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Autor Nachricht
haggard
(Autistenbereich)

@comes: Das Problem ist, dass DerAndi auf Fragen nicht wirklich eingeht. Warum auch immer. "Alles einzeln aus der Nase ziehen", passt da ganz gut.

Er hatte außerdem mehr Punkte genannt, als nur "Spielzeug" und es scheint dort Faktoren zu geben, die alle ineinander wirken (was nichts damit zu tun hat, dass ich die Politik von derartigen Wohnformen - kenne , @DerAndi).

Jetzt ist bekannt, die Mutter hat irgendwie das Sagen. Da sie die Mutter ist, weiß sie eventuell, mit was sich der Bewohner vor der Unterbringung in einer derartigen Wohnform gerne beschäftigte - und per Vergleich wird einfach herauszufinden sein, was es dort vor Ort für den Bewohner nicht mehr gibt, aber angeboten werden könnte - in einer Weise, dass der Bewohner jederzeit Zugriff darauf hat.

Ist nicht schwer zu verstehen, dachte ich. Habe mich geirrt. Ziehe mich zurück. Ist zu anstrengend (pult sich die Netzhaut ab und hat keine Autoaggressionen - alles klar...).
14.09.12, 10:12:08
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Es gibt Spielzeugkataloge zum Blättern oder man kann einen Besuch in einem Spielzeugladen machen...er wird sich schon äußern, wenn ihm etwas gefällt.
Bei den Sozialwerken der Städte gibt es eine Auswahl, die ganz wenig kostet.
Schon (Kniffel-)Spiele am PC angeboten?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
14.09.12, 10:12:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von drvaust:
Wenn er es wünscht, warum nicht?

Ob er es wünscht ist bisher ja noch nicht klar, es wurde angegeben es würde über FC kommuniziert. Ob das aber im Einzelfall seriös als funktionierend geprüft wurde ist nicht bekannt, wohl aber, daß es in fast allen Fällen nicht funktioniert.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.09.12, 10:50:25
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Hallo,

leider kann man nicht wirklich eine Antwort geben - ohne irgend eine Antwort, dann kann man nur "Blinde Kuh" spielen, ok:

- Musikinstrumente, Klavier, Keyboard, Gitarre, Harve
- Schraubbrett mit Überraschungsfächern, man schraubt auf, dahinter ist ein kleines Hitzekissen (die für die Jackentasche), hinter einem andern ist ein Frustball, das andere hat ein Sandtier, das andere ist ein Kugel mit Lichtreflexen usw.
- Gewichte und Sand, bzw. Sanddecken, Entspannung mit dem Freund in einem Raum, gleichzeitig die Möglichkeit geben, den Körper zu spüren
- Spazieren, Bäume anfassen, Blätter fühlen, Wind riechen, hören wie es ist wenn keiner etwas sagt,

- Essen raten, wenn er gerne ißt, verschiedene Gerüche, Temperaturen, Reize, knusprig, weich, süß, bitter, scharf, sauer usw.

Bald kann man Kastanien sammeln, ein riesiges Planschbecken damit füllen, es macht Spaß sie anzufassen, sich da drunter zu graben, das Gewicht zu spüren, nach etwa suchen, vielleicht etwas kleineres, der Schlüssel zu einem geheimen Fach, da gibt es etwas besonders interessantes....

Ich habe keine Ahnung, was ein 22-jähriger Autist möchte, ohne zu wissen, wie er ist, wie er bisher gelebt hat und wie die Umstände sind, was er kann, was nicht......

Ich kenne von Bekannten her immer die Aussagen, wie es einem anderen 18-jährigen Autisten geht, das ist durch jahrelanges falschbehandeln so weit, das er in Windeln ist, das er nichts kann, dass er sich verletzt usw., dieser Mensch braucht andere Dinge als ein Autist, der nicht in einer für Autisten belastenden Umgebung leben durfte.

Also es kann so vieles befriedigend sein, zerreißen von Katalogen - etwas bauen, töpfern, Salzteig - falls die Gefahr des Verschluckens besteht, es gibt eigentlich unzählige Möglichkeiten, dass ich nicht weiß, wie man raten soll, denn jeder Autist ist individuell, es wäre nach den Angaben genauso so schwer das passende Spielzeug auf Anhieb, ohne Raten, zu finden, man kann sich jetzt nur so äußern, wie bei einem Brainstorming und wild mit Aktionen um sich werfen.
14.09.12, 11:16:21
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von DerAndi:
... so dass seine Fähigkeiten nicht in die falsche Richtung gelenkt werden.
Zitat von DerAndi:
... er ging ja auch nachts seiner Tätigkeiten nach, nur waren die oft ... und Fremdgefährend.
Geht er Tätigkeiten nach, denen er nicht nachgehen soll? Unerwünschte Tätigkeiten? Fremdgefährdend?
Ich will nichts unterstellen, aber das wirkt so, als würde er gerne etwas machen, was er nicht soll.
Kann er relativ frei bestimmen, was er wann und wie macht (abgesehen von Arbeit und gewissen Zwängen)? Oder gibt es ein Beschäftigungsprogramm, das befolgt werden muß? Gibt es einen festen vorgeschriebenen Tagesablauf (z.B. Essenszeiten, Reinigungszeiten u.ä.), was ihm nicht paßt?
Ich vermute, daß er, unabhängig von FC, sich grundlegend äußern kann. Er wird zumindest deutlich machen können, ob ihm etwas gefällt oder nicht.
14.09.12, 17:27:08
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DerAndi
(Standard)

geändert von: [55555] - 18.09.12, 00:56:02

[Komplettzitat durch Ansprache ersetzt. Siehe Formvorgaben wie am Absendeknopf beschrieben, mfg [55555]]

@comes:

Ja genau so sieht es aus^^. Aber wie gesagt es ist natürlich von der Mesoebene bis Mikroebene viel zu erzählen^^.

Ich danke euch auch für die reichlichen Antworten. Also er wohnt ja seitdem er 12 ist dort. Also über 10 Jahre. Ich bin seit knapp 2 Jahren dabei.
@haggard: Das Netzhautknibbeln ist KEINE Autoaggression. Ganz klar. Die Umstände haben auch absolut nichts mit den Umständen in der Wohngruppe im Allgemeinen zu tun. Es macht ihm halt Spaß andere zu Ärgern und die Reaktion zu kriegen. Mehr nicht.

Mein Text war: ich arbeite in einem Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung. Von den 9 Bewohner leben dort auch 4 Menschen mit frühkindlichen Autismus (Kanner Syndrom). Meine Frage bezieht sich auf unseren 22-Jährigen jungen Mann, der sich mit Hilfe der unterstützen Kommunikation (FC) unterhält. Er hat das Problem, dass ihm Langweilig ist und dadurch Sachen klaut und für uns Nicht-Autisten komische Dinge macht,wie Essen reinstopfen, Essen klauen, Netzhaut abpulen etc.

Wir haben schon versucht ihm verschiedene Angebote zu geben, damit er sich nicht so oft langweilt. Allerdings sind die Zeiten, wo er sich langweilt immer noch da. Mein Plan ist es ihm Beschäftigung zu geben wie z.B. ein Schraubbrett, womit er sich schon beschäftigt hat. Allerdings wurde das ihm schnell zu eintönig. Meine Frage ist daher, wie man einen jungen Mann mit Kanner-Syndrom (kein Interesse an Fernsehen oder anderen Medien) beschäfigen kann, so dass seine Fähigkeiten nicht in die falsche Richtung gelenkt werden.

Darauf habe ich Antworten gekriegt wie : "Was lässt ihr ihn nicht ausleben" etc. Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Wir können ihn seine Zwänge und Spielchen nicht ausleben lassen, wodurch er sich dadurch selbst gefährdet und andere. Fertig aus. Und wie gesagt, wenn jemand sich über Wohngruppenformen auslassen möchte etc. und Fragen hat soll mich fragen, wo ich einem persönlich eine ANtwort schreiben kann bzw. erzählen kann.

Ich habe eher so Antworten erwartet wie:

Ich habe hier einen Katalog für Sonderpädagoischen Bedarf, der heisst.... usw. mehr nicht.

Ich wollte hier keine Debatte über das ethische und über eine persönlichkeits Entwicklung über einen MENSCHEN führen, welchen ich in seiner Situation helfen möchte. Es gibt Sachen an den KANN ich nichts ändern und an welchen wo ich was ändern möchte. Dafür muss man mich kennen und ihn, um über Situationen urteilen zu können und ich finde es teilweise unverschämt wie manche anscheinend hier von mir und meinen Kollegen denken. Dann möchte ich mal wissen, wer sich außerhalb der Arbeit noch angagiert, um einen Menschen mit einem Wunsch zu helfen. Ich veheimliche es nicht das ich mich von ein paar Leuten hier teilweise angegriffen fühle. Deshalb denke ich auch, dass im Nachhinein es ein Fehler war etwas ins Forum zu posten.

Ende. Out.

17.09.12, 23:28:54
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

DerAndi: Als Nichtautistin möchte ich dich fragen, woher du so genau weißt, was in ihm vorgeht.

Ich habe hier lesen können, dass ich meine üblichen erlernten Bewertungen bei Autisten nicht anwenden sollte, weil sie ein anderes Erleben haben.
Du hättest aber gerne eine schnelle Lösung, wie sie in Lehrbüchern angeboten werden.

Warum denkst du, dass Autisten hier informieren und Rat geben?...ja auch, weil draußen so Vieles schief läuft.
Hier darf man etwas lernen, wenn man lernen und sich wirklich annähern möchte.

Deine und die Arbeit deiner Kollegen ist sehr komplex, es gibt keine Lösung wie im Kochbuch: "Man nehme..."
Es ist sehr schade, dass du dich nicht auf eine Debatte einlassen möchtest. Dir sind Menschen anvertraut. War es nicht irgendwann einmal dein Berufsziel, mit ihnen in geeigneter Form umzugehen?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Heimalltag sehr viel von den Mitarbeitern fordert (miserable Bezahlung, Schichtbetrieb, mangelhafte Organisation, überbordendes Qualitätsmanagement, Personalmangel) und dass viele Mitarbeiter "auf Durchzug" schalten, damit sie sich (auch gesundheitlich) in der Waage halten können.

Aus deinen Worten spricht auch Enttäuschung, dass was dir einmal am Herzen lag, nicht umsetzen zu können.
Bitte glaube mir, hier beabsichtigt niemand, dich persönlich zu diffamieren, aber hier befinden sich sehr viele Menschen, die unter den beruflichen Bedingungen, unter denen du arbeitest, weit mehr leiden oder gelitten haben, als du es jemals tun wirst.

Darum kann ich dich nur eindringlich auffordern, hier zu lesen, dich auf andere Sichtweisen einzulassen, damit du die dir Anvertrauten anders kennen lernen kannst, als es in üblichen Ausbildungen vermittelt wird
und die gerade heraus gesprochenen Worte nicht als Verunglimpfung sondern als Chance zu sehen, zu einer klareren Sicht zu gelangen.

Es ist nie ein Fehler, sich bei den Betreffenden einen Rat zu holen, sie wissen als Fachleute in eigener Sache wie kein Zweiter, um was es geht.
Ein Rat kann immer auch unbequem sein für den Rat-Suchenden. Das muss er aushalten, wenn er weiterkommen und mehr Wissen will.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
18.09.12, 00:21:04
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[55555]
(Administrator)

Zum zweiten Mal:
Zitat von [55555]:
Hallo Der Andi, aufgrund der wiederholten Verstöße gegen die Formvorgaben wies ich aus deren Einhaltung hin. Diese Formvorgaben dienen der barrierefreien Nutzbarkeit des Forums durch Autisten und werden mit jedem absenden eines Beitrags bestätigt. Offenbar hast du bisher nicht gelesen, was an dem Knopf steht, den du zum absenden klickst.
18.09.12, 00:57:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nach meinem Verständnis wäre es für ein Fachforum unverantwortlich sich auf erwartete Lösungsansätze von Laien einzulassen, die wahrscheinlich nicht wesentliche Besserung erzielen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.09.12, 08:14:38
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