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Autor Nachricht
Gast
(Gastzugang)

Ich bin Aspie und habe vor Kurzem mit Kampfsport begonnen. Nun stellt sich mir die Frage, ob für Autisten ein höheres oder anderes Risiko besteht, was Treffer zum Kopf betrifft. Reagieren wir anders, z.B. auf ein KO, ist die Gefahr größer, als für NTs?
14.09.10, 07:45:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Allgemein denke ich nicht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.09.10, 10:51:56
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Hans
(Autistenbereich)

ich würde mir da auch nichts dabei denken.
14.09.10, 12:34:56
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Bicycle
(Autistenbereich)

Ich hab zwar nur Karate und Teakwon-Do gemacht und da auch nur Freikampf ohne starken Treffern, aber allgemein sollte da keine Gefahr von ausgehn, dass man langsamer reagiert.
14.09.10, 23:09:31
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baum
(Gastzugang)

ich hab früher relativ lange aikido gemacht und werde auch jetzt wieder damit anfangen.
mein räumliches sehen ist gestört, so enorm, dass ich weder federball noch tennis o. ä. spielen kann.. ich seh den ball einfach "woanders", als da, wo er tatsächlich ist.

beim kampfsport find ich immer so schön, dass das da wegfällt =) da gibts keine bälle, nichts, wo man so leicht dagegenrempeln könnte und nichts, was man großartig räumlich einschätzen muss, da es vordergründig um bewegungen und motorische interaktion zwischen einem selbst und dem einem gegenüberstehenden partner geht. also meiner meinung nach eine geringere gefahr, als bei vielen anderen sportarten.. außerdem ist man barfuß und der boden überall gepolstert zwinkern


(ich weiß jedoch nicht mit sicherheit, ob ich A bin.. begründeter verdacht liegt jedoch vor)
22.10.10, 11:48:56
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Ozelot
(Autist)

Ich hatte auch mal Kampfsport probiert. Karate. Aber durch meine gestörte Grob/Fein-Motorik war mir das kaum möglich. Hab meistens falsch abgewehrt, falsch aufgesetzt oder mich ungeschickt angestellt.
22.10.10, 11:54:04
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Sarmet
(Standard)

Mittlerweile kann ich auf fast 10 Jahre Kampfsporterfahrung zurückblicken und ich gehe davon aus, dass es mir nicht geschadet hat - wenn man die eine oder andere Verletzung, welche eben bei Kontaktsportarten vorkommen können, ausklammert ^^
22.10.10, 14:12:41
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Wataru
(Standard)

geändert von: Wataru - 16.04.11, 15:59:18

ich als Asperger habe mit Kampfsport sehr gute erfahrungen gemacht. Hat mir mehr geholfen im Altag, als vieles anderes...doch denke ich das man sich die Zeit nehmen soll, bis man die geeignete Form findet. War zuerst im Karate war gar nicht meins zu laute befehle zu strickt zu roh...dann Taekwondo..war mir mehr als zu heftig. Hatte Angst davor das ich zu gefährlich werden könnte.
Späer Aikido, Taijiijuan, Kendo und Iaido diese Richtungen haben mir alle dann sehr gelegen....wenige bewegungen aber in Perfektion. Habe viel ruhe gefunden und falle heute auch viel weniger mehr auf durch meinen holprigen gang....intzwischen gibt es sogar leute die behaupten ich bewege mich elegant. naja übertreiben wollen wir ja nicht.....denke ich dann.
Elegant ist falsch...ich habe mir aber alle bewegungen so reduziert das ich sehr ruhig im anschein bin...denn ich bewegte einfach immer viel zuviele Muskeln pro Handlung was fahrig und nervös auf andere wirckt. Ja Kampfsport hilft mir mich zu Sammeln und auch selber anzunehmen....
Werde auch viel weniger mehr so richtig wütend wenn man mich nicht versteht.
Es fliesst, und auf missverständniss folgt irgendwann dann mal sicherlich auch verstehen.

Ich empfinde mich seit da viel weniger als fremd.
Nur noch als anders.....ein himmelweiter unterschied.

gerade die alten Samurai Schulen des Kampfsports sind einem Asperger oft nahe...denn das kulturelle grund naturel des Japaners ist uns eigentlich sehr ähnlich.
Kann ja nicht für alle sprechen. Doch als ich einige Monate in Japan war, fühlte ich mich sehr zuhause...gerade wegen dingen die NTs als so fremd empfinden. Wie z.b. Loyalität die ruhige ästetik, die Scham jemanden zu nerven sogar Ihre art was zu Schenken war mir total bekannt.
Doch Tokio ist der Horror viel zu laut und so, so viel zu unJapanisch...doch Kyoto oder Osaku herlich Asperger Himmel.
Also für mich....daher leide ich aktuel aber auch sehr zu sehen wie Japan in der Klemme sitzt.
Also mir persöhnlich nüzt ein besuch in einem schönen Japan Garten mehr als jedes Autismus Zentrum und Ihren verständigen.
Mein dazumaliger Sensei meinte zu mir...Du hast kein Autismus du bist nur ein Samurai in einem Europäischen Körper und auch noch in einer falschen Epoche...vieleicht...als Kind jedenfalls war es eine wohltat....gemeinschaft im alleine sein über alle grenzen hinweg.


Daher an alle Eltern von Aspergern wenn eure Kinder von sich aus Kampfsport machen wollen, habt deswegen keine zu grossen Sorgen....und erlaubt Ihnen unbedingt zu wechseln so oft sie wollen. Denn sie sollten keine Angst vor dem Training verspühren.
und auch das Vertrauen, das einem z.b mal erlaubt wird mit einem sehr scharfen Schwert zu Trainieren war für mich...sagen wir mehr als befreiend.
Vertraut einfach euren oder eurer Kinder Ihren bedürfnissen. Denn nur die NT Masken die wir tragen machen uns teilweisse so unglücklich oder sogar frustriert.

Doch was weiss ich schon bin ja nur einer unter vielen....
Doch es kann helfen...jeh nach interesse und ausprägung.
16.04.11, 15:53:39
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Wataru:
... Hatte Angst davor das ich zu gefährlich werden könnte. ...
Wie meinst Du das? Meinst Du, daß Du dann gefährlichere Kampftechniken kannst, also im Kampf mehr Schaden anrichten könntest? Oder meinst Du, daß Du dann gefährlicher kämpfst, also mehr und härter kämpfst?
Ich kann kaum Kampfsport machen, weil ich, wenn ich etwas mache, das dann richtig voll mache. Ich kann also nicht nach festen Regeln mit einem Partner einen Kampf zelebrieren, bis zu einem Sieg nach Regeln oder Punkten. Wenn ich kämpfe, dann gegen einen Feind, den ich zerstören will (Deshalb kämpfe ich kaum.).
Wettbewerbsmäßig kann ich nur kämpfen, wenn es nicht um körperlich direkte Auseinandersetzung geht, z.B. ein Wettrennen nebeneinander.
Vielleicht könnte ich Kampfsport, bei dem es nur um rituelle Übungen geht, ohne direkten Kampf gegen eine Person.

Zur ursprünglichen Frage. Ich vermute, daß es bei Autismus keine Besonderheiten bezüglich Kopfverletzungen gibt.
16.04.11, 20:57:56
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Zitat:
mein räumliches sehen ist gestört, so enorm, dass ich weder federball noch tennis o. ä. spielen kann.. ich seh den ball einfach "woanders", als da, wo er tatsächlich ist.

Genau das selbe Problem habe und hatte ich auch. Diese Bälle sind zu schnell, und man muss sie in der Luft mit einem Schläger fern abseits des Blickzentrums treffen. Ich kann es dabei nicht gut abschätzen, wo der Ball hinfliegt, und wie ich den Schläger ausholen muss, so dass ich den treffe.
Gleiches Problem habe ich auch beim Gitarrespielen, dass ich dabei eben nicht genau erkennen kann, welche Saite von der Seite betrachtet nun weiter oben oder unten ist. Dabei muss ich mich dann nur auf das Gefühl meiner Hände verlassen; also blind spielen.
Daher kommen für mich nur Spiele in Frage, bei denen man sich nur auf das konzentrieren muss, was im zentralen Blickfeld passiert, also z.B. Volleyball, da man dabei den Ball fast auf Kopfhöhe und direkt Kopfzentriert spielen muss. Bei Kampfsportarten wird es wohl auch so sein. Wenn man dabei mit Degen oder Schwertern kämpft, werde ich da niemals so richtig abschätzen können, wo mein Degen und wo der andere Degen hingehen werden. Also Da kommt dann für mich auch nur etwas in Frage, bei dem man ohne Hilfsmittel kämpft, also nur mit dem Körper, und der Gegner immer direkt vor einem Steht, also Blickfeldzentriert, wie bei JUdo z.B.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
16.04.11, 21:21:56
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Wataru
(Standard)

Meinst Du, daß Du dann gefährlichere Kampftechniken kannst, also im Kampf mehr Schaden anrichten könntest?
Ich kann kaum Kampfsport machen, weil ich, wenn ich etwas mache, das dann richtig voll mache. Ich kann also nicht nach festen Regeln mit einem Partner einen Kampf zelebrieren, bis zu einem Sieg nach Regeln oder Punkten. Wenn ich kämpfe, dann gegen einen Feind, den ich zerstören will (Deshalb kämpfe ich kaum.).
Vielleicht könnte ich Kampfsport, bei dem es nur um rituelle Übungen geht, ohne direkten Kampf gegen eine Person.

Ja dieses Problem meine ich......auch ich kann fast nicht kämpfen ohne aufs ganze zu gehen. Hatte mich als Kind nie gegen mobbing gewehrt nichts aus Angst vor dem anderen...sondern aus Angst das ich gewinne im ANtiken sinn...
Ich bin eigentlich unglaublich sanft im gemüt, doch habe ich den geist eines Kriegers......Kampf und spiel ist für mich schwierig in einen Topf zu werfen....habe aber viel gelehrnt über Kontrolle und Mass halten.
Generell empfinde ich die sanften wege wo man nur an sich selbst arbeitet als geeigneter..oder dann Richtungen wie Aikido, Pushing Hands oder WT wo vorallem das sanfte gegen das harte angewendet wird. Aikido gibt einem möglichkeiten sich zu wehren ohne denn anderen ernsthaft zu verletzen.

Bei Taekwondo lehrnt man dinge die ich gar nicht wissen möchte. Z.B das wissen über Vitalpunkte e.t.c.
obwohl ich NIE jemanden verletzt habe, habe ich bis heute mit fast 30 Angst davor ich könnte mal so richtig die Kontrolle verliehren.
Intzwischen mache ich nur noch Wudang ChiGong Taijiijuan und Iaido. Ob man mit Schwertern umgehen kann liegt sehr am Augen Mass jedes einzelnen Aspergers.......ich kann das Tempo z.b von Bällen oder Autos überhaupt nicht einschätzen umgekehrt habe ich aber wiederum ein sehr genaues empfinden von Raum Strukturen und Distanzen. Hmm komisch..aber ja das bin ich ja wohl eh. Volley ist dann aber für mich wiederum absolut unspielbar freuen
Jeder anders aber nie NT... zwinkern

Zur ursprünglichen Frage. Ich vermute, daß es bei Autismus keine Besonderheiten bezüglich Kopfverletzungen gibt.
[/quote]
Währe mir nicht bekannt........generell sollte man Kopfverletzungen unbedingt vermeiden...so oder so.

Lg Wataru
17.04.11, 14:59:52
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Meiner Meinung nach kann jeder einen Kampfsport ausüber, der körperlich dazu in der Lage ist und die richtige Einstellung dazu hat. Kampfsport ist zu allererst der Kampf gegen die eigenen Schwächen. Wenn man es also als Entwicklungsarbeit seiner selbst an Körper und Geist versteht, dann ist das etwas, von dem man auf jeden Fall profitieren kann, sofern - wie gesgt - dem nicht körperliche Einschränkungen entgegen stehen.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
17.04.11, 16:27:16
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