noch nie viele, egal wie sich die Menschheit aufführt. Es hat vermutlich irgend etwas mit Mensch-Sein zu tun. Irgend wo hab ich in einer Signatur einmal gelesen "man lernt aus der Geschichte, dass man aus der Geschichte nicht(s) lernt" ... vermutlich liegt es daran auch mit.

22.10.16, 08:08:27
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Antares:
Im oben beschriebenen Fall lässt sich das nicht heraus finden.

Doch, wenn sich z.B. jemand äußern würde, der eigene Einblicke in die Praxis dieser Methode hat.
Zitat:
So im ersten Moment wenn ich den Text lese macht es den Eindruck, als könnte es eine "Hausmannsmisshandlung" ebenso gut sein in einem fürchterlichen Umfeld...

Nach der Erklärung wirkt es auf mich so als würde diese Begriffe als etwas betrachtet, das irgendwie "magisch" ist. Wenn es jemand versteht, dann verschwindet der Autismus oder so. Autismus wäre dann diese Begriffe nicht zu verstehen (weswegen auch immer). Deswegen interessiert mich z.B. was das denn für Begriffe sind. Um da weiterzukommen bräuchte eigentlich erstmal auch nur jemand dieses Buch haben und reinschauen. Ich nehme zumindest an, da steht dann mehr drin? Da das Konzeot angeblich von einem Autisten stammt könnte das ja schon auch teilweise interessant sein, was er sich so bezüglich seiner eigenen Entwicklung zusammenreimte, auch wenn er offenbar von Selbstpathologisierung durchdrungen ist?
Zitat:
Revolutionäre oder Ähnliches (inc. Geschichtsfigurgen wie Jesus) gab es in der Geschichte noch nie viele, egal wie sich die Menschheit aufführt. Es hat vermutlich irgend etwas mit Mensch-Sein zu tun.

Es ist wohl auch (wieder einmal, der Schoß ist fruchtbar noch) verbreitete Autoritätsgläubigkeit gegenüber den Machtinstanzen der Zeit, die soetwas begünstigen. Sie werden schon wissen wieso.
Zitat:
Irgend wo hab ich in einer Signatur einmal gelesen "man lernt aus der Geschichte, dass man aus der Geschichte nicht(s) lernt" ... vermutlich liegt es daran auch mit.

Ja, meine vorherige Signatur.

Wie kann man es ertragen in so einer Welt zu leben?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.10.16, 11:37:36
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 22.10.16, 15:29:11

http://www.autismus-verstehen.com/

Ne, das hat nix mit Magie zu tun. Das ist sowas wie Kunsttherapie... das machen die Anthroposophen auch so in der Art... also in diese Richtung geht er ein wenig, dieser Davis-Ansatz. Zumindest von dem was da steht.

Ich bezog mich auf die Geschichte von Davis. Wie es dazu kam, dass er so innerlich zerrüttet sein müsste, nach dem Text... mit diesem Anpassungs-Dingens, das nach diesen Texten erheblich ausgebildet sein muss. Da lässt sich nicht sagen, wie das entstand - weil dazu nirgends was steht.

"Wie kann man es ertragen in so einer Welt zu leben?"

Es gibt zumindest in meiner Umgebung Menschen die das Leben lebenswert machen... naja und dann ist man ja auch noch selbst ^^ weil ich es mir wert bin, manchmal ist die Welt grau, dunkel und unwirtlich. Dann muss man nach der bunten Blume im verstecktesten Eckchen Ausschau halten und wenn man sie findet (denn das Gute findet IMMER einen Platz) muss man den Moment genießen.... Zitat eines unserer Vorstände ;) Das ertragen der furchtbaren Gefühle in dieser Welt geht finde ich am besten mit anderen unglaublich wertvollen Menschen. Deshalb sehe ich es als besonders schade, wenn sie bei ABA z.B. dem Kind jegliche Hoffnung rauben ja eigentlich schon... da ist ja niemand der das Kind liebt wie es ist. Total traurig irgendwie.

Tiere, Pflanzen, Essen, Glaube... es gibt vieles das Menschen beschreiben als Hoffnungs-Spendend. Und diese Hoffnung darauf, dass das Paradies in einem Selbst sowie im Außen erhalten bleibt, dass es sich zumindest dafür einstehen lohnt, für sich, für Menschen die man liebt, für die Schöpfung... weckt oft ja auch Kreativität.

Und schon ist das tiefgrund fürchterliche Gefühl verwandelt... in (auch Kampf-) Kunst (bei manchen, dem etwas entgegen zu stellen), in Liebe die einem geschenkt wird, weil man die Hoffnung zu verlieren droht, das ertragen zu können... es wird mit getragen und man schafft gemeinsam "etwas". Wenn man stirbt dabei und mancher wird im Ausland derzeit garantiert umgebracht für eine Welt des Herzens, der Schöpfung, Liebe..., stirbt man dann niemals allein, zumindest im Herzen.

22.10.16, 15:23:17
Link
Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Im Prinzip geht es doch darum, sich mit "Zückerchen" aller Art abrichten zu lassen, um Lob und Zuwendung für Wohlverhalten zu erhalten (was bei fast allen Menschen Wirkung zeigt).
Es muss aber klar sein, dass man durch Wohlverhalten keine echte Liebe geschenkt bekommt. Und Liebe zu empfangen, ist doch die wirkliche große Sehnsucht der Menschheit.
Aber geliebt zu werden, kann kein "Zuckerflüsterer" erziehen und erzielen.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
23.10.16, 03:14:22
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 23.10.16, 08:54:16

Es geht um Kinder. Kleine Kinder. Sehr kleine Kinder.

Sie können und dürfen nicht verantwortlich sein für ihre Abhängigkeit von Liebe - und das hat Hitler grausamst bewiesen: sie würden sterben, ganz ohne Zuwendung. Ihnen darf kein Vorwurf gemacht werden - es muss ihnen Nichts klar sein, denn es geht nicht.

Wir, auch Du, sind als Erwachsene dafür verantwortlich, was unsere Generation mit den Kindern macht. "es muss", "man", "sich" in der Verwendung - oder verstehe ich Dich hier vielleicht einfach miss? Und Du meinst Du selbst bist ebenso wie jeder der sich über so etwas urteilen zugesteht für "unsere Kinder" der Gesellschaft verantwortlich?

23.10.16, 08:52:44
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich denke hier geht es um diesen Davis-Ansatz. Dort auf der Seite wurde beschrieben, wie Autisten zu solchen Davis-Leuten aus angeblich freien Stücken gekommen seien (was auch im Rahmen von ABA so geschildert werden kann, wenn Kinder sich einfach nicht trauen zu widersprechen oder sowas aus anderen Gründen mit sich machen lassen, obwohl sie das ohne vorherige gesellschaftliche Ausgrenzung nie getan hätten) und daß dann irgendwie diese Begriffe erläutert wurden, der Autist sich verbal daran gerieben habe und letztlich sozusagen dann doch den "magischen Effekt" an sich erlebte. Ich habe da nichts davon gelesen, daß irgendwelche konkreten Verhaltensweisen trainiert würden. Diese Begriffe entsprechen so wie ich es bisher verstand eher einem allgemeinen "so ist das" im Sinne einer vermittelten Lebensordnung oder eines "Weltverständnisses".

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.10.16, 11:09:43
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 23.10.16, 11:32:29

Kinästhetik: https://de.wikipedia.org/wiki/Kin%C3%A4sthetik

Anthroposophischer Kunsttherapie-Ansatz mit Kinästhetik vermischt, vermutlich noch ein bisschen was Anderem, hab das nicht intensiv genug studiert... da werden konkrete Verhaltensweisen trainiert, denn es orientiert sich zumindest die Kinästhetik an einer Norm der Bewegungsfunktion. Es ist beides ein Ansatz der Krankheitslehre, also des Defizites den Autismus durch eine "schwere Entwicklungsstörung" darstellt.

Kleinkinder denen ab frühstem Alter beigebracht wird, dass sie "Gestörte" sind, glauben das. Dies scheint mir ein wesentlicher Faktor in der Pride/Leid-Unterscheidung, wo sich der Mensch einsortiert. Das Außen was es spiegelt - ob es im Autisten einen Teil des Ganzen sieht... also gesund so wie das Kind ist - oder ob es eine "Störung" sieht, die zu einer "Norm" anleiten braucht.

Man darf nicht vergessen, dass die Kinästhetik ebenso wie die Kunsttherapie: THERAPIEN sind. Mit Zucker hat das nichts zu tun, die Kinder werden therapiert ob ihrer Art zu sein - auch wenn sie Zucker bekommen mögen wenn sie Nicht-Autistisches Verhalten auch an Bewegung simulieren. Das hängt ja im Gehirn sehr miteinander zusammen, die ganzen Bereiche... ich halte mittlerweile den noch so harmlosesten Ansatz an Therapie für Autisten für sehr zweischneidig.

Auch wenn die Kunsttherapie ohne Kinästhetik ggf weniger Schaden anrichten mag bei gesunden Menschen, ihnen einzureden sie seien krank - den Autisten die das durchleben müssen einen Vorwurf machen finde ich immer bedenklich.

Aus meiner Sicht zumindest ist es für Kinder die so "behandelt" werden sehr schwer aus dem Muster wieder auszubrechen, dass sie irgendwann daran glauben durch die Therapie nicht "gestört" zu sein. Diese ganzen "Therapien" setzen zu früh an.

Die folgende Generation an Autisten wird es nicht mehr wie wir kennen, nicht gestört betitelt zu werden, außer wir schaffen es das zu ändern. Irgendwann ist der Punkt vorbei... und es wird sich lange Zeit manifestieren, dass in der Gesellschaft ein Autist als "schwer gestört" gelten wird.


23.10.16, 11:24:15
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Religion
535 1648934
09.07.21, 14:33:42
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Thread zur Beobachtung regimenaher Propagandamedien
296 1277938
10.07.21, 09:17:46
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Hallo.
585 338055
11.12.16, 18:05:19
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Archiv
Ausführzeit: 2.6683 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder