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Geschrieben von: Malte am: 14.01.16, 22:42:56
Das kann ich mir natürlich nicht wirklich vorstellen. Es hat wohl was mit den linearen Denken zu tun, da hattest du mal was von gepostet. Vielleicht ist das "normale" (was ist schon normal) denken räumliche Zeit und dein Denken/Sicht ist objektiv total frei davon. Doch selbst wenn ich es "beschreiben" könnte, dass wäre es dann wohl nicht. Ich muss es aber auch nicht wissen, dennoch kann ich nicht sagen das ich nicht neugierig bin :) Kann der "normale" Mensch Frieden finden? Ich glaube ja, manchmal weiß ich aber auch nicht. Wer wäre man wenn man woanders aufgewachsen wäre? Wie reagiert man wenn einer einen mit der Waffe bedroht? Schafft man es friedlich zu bleiben? Aus meiner Sicht kann das jeder nur in sich selbst sehen im hier und jetzt.


Geschrieben von: 55555 am: 14.01.16, 23:34:39
Das lineare Denken ist wohl ein Denken, in welchem wie in Formulierungen durch Menschensprache Dinge sehr aus ihren Zusammenhängen gerissen werden. Es mag ein Faktor sein, aber nicht so entscheidend, was den Unterschied angeht, glaube ich.

Ich fragte, weil ich es so verstanden hatte, daß du besser verstehen wolltest, was in dir stattfindet?

Mein Denken hat durch mein Leben in dieser Welt schon Bezug auch zu Sinneswahrnehmungen, aber das Denken findet nicht in solchen statt.


Geschrieben von: Malte am: 15.01.16, 00:21:34
Ja ich möchte mich besser verstehen. Das sollte ich sehr wichtig nehmen, aber nicht ernst. Ich brauche dafür Geduld und ne Portion Humor ist auch nicht schlecht. Ich geh jetzt mal, das war ein toller Erfahrungsaustausch. So horche ich weiter in mir.


Geschrieben von: sonnychris am: 22.01.16, 21:32:11
Bei mir gibt es zwei Arten. Die geschriebene Sprache und die gesprochene. Die geschriebene ordnet sich dem unter, was ich wirklich denke. Wenn ich nicht zu müde bin, beherrsche ich das relativ gut. Die gesprochene Sprache ist für mich ein grausames Instrument, was das abspult, was ich durch meine Prägung bereitwillig von anderen übernommen habe, um mich überhaupt unterhalten zu können. Ein selbstständig agierendes Instrument, das nicht das wiedergibt, was ich eigentlich mitteilen möchte. Das stresst mich, macht mich innerlich kaputt, weil das Instrument unüberschaubar für mich ist. Rede mich buchstäblich um Kopf und Krage, wie man mir oft sagt. Ich schreibe gerne, rede ungern.


Geschrieben von: Polanyi am: 25.01.16, 13:47:29
Zitat von sonnychris:
Bei mir gibt es zwei Arten. Die geschriebene Sprache und die gesprochene. [...] Rede mich buchstäblich um Kopf und Krage, wie man mir oft sagt. Ich schreibe gerne, rede ungern.


Treffender hätte ich es nicht formulieren können. Touché. Exakt so geht es mir. Beim Sprechen gerate ich irgendwann unweigerlich ins Stottern oder fange an, wild mit den Händen zu rotieren, oder - noch schlimmer - werde aus lauter Hilflosigkeit und Gram darob, mich mal wieder nicht verständlich gemacht haben zu können, verbal aggressiv. Beim Schreiben hingegen ist die Sprache mir untertan. Und ich habe alle Zeit der Welt. Und ich bin mit Missverständnissen in der Interpretation nicht unmittelbar konfrontiert. Letzteres ist das Allerbeste an der Schriftsprache. freuen


Geschrieben von: sonnychris am: 25.01.16, 18:54:39
ja - so geht es auch mir. Wirke dadurch auf so manchen sogar furchteinflössend, weil es wie ein "Schimpfen" wirkt und nicht mehr wie eine sachliche Information. Dem bin ich irgendwie regelrecht ausgeliefert, gesprochene Sprache dominiert mich.