Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
mor
(Autistenbereich)

Hört sich witzig an.

Aber irgendwie kommt es mir so vor bzw. benenne ich meine Sicht so.

Ich verfalle ab und zu in eine Sicht, wo das Äußere in meinem Blickfeld verschwimmt und unscharf wird.

Bildschirmschoner gehen ja dann an, wenn eine Weile nichts mehr am PC oder Tastatur oder Maus getan wurde.

ich habe bemerkt an mir, dass ich in ein unscharfsehenden Bildschirmschonerart reingelange. Es gab auch schon male, wo ich richtig starr wurde und ich mir mühe geben musste da wieder rauszukommen. Auf desöfteren in diesem zustand werde ich auch müde.

Alles wird unscharf und wenn ich doch etwas anpeile und betrachte, kann es vorkommen, dass ich es dann doppelt sehe oder nur das eine schärfer und der Rest unscharf.

Ist dies autistisch normal und kennt das jemand von euch auch so?
Von außen gesehen (wenn andere Leute einen in dem Zustand) könnte dies auch als ein "leerer Blick" angesehen werden, oder?

Jedenfalls mit der Müdigkeit und so, da sprach mich während des Unterrichts der Lehrer an und fragte, was denn mit mir los sei. Ich war da müde und gab es dann auch an.
Aber ich weiß grad nicht, ob er meine Müdigkeit nun jetzt gemeint hatte oder ob er eventuell bei mir so ein Was-weiß-ich-Blick gesehen hat oder eventuell einen "Bildschirmschonerblick".
01.04.11, 22:43:53
Link
haggard
(Autistenbereich)

bei extremer müdigkeit kenne ich das wahrscheinlich auch.
01.04.11, 22:57:19
Link
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 01.04.11, 23:27:14

Kenne ich sehr gut; genau so wie du es beschreibst.

Es ist der Moment, in dem die Außenwelt abgeschaltet wird. Vermutlich daher, da das Gehirn damit überfordert wurde bzw ausgereizt wurde, was auch die Müdigkeit erklärt. Man starrt dann irgendein Ding an, das Bild wird aber unscharf und verschwimmt in sich. Man selbst versinkt kurz darauf ebenso sehr tief in sich. Im Extremfall wird das Bild nicht nur verschwommen oder doppelt, sondern bleicht sogar aus.
Solche Phasen/Momente können auch dann auftreten, wenn man sehr gelangweilt ist, wobei dann eher noch die Gedanken aktiv und bewusst gesteuert werden können.

An sich empfinde ich diese Momente als sehr erholsam.

Solche Momente können zudem durch den Alkoholkonsum intensiviert oder evtl auch ausgelöst werden, was mir selbst bereits aufgefallen ist. Es scheint hierbei wohl ein Zusammenhang zwischen der Gefühlsintensivierenden Wirkung und dieser beschriebenen Momente zu geben.

Ich selbst nenne diese Phasen bereits auch schon "mediative Phasen", da jene einen sehr mediativen Charakter für mich aufweisen.

Edit: Desöfteren bin ich jedoch bemüht darum, diese Phasen zu unterdrücken; vorallem dann, wenn ich "hier" bleiben will oder muss.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
01.04.11, 23:23:48
Link
mor
(Autistenbereich)

oder auch als Unlust, irgendwas zu tun. Man fällt in diese Starre, somit dann auch keine Lust, irgendwas zu machen, weder zu laufen, weder zuzuhören noch sich aus der Starre zu lösen sondern einfach nur da stehen oder da zu sitzen.

Übrigens, das war bei mir soweit ich mich zurückerinnern kann als Kind schon so. Ich hatt keine Lust, kalten Schnee anzufassen oder in dem Moment Schneeballschlacht mit meinen Brüdern zu veranstalten. Da stand ich dann auch starr herum und es war schon kalt.

Wenn es dann eiseskalt ist und man in der Starre ist, spürt man dann in dem Moment die Kälte. Auf jedenfall, wenn man dann aus der Starre herauskommt, spürt man es. Wenn man in Kälte sich lämger nicht bewegt, ergibt sich gefrorene Hände (auch wenn sie in Handschuhen stecken) usw.
01.04.11, 23:31:02
Link
mor
(Autistenbereich)

Mir war es auch schon passiert, dass ich im Unterricht was schreiben musste und da fiel ich in diesne "Bildschirmmodusblick". Ich schrieb zwar, aber in diesem Zustand.
02.07.11, 15:10:41
Link
wolfskind
(stillgelegt)

ich habe auch einen "bildschirmschoner"
mir ist aufgefallen dass ich mit brille dann so schlecht sehe
wie sonst ohne brille.
ich kann dann nichts mehr aufnehmen.
stehe erstarrt und starre auf einen punkt.
"bildschirmschoner" in meinen augen.

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
02.07.11, 16:07:20
Link
Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Hier sind Beispiele, die ähnlich sind? http://de.wikipedia.org/wiki/Narkolepsie

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
02.07.11, 20:21:54
Link
wolfskind
(stillgelegt)

narkolepsie ist etwas anderes ;)
wenn ich im "bildschirmschoner" bin schlafe ich nicht.
ich kann noch denken und handeln,
aber nur automatisiert.
wirklich aufnehmen kann ich nichts.
schlafen kann man das aber nicht nennen.
obwohl es vielleicht auch eine überlastungsreaktion ist.
die müdigkeit zum ausdruck bring bzw erschöpfung.

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
02.07.11, 20:57:39
Link
drvaust
(stillgelegt)

Bei mir ist das ein Zustand, der zwar bei Müdigkeit eher auftritt, aber unabhängig von Müdigkeit ist. Das ist bei mir eine Folge von Überlastung und/oder fehlendem interessantem Umweltreiz. In der Schule trat das bei langweiligem Unterricht nach ca. 20 min. ein, und hielt bis zu 20 min. an, wenn nichts passierte. Das wurde auch als Schlafen fehlgedeutet. Deshalb fahre ich z.B. nicht gerne Auto, weil das da lebensgefährlich ist.

Das ist bei mir nicht direkt wie ein Bildschirmschoner, eher wie Vorhänge vor den Fenstern. Ich sehe dann kaum noch die Umwelt, höre kaum noch, fühle kaum noch usw., alles gedämpft, aber bin geistig voll beschäftigt. Die wichtigen Überwachungssinne und Alarmreflexe funktionieren dann noch, unbewußt automatisch. Ich bin dann kaum noch ansprechbar, als wäre ich blind, taub usw., aber bewege mich evtl. zielstrebig und sicher. Manchmal komme ich aus diesem Zustand, und weiß nicht, wo ich bin. Wenn ich aus diesem Zustand gerissen werde, muß ich mich erstmal orientieren, wie aus einem Traum gerissen.
Das passiert z.B. wenn ich in einer Menschenmenge, mit vielen belastenden Reizen, beschäftigt bin (z.B. Einkaufen im vollen Supermarkt). Plötzlich scheint die Umwelt in die Ferne zu rücken, und dann stehe ich vor meiner Wohnungstür. Manchmal kommen mir dabei wichtige Einfälle, weil ich nicht von der Umwelt abgelenkt bin. In der Schule wurde ich manchmal aus diesem Zustand gerissen, und sprach dann über ein völlig anderes Thema.
02.07.11, 21:48:51
Link
hjqsra
(Standard)

geändert von: hjqsra - 14.10.19, 22:58:14

Ich weiß nicht so recht, ob ich das Gemeinte treffe. Verschiedenes hier hört sich für mich an wie z. B. nach Automatisiertes Verhalten, Derealisierung, abdriftendes Erstarren. Was ich definitiv nicht kenne ist, dass meine Sicht verschwimmt oder quasi Vorhänge zu gehen. Vielleicht aber auch beschreibe ich es bloß anders? Vielleicht findet sich ja jemand in meiner Beschreibung wieder. Habe dazu keine Threads gefunden:

Automatismus: Was ich sehr stark und seit Jahren habe ist, dass ich bei anspruchslosen oder gewohnten Handlungen in eine Art synästhetische Visionsfilme oder Erinnerungen (nicht so deutlich wie luizide Träume) abdrifte, -quasi leicht traumartiges Bilderdenken, bzw. Videodenken. Entweder in Bewegung oder in einer Erstarrung. Dabei kommt es auch vor, dass ich Streckenabschnitte eines Weges nicht mit bekommen habe. Manchmal weiß ich, dass ich gerade halbwegs geistesabwesend bin. Ganz selten meine ich auch Erinnerungslücken zu haben. Z. B. wache ich manchmal an einem Punkt in einem Hin- und Herschaukeln auf, bei dem ich keine Ahnung hab, wie ich das begonnen habe. Automatisches Verhalten liest man auch bei ADHS, Narkolepsie und Epilepsie. Ich bin definitiv hyperaktiv. (Aber die Kriterien für ADS erfülle ich nicht.) Vielleicht sucht sich da das Gehirn mehr Spannungsentladungsmöglichkeiten in eintönigen Situationen und wenn es einfach in gedanklicher Hyperaktivität ist.

Derealisierung: Wenn zuviele Reize auf einmal auf mich einsprudeln oder auch manchmal wie aus heiterem Himmel, fühle ich mich auch weit weg bzw. das Drumherum, wie irgendwie in Watte, die Geräusche sind verschwommener, alles wirkt etwas dumpf, die Zeit vergeht schneller und manchmal sieht gewohntes dann auch noch irgendwie farblich leicht anders aus. Das hab ich auch manchmal, wenn ich erkältet in die Sonne gehe. Genauso schwach wie ich diese Situationen im einzelnen erfassen konnte, kann ich mich dann auch noch kaum an sie erinnern, nur an ein abgespeichertes Foto und gespeicherte Geräuschekulisse. Als wäre es irgendwie fast ganz an einem vorbeigegangen.

Ansonsten1 bin ich bei einem bestimmten Lehrer fast immer eingeschlafen, wenn der redete, was er viel tat in monotoner Stimmlage. Da wurd mir regelmäßig schwindelig, dass ich manchmal an die frische Luft musste und ich fühlte mich zunehmend ferner.

Ansonsten2 habe ich in letzter Zeit gehäuft Derealisierungsgefühle beim Autofahren ab einer bestimmten Geschwindigkeit, weswegen ich da hinter her bin.
Und beim lesen darüber habe ich eine andere mir bekannte Beschreibung eines Zustandes gefunden, wo man lange Autofährt und sich da wie in so nem Film fühlt, dass das Gehirn bekannte Reize ins Nebensächliche rücken lässt bei Dauer. Das könnte glaub ich zu dem Energiesparmodus passen. Ich kann aus solchen Situationen auch bislang immer sehr schnell rauskommend auf etwas reagieren. Bei mir ist die Sehschärfe jedoch immer die Selbe. (Die verändert sich noch nicht Mal unter Alkohol. Ich hatte 3 Mal Situationen, wo meine damals gewohnte Wochenend-Unternehmungstrinkmenge mich aus unbekannten Gründen erschlug und da war nur meine Augen-Koordination im Eimer im Sinne von -Bilder drehten sich wie in einem Riesenrad im Kreis (da sah ich 5 Doppelbilder) oder kamen meiner Extremtitäten-Koordination nicht hinterher, im Sinne von Standbild, neues Standbild (z. B. interessierte ich mich bei einer Freundin für den Kellerinhalt und sah nach der Tür nur noch die Schaufel am unteren Ende der Treppe vor meinem Gesicht. - Aber alles scharf. Geräuschemäßig jedoch kann sich bei mir (im nüchternen Zustand) alles dimmen / vermischen. Und die Farben / die Atmosphäre können / kann sich wie gesagt anders anfühlen. Das kann ich nicht beschreiben. Im betrunkenen Zustand nehme ich bis auf die 3 Male sogar rundum klarer wahr.)

In meinem vorigen Kundenjob, in dem ich nur einen Monat standhielt bis zum Burnout, war ich glaub ich nahezu Dauer-derealisiert. Da merkte ich dann auch nicht mehr, ob ich Hunger habe, wie sehr ich schon am Schwitzen war oder Gerüche. Nur noch den Ton vom Aufrufsystem habe ich im Kopf und tausende Geräusche durcheinander + Gewusel von Menschen und die Einrichtung.

Wenn mir bei sowas stark schwindelig wird, fühle ich mich nur ganz stark weit weg mit Gefühl mich gleich selbst zu verlieren, z. B. in einer Ohnmacht. Oftmals muss ich mich dann schnell hinhocken, am besten noch legen. Hatte ich hier und da machen
14.10.19, 22:49:57
Link
mor
(Autistenbereich)



Zitat von mor:
Man fällt in diese Starre, somit dann auch keine Lust, irgendwas zu machen, weder zu laufen, weder zuzuhören noch sich aus der Starre zu lösen
Und auch keine Lust, zu reden.
Wenn man aber irgendwo im Betrieb, Schule oder Ausbildung ist, und jemand da steht und was erklärt und zeigt, muss man sich ja aus der Starre lösen, um etwas mitzubekommen, oder? Das kann schon schwierig sein.
27.08.21, 13:35:36
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag "problem ist - was ihr daraus macht"
54 507
21.01.11, 13:50:31
Gehe zum letzten Beitrag von haggard
Gehe zum ersten neuen Beitrag abschied
elf
49 41764
01.04.15, 09:40:39
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Mal was Kurioses...
18 113
02.07.06, 12:35:53
Gehe zum letzten Beitrag von Wursthans
Archiv
Ausführzeit: 0.0341 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder