Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ich denke jeder hat seine eigene Biographie und so verschieden, so widersprüchlich die DDR war, so verschieden, scheinbar widersprüchlich waren auch die Wahrnehmungen.
Für mich war die DDR mein Land, in dem ich mich wohl fühlte.
Heute besitze ich mehr, kann mir mehr leisten, sogar reisen, aber es bedeutet mir nicht viel.
Andere Werte beherrschen das Land, zu denen ich kein Zugang finde.
Gut, die Reisen benötige ich heute. Sie sind aber mehr eine Flucht auf eine Insel, auf der andere Werte zählen. Das brauchte und konnte ich damals nicht.

Zum Verständnis, auch ich bin in einem Dorf aufgewachsen, allerdings in Mecklenburg, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Gegend zu den Bevorzugten zu DDR Zeiten gehörte und doch stellt sich für mich einiges anders dar.




Das war kostenlos zu DDR Zeiten. Einen Riesenunterschied erlebte ich erst später und nach der Einheit. Als es meinem Sohn über Jahre sehr schlecht ging, wurden ihm nötige Untersuchungen verweigert, das war erst möglich, nachdem ich Privatpatient war. O.K. auf Facharzttermine durfte man damals warten. Aber man darf auch nicht vergessen, dass gerade das Gesundheitssystem enorme Leistungen vollbrachte. Da gab es neben der heute auch bekannten Versorgung, den Betriebsarzt, der Arzt war in der Krippe, im Kindergarten, in der Schule. Selbst wenn Eltern sich nicht um die Gesundheit der Kinder kümmerten, so war doch gewährleistet, dass sie geimpft waren und dass die zahnärztliche Behandlung erfolgte.



meine Diplomarbeit „Entwicklung des sozialistischen Geschichtsbewusstseins“ habe ich nur zerrissen zurück bekommen, mit der Androhung, wenn ich innerhalb einer Woche keine ordentliche abgebe, werde ich geext.

Die Existenz von Arbeitslagern ist mir nicht bekannt, wann sollen die denn gewesen sein und wo?
Ich weiß nur, dass selbst für Menschen, die nach § 48 StGB verurteilt wurden, nach Haftentlassung geeignete Brigaden gesucht wurden, zur Eingliederung in den Arbeitsprozess und auch möbilierte Wohnungen.


Sorry, dass graue, harte gab es in Mecklenburg immer.


Wusste gar nicht, dass es solch eine Zeitschrift gab, geschweige denn, dass ich sie abonniert hatte.

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Es gab preiswerte Kinderferienlager, Jugendclubs, Diskotheken, Kinos.....

Nach dem Lehrlingwohnheim und Studentenwohnheim zog ich mit 22 Jahren in meine 2Raumwohnung mit Ofenheizung, da ich verheiratet war und mein Sohn geboren war. Mit 23 Jahren erhielt ich dann eine 3Raumwohnung mit Fernheizung. (alles ohne Beziehungen, wir waren dran nach Dringlichkeitsliste)

Wir erhielten wie alle junge Familien einen zinsfreien Ehekredit, der sich durch die Geburt eines Kindes wesentlich reduzierte.


Bei uns hatte der ABV, die Feuerwehr eins, der Bürgermeister und die Leute, die schon ewig gewartet hatten. Die Reihenfolge fand und finde ich immer noch logisch, bei einer Mangelwirtschaft.



Vergiss aber bitte nicht zu erwähnen, dass der BND bei der Stasi angeklopft hat und auch gern eingestellt und dass die gewisse FDJ Sekretärin in der Sowjetunion studiert hat.


Ich komme vom Dorf. In unserer Klasse waren 16 Schüler. Einer durfte direkt zur EOS. Er hatte sich auch für 10 Jahre bei der NVA verpflichtet.
Ich war nicht bei der Auswahl dabei, da es ansonsten nach der Leistung ging und manchmal, wie in meinem Jahrgang auch nach gewissen Bevorzugungen.
Jetzt kommt eine Kuriosität ins Spiel. In meinem Jahrgang wurde der private Mittelstand gefördert und da ich Arbeiterkind war, abgelehnt.
Über die Berufsausbildung mit Abitur erreichte ich dann die Hochschulreife und es war mit Sicherheit nicht der schlechteste Weg.
Von 16 Schülern haben vier studiert, eine ist Krankenschwester, ein Elektriker, eine Friseuse …..und nach meinem Kenntnisstand sind nur zwei in die Landwirtschaft gegangen.
Das Thema, wer darf das Abi machen und wer nicht?, bringt mich zum direkten Vergleich. Heute sind es wohl an die 50%.
Von meinen Kindern weiß ich, dass sie die Stoffgebiete in Leistungskursen hatten, die ich im Abi absolvierte. Heute kann man sich sein Abi je nach Wahl der Leistungskurse zusammen basteln und dann passiert so was Kurioses, dass eine Schülerin bei mir eine Fünf schrieb, sie protestierte, da sie ja Abiturientin sei, sie im Leistungskurs Mathe war und ich ihr sagte, dass mag ja sein, aber rechnen kann sie nicht, da sie noch nicht einmal die Prozentrechnung beherrscht.

Und jetzt nur Kleinigkeiten, Arbeiter haben bei uns im Betonwerk mit dem 13. Monatsgehalt um die 1000,00 Mark verdient. Der Lohn der Berufe, die unter Intelligenz fielen, war wesentlich geringer, obwohl sie meist studiert hatten. Bauern hatten meist privat auch Vieh, welches sie nach der Mast verkauften.
Wenn es stimmt, was mir berichtet wurde, lebten sie finanziell sehr gut.
In der DDR wurde vieles subventioniert, man sprach von der zweiten Gehaltstüte. Das was gut gemeint war, wurde auch schamlos ausgenutzt.
Brot wurde gekauft und an Tiere verfüttert. Da die Verkehrsmittel so günstig waren, wurde oftmals gar nicht mehr bezahlt, obwohl die 20 Pfennig für die Straßenbahn keinem „weh tat.“

Ich las mal bei Kuczynski noch zu Ostzeiten von den antagonistischen Widersprüchen in der DDR. Das Buch wurde im Übrigen nicht verboten und so sehe ich es noch heute. Es war eine Idee, die ich für sehr gut halte, die aber nicht verwirklicht werden konnte, da die Möglichkeit an andere Voraussetzung gekoppelt war. (siehe Marx) und da versuchte ein Lenin in einem feudalistischen Land dieses Wagnis.
Aber so, wie es eine früh bürgerliche Revolution gab, gab es für mich auch eine früh sozialistische Revolution und da bin ich dankbar, dass ich zwar in einem total unzureichenden Land aufgewachsen bin, aber die Idee schon spüren konnte.

Edit: Ich weiß auch, dass es zu DDR Zeiten Verfolgte gab, aber das sind prozentual nicht die, die es heute von sich behaupten.

Das Lied hat mich immer berührt

http://www.trilulilu.ro/lenardinhoo/fcef462001916f

Meine Mutter kümmerte sich nicht darum..andere auch nicht ... Ergebniss ...Sanierungsbedürftiges Gebiss ständig Schmerzen welches nur immer geflickt worden war in der DDR ... jetzt alles ok ist überkront und endlich Ruhe seit Jahren und das Geld war es mir allemal wert dafür habe ich auf vieles andere verzichtet und etwas hat die Krankenkasse auch mit zugegeben ...in der DDR undenkbar ...



Weiß nicht was drinnen stand kommt darauf an und auch auf den Menschen der das bewertet ...



Bei uns nicht immer ...aber die Freiheit hat es auch getan und es gab noch was zum lesen auf dem Klo ...war auch nicht härter als das Graue ...



Hast du wirklich in der DDR gelebt ? das wundert mich aber wenn du die Freiheit nicht kennst die schon mit ihrem Namen gelogen hat ...dazu habe ich vorher schon was geschrieben ...

Ja das stimmt und die Diskotheken waren gut ...feiern konnten wir noch in der DDR Zeit ...das habe ich noch in guter Erinnerung keine Türsteher keine VIP Bereiche wenn voll war kam keiner mehr rein ..ausser man hatte Beziehungen und die hatte ich mal in dem Fall ... Kino kam man nicht immer hin 3 KM laufen und wenn mal ein guter Film war umsonnst weil voll war ... Abhängen im Jugendclub na ja war nicht mein Ding ...Musik war auch zensiert ...

Glück gehabt sag ich mal ...

Ehekredit war für mich als alleinerziehende nicht drin ...ja selber Schuld warum habe ich den prügelnden Suffkopp denn nicht auch noch geheiratet ...aber nur wegen dem Ehekredit ...nööö



Stimmt hatte ich vergessen der ABV hatte wohl auch eins bei uns und die Feuerwehr bestimmt auch ...weiß aber nicht genau ...ja Mangelwirtschaft nur eben nicht für alle es gab welche die soffen Champgner und predigten wasser...

Das sie da studiert hat weiß ich aber das der BND mit der Sasi zu tun hatte weiß ich nicht so firm bin ich da nun auch wieder nicht... danke für die Info .

Also gut wegen mir kann es ruhig wieder eine DDR geben und da kann sich einsperren lassen wer will vor allem die Braunen Neos villeicht bekommen sie die ja dann wieder hin ... für mich ist das alles zum Glück vorbei zuviel Ungerechtigkeit habe ich erlebt es war nicht alles schlecht es gab auch gute Momente ja aber auch wenn der Westen auch für mich nicht golden ist so ist er doch allemal besser (noch) als die DDR ...L.G.Gabi

Das Lied gefällt mir auch gut ...

Im Frühjahr 1990 habe ich in Ostberlin einen Mann kennen gelernt,
der hatte sechs Kinder.
Zu DDR-Zeiten war er bei vollen Bezügen freigestellt, um zu Hause sein zu können, seiner Frau zu helfen.
Sie haben auch eine Wohnung mit vier Kinderzimmern zugeteilt bekommen.
Jetzt nach der Wende mussten beide arbeiten gehen und die große Tochter zu Hause bleiben,
um die Kleinen zu betreuen.
Sie konnte so ihre Lehrstelle erst zwei Jahre später antreten.

Sie leben jetzt in einer relativ "teuren" Dreiraumwohnung.

Er sagt, in der DDR ging es ihnen gut, für alles war vom Staat gesorgt.
Sie konnten sich sehr gut um die Kinder kümmern.
Jetzt geht es ihnen schlecht, sie müssen für jede Kleinigkeit,
die früher selbstverständlich war, lange im Amt anstehen,
obwohl beide arbeiten,
weil es eben hinten und vorne nicht reicht.

[Zitatcode korrigiert, mfg [feder]]



Ich teile dir nur meine Empfindungen mit.

Der Vater meines Mannes wurde bei einem Fluchtversuch geschnappt, saß im Gefängnis und wurde später ausgetauscht.
Dies haben wir vor 8 Jahren erfahren ,als mein Mann erfahren hat ,wer sein leiblicher Vater ist.

Jeder hat so seine Erfahrungen gemacht und betrachtet alles aus seiner Sicht.
Trotzdem Gabi , ich unterrichte schon über 20 Jahre , und eins muß ich feststellen.
Die Hoffnungslosigkeit der Jugendlichen ,ihre Gleichmut , ihre Denkensweisen werden immer schlimmer.
Viele sagen : Ich werde mal Hartz IV lernen
Denen ist alles egal.
Wir haben Aktivierungsklassen ,dort sollen 23 - 24 jährige " bemüht " werden ,wieder schulfähig zu werden,damit sie einen Abschluss machen.
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Und dies nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Auch eine Umfrage jedes Jahr , anonym ,zeigt auf.
fast alle nehmen oder nahmen Drogen , rauchen Haschisch , Zigaretten in Massen , Alkohol und Tabletten
Sind irgendwie erkrankt, Panik,Depressionen usw.
Aus meiner Klasse gehen 3 Mädchen zur Thearphie wegen Depressionen , Jungen reden da weniger darüber.
Dieses Erscheinungsbild gab es nicht in der DDR so massiv , und man hat zwar vieles verschwiegen und verharmlost , aber die Realität heute , die ich selber erleben , ist anders und die gefällt mir nicht.

Ich habe das von dem Mann mit den sechs Kindern in der Vergangenheit geschrieben.
Das heißt er hat damals gesagt, daß er es jetzt viel schlechter hat,
als zuvor in der DDR.

Bei mir in der Realschule fehlten auch ein paar Schüler nach Selbstmorden.
Später bei der Bundeswehr gab es auch ein paar Selbstmörder.
Das wäre also keine Besonderheit des Ostens.

Mir hat im Sommer 1990 ein kluger Mann aus Bautzen etwas gesagt,
daß ich erst nach einer Weile richtig verstand:
"Die, die nüber sin´, hoben hier üben schon nicht gedaucht"

Hier sind Kinderreiche die "Letzten", gelten als "assozial".
Hier wurden bei einer Demonstration die Teilnehmer und Zuschauer
von der Polizei fotografiert, deshalb auch das Vemummungsverbot.
Wer einmal, wenn auch nur als Zuschauer, bei einer Oster-Demo
auf dem Foto identifiziert wurde, konnte zum Beispiel nie ein Lehramt antreten.

Bei meinem Vater, der als Wahlhelfer Stimmen ausgezählt hat,
wurde immer noch von einem CDU/CSU-Mitglied nachgezählt.
Der Bürgermeister, der schon im dritten Reich Bürgermeister war sagte:
"Beim M... müßt Ihr noch mal nach zählen, des is a "Sozi"
Jahre später, als mein Vater nicht mehr mit gezählt hat,
wurden die Stimmen der vier Kommunisten in unserem Dorf einfach unterschlagen.
Die Stimmen für die SPD waren auch immer weniger als wahrscheinlich reell,
obwohl damals sogar die SPD die Regierungspartei war.

Wenn Du nicht in der richtigen Partei warst, wurdest Du auch hier mit
Repressalien belastet, beim Hausbau, bei Anträgen etc.
Ich durfte bei drei Kilometer Schulweg nicht den Schulbus benutzen,
weil eben meines Vaters Antrag darum nicht berücksichtigt wurde.

Ich habe gerne die Sachen von "Größeren" aufgetragen,
weil ich dadurch auch in meinem Selbstbewusstsein "größer" wurde.
Es war ein Lehrer, der meine Mutter ermahnte, mich gleich wie die
anderen Kinder "Chic" und "Modern" zu kleiden.
Hier wurden offensichtliche Staatsfeinde sogar bei Demos auf offener Straße erschossen.
Benno Ohnesorge
Danach wurde es so hingedreht, daß der Polizist, der das tat,
aus dem Osten kam.
Es gibt kein funktionierendes System, das nicht verlogen ist.
Und wenn es eines gäbe, dann wird es schnell zerstört, siehe Chile und Allende.

Der Trick, damit niemand etwas über den Genozid wußte,
war doch, daß die das damals in den fernen menschenleeren Ostgebieten wie Auschwitz machten.
So hat hier auf dem Dorf wirklich niemand etwas auch nur geahnt.
Die Schwester meiner Oma war ein paar Monate in Dachau,
weil sie etwas unterschlagen hatte.
Ihr wurden die Haare kurz geschnitten, aber von Massenvernichtung hat auch sie nichts gewußt.
Selbst die Allierten waren total überrascht, als sie 1945 das erste "KZ" im Osten entdeckten,
weil sie trotz aller Geheimdienst-Tätigkeiten nichts davon wußten.

Wie hätte Otto Normalverbraucher das also wissen können?