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Autor Nachricht
MariaLepp
(Standard)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Foren-Mitglieder,

wir, Isabelle Lehnart und ich (Maria Leppänen), führen im Fachbereich Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie der Universität Osnabrück eine Studie im Rahmen der Masterarbeit durch.

Wir beschäftigen uns mit dem Selbstbild und verschiedenen Facetten der Informationsverarbeitung, sowie der Wahrnehmung und des Alltagsverhaltens in verschiedenen Gruppen. Daher richten wir uns unter anderem auch an Sie bzw. dieses Forum.

Es geht hierbei also nicht nur um die "typischen" viel erforschten Themen bei Menschen mit Asperger-Tendenzen, die sich beispielsweise an den Diagnosekriterien etc. orientieren, sondern eher um verschiedenste Bedürfnisse und Meinungen über sich selbst.

Sie können die Umfrage daher auch sehr gern an Angehörige, Freunde oder Bekannte weiterleiten bzw. ausfüllen lassen. Jede Teilnahme hilft uns enorm weiter und trägt dem Forschungsstand bei.
Die Umfrage dauert ca. 30 - 40 Minuten und ist selbstverständlich anonym.

Zur Umfrage bitte folgenden Link verwenden:
http://www.motivationlab.uni-osnabrueck.de/limesurvey/index.php?sid=66855&lang=de-informal


Bei Fragen oder Anmerkungen können Sie sich auch an ilehnart@uni-osnabrueck oder mleppaenen@uni-osnabrueck.de wenden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und mit freundlichen Grüßen,

Maria Leppänen
Universität Osnabrück
und Persönlichkeitspsychologie
02.02.16, 21:53:01
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)




Zitat von MariaLepp:


Es geht hierbei also nicht nur um die "typischen" viel erforschten Themen bei Menschen mit Asperger-Tendenzen,



Ihr wisst, dass die Überprüfung der "viel erforschten Themen bei Menschen" aus dem Autismus-Spektrum in einer wissenschaftlichen Untersuchung ergab, dass bis zu zwei Drittel der Studien keinem wissenschaftlichen Standard entsprechen und zur Bewertung nicht heran gezogen werden sollten?

Da anzunehmen ist, dass ihr diese zwei Drittel an unbrauchbaren Studien zumindest auszugsweise gelesen oder vielleicht sogar verinnerlicht habt, stellt sich die Frage:
Von welchen Grundlagen geht ihr bei "nur" aus, wenn ihr "nicht nur" meint?


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
02.02.16, 23:02:56
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 03.02.16, 08:46:20

Ich sehe keinerlei Sinn in dieser Studie. Das hat erstens eine Tendenz von:

-> heute haben wir wieder Wetter

Es ist aus meiner Sicht völlig sinnlos nun irgend welche Wünsche und Infos zu verwursten? Wozu? Alle Menschen haben irgend welche Wünsche und verarbeiten Wünsche irgendwie. Die Menschen haben im Moment andere Probleme, als Werbestudien, denn zu etwas anderem wie Werbung taugt das Ziel der Forschung nicht. Reklame nun endlich auch für Autisten... oder wer finanziert euch?

Zweitens: Der Ansatz in der Persönlichkeitspsychologie hier nun diagnostizierte Autisten:

MEKRE: die sind in der Regel Pathologisch durch Barrierelast

heran zu ziehen ist auch völlig unsinnig. Warum sollte man um heraus zu finden wie Autisten sind, also an sich gesunde Menschen, jene Minderheit der Minderheit heran ziehen, die mindestens bei einem Psychiater waren zur Diagnostik, die in der Regel dann angestrebt wird, wenn Autisten eben bereits durch Umweltfaktoren unter Barrierelast krank wurden?

Die Bedürfnisse von schwer kranken Menschen, deren Bedürfnisse als gesunde Menschen nie gewahrt wurden weshalb sie schwer krank wurden, eigenen sich NICHT für egal welche Studie, außer es soll geguckt werden, welche Bedürfnisse kranke Menschen haben. Dann kann man aber wieder nicht sagen: Menschen allgemein, sondern muss das erwähnen. Man geht ja auch nicht in ein Lazarett um zu gucken wie Menschen sich im Alltagsleben entwickeln. Es spricht somit euer Thema der Studie bereits in der Formulierung gegen das, was ihr vor habt.

Das macht ihr, wenn ihr das tut, wie ihr das macht. Als "Verschiedene Gruppe" Autisten zu wählen, dann in ein Lazarett zu gehen, also diagnostizierte Autisten zu wählen gibt IMMER AUSSCHLIESSLICH ein FALSCHES Ergebnis.

Das ist gefährlich was ihr da tut, für uns erwachsene, gesunde Autisten die im Ruhezustand leben unter Barrierefreiheit mit angenehmen Rahmenbedingungen, ebenso wie für alle anderen Autisten, an denen dann der Maßstab aus dem Lazarett angelegt wird.

03.02.16, 08:38:56
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MariaLepp:
Wir beschäftigen uns mit dem Selbstbild und verschiedenen Facetten der Informationsverarbeitung, sowie der Wahrnehmung und des Alltagsverhaltens in verschiedenen Gruppen.

Welche Gruppen sollen "beforscht" werden?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.16, 11:08:55
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MariaLepp
(Standard)

Vielen Dank für Ihre Anmerkungen!

Zum Einen beinhaltet die Studie einen wissenschaftlich häufig angewandten Fragebogen zur Einordnung der Asperger-Tendenz, um Menschen mit Asperger-Tendenzen/-Autismus mit anderen Gruppen (bspw. Kontrollgruppe, Geschlechtervergleiche etc.) zu vergleichen.

Zum Anderen bestehen die anderen Teile der Umfrage ebenfalls aus wissenschaftlich fundierten Fragebögen, um verschiedenste Konstrukte zu erfassen. Dabei geht es um Komponenten des Selbstbildes, der Grundbedürfnisse oder auch der Wahrnehmung etc. Gewisse Konstrukte wurden bisher in der Forschung - vor allem wenn diese bspw. Unterschiede von Menschen mit Asperger-Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] und anderen Gruppen betrachtet - kaum behandelt.

Wir würden uns über weitere Teilnahmen sehr freuen und versuchen, Ihre Anmerkungen so gut es geht zu beantworten und zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen
03.02.16, 12:21:56
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 03.02.16, 12:31:12

Sie berücksichtigen es überhaupt nicht, wenn Sie einfach weiter suchen mit diesem unsinnigen Konzept das oben gepostet ist. Aber naja... die wenigsten Forscher wollen hören, dass es unsinnig ist was sie tun.

Ihr KÖNNT gar nicht die Unterschiede von autistischen Menschen zu anderen herausfinden, mit einer Forschungsgruppe die unter der Barrierelast bereits zusammen gebrochen ist... *kopfschüttel* macht mal, für uns Autisten wird dies nicht von Nutzen sein.

Dass es aber um uns Menschen gehen soll, wäre ja auch etwas das nicht in die heutige Zeit passt.
03.02.16, 12:29:47
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich frage mich, ob es nicht sinnvoller wäre erstmal den Dialog zu suchen und dann zu schauen, inwieweit irgendwelche Fragebögen geeignet sein könnten. Gut, es geht ja auch nur um eine Abschlußarbeit.

Die Kernzielgruppe besteht neben Vergleichsgruppen also aus:
Zitat von MariaLepp:
Menschen mit Asperger-Tendenzen/-Autismus

Ist diese etwas merkwürdige begriffliche Konstruktion ein bewußter Versuch die Hinweise auf die Antidiskriminierungsregeln des Forums zu umgehen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.16, 12:37:16
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MariaLepp
(Standard)

Vielen Dank für Ihre Antwort. Vielleicht könnten Sie nochmals genauer erklären, was Sie mit
"(…) mit einer Forschungsgruppe die unter der Barrierelast bereits zusammen gebrochen ist." meinen. Was meinen Sie mit Barrierelast?

Wenn wir Menschen mit Asperger-Austismus mit beispielsweise Menschen ohne Asperger-Autismus oder auch männliche und weibliche Asperger-Autisten miteinander vergleichen, werden wir bestimmt zu Erkenntnissen kommen. Zum Beispiel kann es Unterschiede bei männlichen und weiblichen Asperger-Autisten bezüglich bestimmter Grundbedürfnisse etc. geben. Neue Erkenntnisse können sicher auch von Vorteil sein, wenn das Wissen über Menschen mit Asperger-Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] erweitert werden kann oder?

Mit freundlichen Grüßen
03.02.16, 12:42:55
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MariaLepp:
Was meinen Sie mit Barrierelast?

Wow, also völlig ahnungslos?

Wie ich oben lese ist ein Teil der Studie "ein wissenschaftlich häufig angewandter Fragebogen zur Einordnung der Asperger-Tendenz".

Nun ist die Frage, ob dieser Fragebogen tatsächlich Autisten ("Asperger") identifizieren kann oder nur Teilnehmer als autistisch einordnet, die bereits durch Barrieren im Alltag chronisch überlastet, etc. sind. Dann würde diese Studie schon daran scheitern die Gruppenzugehörigkeit zu identifizieren, um die es offenbar gehen soll.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.16, 12:49:50
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MariaLepp
(Standard)

Liebe/r 55555,

das ist ein sehr guter Hinweis und vor allem können wir nur dazulernen. Im Studium wird uns beispielsweise beigebracht "Menschen mit Asperger-Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]/Tendenzen" zu sagen, da es diskriminierend sei "Asperger" oder "der Autist" zu sagen. Welche Begriffe/Bezeichnungen oder Formulierung sollten wir stattdessen benutzen?

Wir wären an Ihrer Antwort sehr interessiert. Wenn wir dies weitervermitteln können, könnte ein großes Missverständnis ausgeräumt werden, wenn an den Lehrinstituten tatsächlich Formulierungen vermittelt werden, bei den Sie und die anderen Mitglieder sich falsch verstanden fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
03.02.16, 12:59:35
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MariaLepp:
da es diskriminierend sei "Asperger" oder "der Autist" zu sagen.

Die Bezeichnung "Asperger" soll diskriminierend sein und "Asperger-Tendenzen" nicht? Das ist mir neu. Wurde das irgendwie begründet?

"Der Autist" ist kein diskriminierender Begriff, aber die "Wohlfahrtslobby" hat ja vor einiger Zeit beschlossen, daß es unheimlich toll sei Konstruktionen wie "Mensch mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]" zu bilden. Tatsächlich wirkt diese Konstruktion aber neben anderen schlechten Folgen stigmatisierend. Wer käme auf die Idee "Manager" sei eine diskriminierende Bezeichnung und man müsse stattdessen "Mensch mit Management" schreiben? Mir ist keine solche Forderung bekannt, was zur Folge hat, daß "Menschen mit XY" von jedermann im Sinne verstanden werden kann: Oha, da geht es um etwas Schlimmes, das man aber möglichst nett ausdrücken will. Es wird eine sprachliche Differenzierung geschaffen, die es vorher nicht gab. Und zufälligerweise liegt genau das auch in den Interessen der treibenden "Wohlfahrtskonzerne", die Millionen damit scheffeln Exklusion (von der sie ganz wesentlich ökonomisch abhängig sind) in möglichst akzeptablem Licht erscheinen zu lassen.

Hier unter Punkt 2.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.16, 13:14:54
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MariaLepp
(Standard)

Vielen Dank für diesen sehr weiterbringenden Beitrag! :)
Wir werden dieses Thema auf jeden Fall in den folgenden Seminaren mit einbringen. Unsicherheiten - vor allem bei uns Studierenden, die es auch so beigebracht bekommen - gibt es auf jeden Fall, was diese Formulierungen betrifft. Und wahrscheinlich werden diese - wie sie sagen - von der "Wohlfahrtslobby" geprägten Formulierungen zu voreilig übernommen.

Falls Sie nichts dagegen haben, würden wir gerne ihren Beitrag weitererzählen, denn es kann nur von großem Vorteil sein, auch Ihre Erläuterungen zu hören bzw. zu vermitteln, dass diese Formulieren gar nicht so schön sind, wie sie scheinen. Denn wie oft sprechen wir von "Menschen mit diesem oder jenen" und fragen diejenigen nicht direkt, wie es wohl am besten sei. Sonst können wir es auch nicht wissen.
Ein Thema, das wirklich mehr in den Lehrveranstaltungen behandelt werden sollte :)


03.02.16, 13:51:37
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