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Autor Nachricht
Unpassend
(non-kompatibel)

geändert von: Unpassend - 29.07.13, 21:51:44

Ja Pelzig, das is lustig. Genauso wie Volker Pispers!
Eines Tages, begeistert von seinem Programm machte ich ihm ein Angebot: Er solte in die Politik wechseln und die FDP sollte ein eigenes Komedy-Kanal in TV erhalten. Oh Wunder, er hat mir beantwortet, aber den Vorschlag hat er abgelehnt.
Angeblich aus finanziellen Gründen! Egal, eigentlich wollte ich nur sagen: mit Material zum Lachen ist diese Republik gut eingedeckt und es kann nur noch lustiger werden.
Deswegen kann es nicht schaden, wenn sich Menschen und insbesondere Psychiatrie-Erfahrene für die Gerechtigkeit IM FALLE Mollath einsetzen. (Ich bin nicht Lebensmüde um Gerechtigkeit für Alle anzutreten)
29.06.13, 13:44:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Die Schockwellen des Falls Gustl Mollath haben offenbar Berlin erreicht. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" will Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) die Möglichkeiten der Einweisung von Straftätern in die Psychiatrie einschränken und stärker kontrollieren. Ihr Ministerium habe entsprechende Vorschläge für eine Reform des Strafrechts vorgelegt.

Als Begründung nennt die "Süddeutsche Zeitung" die wachsende Zahl der in der Psychiatrie untergebrachten Straftäter, vor allem aber den Fall Gustl Mollath. Der Nürnberger war 2006 als gemeingefährlich in die Psychiatrie eingewiesen worden und ist trotz wachsender Zweifel an dieser Entscheidung immer noch dort.

Quelle

Was hat der Fall Mollath mit Straftätern zu tun? Ist das eine neue Nebelkerze?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.07.13, 13:05:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 29.07.13, 17:54:23

Zitat:
Die Opposition versah ihren Abschlussbericht zusätzlich mit Schlussfolgerungen, die aus der Causa zu ziehen seien: Für Juristen sollte "der Fall Mollath Ausbildungsgegenstand werden", heißt es im Bericht. Auch von Richtern und Staatsanwälten dürfe "eine gewisse Empathie für Sorgen und Nöte der Bürger" erwartet werden. Das Vertrauen in die Justiz gründe sich darauf, dass sich Bürger ernst genommen fühlten. Insgesamt müsse Bayerns Justiz reformiert werden.

Dort gebe es "weder eine institutionelle noch personelle Unabhängigkeit". Die Abhängigkeit der Karrieren von Richtern und Staatsanwälten von "Entscheidungen der politischen Spitze" habe auch im Fall Mollath negative Auswirkungen gehabt. Die enge Verzahnung stärke "Korpsgeist, eine mangelnde Kultur der Korrektur eigener Fehler und vor allem die Tendenz zu vorauseilendem Gehorsam".

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.07.13, 17:53:29
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Antika
(Autistenbereich)

Zitat:
Gustl Mollath erhält Unterstützung aus Karlsruhe: Generabundesanwalt Harald Range hat heftige Kritik am Oberlandesgericht Bamberg geübt. Es habe 2011 "nicht hinreichend belegt und konkretisiert", weshalb von dem 56-Jährigen nach wie vor eine Gefahr ausgehen solle.


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-mollath-generalbundesanwalt-ruegt-olg-bamberg-a-914589.html

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
02.08.13, 20:43:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nun scheint er ja plötzlich freizukommen. Man kann nur ahnen was da hinter den Kulissen der nicht klar vorhandenen deutschen Gewaltenteilung stattgefunden hat.

Die spannende Frage nun: Wird das Thema bald vergessen und damit auch die Tausenden anderen Menschen, deren Fall vergleichbar ist und die keine so offensichtliche und politisch heikle Hintergrundkulisse zu bieten haben?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.08.13, 15:03:27
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Antika
(Autistenbereich)

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gustl-mollath-olg-nuernberg-ordnet-freilassung-an-a-915096.html

Zitat:
Am späten Vormittag informierte das Oberlandesgericht Nürnberg (OLG) das Bezirkskrankenhaus Bayreuth: Gustl Mollath sei unverzüglich zu entlassen. Kurz darauf war Mollath für seine Freunde telefonisch nicht mehr erreichbar. Er musste seine Zelle in der Forensik räumen, was wohl keine große Sache war. Nach sieben Jahren hinter Gittern besitzt der 56-Jährige praktisch nichts mehr außer persönlichen Aufzeichnungen, die er in der Klinik angefertigt hat, und seinen Gerichtsakten. Am Nachmittag, so wird erwartet, wird er die Einrichtung verlassen.


Bin jetzt gespannt ob er wirklich am späten Nachmittag die Einrichtung verlassen wird.

Ja, eine interessante Frage....wie wird nun mit den tausend anderen Menschen deren Fall vergleichbar ist verfahren?

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
06.08.13, 15:24:00
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drvaust
(stillgelegt)

Ich befürchte, jetzt geht es hauptsächlich um das Wiederaufnahmeverfahren von Mollath und die politischen Aspekte.
Daß da jemand jahrelang in der Psychiatrie weggesperrt wurde, rechtlos und scheinbar nicht ernst zu nehmen, wird in den Hintergrund treten. Wenn sich nicht Freunde und Juristen engagiert hätten, wäre er vermutlich für immer in der Psychiatrie verschwunden.
Ich finde es gut, daß Mollath entlassen wurde, und wünsche ihm Erfolg. Aber mir geht es mehr um die vielen in die Psychiatrien abgeschobenen Menschen, die dort weitgehend verschwunden sind. Diese zwangsweisen Einweisungen in Psychiatrien müssen schärfer überwacht und geprüft werden, nur in Notfällen und kurzzeitig.
07.08.13, 01:30:20
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Ich habe gerade in der Zeitung gelesen, daß er jetzt endlich frei gelassen wurde. Der Justizskandal ist damit aber noch längst nicht ausgestanden.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
08.08.13, 16:53:30
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das was ich an Politikeräußerungen bisher las (z.B. der Rechtsstaat sei wiederhergestellt vs. Mollaths richtige Aussage es gäbe in den Psychiatoren praktisch rechtfreie Räume) deutet eher daraufhin, daß die am liebstenm weiterhin gar nichts weiter tun würden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.08.13, 17:51:49
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Saoirse
(Standard)

Ungeachtet der offensichtlich allgemeinen aufklärungsbedürftigen Zusammenhänge oder auch Nicht-Zusammenhänge zwischen Justiz und Psychiatrie, und ungeachtet dessen, dass der Fall Mollath eine Menge Ungereimtheiten und Probleme aufwirft, und bei allem Verständnis für die Empörung darüber
sollte man um der möglichst objektiven Meinungsbildung, was Mollaths Person angeht, die Punkte einer Darstellung Mollaths zur Kenntnis nehmen, die im Print-Spiegel erschienen ist:
Ich trete aus dem Rechtsstaat aus
Von Lakotta, Beate

Etliches spricht dafür, dass Gustl Mollath vor sieben Jahren zu Recht als psychisch kranker Straftäter in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Doch er selbst hält sich für ein Justizopfer, und viele glauben ihm.

Der vollständige Textauf Spiegel-Online.


Ebenso Gustl Mollath bei "Beckmann": Er ist draußen, aber noch nicht frei
von Julia Jüttner, erschienen auf spiegel.de.

(Nur zur Sicherheit: Bei allem Unrecht, das Mollath subjektiv und objektiv widerfahren ist - ich halte es für falsch, ihn deswegen zu einem "Heiligen" zu machen - sowas dient nicht einer sachlichen Betrachtung und Bewertung des ganzen Vorgangs und der Person Mollath selbst.)
19.08.13, 10:48:24
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drvaust
(stillgelegt)

Was damals wirklich los war, ist jetzt schwer zu rekonstruieren.
Fakt ist, daß Mollath damals nicht verurteilt wurde, sondern das Verfahren wurde eingestellt.
Mollath wurde, nach einem zweifelhaften psychiatrischen Gutachten, in eine geschlossene forensische Psychiatrie eingewiesen, abgeschoben. Die damaligen Indizien für Wahnvorstellungen wurden größtenteils wiederlegt. Es spricht viel dafür, daß Mollath zu Unrecht in der Psychiatrie eingesperrt wurde.
Jetzt soll das Gerichtsverfahren wieder aufgenommen werden, was nach den vielen Jahren schwer ist. Vielleicht ist Mollath teilweise schuldig, im Sinne der Anklage. Aber er hat keine Straftaten begangen, auf die 7 Jahre Gefängnis stehen.
Dazu kommt noch, daß sein gesamter persönlicher Besitz, Erbstücke, Erinnerungsstücke usw., scheinbar verschwunden ist.

Ich finde es schrecklich, wie schnell jemand in der geschlossenen Psychiatrie verschwinden kann, und wie schwer man wieder heraus kommt. Mollath hatte viele Unterstützer, aber viele andere Zwangseingewiesene haben wenig Chancen, bald wieder heraus zu kommen.
20.08.13, 05:00:27
Link
Saoirse
(Standard)

Zum Verbleib des Eigentums von Mollath:Mollath: Privater Besitz ist noch da.

@drvaust
Das, was du schreibst, widerspricht nicht dem, was ich anmerkte. Mein Punkt ist: Das, was mit Mollath seitens Justiz und Psychiatrie gemacht wurde, ist das eine, und das ist ein Skandal.
Die Person Mollath, wie er drauf ist, wie er "tickt" etc. ist das andere, das betrachtet werden muss. In wiefern er seinerzeit unter "Wahnvorstellungen" litt oder nicht (mal abgesehen von den teilweise berechtigten Anschuldigungen gegen den Arbeitgeber seiner Frau), das ist Jahre später allerdings kaum zu rekonstruieren.

Dass es in diesem Land mitunter ein Kinderspiel zu sein scheint, Leute in die Psychiatrie zu verfrachten oder Menschen ggf. unter dubiosen Umständen und gegen den Willen des/ der Betroffenen/ Angehörigen einen "gesetzlichen Betreuer" mit mitunter weitgehenden Vollmachten vor die Nase zu setzen - sowas ist ein Gedanke, der zu Recht Angst macht, und eine Praxis, die unbedingt hinterfragt und geändert werden muss.
20.08.13, 09:11:05
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