starke Dame
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@BlauesBuch,
was soll denn therapiert werden?
Ich habe Kinder bekommen und beschäftige mich mit ihnen. Wir füllen unseren Tag mit Erlebnissen.
Was sollen wir mit Therapeuten? Am besten sollten wir noch mit dem ATZ zusammen arbeiten und meinem Kind eine spezielle Autismustherapie zukommen lassen?
Nein, mein Sohn bleibt so wie er ist, er entwickelt sich. Obwohl der Kindergarten mit ihm nicht klar kommt und er außer eine Logopädin und eine Heilpädagogin niemanden externen hat, der sich um seine Entwicklung kümmert, macht er super Fortschritte.
Ich muss zugeben, dass ich die 2 Std. die Woche nur als Auszeit betrachte, wenn ich die nicht haben wollen würde, käme er dort auch nicht hin.
Die Psychologin von der KJP ist auf jeden Fall mit mir einer Meinung, er braucht keine weitere Förderung, da durch sein Elternhaus einiges abgedeckt ist, das er weiter kommen kann.
Ich denke Musik ist ein wichtiges Hobby, mein Sohn hat unzählige Instrumente, wenn er etwas weiter ist, werden wir dort auch sehen was ihn interessiert. Er kann dann gerne bei einer Privatlehrerin ein Instrument seiner Wahl lernen, aber direkt es als Therapie zu verkaufen, welche am besten noch Ziele verfolgt, ist nicht mein Bestreben.
Es ist in der Natur des Menschen sich zu entwickeln. Autisten entwickeln sich normal, würden wir bei ihnen die Dinge berücksichtigen, die sie besser können, kann ich noch nicht einmal bemerkenswerte Nachteile feststellen.
Mein Sohn hat mit anderen Menschen zu tun, dass er lernt mit anderen außer uns umzugehen. Er kann sich mitteilen, er kann logisch denken und kommt zurecht und vermißt nichts. Ich wüßte nicht warum ich ihn in seiner Entwicklung hemmen sollte, mit TEACCH oder ABA, das vielleicht kurzfristige Fortschritte zeigt, die dann als Therapieerfolg dargestellt werden aber langfristig aus ihm eine leere Hülle machen?
Nein, es gibt mitlerweile so viele Denkanstöße, dass Autisten lernfähig sind, dass sie in einer adäquaten Umgebung sich auf den Schulstoff oder einfach auf das Leben vorbereiten und aktiv lernen. Nur eine inadäquate Umgebung macht aus einen Autisten einen Menschen mit autistischen Verhaltensweisen, dass er brüllt, sich verletzt und kreischt. Ich denke nicht das es hierbei um Therapien gehen sollte, sondern einfach darum, dass es wahrscheinlich für alle Kinder besser laufen würde, wenn wir eine freundlichere Umgebung in Kindergärten und Schulen schaffen würden.
Ich denke im Moment gibt es viele Opfer in dieser Hauruck-Gesellschaft, nach dem Motto, "Friß oder stirb".
Autisten sind nicht behindert, sie werden behindert, in ihrem Denken und Leben.
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