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Thema: Gegenteilwörter oder welche, die man auseinanderpflücken kann (http://perfektibilistenorden.de/topic.php?id=5081)


Geschrieben von: lächeln am: 19.08.11, 00:55:53
Gibt's da was? Weiß jemand was? - Ich liebe das!

Andersartigkeit: Ist das Anderssein artig?

Fett näpfchen - Mager tröglein freuen

Eine Lehrerin in der Schule vor einem Diavortrag: "Ich werde das Bild jetzt an die Wand werfen! (Sie meinte: mit dem Projektor, an die Wand projizieren)" - Mein Kopfkino war, dass sie das Bild an die Wand warf so wie einen Ball, was lustig gewesen wäre. Jedoch tat sie mir nicht den Gefallen, sondern knipste nur dieses schnöde Gerät ein.

verGEGENwärtigen, Vergegenwärtigung: Wenn ich mir etwas vergegenwärtige, ist es doch nicht GEGEN, sondern für.


Geschrieben von: PvdL am: 19.08.11, 01:35:36
Kartoffelkochbuch = Buch über einen Kartoffelkoch?
Holzhandfeger = Feger für die Holzhand?
etc.


Geschrieben von: 55555 am: 19.08.11, 08:15:53
Wo du schon den Dis-counter nicht magst. Dis- deutet an, daß etwas nicht so ganz das ist was folgt, z.B. Dis-proportion. Dann würde ein Dis-counter vieleicht zu einer Einrichtung in der man offenbar nicht so ganz zählen kann. Also besser Bon und Wechselgeld genau kontrollieren.


Geschrieben von: lächeln am: 19.08.11, 09:26:15
lachen He das macht Spaß.

Bitte nicht etc. schreiben, sondern die Wörter, die folgen würden freuen

Kartoffelkoch buch harharhar freuen
Also, man nehme einen Kartoffelkoch, brate ihn von beiden Seiten gut an...

In einen Discounter gehe ich nicht, ich gehe immer in einen Laden - da guckt meine Tochter mich immer schräg an,wenn ich das sage. Jetzt kann ich ihr ja die Begründung sagen freuen

Kindergarten - ein Garten, in dem Kinder wachsen?

Und was ist eigentlich eine Dialogannahme? Ich habe das Wort über einer Autowerkstatt gelesen, bedeutet es das wirklich? Wer hat sich das nur ausgedacht? Ich nehme heute Dialoge in Empfang.

http://www.autop.de/de/erfolgskonzept_dialogannahme.php


Geschrieben von: drvaust am: 19.08.11, 11:03:51
Kinderkochbuch = ein Kochbuch, wie Kinder gekocht werden? (wie Gemüsekochbuch)
Jägerbraten? Wer wird da gebraten? (wie Rinderbraten)
Discounter = Disco-unter? Bei der Beschallung könnte man schon an Disco denken.
die Kranken-Schwestern? Warum sind die Schwestern krank?
Betriebswirt = der Wirt des Betriebes, also Chef der Betriebsgaststätte.
Politik = Poly-Tic? (poly = viel, Tic = Zwangsstörung)
Kann ein Tischler auch Betten bauen? Oder macht das ein Bettler?
Vorm Bürgerbüro ist ein langer Gang mit Stühlen, als Warteraum. Also Stuhlgang? (Für Stuhlgang ist eigentlich die Türe mit Aufschrift WC.)

Ich 'mißverstehe' solche Worte gerne, das macht Spaß. Ich kenne auch mehrere Autisten, die das gerne machen.

Ein Dialog mit meinem Bruder (NA):
"Grüß Dich!" ('Ich grüße Dich' verkürzt)
"Ich laß mir doch nicht vorschreiben, wen ich grüße. Und warum soll ich mich grüßen?"
...

Ergänzung: Ich halte nichts von ernsthaften Mißverständnissen, ich bevorzuge eine klare unmißverständliche Sprache.
Aber ich analysiere und hinterfrage Sprache gerne.


Geschrieben von: lächeln am: 19.08.11, 11:13:29
Zitat:
die Kranken-Schwestern?

Ja, das habe ich mal in einem Gedicht verwendet und ich schrieb: "Gesundschwestern" freuen

Zitat:
Betriebswirt

Bei Betriebswirt habe ich die Assoziation von Parasit, so ein PARASIT aber auch!

Zitat:

Kann ein Tischler auch Betten bauen? Oder macht das ein Bettler?
Schade, dass es keinen Smili gibt, der klatscht, den würde ich hierhersetzen.


Geschrieben von: Bicycle am: 19.08.11, 13:54:18
Ich seh dauernt solche Wörter, die man auseinanderpflücken kann und dann etwas anderes ergeben, aber mir fallen immer nur ein paar ein, wenn ich sie aufschreiben will.

entdecken: Man reißt die Decke ab/man entnimmt die Decke/man deckt sich auf(Bettdecke)

Zimmermann: Ein Mann in Form eines Zimmers

Taschenmesser: Ein Messer in Form einer Tasche

Wasserschlauch: Ein Schlauch aus Wasser

Lautsprecher: Ein lauter Sprecher(Mensch)


Geschrieben von: PvdL am: 20.08.11, 16:13:37
Etymologischer Diskurs
======================

Zum Zimmermann sei indes angemerkt, daß 'Zimmer' (althochdeutsch 'timbar') ursprünglich die Bedeutung 'Bauholz' hatte. Der Zimmermann ist derjenige Handwerker, der auf die Verarbeitung von Bauholz spezialisiert ist. Das englische 'timber' hat noch diese Bedeutung.

Ein weiteres solches Beipiel eines Kompositums, in dem die ursprüngliche Bedeutung eines Ausdrucks konserviert wurde, ist 'Reißzwecke': Die ursprüngliche Bedeutung von 'Zweck' war 'Nagel'.


Geschrieben von: mor am: 21.08.11, 09:01:45
Zitat von drvaust:

Ich 'mißverstehe' solche Worte gerne, das macht Spaß. Ich kenne auch mehrere Autisten, die das gerne machen.
Ich finde dies zu tun auch spaßig.
Zitat von drvaust:

"Grüß Dich!" ('Ich grüße Dich' verkürzt)
In manchen Dörfern steht auch auf Schildern "Grüß Gott". lachen


Geschrieben von: Antika am: 21.08.11, 11:15:42
Zitat von mor:
In manchen Dörfern steht auch auf Schildern "Grüß Gott".


Ein Verwandter hat mich vor Jahren mal mit den Worten "grüß Gott" begrüßt, und ich gab zur Antwort: "wenn ich ihn sehe, mache ich das". Ich dachte dass er einen Scherz mit mir machen wollte, und daher wollte ich diesen Scherz mitmachen. Ich wusste nicht, dass manche Menschen sich so eigentlich nur grüßen wollen. Der Verwandte war dann etwas verärgert über meine Antwort.

Heute weiß ich natürlich dass dies kein Scherz sein soll, sondern so viel wie "guten Tag" (oder was auch immer) heißen soll.


Geschrieben von: lächeln am: 21.08.11, 11:41:11
http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BC%C3%9F_Gott

Hierfür gibt es keinen wirklichen Beleg, hab ich im Internet gefunden:
„Grüß Gott“ ist die verkürzte Form von „(Es) grüß(e) dich Gott“ (Griaß di god) bzw. in der Mehrzahl „Grüß euch Gott“ („Griaß eich/enk god“). Soll die Begrüßung formeller ausfallen und/oder ein weiterführendes Gespräch eingeleitet werden, so wird gerne zu folgender Variante gegriffen: „Grüß Sie Gott, Herr/Frau“. Fast schon übertrieben, nahezu ironisch hingegen wirkt die Formulierung „Gott zum Gruße, Herr/Frau …“.

Aber ich denke auch, eigentlich ist es etwas positives gewesen, jemanden zu segnen oder ihm eben positiv zu begegnen. Die Kirche hat das dann verändert...


Geschrieben von: Bicycle am: 21.08.11, 12:10:39
Zu "Grüß Gott" bzw. "Grüß dich Gott".
Wenn man in Betracht zieht, dass wir alle Gott sind und in uns allen Gott steckt, dann könnte man es auch so interpretieren, dass ein Teil(man selbst) von Gott ein anderes Teilstück von Gott grüßt.
Also grüßt quasi ein Stück von Gott, ein anderes Stück von Gott.