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Autor Nachricht
Gabi
(Angehörigenbereich)

Das ist sehr interessant und erklärt für mich so einiges ...also verstehe ich das richtig dass es auch sein kann dass wenn man einen Autisten bewust oder unbewusst zwingt etwas zu tun dann kann er Dinge die er damit verbindet zerstören und will davon nie wieder etwas wissen ? Dinge die ihn lieb und teuer sind und verändert werden so wie dein Lieblingshemd sind dann zwar zerstört in seinen Augen aber er kann sich trotzdem nur schwer davon trennen. Wahrscheinlich würdest du aber die Dinge die dich an deine Oma erinnern nicht zerstören auch wenn sie dich schmerzhaft daran erinnern dass du sie verloren hast ? Der Verlust ist Schmerzhaft aber wenn man an einen geliebten Menschen zurückdenkt dann denkt man ja auch wieder an all das was man an ihn geliebt hat oder gemacht hat also sind die Erinnerungen wertvoll auch wenn sie schmerzhaft sind ?L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
28.08.10, 05:22:03
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Bicycle
(Autistenbereich)

Sobald ich ein Gegenstand angefasst hab, verbinde ich damit Emotionen. Egal ob gut oder böse.
Wenn z.B. ein Löffel neben mein Teller liegt und ich den eigentlich gar nicht bräuchte und mein Vater schon und bei ihn liegt keiner, dann bekommt er ihn trotzdem nicht, weil er "meiner" ist, weil er an meinen Platz liegt.

Wenn ich etwas gemalt hab, dann verbinde ich erst recht etwas mit den Bild und könnte es nicht weg schmeißen.
Wenn ich es malen MUSS, dann aber nicht unbedingt. Ich glaub das gleiche meint auch drvaust oder?
Ob ich es deshalb weg schmeißen könnte, wüsste ich nicht. Es sollte eher von wen anderen weg geschmissen werden.

Aber eigentlich ist das egal, ob positive oder negative Verbindungen, ich verbinde mit fast allen Gegenständen emotional etwas.

28.08.10, 07:48:57
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Gabi
(Angehörigenbereich)

Zitat von Bicycle:
Sobald ich ein Gegenstand angefasst hab, verbinde ich damit Emotionen. Egal ob gut oder böse.
Wenn z.B. ein Löffel neben mein Teller liegt und ich den eigentlich gar nicht bräuchte und mein Vater schon und bei ihn liegt keiner, dann bekommt er ihn trotzdem nicht, weil er "meiner" ist, weil er an meinen Platz liegt


Hast du ein gutes Verhältniss zu deinem Vater ? Wenn dein Vater nun eine Suppe hätte die er mit dem Löffel essen muss und es gibt nur den einen Löffel der aber aus versehen an deinem Platz liegt und du hast villeicht Brot wozu du keinen Löffel brauchst und dein Vater würde dich freundlich bitten ihm den Löffel zu geben damit er seine Suppe essen kann ...würdest du dann den Löffel geben können ? L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
28.08.10, 08:56:30
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Bicycle
(Autistenbereich)

Wäre egal, obs mein Vater ist oder wer anderes.
Wenn wir nur einen Löffel hätte, dann wüsste ich nicht genau, was ich machen würde. Aber ich glaub, ich würde ihn den geben und kurz die Augen zu machen, um den "Verlust" zu verkraften.
Aber wenn wir nur ein was hätten, dann bin ich bereit zu teilen und dann würde ich in einen solchen Moment auch etwas her geben, selbst wenns mir innerlich weh tun würde.
28.08.10, 11:29:01
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Mama
(stillgelegt)

Zitat von Mama:
Bei mir sind es Gerüche. Es gibt Gerüche, die mich sofort an negative Erlebnisse erinnern. Sie lassen mich schlimme Situationen nocheinmal fühlen.
Zu Gegenständen habe ich keine starken Bindungen.


Ich muss diesen Beitrag ergänzen:
Es gibt Gegenstände und Personen, die mich schlechte Erlebnisse nocheinmal durchleben lassen, oder aber mir aus unerklärlichen Gründen ein schlechtes (dunkles) Gefühl vermitteln.
Ich verbanne diese Objekte dann auch sofort aus meinem Umfeld.

Bei Gerüchen kann ich dies nicht tun.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
28.08.10, 11:42:18
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Gabi
(Angehörigenbereich)

Danke Bicyle also Gönnen können autisten auch wenn es Not tut ..wenn es auch ein bisschen schwer fällt ...L.G.Gabi

@mama hast du schon einmal auch Gegenstände die du verbannt hast wieder haben wollen hat es dir leid getan das sie weg sind wenn einige Zeit vergangen ist und du das negative Erlebniss was du mit ihnen verbunden hast überwunden hattest ? L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
29.08.10, 00:42:11
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drvaust
(stillgelegt)

geändert von: drvaust - 29.08.10, 01:03:11

Ob ich etwas geschaffen habe, ist für mich nicht wichtig, so lange es mir nichts bedeutet. Z.B.:
Mein Gesellenstück (eine Türe) wurde abgeholt und ich sah das nie wieder, das war mir egal.
Ich hatte mal, auftragsgemäß, einen kleinen Schrank angefertigt. Dann wollte der Auftraggeber diesen nicht haben (mußte trotzdem bezahlen). Da sagte ein Kollege, wenn der Auftraggeber den bezahlen muß, soll er den wenigstens als Feuerholz bekommen. Die Kollegen waren dann entsetzt, als ich wirklich Feuerholz daraus machte.
Von meiner Ingenieurarbeit besitze ich kein Exemplar, ich habe die angefertigt, abgeliefert, bestanden und vergessen. Das war nicht mein Thema, nicht mein Interesse, ich mußte die anfertigen, das hatte ich gemacht, und damit war das für mich erledigt.
Wenn aber etwas für mich bedeutend ist, z.B. meine Schuhe, die ich lange trug, kann ich mich schwer davon trennen. Ich sammel Gegenstände aus meiner Kindheit, z.B. das damalige Besteck meiner Eltern ist jetzt bei mir. Der Stoffaffe, den ich meinem Bruder geschenkt hatte, ist jetzt bei mir, weil mein Bruder den ausrangiert hatte.
Wenn ich etwas angefertigt habe, was mir wichtig ist, und das wird dann verdorben, z.B. falsch korrigiert (das passierte in der Schule mehrfach), ist das für mich so schlimm, daß davon keine Spur mehr existieren darf. Mehrere Lehrer hasse ich deswegen.
fragen Aber ob das für Autisten typisch ist, weiß ich nicht. Ich bin so und ich bin nicht nur Autist.
29.08.10, 00:59:43
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Gabi
(Angehörigenbereich)

geändert von: Gabi - 29.08.10, 01:47:34

Also mit Schuhen geht es mir genau so sie sind für mich wie gute Freunde wenn sie gut passen und ich darin laufen kann so weit ich will ... es spielt überhaupt keine Rolle ob die teuer waren oder nicht aber man sieht mich dann nur darin rumlaufen und wenn sie dann irgendwann nicht mehr zu tragen sind weil wirklich kaputt dann trauer ich denen ewig hinterher... also nicht nur Autisten hängen an Dingen wir NA´s haben das auch L.G.Gabi fröhlich

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
29.08.10, 01:46:42
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Herr Meier
(Standard)

Zu Familienerbstücken habe ich auch eine besondere Beziehung. Ich habe z.B. immer noch den letzten Wecker von meiner Oma, den sie zu ihrem letzten Geburtstag, kurz vor ihrem Tod, geschenkt bekommen hat. Das war zwar ein ganz billiges Gerät und ist nach wenigen Jahren kaputt gegangen und wohl auch nicht reparierbar. Aber optisch immer noch wie neu.
Omis Teekanne steht hier auch noch in der Vitrine. Am Anfang habe ich die noch benutzt, bis meine Katze sie vom Tisch geschubst hat. Seitdem wird sie nur noch von Sekundenkleber zusammengehalten.
Das ist bei uns in der Familie aber auch so üblich, daß sowas in Ehren gehalten wird. Meine Mutter z.B. hat auch noch den gesamten Rest von der Porzellansammlung meiner verstorbenen Tante, jedenfalls alles, was der Rest der Familie nicht haben wollte. Ab und zu verschenkt sie mal ein Stück an Leute, die ihr einen Gefallen getan haben. Irgendwann will sie mir das alles vererben und ich soll das dann verkaufen. Dabei werde ich sicher nicht reich, aber ein paar Tausender dürften da schon über sein. Das Problem ist: Ich könnte das nicht. Verschenken an liebe Menschen wäre kein Problem, ich kenne aber nicht so viele davon, denen ich das gönnen würde und die auch Interesse daran hätten. Aber Familienerbstücke zu Geld machen wäre irgendwie gegen meine Prinzipien. Im anderen Fall hätte ich allerdings ein Platzproblem und das meiste würde bis an mein Lebensende sicher verpackt in dunklen Kartons rumliegen. Macht auch nicht viel Sinn. traurig
Ich erinnere mich noch daran, wie schwer es uns gefallen ist, die Orgel von meinem Vater abzugeben. Neben seinem Garten war das sein einziges Hobby und nach seinem Tod stand sie nur noch im Weg, außerdem oxidiert die Elektrik, wenn sie nicht regelmäßig benutzt wird. Bei Ebay anbieten kam nicht in Frage, weil man sich da den Käufer nicht aussuchen kann. Und im Bekanntenkreis brauchte keiner eine Orgel. Erst nach 2 Jahren hat ein Bekannter über endlose Beziehungen (Arbeitgeber von der Frau seines Freundes) die Orgel an ein Altenheim vermittelt. Mit der Lösung waren dann alle zufrieden. freuen

Auf der negativen Seite verbinde ich weniger Emotionen mit Gegenständen. Wenn ich etwas gebrauchen kann, kann ich auch mit unsympathischen Leuten gute Geschäfte machen und fühle mich durch die Gegenstände nicht irgendwie belastet oder bringe sie ständig mit demjenigen in Verbindung. Ich habe z.B. vor Jahren mal beim Schwager meiner Nachbarin die Garage entmüllt. Den Herrn mag ich nun absolut nicht. Ich bin ihm trotzdem dankbar für einige Dinge, z.B. eine alte Kommode, in der ich seitdem meine Handtücher und Putzlappen eingelagert habe.
29.08.10, 08:26:55
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Bicycle
(Autistenbereich)

Zitat von Herr Meier:
Zu Familienerbstücken habe ich auch eine besondere Beziehung. Ich habe z.B. immer noch den letzten Wecker von meiner Oma, den sie zu ihrem letzten Geburtstag, kurz vor ihrem Tod, geschenkt bekommen hat.


Ich hatte von meiner Uroma eine Gummibärchenpackung geschenkt bekommen.
Ich hatte sie gegessen, aber die Packung aufgehoben. Nach ein paar Wochen ist sie gestorben. Danach hatte ich die Packungen noch mehrere Wochen auf mein Schreibtisch liegen, bis ich mich davon getrennt hab, weil es von anderen Personen als "Müll" angesehen wird.
Damals konnte ich noch nicht äußern, dass da Emotionen dran hängen.

Ich trauer meistens um Gegenstände, die ich dadurch nicht mehr anfassen kann und zeig meine Trauer um diese Person anders. Wie z.B. mit aufheben von "scheinbaren Müll".

Um die Person und deren Eigenschaften, trauer ich dabei allerdings auch. Wobei ich mir eher sag "Ich bin froh, dass ich die Person überhaupt kennen lernen konnte und Zeit mit ihr verbringen konnte und rückgängig kann man das sowieso nicht machen".
29.08.10, 10:44:27
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Mama
(stillgelegt)

Zitat von Gabi:

@mama hast du schon einmal auch Gegenstände die du verbannt hast wieder haben wollen hat es dir leid getan das sie weg sind wenn einige Zeit vergangen ist und du das negative Erlebniss was du mit ihnen verbunden hast überwunden hattest ? L.G.Gabi


Nein, da sich negative Erlebnisse nie neutralisieren können. Sie bleiben immer negativ.

Ich habe einen Gegenstand aus meiner Kindheit. Ich hege und pflege ihn nicht, er ist einfach da. Ihn zu verlieren, würde sehr schmerzen.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
29.08.10, 11:36:36
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Gabi
(Angehörigenbereich)

Ja also kann ich mir ja berechtigte Hoffnungen machen dass wenn wir mal umziehen und alle die sachen die zerstört wurden sind von meinem sohn dann auch nicht schmerzhaft auf einmal wieder vermisst werden ...auch die wohnung und das umfeld hier ist für ihn sehr negativ belastet leider kann er das nicht so ausdrücken wie ihr alle hier nur durch seine Wut wen es ihn mal wieder zuviel ist und ich verstehe es jetzt noch besser vielen Dank euch allen ihr habt mir mal wieder einiges klar gemacht .L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
29.08.10, 12:39:40
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