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Bicycle
(Autistenbereich)

Du siehst dich nicht als Autistin und siehst auch die Diagnose aus Freiburg als richtig an, welche aussagt, dass du nicht Autistin bist. Jetzt sollte ich es richtig verstanden haben.

Was mich dann aber umso mehr verwirrt, wenn du dann teilweise so schreibst, als wenn du dich als Autistin sehen würdest, obwohl du in diesen Moment dann nur die Meinung deiner Mutter vertrittst.

Ich bilde mir lieber meine eigene Meinung und lebe nach dieser, als mich der Meinungen anderer zu unterwerfen.
Vielleicht würde es dir tatsächlich etwas bringen, wenn du, wie drvaust bereits schrieb, mal etwas Abstand von deiner Mutter nehmen könntest. Räumliche Trennung muss es deshalb nicht zwangsweise sein. Vielleicht würde es bereits reichen, wenn du dich deiner Mutter nicht so unterwerfen würdest und einfach dein eigenes Ding machst.

Zu den Thema mit den Todesanzeigen. Ich lese jeden Tag Todesanzeigen in der Zeitung. Wenn ich mal nicht dazu komme die ganze Zeitung zu lesen, dann wenigstens die Todesanzeigen. Mich interessiert das Alter und die Namen. Sammeln tu ich sie zwar nicht, kenne aber andere die das tun.
Friedhöfe finde ich übrigens auch ganz interessant und fotografiere sie auch. Wenn ich das tu, halten mich auch manche für komisch. Ich hab meinen Spaß daran, von daher ist alles bestens.
12.05.14, 23:05:36
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aspiesb
(K1)

Zitat:
Vielleicht würde es dir tatsächlich etwas bringen, wenn du, wie drvaust bereits schrieb, mal etwas Abstand von deiner Mutter nehmen könntest. Räumliche Trennung muss es deshalb nicht zwangsweise sein. Vielleicht würde es bereits reichen, wenn du dich deiner Mutter nicht so unterwerfen würdest und einfach dein eigenes Ding machst.


Abstand nehmen ohne räumliche Trennung ist so gut wie unmöglich, da es einfach Situationen gibt, die in einer gemeinsamen Wohnung mit ihr nicht machbar sind.
Dazu gehören zum Beispiel das einladen von Leuten, was nicht unbedingt oft vorkommt, da wir mal einen großen Krach hatten, als ich mal 2 Freunde einladen wollte, um mit ihnen Pizza zu backen, was ich extra 2 Wochen vorher angekündigt hatte.
Seitdem unterlasse ich es, Leute bei mir einzuladen. Das gibt nur Stress.

Aber so gerne ich auch ausziehen würde, spielt natürlich das finanzielle eine Rolle und da die Schule Geld kostet, muss ich finanziell sicher stehen, sonst bekomm ich kein Abi, was bei mir sehr schlecht wäre, da ich ja bewerbungsunfähig bin aufgrund des Kündigungsschreibens. Dann könnte ich nur noch in Behindertenwerkstätten Schrauben sortieren.

Zitat:
Ich bilde mir lieber meine eigene Meinung und lebe nach dieser, als mich der Meinungen anderer zu unterwerfen.


Mach ich auch, wenn ichs kann, aber bei uns ist das leider so, dass "eine andere Meinung haben" als autistisches Syndrom gesehen wird.

Ich geb dir mal ein Beispiel. Ich wurde durch meine Mutter evangelisch getauft und habe als Kind immer schön brav geglaubt, was sie so über Gott erzählt hat. Als ich älter wurde, habe ich mir meine eigene Meinung gebildet. Auf jeden Fall habe ich meiner Mutter eines Tages gesagt, dass ich nicht an Gott glaube und das alles für "Humbug" halte. (Was jetzt nicht heißt, dass ich was gegen Gläubige hätte. Ich hab das nur für mich entschieden.) An diesem Tag hatte ich ihr auch gesagt, dass ich aus der Kirche austreten werde.
Damals ist sie fast ausgeflippt. Sowas könnte ich doch nicht machen und das wäre Gotteslästerung, dann müsste ich in eine Sekte gehen und all sowas musste ich mir anhören. (Ich muss hier anmerken, dass meine Mutter früher durch meine Oma neu-apostolisch war.)
Später hat sie es dann einfach so hingenommen, weil sie merkte, dass sie mich nicht vom Glauben überzeugen kann.
Allerdings hat sie meine Meinung, dass es keinen Gott gebe, dann als autistisches Symptom gedeutet und meinte ich hätte doch gar kein Gefühl für so etwas als Autistin und kann das daher nicht beurteilen.

Das soll hier nur mal ein Beispiel sein, wie eine andere Meinung hier ganz schnell "in den Dreck gezogen" wird, auf gut deutsch gesagt.

Wenn ich also eine andere Meinung habe, halte ich lieber den Mund eher ich mir wieder anhören muss, das wäre nur wegen "meinem Autismus" so.

Zitat:
Friedhöfe finde ich übrigens auch ganz interessant und fotografiere sie auch. Wenn ich das tu, halten mich auch manche für komisch. Ich hab meinen Spaß daran, von daher ist alles bestens.


Ich gehe im Herbst immer auf unseren Hauptfriedhof in der Stadt. Früher musste ich da oft mit meinen Eltern hin, weil da meine Oma beerdigt wurde. Das Grab gibt es jetzt zwar nicht mehr, aber irgendwie ist es so, als ob ich all meinen Frust und meine Wut auf dem Friedhof lassen würde, wenn ich ab und zu dort hingehe.
Jedes Jahr im Oktober schreibe ich mir die Daten von neuen Gräbern auf, damit ich weiß, wer dort liegt. Evtl. liege ich ja später auch mal dort und weiß dann, neber wem. zwinkern

Ich habe den Monat Oktober gewählt, weil es da keine Wespen gibt, das Wetter noch einigermaßen ok ist und keine Pollen fliegen. Außerdem bleibt es noch einigermaßen lange genug hell.
Ich will nicht auf dem Friedhof eingeschlossen werden. (Wird bei Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen wegen offenen Gräbern etc. abgeschlossen.)


Das Problem ist ja auch nicht, dass meine Mutter sich Todesanzeigen anschaut, sondern bei jeder Anzeige sagt, der/die hätte bestimmt Krebs gehabt.
Wenn du dir 10x in der Woche einen Trauermonolog anhören müsstest, würde es dich irgendwann auch ankotzen, weil du nichts dagegen unternehmen kannst.

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13.05.14, 10:20:54
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Kannst du die ARGE nicht davon überzeugen dir eine eigene Wohnung zu finanzieren?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.05.14, 14:40:14
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Bicycle
(Autistenbereich)

Abstand nehmen funktioniert auch ohne räumliche Trennung. Die Veränderung muss nicht sein, dass du dann jeden Tag jemanden einlädst. Eine Einschränkung durch eine andere Person fängt vorallem in der Psyche an, das kann man auch ohne räumliche Trennung verändern.

Wieso bist du bewerbsunfähig aufgrund des Kündigungsschreibens? Eine schlechte Bewertung des alten Arbeitgebers, sollte eigentlich kein Grund sein, keine Arbeit mehr zu finden, welche einen Spaß macht.

Zum Thema Glaube, aber auch allgemein zu Meinungsverschiedenheiten. Deine Mutter hat eine andere Meinung wie du.
Früher nervte mich es stark, wenn man meine Meinung nicht ernst genommen hat. Mittlerweile ist es mir egal. Jeder darf sich zu meiner Meinung denken und sagen was er möchte. Und wenn mir das jemand 3 Mal am Tag sagen möchte, dass meine Meinung zu diesen und jenen Thema blödsinn ist, darf er das auch.
Ich habe gemerkt, dass wenn ich die Meinungen anderer Menschen akzeptiere, ich nicht mehr das Bedürfnis habe meine Meinung zu rechtfertigen und recht haben zu müssen. Also das, was ich von anderen Menschen verlangte, dass sie meine Meinung akzeptieren, tat ich eigentlich selbst nicht.
Das ist zumindest meine Beobachtung bei mir gewesen.

Das ist das, was ich auch meinte, dass Einschränkungen anderer Menschen psychisch beginnen und nicht zwingend etwas mit räumlicher Trennung zu tun haben. Seine eigene Meinung zu haben, auch wenn sie andere für Quatsch halten und sich davon auch nicht angegriffen fühlen. Das ist z.B. bereits ein Trennungsschritt.
13.05.14, 20:13:27
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aspiesb
(K1)

Zitat:
Wieso bist du bewerbsunfähig aufgrund des Kündigungsschreibens? Eine schlechte Bewertung des alten Arbeitgebers, sollte eigentlich kein Grund sein, keine Arbeit mehr zu finden, welche einen Spaß macht.


Zitat:
Bicycle hat ständig andere Mitarbeiter tangiert und sich Patienten schlecht gegenüber verhalten. Desweiteren ist zu vermerken, dass Bicycle von den Ausbildungsinhalten nicht viel Wissen aufbringt und sowohl praktisch als auch in der Theorie schlechte Leistungen erzielt.

Bicycle sollte keine sozialen Berufe mehr anstreben. Es wird eine Ausbildung zum/zur Altenpflegehelfer/in empfohlen.
Gleichzeitig haben wir Bicycle aufgrund seines Autismuses an einer Maßnahme für Behinderte angemeldet, da wir ihn aufgrund seiner/ihrer Erkrankung nicht weiter ausbilden können.

Zeugnis Ausbildung zum/zur MTA/Arzthelfer/in/Mechaniker/in(Beispiel):
Audiologie 1. Semester 2
Kardiologie 3. Semsester 1
Neurologie 3. Semester schriftlich 1. Klausur 3
Neurologie 3. Semester schriftlich 2. Klausur 5
Physik 2. Semester 5
Pneumologie 2. Semester 3

Schnitt: 3,1

Noten sind ungenügend zur weiteren Ausbildung.


Jetzt stell dir mal vor, dass wäre dein Ausbildungzeugnis und du müsstest dich damit bewerben. Und jetzt frag nicht, warum ich bewerbungsunfähig bin.
Einen Job zu bekommen ohne Ausbildung ist für junge Menschen fast unmöglich. Das kannste vielleicht machen, wenn de um die 40 bist, aber net mit 23.

Zum Beispielzeugnis möchte ich noch anmerken, dass mein Zeugnis in echt auch so lumpig aussieht( bzw. sogar noch schlimmer), die Berufsbezeichnung ist wie oben ebenfalls nicht klar definiert, sondern es stehen 2 drauf.
Ich habe nicht alle Fächer aufgelistet, die wir hatten, sonst wäre das Ding zu lang geworden, aber die Noten sind echt.
Ebenfalls werden alle Klausurnoten für den Schnitt berechnet, dass heißt alle Klausuren vom 1. bis zum 6. Semester.


Zitat:
Jeder darf sich zu meiner Meinung denken und sagen was er möchte. Und wenn mir das jemand 3 Mal am Tag sagen möchte, dass meine Meinung zu diesen und jenen Thema blödsinn ist, darf er das auch.


Ich hätte auch kein Problem damit, wenn mir jemand sagt, dass er meine Meinung Blödsinn findet, es ist eher ein Problem, wie man es sagt bzw. das man es mit Respekt sagt.
Zu mir sagt man nicht einfach, das was ich sage sei Blödsinn, sondern dann kommen so tangierende Sprüche wie:
"Du Klugscheißerin wirsts wissen."
"Werd erstmal so alt wie wir."
"Das ist Bullshit."
usw.
Man kann ruhig sagen, dass man nicht der Meinung ist, aber man sollte doch beim höflichen Ton bleiben. Das wurde und wird von mir seit ich klein war verlangt, also verlange ich das von meinem gegenüber, erst recht, wenn dieses älter ist.
Immerhin haben die "großen Allwissenden" ja auch eine Vorbildfunktion. Da sollten die sich dann nicht wundern, wenn die Kinder irgendwann so eine "Bagaluschensprache" verwenden.

Zitat:
Kannst du die ARGE nicht davon überzeugen dir eine eigene Wohnung zu finanzieren?


Die ARGE wäre liebend gerne daran interessiert mich in ein Heim für geistig behindere Autisten zu stecken. (Mehr Infos dazu habe ich neu in meinem Beitrag mit der Schule geschrieben.) Für Wohngeld etc. bin ich noch zu jung. Anrecht hat man darauf erst mit 25. Vorher ist meine Mutter unterhaltspflichtig.
Da sie aber nicht genug verdient, um sich zu versorgen wenn ich ausziehe, weil sie mir dann ja noch Unterhalt zahlen müsste, gibt es auch hier wieder ein finanzielles Problem, dass durch unsere tolle Rechtsordnung zustande kommt.

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14.05.14, 08:15:02
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von aspiesb:
Die ARGE wäre liebend gerne daran interessiert mich in ein Heim für geistig behindere Autisten zu stecken.

Inwiefern soll sie für so eine Frage zuständig sein?
Zitat:
Anrecht hat man darauf erst mit 25.

Das stimmt so nicht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.05.14, 11:18:50
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aspiesb
(K1)


Zitat:
Inwiefern soll sie für so eine Frage zuständig sein?


Das Amt versucht (zumindest hier in unserem Kreis) alle Arbeitslosen, die es bekommt nur irgendwie so schnell wie möglich loszuwerden.
Dazu steckt es z.B. Leute in Behindertenwerkstätte, falls es das kann oder es lässt Leute arbeitsunfähig schreiben.
Genausogut könnte es versuchen, mich in so ein Heim unterzubringen, weil ich Autismus habe und wie ich bereits schrieb, reicht die Diagnose alleine als Grund aus.

Zitat:
Das stimmt so nicht.


Danke für den Link. Das wusste ich so gar nicht. Die Frage wäre hier dann aber, ob es das Amt anerkennt, dass ich psychisch durch meine Mutter gefährdet bin. Das wollen die nämlich bestimmt nicht zulassen, dann müssten die ja was zahlen.
Wahrscheinlich würden sie versuchen, mich bei meinem Vater unterzubringen, aber da könnte ich schon aufgrund des wirklich massiven Zigarettenrauchs nicht überleben.
Zudem hat er oft exzessive Wutausbrüche.

Könnte es als psychisch gefährdent gelten, wenn ich sage, dass meine Mutter mein Syndrom benutzt, um mir für alles die Schuld zu geben und mich damit immer wieder aufzieht, weil ich Sachen mache, die ihr so nicht in den Kram passen?
Z.B. wenn Gäste da sind, teile ich nicht automatisch Getränke aus, weil
das 1. falsche Essgewohnheiten fördert. (Man isst dann immer, wenn man kann. Lässt sich evtl. durchfüttern.)Früher wurde mir auch immer gesagt, wenn mir jemand was anbietet, muss ich das essen. Ich verweigere diese Sitte aus dem oben genannten Grund. Bei manchen Leuten entsteht dann ein Kreislauf. Man schenkt aus Höflichkeit ein, die Gäste trinken aus Höflichkeit und wenn das Glas leer ist, schenkt man wieder aus Höflichkeit ein usw.
2. die Gäste meiner Meinung nach, nach was zu trinken fragen können.
3. Wir die Getränke selber brauchen und keinen Goldesel zuhause haben. (Das kostet Geld!)

Manche würden sagen, es gehört zum guten Ton, aber ich habe meiner Mutter meine Gründe gesagt, warum ich das nicht tue und sie respektiert es nicht, sondern schiebt das immer wieder auf den Autismus.
Man könnte auch sagen, wie in dem Beitrag steht, sie versucht mich so zu erziehen, wie sie es gerne hätte.

Eine ruhige Umgebung haben wir hier teilweise nicht, schon alleine deshalb nicht, weil meine Mutter immer hin und her huscht. Das schlimme dabei ist auch noch, dass sie schleicht, was ich gar nicht haben kann, weil ich dann immer das Gefühl habe, ein Einbrecher wäre da.

auf eigenen Wunsch das Forum verlassen
14.05.14, 15:57:22
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn du konkret konstruktiv was unternehmen willst, kannst du dich ja melden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.05.14, 19:16:02
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Bicycle
(Autistenbereich)

Und was an diesem Zeugnis hindert dich daran eine Arbeit zu finden, welche dir Spaß macht?
Ich habe aus verschiedenen Gründen keinen Schulabschluss und arbeite dennoch. Und das sogar in einen Beruf, welcher mir Spaß macht. Allerdings bin ich selbstständig.
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit. Selbstständig arbeiten, bis genügend Geld vorhanden ist für eine Ausbildung in einer privaten Ausbildungsstätte. Falls es so etwas in den Bereich gibt, in welchen du arbeiten möchtest.
Zitat von aspiesb:
Zu mir sagt man nicht einfach, das was ich sage sei Blödsinn, sondern dann kommen so tangierende Sprüche wie:
"Du Klugscheißerin wirsts wissen."
"Werd erstmal so alt wie wir."
"Das ist Bullshit."
"Blödsinn" war auch nur ein Beispiel. Sätze wie "Du hast nicht mal einen Schulabschluss, du hast doch keine Ahnung." fielen auch. Allerdings fühlte ich mich auch früher von Kommentaren wie "Du redest nur blödsinn." angegriffen, deshalb das als Beispiel.

Ich finde es nach wie vor verwirrend, wenn du nicht der Meinung bist Autistin zu sein, aber weiterhin so schreibst, als wenn du Autistin wärst, aber damit eigentlich nur die Meinung deiner Mutter vertrittst. Das bezieht sich auch auf andere deiner Threads.
14.05.14, 20:01:14
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aspiesb
(K1)

geändert von: [55555] - 15.05.14, 19:28:38

Zitat:
Und was an diesem Zeugnis hindert dich daran eine Arbeit zu finden, welche dir Spaß macht?


Die Leute die mich einstellen würden. Sie denken jedesmal, ich sei faul, hätte keinen Bock etc.
Das muss ich mir sogar von Bekannten sagen lassen, die jedesmal behaupten, ich hätte die Ausbildung abgebrochen und nichts gelernt.

Bezüglich Selbstständigkeit hast du Recht. Aber "ohne Moos nichts los". Heißt, um selbstständig zu werden, braucht man erstmal ein Startkapital und das habe ich nicht.

Für eine Ausbildung hätte ich teilweise Anrecht auf Bafög, da ich noch unter 25 bin und keine abgeschlossene Ausbildung habe.
Aber auch hier kommt wieder der Staat mit seinen tollen Gesetzen, den wir hatten schonmal Bafög beantragt. Es wurde abgelehnt, weil meine Mutter zu viel verdient. Selbst wenn ich ausziehen würde, müsste sie mir Unterhalt zahlen und davon müsste ich wiederrum die Ausbildung bezahlen.
Heißt, ich müsste nebenbei arbeiten gehen, was schwierig werden würde, da ich wahrscheinlich nachts arbeiten müsste und um meinen Lebensunterhalt zu sichern, auch noch Vollzeit.
Ich glaube nicht, dass ich dann ohne Aufputschmittel lange durchhalten würde.
In meiner vorherigen Ausbildung haben das viele so gemacht. Daher spreche ich nur aus der Sicht, wie ich momentan informiert bin.

Zitat:
"Blödsinn" war auch nur ein Beispiel. Sätze wie "Du hast nicht mal einen Schulabschluss, du hast doch keine Ahnung."


Das ist wirklich Blödsinn. Es gibt viele Gründe, warum man Abschlüsse nicht schafft bzw. schlecht in der Schule ist. Aber auch der größte Depp kann Abi machen, wenn er sich nur anstrengt.

Heute allerdings gilt man leider schon mit der mittleren Reife als "bildungsarm".
Das finde ich sehr traurig.
Im Radio haben die bei uns letztens durchgesagt, dass die in der Oberstufe sogar noch eine "Extraoberstufe" einführen wollen, für die Überflieger auf dem Gymi.
Die Schule ist kein Institut zum lernen mehr, sondern eine Fabrik der Stiftung Warentest, wo Menschen auf ihre Qualitäten geprüft werden.

Zitat:
Allerdings fühlte ich mich auch früher von Kommentaren wie "Du redest nur blödsinn." angegriffen, deshalb das als Beispiel.


Liegt vielleicht an meinem Alter. Ich habe das Gefühlt, dass ich mich beweisen muss, damit man Respekt vor mir hat. Daraus folgt natürlich auch eine Abwehrhaltung gegen solche Sprüche.

Zitat:
Ich finde es nach wie vor verwirrend, wenn du nicht der Meinung bist Autistin zu sein, aber weiterhin so schreibst, als wenn du Autistin wärst, aber damit eigentlich nur die Meinung deiner Mutter vertrittst. Das bezieht sich auch auf andere deiner Threads.


Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll.
Gehe ich gegen die Diagnose an, verliere ich Vorteile wie die 70% GdB und habe Streit mit meiner Mutter für den Rest meines Lebens, evtl. verliere ich sogar meinen Schulplatz und stehe wieder mit nichts da. Zudem werde ich ja bereits von anderen durch die Diagnose als "die Autistin" definiert. Die Diagnose ist also durch die Aussagen meiner Mutter gegenüber Freunden, Verwandten etc. bereits ein Teil von mir geworden.
Akzeptiere ich die Diagnose, fühle ich mich unwohl, existenzgefährdet und sozusagen "abgestempelt" für etwas, dem ich nicht zustimme. Zudem würde ich mich verpflichtet fühlen, etwas gegen die Diagnose zu unternehmen, weil das normalerweise jeder Kranke gegen seine Krankheit tun sollte. (Erst recht bei psychischen. [zensiert, mfg [55555]] Deshalb würde ich es auch so behandeln lassen, damit alle zufrieden wären, weil sie wenigstens glauben würden, ich würde "geheilt".)
Ein schwerwiegender Punkt wäre, dass ich mich verpflichten würde, jegliche Schuld von Streit, Missverständnissen etc. auf mich zu nehmen und mich ohne Begründung zu entschuldigen.
(Die Begründung für derartige Vorfälle währen dann immer mein Asperger-Syndrom. Zumindest habe ich jetzt schon das Gefühl, von meiner Coachin und Psychiaterin nicht ernst genommen zu werden. Ich habe meiner Coachin z.B. gesagt, dass ich in der Schule früher wegen meiner frühen Pubertät gemobbt wurde. Steht auch in Fachbüchern, dass eine frühe Pubertät zu Mobbing in der Schule führen kann, insbesondere bei Mädchen. Die Coachin meinte, dass das auf den Schulen in Frankfurt nicht so sei und sie mir das so nicht glaubt. Wenn sie mir nicht glaubt, frage ich mich, wozu ich ihr dann etwas sage? Dann kann sie ja gleich aufschreiben, was sie will. Das sind Gründe, warum ich mich nicht ernst genommen fühle, jetzt nicht im Forum, aber in meinem Umfeld.)

Ich schreibe zwar ich habe die Diagnose, meine aber damit nicht, dass ich der zustimme, sondern sie auf dem Papier habe.
Bezüglich meiner genannten Gründe, kannst du hoffentlich nachvollziehen, was in mir vorgeht.
Das wäre wie, wenn man dich zu einer Ärztin schickt, die sagt z.B. du hättest Alzheimer. Und deine Lebenspartnerin erzählt das dann allen, obwohl du selber nicht damit einverstanden wärst.
Auf der anderen Seite könntest du Ärger mit Angehörigen bekommen, wenn du dich wehrst, weil diese durch die Aussagen deiner Lebenspartnerin glauben, du hättest das.
(Das ist ein blödes Beispiel, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ich kann nicht gegen etwas ankämpfen, dass mein Leben zerstören würde, weil es mir meine Sicherheit nehmen würde, aber ich kann es auch nicht akzeptieren, da es meine Existenz und Persönlichkeit gefährdet.)

Ich bin innerlich verletzt worden von meiner Mutter, weil sie mich benutzt hat. Aber sie bleibt meine Mutter.
Auf der einen Seite will ich nicht die Autistin spielen, andererseits glaube ich, dass anhand meiner Situation mit der Ausbildungskündigung tun zu müssen.


PS: Hatte eben einen Geistesblitz um dir meine Logik zu erklären. Ich habe ja eine Ausbildung zur MTAF gemacht. Das verwechseln viele mit der MFA bzw. Arzthelferin.
Also denken auch viele, dass ich Rechnungen etc. schreiben kann. Wenn ich dann sage, dass ich das nie gelernt habe, heißt es immer nur, das könne man sich in meiner Ausbildung nicht vorstellen.
Anstatt darüber zu diskutieren, fange ich an und schaue alles nach, was Arzthelferinnen lernen, um nicht dumm zu wirken oder so, als ob ich in der Ausbildung nichts gelernt hätte.

Ich versuche stets die Erwartungen der Mehrheit der Gesellschaft komprimiert zu erfüllen.
Heißt, ich lerne z.B. wie in meinem Beispiel 2 Jobs auf verschiedene Weisen und kann so viele Erwartungen erfüllen, da sich dann mein Wissen mit der Arzthelferin überschneidet und ich so auch Aufgaben erfüllen kann, die zwar für eine Arzthelferin sind, aber mir fälschlicherweise durch die Berufsbezeichnung zugeordnet werden. (Ich weiß, das war zu kompliziert, das gebe ich zu.)
Anderes Beispiel: Ich habe fast ausschließlich die Farben blau und Schwarz in meinem Kleiderschrank.
Meine Klamotten sind rein farblich ohne Glitzer, Aufdruck etc.
Meine Haare habe ich mir rot gefärbt, da man mit blond als Püppchen gesehen wird und mit schwarzen Haaren als depressiv. (Ich fand rot stellt mich als starke Persönlichkeit da, wie die Holzwespen, die gefährlich aussehen, aber nicht stechen können.)
Schwarz und blau passen immer gut zu rot. Ich muss so also nicht lange im Kleiderschrank wühlen, sehe äußerlich gefährlich aus, was potenzieller Angreifer manchmal abschreckt, da ich nicht mehr so harmlos aussehe. Und es spart Zeit bei der Wäschetrennung. zwinkern
Ich habe also meine Vorteile komprimiert in:
- schnelle Kleiderauswahl
- abschrecken von oberflächlichen Menschen
- schnelle Sortierung der Wäsche

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15.05.14, 16:46:43
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Bicycle
(Autistenbereich)

geändert von: Bicycle - 16.05.14, 00:09:54

Wie sieht es mit deinem Selbstwertgefühl aus?
Stehst du zu dir selbst? Nimmst du dich so wie du bist? Siehst du dich verantwortlich für dein eigenes Leben?

Ich habe das Gefühl, dass die Meinungen die andere Menschen über dich haben, dir wichtiger sind, als deine eigene Meinung über dich selbst.
Ich habe das Gefühl, dass dein Selbstwertgefühl nicht gerade groß ist.

Vielleicht würde es etwas bringen, wenn du dein Selbstwertgefühl steigern würdest.
Für mein Selbstwertgefühl war es wichtig, dass ich mich selbst so genommen und akzeptiert habe, wie ich bin.

Ich bin der Meinung, dass sich physische Abläufe durch die Veränderung der Psyche ändern. Andersherum gesagt, es ändert sich die Psyche nicht durch materielle Veränderung. Um es konkret zu sagen:
Man gebe dir eine Wohnung, so viel Geld wie du brauchst, eine Ausbildungsstätte usw. also wie ein "Neuanfang", würdest du immer noch einen Weg finden, dich als "Opfer" sehen zu können.
Deshalb würde es meiner Meinung nach erstmal Sinn machen, den Gedanken "Ich bin Opfer" zu ändern.
Sich selbst zu bemitleiden, wird mit der Zeit auch für einen selbst anstrengend. Dadurch bleibt man immer in der gleichen Position und kommt aus dieser nicht weg.

Die materiellen Veränderungen kommen quasi automatisch mit, wenn man sich psychisch ändert. Und das egal, für welche Richtung man sich entscheidet.
16.05.14, 00:08:11
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aspiesb
(K1)

Zitat:
Wie sieht es mit deinem Selbstwertgefühl aus?...
Ich habe das Gefühl, dass dein Selbstwertgefühl nicht gerade groß ist.


Da liegst du sehr richtig. Ich fühle mich nicht mehr als Mensch, sondern als Maschine, die nur noch funktionieren soll. Solange sie das tut, ist alles gut.
Und wenn die Maschine kaputt ist, dann wirft man sie halt weg.
Ich glaube das beschreibt meine Gefühle ganz gut.

Zitat:
Stehst du zu dir selbst?


Ich suche ständig Fehler an mir.

Zitat:
Nimmst du dich so wie du bist?...Ich habe das Gefühl, dass die Meinungen die andere Menschen über dich haben, dir wichtiger sind, als deine eigene Meinung über dich selbst.


Ich verbessere meine Persönlichkeit immer wieder und passe mich den Gegebenheiten und Wünschen meiner Umwelt an.
Die Meinung der anderen zählt immer mehr als meine eigene.

Zitat:
Siehst du dich verantwortlich für dein eigenes Leben?


Wenn nicht ich, wer dann? Ich habe bisher immer alles alleine gemacht, bis auf Sachen mit dem Amt wo ich mich nicht auskenne.
Ich will die anderen nicht mit meiner Existenz und dessen verbundenen Problemen belasten.

Zitat:
Für mein Selbstwertgefühl war es wichtig, dass ich mich selbst so genommen und akzeptiert habe, wie ich bin.


Das darf ich nicht. Ein Grund für die Diagnose war, dass ich mich nicht ändern wollte und meine eigene Meinung hatte. Deshalb schrieb ich ja weiter oben auch, solange die Maschine läuft ist alles gut. Dazu gehört auch, dass man keine Meinung hat und sich auf die Erwartungen der anderen konzentriert.
Die eigene Meinung von mir ist immer falsch, weil ich es eben bin.

Zitat:
Man gebe dir eine Wohnung, so viel Geld wie du brauchst, eine Ausbildungsstätte usw. also wie ein "Neuanfang", würdest du immer noch einen Weg finden, dich als "Opfer" sehen zu können.


Kommt auf die Umstände an. Wenn die Wohnung z.B. in einem kriminellem Viertel wäre oder die Ausbildungsstätte für mich ungeeignet wäre, schon.

Zitat:
Die materiellen Veränderungen kommen quasi automatisch mit, wenn man sich psychisch ändert.


Dann bin ich wohl seit Beginn der Pubertät stehen geblieben.

auf eigenen Wunsch das Forum verlassen
16.05.14, 15:41:20
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