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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

geändert von: Kaleidoskop - 21.10.17, 20:30:14

Für alle: jeder, der Fragen hat, darf mich gerne fragen. Ich versuche, nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten.

Bei Amazon habe ich noch [URL="https://www.amazon.de/dp/3945668042/ref=cm_sw_r_cp_tai_pc56zbGPQHCF6“]ein Buch zum Thema[/URL] gefunden. Über den Inhalt und die inhaltliche Qualität kann ich leider nichts sagen.
21.10.17, 20:27:27
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 24.11.17, 13:34:29

Von Deiner Erzählung her wäre es denke ich insbesondere das, was Dein Hund sowieso für Dich macht, weil er es merkt und auch so ist, hilfsbereit, was ich ganz wertvoll für Autisten finde - glaube ich. Letztendlich hat Dein Tier ja beides in Einem, er hilft Dir bei den Punkten die er antrainiert bekam, weil Du nicht siehst und er hilft Dir als Autistin in machen Bereichen, die Du beschreibst, die er von sich aus zusätzlich macht.

in den letzten Woche habe ich ein wenig gegooglet und mich eingelesen. Zum einen habe ich versucht heraus zu finden, welche Rasse bzw auch Nicht-Rasse passen könnte. Für mich persönlich wäre vom Gefühl her was ich mir wünsche so ein Tier wie ein Großer Schweizer Sennenhund (http://www.syring-von-davinci.de/ es hieß die eine Hündin wäre zierlicher und hätte somit etwa die Größe von Schäfer/Labrador) oder ein Weißer Schäferhund, welches ich mir als Assistenz-Tier wählen würde, gibt aber auch hübsche schwarze Labrador-Hunde die nicht ganz so klein ausfallen, wie bei manchen anderen Züchtern. Ich finde so eine Auswahl sehr schwierig.

Und nachdem ich mir die ganzen Inzucht-Probleme von allen Rassen durchgelesen hatte, egal ob Weißer Schäfer, Sennen oder Labrador - da fragte ich mich schon, weshalb die eigentlich 1600 Euro kosten im Schnitt und dann ja auch weniger alt werden, viel mehr Gesundheitsprobleme wissentlich wegen Rassetier existieren und auch die Züchter einem nie garantieren können, wie das Tier später ist. Die gehen im Wesentlichen auf Optik - und noch ein wenig Charakter, aber selbst wenn Chrakter und Gesundheit/Alter stimmen würden, lassen sie ja frisches Blut scheints nicht mal zu, wenn man schon merkt, dass die alle in sich degenerieren und die Zuchtmasche, auch wenn vom Verband genehmigt, wirklich eng ist.

So hadere ich damit und frage mich, warum sollte ich mir ein Rassetier holen? Es gibt in Berlin Wartelisten für die Zuchttiere oder man fährt weit, es ist sehr teuer und hoch riskant diese Züchtergeschichte, selbst wenn sie Listenlange Ahnentafeln haben, ich fand keinen Züchter, der nicht irgend ein Inzuchtproblem der Rasse nennen konnte. So habe ich nach Mischlingen gegooglet und fand in Deutschland 100te Welpen in Tierschutzvereinen, das macht es nicht einfacher bei einem Rassetier zu bleiben, wenn dort Duzende Hundewelpen großer Mischlingskreuzungen in den Pflegestellen warten, für grad einmal 350 Euro im Schnitt.

Wegen der Ausbildung habe ich nachgesehen, bezüglich Standards: http://www.assistancedogsinternational.org/standards/

Ich konnte das hier finden, kann aber nicht gut Englisch im Bezug auf Hunde, was das bedeutet was sie dort fordern, ob das jetzt leicht umzusetzen ist oder nicht? Ich bin am Überlegen, ob ich das nicht generell versuche über den Verein laufen zu lassen. Wenn es wirklich real besser wäre einen Züchter aufzusuchen, hier knapp 2000 Euro für den Kauf eines solchen Tieres zu bezahlen, würde ich das gern professionell aufziehen, denn ich würde versuchen das als Eingliederungshilfe SGBVIII §35a) eines Behindertenbegleittiers vielleicht auch für andere hin zu bekommen? - wenn es überhaupt funktionert, ist ja eher ein Versuch, das ganz ohne Leckerlis, Klicker und sonstewas zu versuchen.

Trainier die ohne diese harte Konditionierung arbeiten fand ich allerdings wenige. Und dann kommt ja hinzu, dass manche Dinge wie Alarmanlage trainieren wohl gar nicht so richtig ohne Konditionierung funktionieren, weil das in der Not dann ja sitzen müsste.

Was ich im Internet noch heraus finden konnte ist, dass eigentlich zwischen Assistenzhunden und den Behindertenbegleithunden unterschieden wird. Für Autisten wären es wohl an Prüfungsinhalten:

- Stresslevel merken, anscheinend riechen Hunde Cortisolanstieg, so dass das Tier einen Rückzug einleitet, wenn man selbst nicht achtsam genug ist
- Ausgang finden in Notsituationen (z.B. ein Brand tritt ein, Signalwarnton und ggf Sprenkelanlage etc, so dass eine akute Überlastung eintritt)
- Ruhige Wege finden, aus dem Instinkt heraus das als Hund sowieso zu bevorzugen
- lassen sich Menschen(massen) nicht umgehen, hindurchgehen, voraus ohne Scheu
- in der Schule / Arbeit stundenlang liegen und brav sein

Für mich privat tut es denke ich jeder größer geratene "Straßenpromenaden-Welpe" für 350 Euro genauso. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Jugendamt z.B. schon wert auf Rasse legen würde, oder auch nicht? Weiß jemand von Präzedenzfällen, in denen solche Tiere von Jugendämtern übernommen wurden und unter welchen Voraussetzunge? Rasse oder nicht Rasse, Standards und wenn ja welche für die Prüfung sind so Fragen, die mich noch beschäftigen.

Ansonsten wäre es denke ich einfach, weil eigentlich kann die Prüfung für ein anmeldbares Begleittier jeder Trainer vornehmen, der dann z.B. Lust hätte mit unserem Träger für diesen Versuch in eine Art Kooperation oder Ähnliches zu gehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was das Jugendamt sagen wird, vermutlich erstmal: Sie spinnen oder so ^^
24.11.17, 13:27:01
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

[quote="Antares"- Stresslevel merken, anscheinend riechen Hunde Cortisolanstieg, so dass das Tier einen Rückzug einleitet, wenn man selbst nicht achtsam genug ist
- Ausgang finden in Notsituationen (z.B. ein Brand tritt ein, Signalwarnton und ggf Sprenkelanlage etc, so dass eine akute Überlastung eintritt)
- Ruhige Wege finden, aus dem Instinkt heraus das als Hund sowieso zu bevorzugen
- lassen sich Menschen(massen) nicht umgehen, hindurchgehen, voraus ohne Scheu
- in der Schule / Arbeit stundenlang liegen und brav sein][/quote]
Diese Stichpunkte, die du beschreibst, sind auch Dinge, die PTBS Assistenzhunde leisten können müssen.
Und es klingt ganz anders, als das was ich in meinen Recherchen gefunden habe. Hier hatte ich, weil ich vergessen habe, dass es offenbar schon mal ein Thema zu Begleithund gab selbst ein Thema eröffnet und dann eben auch einige Links rein gepackt. Aber das was ich bisher gefunden habe war halt eher eine Art Entlastung für die Eltern. So nach dem Motto der Hund passt auf, dass das Kind nicht abhaut und hindert es am Verlassen des Hauses etc.

Ich wüsste nicht, dass es für die Ausbildung irgendwelche Standards gelbe. Selbst bei Blindenführhund gibt es keine Standards. Es gibt zwar am Ende bei manchen Schulen das Angebot, dass ein Blinder den Hund testet, aber wieder Hund ausgebildet wird, spielt keine Rolle. Und so scheint es in jedem Gebiet zu sein.
Bei Blindenführhunden ist es so, dass nach erfolgreicher Einarbeitung des Teams eine gewisse Zeit gemeinsam verstreicht und dann jemand kommt und eine so genannte Gespannsprüfung macht. Hier werden alle wichtigen Dinge geprüft. D.h., ob der Hund fühlt, ob er ruhig ist, ob er nicht schreckhaft ist ob er Ausgänge finden kann und so weiter. Wie das bei anderen Assistenzhunden ist, weiß ich nicht.

Bei Führhunden wird schon darauf geachtet, dass der Labrador ein reinrassiger Labrador ist. Aber ich meine einmal gehört zu haben, dass inzwischen darauf geachtet wird, dass die Inzucht nicht mehr so stark ist, da es eben zu diversen Problemen bei reinrassigen Hunden kam und kommt. Die Führhundschulen legen in der Tat Wert darauf, dass die Welpen von Züchtern kommen. Neben den üblichen Rassen wie Labrador, Golde Retriever oder Flattcoate, Labradoodle und Golden Doodle beziehungsweise Königs Pudel habe ich auch schon von jemandem gehört, der einen Senne ausbilden lassen wollte. Ob es geklappt hat weiß ich allerdings nicht mehr.

Bei PTBS Assistenz Hunden scheint es egal zu sein, woher der kommt der Hund. Es kann ein Welpe aus dem Tierschutzheim sein oder auch schon ein älterer Hund. Nach welchen Kriterien dort ausgesucht wird weiß ich nicht.

Ich weiß, dass in der Führhundramsche nach Charakter ausgesucht wird. Und natürlich wird auch geschaut, wie der Gesundheitszustand ist. Hüftdysplasie ist zum Beispiel etwas, was viele Labradore schon als Welpe oder spätestens mit einem Jahr bekommen können. Das würde sie als für Hund ungeeignet machen. Aber auch beim Charakter muss es eben bestimmte Eigenschaften geben, wie zum Beispiel eine gewisse Ruhe, Schussfestigkeit.
Vom Gefühl her würde ich persönlich sagen, dass es nicht wichtig ist, dass der Hund eine ewig lange Ahnenreihe hat, sondern wieder Charakter ist. Und dabei ist es völlig egal, ob der Welpe nun im Tierschutz aufgenommen wurde und dann ausgebildet wird oder ob ich den Hund irgendwo teuer beim Züchter kaufe.

Ich fürchte, bis auf den Blindenführhund wird kein Hund von einem gesetzlichen Träger übernommen. Der Führhundschule und wird von der Krankenkasse übernommen. Alle andern Hunde müssen mühsam über Spenden finanziert werden, was ich persönlich ziemlich bescheuert finde. Denn auch die anderen Hunde sind Hilfsmittel. Aber es wäre tatsächlich interessant, ob ein Jugendamt sagen würde, dass der Hund als Eingliederungshilfe bezahlt werden würde. Vielleicht würde das sogar übers Arbeitsamt funktionieren, da es ja auch dort Wiedereinglierungshilfe gibt.
Wichtig ist halt, dass es gewisse Ausbildungsstandards gibt und Prüfungsinstanzen. Selbst im Bereich Führhundschule gibt es Leute, die ihren Hund selbst ausbilden, meistens eher schlecht als recht und dann behaupten ihr Hund sei ein für Hund. Es gibt hier zwar Standards, die Tiere erfüllen müssen, aber wie sie in beigebracht werden ist mit unter egal. Es gibt auch Schulen, die sich an international festgelegten Standards festhalten. Sprich, damit es eine Chance hat, einen Assistenzhund von irgend einem gesetzlichen Träger finanziert zu bekommen muss es ausspielenSprich, damit es eine Chance hat, einen Assistenzhund von irgend einem gesetzlichen Träger finanziert zu bekommen muss es Ausbildungs Standards geben und am Ende eine ich nenne es jetzt mal gespannt Prüfung. Und es muss eben auch von Anfang an geprüft werden, ob der Welpe grundsätzlich für den ihm zu gedachten Job geeignet ist. Ein Schäferhund ist zum Beispiel ein sehr beschützendes Tier. Und da ist die Frage, ob er als Führhund wirklich glücklich werden würde, da er ja nicht in dem Sinne vor Gefahren schützen muss. Er muss nur dafür sorgen, dass der blinde nicht vor eine Stange läuft oder ähnliches.

Ich finde die Idee, Autismus Assistenz Hunde über den Verein laufen zu lassen grundsätzlich gut. Es ist halt nur die Frage, wie alles finanziert werden kann. Die Ausbildung ist nicht kostenlos. Hinzugekommen Dinge wie Impfung und, so leid mir das tut das sagen zu müssen auch Kastration. Denn ein Hund, der einen läufigen Hund riecht und seinen Autisten querfeldein zieht, ist nicht im Sinne des Erfinders.

Ich hoffe, das, was ich da zusammen geschrieben habe war wenigstens ein bisschen hilfreich, ich selbst habe nämlich das Gefühl, ziemlich wirr geschrieben zu haben. Aber ich schicke es trotzdem mal ab.

Und bei Verständnis Fragen oder ähnlichem bin ich gerne bereit, zu versuchen, zu erklären, was ich meine. zwinkern
24.11.17, 20:24:29
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 24.11.17, 21:02:29

Die weißen Schäfer sind wohl geeignet als Führhunde, weil sie charakterlich angeblich vom klassischen Schäfer ganz anders sein sollen.

Das was Du geschrieben hast ist genau das, was ich auch gerade so mitbekomme, was letztendlich mein Geschreibsel "ergänzt" :)

Die Aufgaben für ein solches Tier sind schon in dieser Richtung der Enthinderung rein nach der UN-BRK eigentlich als Hilfsmittel rechtlich irgendwie begründbar. Bisher konnte ich nur noch kein Jugendamt finden, welches da mitgespielt hätte. Vermutlich ist es wirklich am besten, der Verein koppelt sich an den Internationalen Prüfungsstandard und könnte dann rein theoretisch auch Spenden sammeln.

Ich sehe den größten "Risikofaktor" darin, dass es scheitert - würde das Jugendamt zahlen, wären die nicht so begeistert, außer man sagt eben die Ausbildung des Tieres an sich ist schon Eingliederungshilfe, denn so lernt das Kind ja was sehr Wichtiges.

Ich mein Jugendämter zahlen dafür: dass ein Pädagoge mit dem Kind Trambahn fahren lernt - dabei geht das Kind ja vollständig in die Überlastung, Überkompensation samt sämtlicher aufgrund dessen eintretender Folgeschäden an Körper, Geist und Seele, so wie sie das tun. Wenn sie dafür zahlen autistische Kinder zugrunde zu richten, nur weil sich die Eltern ABA und Co wünschen, warum sollen sie also nicht auch einmal dafür zahlen mit dem Kind was anständiges zu machen? z.B. mit einem Führhund Wege finden von A nach B mit dem Kind begleitet zu kommen, ohne dass Überlastung eintritt? - oder warum sich nicht auch fragen, warum überhaupt von A nach B? oder oder... das kostet das Jugendamt nicht wirklich mehr Geld, außer einmal die Kaufkosten (inc. Impfung, Kastration, Wesenstest)

Autistische Kinder kosten derzeit massivst Geld, Einzelfallhelfer, Schulbegleiter, Sonderpädagogen, Therapien und Medikamente. Ein Hund als Begleiter, als Eingliederungshilfe anstelle all des ganzen Krempels, mit einer anständigen Schulversorgung z.B. über Telepräsenz, wäre viel günstiger - und dauerhaft günstiger, es würde Überlastungsschäden vermeiden.
24.11.17, 20:52:35
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 24.11.17, 21:06:53

Aber ich muss erst einmal alle Möglichkeiten durchgehen und sehen, was ich an Rechtsmöglichkeiten finde, das begründet bekomme und sollte man es über den Träger laufen lassen wollen: mit wem geht man dann die Kooperationen ein? Weil ohne einen Trainer der das Ganze begleitet wird das nicht gehen. Vor Allem müsste dieser sich die Standards nochmal ansehen und im Ehrenamt heraus finden, ob diese Standards dann wieder auch in Dressur des Tieres enden, oder ob die Tiere das von sich aus machen. Letztendlich wäre es unsinnig ABA bei einem Hund anzuwenden, wenn man dem Kind eine Lebensweise fern ab von derartiger Konditionierung beibringen möchte.

Ich bin sehr gespannt, was sich daraus ergeben wird und berichte sobald sich etwas ergibt. Für Hinweise, Gedanken und Ideen bin ich hier immer offen und dankbar, denn das Thema ist für mich (noch) Neuland.
24.11.17, 21:05:59
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Och ein Pro–Argument: das Kind lernt auf diesem Weg (mit Hund) soziale Interaktion, der Hund kann helfen, die Motorik zu verbessern. Außerdem ist er in der Tram # Co. ein Stimulus, der dem Kind helfen kann, sich zu fokussieren und ruhig zu bleiben.
Und Kommunikation kann gelernt werden. Alles ohne eine Schar von Therapeuten.
24.11.17, 21:09:44
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 24.11.17, 21:35:43

Wobei die intrinsische Motivation insbesondere wichtig wäre zu betonen. Die Motorik wird automatisch, wenn die Barrierelast runter gefahren wird, da mache ich mir keine Sorgen. Das Üben mit Trambahn fahren ist grausam, immer, mit oder ohne Hund. Nur wenn ein Kind von sich aus freiwillig in eine Bahn steigt, weil es das möchte, ist es gut. Wobei wenn es das unbedingt möchte, der Hund natürlich als "Platzhalter" durchaus praktisch sein kann und später auch, um nicht allein zu sein.

Das ist was mir im Moment bei den Hundetrainings nicht gefällt, die Tiere werden missbraucht das Kind in einer Barrierelastigen Umgebung zu "fesseln". Es verwendet derzeit schon wieder das Grundbedürfnis nach einem Haustier sozusagen, um erneut das Kind um seine persönlich freie Entwicklung zu bringen.

Wenn ein Kind nicht in eine Bahn möchte, weil es ihm dort zu laut/wuselig/grell/schwankig... ist, dann muss das immer respektiert werden, weil das sind dann Barrieren. Diesen dürfen Kinder nicht ausgesetzt werden, sonst kommen sie nicht zur Resilienz, die ihnen als Erwachsene helfen würde auch mal in schwierigen Zeiten (z.B. als Mutter) dann Kraftreserven zu bieten. Bis zum 21. Lebensjahr ist auf unbedingte neuronal passende Umgebung zu achten - die nur intrinsisch motiviert verlassen werden kann, soll, darf und muss.

Ein Hund soll der Enthinderung dienen, z.B. weil sich ein Kind/Jugendlicher schon einmal selbst überschätzt wie in der Bahn, wenn der Hund den Cortisolspiegel besser kennen würde. Kinder sind so, sie merken Überlastungsmoment oft sehr spät, sie konzentrieren sich sehr auf etwas und merken nicht, dass eigentlich Rückzug die bessere Wahl wäre. Gerade wenn Gruppenzwang oder z.B. Dominanz von Erwachsenen mit hinein spielt. Würde das Kind somit eine Gefahr eingehen, würde der Hund ihm beistehen, sich dafür zu entscheiden doch lieber z.B. hinten rum zu Fuss zu gehen, ein Taxi zu rufen, nicht los zu fahren oder was auch immer. Das Kind wäre dann auch nicht allein auf sich gestellt, es hat ein Begleittier, ein Hilfsmittel als Fokus auf sich selbst.

Nonverbale Kommunikation sind Tiere ja zum Glück Meister drin, Kommunikation beherrschen diese Begleiter definitiv besser wie die meisten Menschen. Es wäre in vielfacher Hinsicht ein Gewinn, wenn es geht und dafür fehlt mir gerade ein hoch motivierter Hundetrainer das noch heraus zu finden: kann ein Hund das tun, ohne ein Konditionierungsprogramm? Wenn ich mir Hunde in der Geschichte ansehen, was die alles von sich aus geleistet haben, freiwillig, weil es ihre Natur war z.B. Kinder zur Schule zu begleiten, dann denke ich zumindest als Unwissende, es müsste gehen.

Sollte jemand einen motivierten Hundetrainer in Berlin kennen, so kann gern der Kontakt zu mir hergestellt werden.
24.11.17, 21:29:52
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Nein, der Hund soll nicht missbraucht werden, um das Kind wieder in die Hölle zu schicken.

Wenn ich die Wahl habe, laufe ich lieber. Ansonsten nutze ich meine Noisecancelling Kopfhörer und bin froh, wenn ich sitzen kann, so kann ich mich etwas abschirmen.

Leider kenne ich nur einen super ambitionierten Führhundtrainer in Berlin. Ob er auch Autismus–Assistenzhunde ausbilden würde, weiß ich nicht. Aber wenn, dann nach internationalenStandards. Seine Führhunde bildet er nach IGDF–Standards aus und nimmt an Fortbildungen Teil.

Ich schick dir den Namen mal per PN, da ich keine Daten habe.
24.11.17, 23:19:40
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 07.12.17, 21:10:24

Ich meine ich kann mich erinnern (ob das hier im Forum war?), dass ich schon einmal ein Gespräch über die Führhundeausbildung mit führte. Es wird zum einen argumentiert dass:

- es Hundeuntypisch ist, ihn von einem Rudel ins nächste weiter zu geben
- dass dies den Hund traumatisieren würde
- und er dann auch noch dressiert wird, was man bei autistischen Kindern ja nicht möchte

Was ich heraus finden konnte war, dass die Hunde in Pflegefamilien kommen, da sie etwas lernen sollen, das z.B. Blinde ihnen nicht beibringen können, angeblich - in einer Umgebung die führ Sehende geschaffen ist führen. So sei es wohl ebenfalls, wenn man Hunde für Autisten ausbildet, die dann z.B. sicher führen müssen, wenn in der Schule ein Feueralarm los geht und so etwas vorher geübt werden muss, ebenso wie Baustellen, Bahn-fahren etc, was dem Hund an sich nichts ausmacht, aber einem Autisten würde das etwas ausmachen, da das in der Übungsphase ständig wiederholt wird.

So habe ich zumindest gehört... die Argumente sind unglaublich vielzählig und weit gefächert. Von: nimm nur unbedingt einen Welpen, niemals konditionieren (auch nicht mit Leckerlis und Klicker), der Hund muss sich frei entwickeln und alles freiwillig von sich aus machen bis: man kann Hunde nicht nur positiv verstärkend etwas beibringen (wovon ich aber überhaupt nichts halte, wo wir beim ABA wären... nur halt für Hunde) ist wirklich alles dabei.

Dank Dir auch für die Adresse Kaleidoskop, ist immer gut, wenn man Empfehlungen von jemanden hört, weil: das ist ein gigantisches Feld, diese Hundeausbilder und mir schwant hier treiben einige extremes Schindluder mit den Tieren.
07.12.17, 21:06:19
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Wenn es hier eine Diskussion zum Thema FührHund gab, dann lange vor meiner Zeit und ich habe nicht mit diskutiert.

Fakt ist, dass in einem Wurf Welpen geschaut wird, welcher Hund sich potentiell eignen würde. Das Spiel erst mal der Charakter eine Rolle. Wenn die Tiere ausgewählt wurden, wird noch ein Check durchgeführt, ob alles o. k. ist. Gerade die Hüfte ist bei Labrador man ein Knackpunkt.
Dann kommen sie in so genannte Patenfamilien in denen sie den Grund Gehorsam lernen die Sitz, Platz, Blei. Wenn eine Schule auf Italienisch ausbilden möchte, bekommt die Paten Familie natürlich die italienischen Befehle für den Hund. Außerdem lernt der Hund verschiedene Geländetypen kennen, Autofahren, Bus und Bahn fahren Straßenbahn fahren. Er bleibt in dieser Familie bis zur Veränderung seines ersten Lebensjahres wo er auch kastriert beziehungsweise sterilisiert wird. Dies geschieht zum Schutz seines späteren Besitzers. Wenn man jetzt möchte, kann man ein Riesen Fass aufmachen, ob es richtig ist, ein Tier zu kastrieren beziehungsweise sterilisieren. Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich meinen Hund wunderschön finde es schade finde, dass er keine Nachkommen zeugen kann. Aber könnte er ist, würde er mich eventuell bei Rot über eine Straße zerren und wir würden beide Schaden nehmen.
Ist das erste Lebensjahr voll endet, wird der Hund noch einmal durch gecheckt ob Hüfte und Charakter immer noch in Ordnung sind. Erst dann kommt der Hund in die für Hund Schule. Meine Trainerin hatte damals vier Hunde. Männer sind auch nicht in einem so genannten rodeln. Ich kann mir schon vorstellen, dass es für einen Hund stressig ist, Ortswechsel durchzuführen. Die Ausbildung selbst erfolgt mit Sicherheit mit positiver Verstärkung. Man muss bedenken, dass zumeist hassen verwendet werden, die den Menschen gefallen wollen. Labrador wir sind zwar extrem gefräßig und dem entsprechend hören sie manchmal auch nicht, aber eigentlich wollen sie gefallen. Das selbe gilt auch für andere Betriebe rasten. Und ob ich meinen Hund nun mit mitstimme Melone oder mit einem leckerli, ist im Endeeffekt egal. Ich würde der Sache mit der Konditionierung beziehungsweise auch mit der freien Entfaltung entgegensetzen, dass wir Menschen doch auch ausgebildet werden. Wir müssen in die Schule. Unsere ich nenne es jetzt mal Konditionierung sind Noten. Wir versuchen die besten möglichsten Noten zu erreichen.
Negativ kommen die zu Nehrung ist zum Beispiel den Hund schlagen wenn der nicht richtig arbeitet, Elektrohalsbänder, Stachelhalsbänder oder würde Halsbänder um nur einige zu nennen, die ich kenne. Wer solch eine Schule als seine Schule ausfällt ist nicht besser als die so genannten Trainer. Ich halte von dieser Ausbildungform absolut nichts.

Als ich meinen Hund bekam und er zu mir nach Hause kam, hat er Stress bedingt Durchfall bekommen. Das ist normal, denke ich, dass es erst einmal stressig ist, in einer neuen Umgebung leben zu müssen. Aber realistisch gesehen werden die Hunde von klein auf gut behandelt. Und wenn ein Hund oder ein Mensch von klein auf gut behandelt wird, steckt er Ortswechsel weg und es nicht gleich traumatisiert. Diese Lebewesen besitzen eine gewisse Stärke. Von daher halte ich dieses Argument für Schwachsinn.
Würde ich jetzt Oeste innig sein wollen, möchte ich diesen Menschen, die offenbar hier im Forum der Leute geschrieben haben entgegenhalten, das ist keinen Deut besser ist, einen Autismus Hund auszubilden, weil dieser auch konditioniert wird. Dort würden die selben Dinge zu treffen, die bei einem Blindenführhund. Aber wie ich schon sagte, wenn das hier von Anfang an gut behandelt wird, wird es nicht traumatisiert.

Wie gesagt, die Adresse, die ich dir gab es die eines Blindenführhund Trainer ist. Aber ich hoffe, er kann vermitteln. Oder er fängt an, sich weiter zu entwickeln und bildet auch Autismushunde aus.

Was das Alter des Tieres angeht muss ich ganz ehrlich sagen, dass Hunde zwar ihr Leben lang dazu lernen können, mein achtjähriger, naja fast achtjähriger hat jetzt gelernt, die Haustür beziehungsweise Wohnungstür auf zu stupsten. Aber am besten lernt jedes Lebewesen, wenn es noch jung ist. Sprich es ist gut, einen Welpen erst einmal ein Jahr alt werden zu lassen und dann mit der Ausbildung zu beginnen.
Egal welcher Art von Assistenz von es einmal werden sollen: ich persönlich rate davon ab, Hunde, die aus dem Tierschutz kommen ausbilden zu wollen. Diese Tiere sind tatsächlich oftmals schon traumatisiert, wenn sie hier in Deutschland ankommen. Diese Tiere brauchen ein zu Hause, muss sie einfach nur Hund sein dürfen und sehen können, dass es zum Beispiel nicht nur Hunger, Gewalt oder schlagen wir Menschen gibt. Diese Tiere sind also wirklich ungeeignet als Assistenzhund. Aber sie sind dennoch liebenswert.
08.12.17, 13:22:34
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich glaube, ich werde langsam alt. Zum Thema Leckerlis:
Mein Hund bekommt als Belohnung ein Brötchen von seinem Trockenfutter denn die meisten so genannten Hunde Kekse sind voll von Getreide und eventuell auch Zucker oder ähnlichem. Wenn, dann möchte ich vielleicht Streifen aus dem Tierbedarfs laden nehmen.
Von Futter wie pedigree oder Frolic rate ich dringend ab. Ein Hund braucht nicht den Zucker, den wir Menschen uns in den Kaffee schütten und genau diese ist in diesen beiden Produkten drin. Hinzukommt, dass mit unter auch Geschmacksverstärker verwendet werden. Das sind beides Dinge, die ein Hund nicht braucht. Meine für Hundetrainerin hat mir mal eine Blacklist gegeben von Dingen, die im Hundefutter nicht enthalten sein sollten.
Wichtig zu wissen ist, dass es Hunde geben kann, die gegen Getreide wie zum Beispiel Weizen oder Mais allergisch sind. Dies ist in den meisten gängigen Futter drin enthalten, die man zum Beispiel im Drogeriemarkt, Aldi, Lidl oder auch Fressnapf bekommen. Es gibt aber auch Futter, dass diese Allergenen nicht hat. Es lohnt sich also, zu schauen, welche Inhaltsstoffe das Futter für den Vierbeiner hat.
Wie schon erwähnt: Labrador sind Mülleimer auf vier Pfoten. Ich halte es bei meinem so, dass ich einen Pfote Sorte gewählt habe, die wenig Fett und wenig Protein hat, so dass der Hund eine ordentlich große Portion bekommen kann somit das Gefühl hat, etwas im Magen zu haben, aber nicht binnen kürzester Zeit aussieht wie ein Mops. Aber das ist meine Art, zu füttern und kein Zwang.

Aber bevor ich jetzt einen Vortrag über Hundefütterung halte, höre ich besser auf. Das war nur noch ein paar Dinge, die mir einen vielen und von denen ich dachte, sie sind wichtig. Gerade das mit Frolic und pedigree ist doch etwas, was mir sehr auf den Nägeln brennt.
08.12.17, 13:28:13
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 08.12.17, 17:30:31

Wobei der Vergleich mit der Schule noch eher in Richtung: negative Verstärkung geht. Sie schlagen dort zwar die Kinder nicht mehr, aber sie drohen mit Strafen. Wenn Du nicht gut genug bist, Dich nicht genug anstrengst, übst... wirst Du nicht versetzt, kommst nicht in die nächste Klasse, musst die Schule verlassen, wirst scheitern im Leben... Angst... Schule arbeitet bis heute mit Angst, um die Schüler anzutreiben. Wenn Du nicht folgst, gibt es einen Verweis, wenn Du nicht übst, bekommst einen Sonderpädagogik-Vermerk in Dein Zeugnis... etc.

In der Hundeausbildung ist es wenn ich das so weit richtig verstanden habe diese neg. Konditionierung nicht: wenn Du nicht folgst, darfst Du nicht Dein alltägliches Freilaufen genießen etc, wie es in einer Schule für Menschen ja der Fall ist. Wenn die Hausaufgaben nicht gemacht sind, musst Du nachsitzen, darfst nicht dies und jenes etc.

Rein wenn ich das richtig verstehe geht es ja bei der positiven Verstärkung eher darum, dass der Hund z.B. lernt: an einer Straße hinsetzen ist gut, dafür wird der Hund belohnt, aber auch wenn er das nicht kapiert/etc wird er dennoch für etwas belohnt, wofür er sich Mühe gegeben hat, darf er trotzdem am Abend seinen Freilauf wie immer genießen etc, nur lernt der Hund eben ggf das nicht was er kann und kommt dann zu einer normalen Familie, anstelle zu einem Blinden, oder? Was passiert eigentlich, wenn Dein Hund zu alt ist um Dich zu führen?

Das mit dem Futter ist verständlich, dass man hier auf gute Qualität achten sollte, wäre ja beim Menschen rein theoretisch nicht anders.
08.12.17, 17:29:08
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