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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Sims mir, mail mir, schreib per WhatsApp – denn ein Anruf stört immer. Telefonieren ist rückständig, sagt Stefan Schmitt.

Angerufen zu werden nervt, bitte hört auf damit! Mich nervt schon der Klingelton. Wichtigtuerisch drängt er sich in den Moment, gebietet mir, alles stehen und liegen zu lassen und mit diesem Menschen zu sprechen, den ich aber gerade wahrscheinlich nicht sprechen möchte.

[...]

Für den Anrufer ist das praktisch. Er brettert quasi auf der Überholspur in einen Moment hinein, vorbei an Menschen oder Gedanken, denen bis dahin unsere Aufmerksamkeit galt. Klingelton und Vibrationsalarm sind auf dieser Überholspur Blaulicht und Martinshorn. Bis in die Hosentaschen rücken sie uns auf den Leib. Und wir tasten uns hektisch ab, um den Anruf ja nicht zu verpassen. Das Instrument der Dringlichkeit ist zu einem Instrument der Aufdringlichkeit geworden. Beruflich mag es manchmal unvermeidlich sein, privat stört es umso mehr.

Doch es gibt Hoffnung. Paradoxerweise ist ausgerechnet das Mobiltelefon dabei, dem Telefonieren den Garaus zu machen. Während die Zahl vertelefonierter Minuten im Festnetz Jahr für Jahr sinkt, stagniert sie mobil. Insgesamt haben die Deutschen seit 2010 in jedem neuen Jahr also weniger telefoniert als im Vorjahr.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.01.16, 20:23:07
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sonnychris
(Standard)

Ich telefoniere nur da wo keine mail geht. WhatsApp, SMS, Chats, Messenger, das alles ist meine Welt. Das hat mich allerdings sogar schon einige Freundschaften gekostet.
22.01.16, 21:39:04
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Polanyi
(Standard)

Da frage ich mich doch: Wenn die Häufigkeit des Telefonierens derart abnimmt, sind dann irgendwann alle "anders"? zwinkern

OK, im Ernst: Privat finde ich das Ganze total unproblematisch - ich gehe einfach nicht ran ans Telefon. Das betrifft geschätzt 99 von 100 Anrufen. Handy ist auf lautlos gestellt. Stört also nicht. Und wenn ich etwas will, schreibe ich halt eine Mail oder eine SMS. Anderenfalls will ich halt nix. freuen - Schwierig bis sehr schwierig finde ich es allerdings im Job. Entweder handelt es sich um networkendes Smalltalk, dann bin ich eh aufgeschmissen und kann nur zusehen, das Telefonat so zügig wie nur irgend möglich und im Sinne der Höflichkeit soeben noch akzeptabel zu beenden. Oder es ist sehr wohl ein fachlich relevantes Telefonat. Dann ist mein Problem, dass ich meinem Anrufer meist schlicht nicht folgen kann, solange ich nicht zeitgleich vor Augen habe und visuell verfolgen kann, worum es geht. (Ein Telefonat wäre dann jedoch aus meiner Sicht entbehrlich. Wieso schreibt der/die mir keine Mail?) Am Schlimmsten sind Telefonkonferenzen. Die Stimmen kann ich lediglich nach männlich oder weiblich sortieren. Spätestens wenn zwei zeitgleich sprechen (Unsitte!), ist es völlig aus bei/mit mir. Nun gut, schichtet so eine TelKo drastisch ab mit Blick auf deren Komplexität. Mir bzw. meinen Beiträgen muss man dann nämlich nicht mehr folgen, alldieweil ich verstumme.

Wenn es nach mir ginge, wären Telefonate lediglich für solche Dinge wie Terminabsprachen, bei denen die Telefonierenden auch realiter einen Kalender vor sich liegen haben, zulässig. Wenn es im Job nicht anders geht (räumliche Entfernung z. B.), dann bitte zumindest VK und keine TelKo. Wenigstens sehe ich dann, wer überhaupt spricht. Anrufe der Art "Hi, wie geht's?" sind jedenfalls für meinen Geschmack die absolute Oberhärte. Was, bitte, soll ich denn darauf antworten? "Danke, gut." Und dann??? Bedrückendes Schweigen macht sich in der Leitung breit. Was erwartet der Anrufer von mir? Wird sich mir wohl nie erschließen, drum tätige ich solcherlei Anrufe gar nicht erst. freuen
25.01.16, 12:51:08
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sonnychris
(Standard)

das Theater auf Arbeit ist mir zur Zeit erspart, nicht arbeitsfähig... Aber ich weiss sehr gut, was du meinst.
25.01.16, 19:01:20
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Polanyi
(Standard)

Toppaktuelles Beispiel, zwei Stunden her: Ein super moderierter und drum halbwegs stressfrei verlaufener Workshop ist zu Ende. Ich will in mein Büro zurück. "[...] Entschuldigen Sie vielmals, dass ich Sie aufhalte. Ich habe nur eine ganz kurze Frage." "Ja, bitte?" Es folgt ein gemeinsamer Gang zum Lift. "Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie geht es Ihnen denn, ist der Stress erst mal ein wenig abgeebbt, nachdem [...]?" (Das waren zwei Fragen. Auf welche davon erwartet der Typ jetzt eine Antwort? Und, vor allem, wer ist das überhaupt? Die Stimme kenne ich. Keine Straßenkleidung. Vermutlich arbeitet der hier. Ich bin gerade beim [...] Wen kenne ich hier, zu dem diese Stimme passt? [???] Ah, das ist [...]) Mangels passender Antwort auf Frage 1 beantworte ich ihm Frage 2: "Ja, es ist ein klein wenig ruhiger im Moment, Danke." Zum Glück sind wir mittlerweile am Lift angekommen. "Na dann, auf Wiedersehen, [...]" "??? Moment, meine Frage!" (Wieso? Deine Frage habe ich Dir doch soeben beantwortet. Was denn noch?) "Ja?" "Warten Sie! Ich hole eben einen Schlüssel, dann können wir uns in freies Büro setzen." (Was denn nun - eine Frage oder Warten?) - Auf diese Weise dauerte das Beantworten der "einen" Frage schlussendlich rund eine Stunde.

Was das mit Telefonen, E-Mails und SMS zu tun hat? - Ganz einfach: Hätte er mir eine E-Mail geschrieben, hätte ich mir keine situationsangepassten Antworten auf Pseudofragen überlegen müssen, wäre nicht beinahe ungewollt unhöflich geworden (Ich hatte schließlich eine Frage beantwortet.) und hätte vor allem keine Zeit sinnlos vertan. Hätte er mich stattdessen angerufen, hätte ich nach meiner Antwort auf seine zweite Frage und einem "Tschüss!" aufgelegt und es somit mal wieder vermasselt.

Ein ganz klares Plädoyer folglich für die schriftbasierte Kommunikation.

Im Übrigen hat das Tippen dieser paar Zeilen keine fünf Minuten gedauert. [...] hat mich jedoch ziemlich genau eine Stunde Zeit gekostet mit seiner Art, "eine" Frage zu stellen. traurig
26.01.16, 14:21:26
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vielleicht haben manche Leute, die sich schriftlicher Kommunikation verweigern Furcht davor effizient werden zu müssen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.01.16, 14:27:14
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Polanyi
(Standard)

May be. Ich ahne allerdings, dass es sich um eine Vermutung handelt, die lieber nicht geäußert werden sollte. freuen
26.01.16, 14:34:00
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ältere Menschen können sich Hochfrequenz-Klingeltöne beschaffen, die sie nicht hören können und dann nicht lügen müssen, wenn sie das Klingeln nicht hörten ;D

https://www.handysektor.de/geraete-technik/detailansicht/article/klingeltoene-die-erwachsene-nicht-hoeren.html

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
27.01.16, 02:53:47
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