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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich stelle es mir sehr hinderlich bei der Bildung vor, diese Ebenen aus irgendwelchen mir unverständlichen Gründen nicht klar trennen zu können.

Beispiel:

A: ... und erst dieser Westerwelle als neuer Wirtschaftsminister ...
B: Außenminister.
A fühlt sich als Person abgelehnt und wird säuerlich in Bezug auf B

Wie fühlt sich das aus der "Innensicht" an? Wenn es eine Pille gäbe, die dies ändern könnte, würdet ihr sie nehmen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.10, 21:13:11
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Bildung im Sinne von Erwerben des Menschenmöglichen umfasst nicht nur das Erfassen einer großen Begriffemenge sondern auch der sensitiven Qualitäten. Ich sehe das miteinander/nebeneinander gleichwertig.

Vorgeführtwerden, Getroffensein, Verkanntwerden, werfen zurück und lähmen auch schon mal...schulen aber gleichzeitig für einen sensibleren Umgang mit anderen (wenn denn daraus was gelernt wird;). Da wo die persönlichen Schwächen verborgen werden, wird eine Gesellschaft als kalt und egoistisch empfunden.

Weil der große Teil der Lernprozesse der NA in Lernräumen stattfindet (Schule, Uni, Seminare, Sitzungen, Arbeitskreise)ist wenig emotionale Ablenkung vorhanden und führt zu guten Aufnahmeergebnissen.
Wenn NA schwierigen Lernprozessen in emotional belasteter Umgebung ausgesetzt sind (Angst, Liebe, Macht), können sie Blockaden haben (ähnlich den Schilderungen eines Overload), alles Wissen ist ausgeblendet, alle Handlungsmöglichkeiten lahmgelegt. Die meisten haben aber die Fähigkeit, diese Blockade einigermaßen zu überspielen.

Es werden bereits eine Reihe von Pillen genommen, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, um seelisch stabiler zu werden, um Stimmungsschwankungen auszubalancieren.

Dennoch würden die meisten NA (außer bei Krankheitsbildern)längerfristig keine Pille nehmen, um ihre Konzentration zu verbessern, wenn das zur Verkleinerung des Spektrums ihres Seins führen würde. Ich glaube, sie mögen ihre Schwächen und Anfälligkeiten ganz gerne, weil sie sich damit auch schon mal vor sich selbst entschuldigen können;)

Forthebeautyoftheearth


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
04.02.10, 21:16:00
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 05.02.10, 15:46:37

Es wird also als vorteilhaft, ja als zusätzliche "sensitive Qualität" betrachtet, wenn beide Ebenen vermischt werden, wenn eine sachliche Anmerkung, z.B. eine Korrektur des Gedankengangs bei einer anderen Person als persönliche Distanzierung, etc. empfunden wird? Diese Prozesse finden meines Wissen auch in den genannten Einrichtungen statt und ich kann mir nicht vorstellen, daß dadurch der freie Gedankenaustausch unter NA nicht erheblich eingeschränkt wird. Auf der konkreten Ebene kann man z.B. solche Abläufe in Wissenschaftlerrudeln beobachten, die zunächst neue Ansichten ablehnen und Kollegen tief persönlich ächten, die sich dann aber manchmal letztlich doch als korrekt durchsetzen.

Ich meinte eine Pille, die tatsächlich diese Vermischung nimmt, die die Wahrnehmung ermöglicht, daß es bei sachlicher Kritik auch um eine Sache geht und nicht um die Personen.

Edit: Das Beispiel weitergedacht würde zu dem Prinzip führen, das persönliche Anerkennung als Belohung eingesetzt zu werden scheint und dies dann eben zur Folge hat, daß diese Anerkennung mit allen möglichen Methoden angesteuert wird. Es wird eine Währung geschaffen, die motivieren soll und dabei wird auch schon grundsätzlich das Problem mitgeschaffen, daß die Motivation nicht in der jeweiligen Sache selbst liegt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.02.10, 15:29:54
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Die Vermischung hat individuelle Formen. Es gibt NA, die klar und emotionslos bei der Sache bleiben können und andere, die sich ablenken lassen, z.B. weil jemand wunderschönes Haar hat;).

Menschen, die in wissenschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Bereichen arbeiten, machen den Eindruck sachorientiert erfolgreicher zu sein, hingegen in der Öffentlichkeitsarbeit die sensitiven Fähigkeiten höhere Erfolgsquoten bescheren. Da hängt auch davon ab, ob eine Sache geklärt werden muss oder ob ein Mensch für eine Sache gewonnen werden muss.

Ich denke, dass eine Pille für NA von großem Reiz wäre, wenn sie der persönlichen Kenntnisleidenschaft diente oder ein Wettbewerb gewonnen werden wollte (was aber beides auch emotional begründet wäre).
Männliche NA beschweren sich gelegentllich darüber, dass Frauen emotionaler seien und betrachten sich selbst als sachorientierter. Allerdings halte ich das für einen Fehlschluss, weil Männer andere aber ebenfalls emotionale Zielsetzungen haben.

Edit: Währung ja, dennoch kann der Gewinn durch die jeweilige Sache hergestellt werden.

Wenn ein Forscher zu einem überzeugenden Ergebnis kommt, wird er in großem Maße für das Arbeitsergebnis aber auch für seine Beharrlichkeit, die Führung seiner Mitarbeiter und seinen klugen Kopf als Ratgeber geschätzt.

Wenn ein Öffentlichkeitsarbeiter viele Menschen für eine Sache gewinnen kann, tritt die Sache eher in den Hintergrund, weil sein Einfühlungsvermögen, seine Überzeugungskraft und seine Aura zum gewünschten Ergebnis führen.

Forthebeautyoftheearth

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Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
05.02.10, 19:51:21
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Es gäbe vielleicht einige Probleme weniger, wenn es diese Koppelung nicht gäbe? Nachteile kann ich auch nicht erkennen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.02.10, 23:11:19
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Oh ja, es gäbe eine Menge Probleme weniger, aber es gäbe auch eine Menge Leidenschaft, Enthusiasmus, Temperamente usw. nicht.
Deshalb schwärme ich ja für gemischte Gruppen, wo es den Durchdachten und auch den emotional Entgleisenden gibt: des Lebens ganze Fülle!(Wie im Forum?!) Es sind "nur" ein paar knallharte Verständigungsschwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Seien wir doch guter Dinge, dass das mal klappen wird.;)

Forthebeautyoftheearth

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
05.02.10, 23:47:16
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die genannten Emotionen gibt es aus meiner Sicht auch ohne diese Koppelung. Es wäre aber präzisere Kommunikation möglich. Hier im Forum fände ich das sehr positiv, da alle paar Monate irgendwelche NA vermutlich auch maßgeblich deswegen ausrasten. Wenn nicht so viele Menschen diese Eigenschaft besäßen würde sie wohl nicht wesentlich beliebter sein als schizophrene Phasen bei Menschen allgemein?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.02.10, 00:10:41
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Gast
(Gastzugang)

Ich kenne einen Psychologen, der diese Koppelung der Sachebene mit Emotionen mit einem "emotionalen Kindergarten" vergleicht, den der oder die rational denkende Kindergärtnerin eigentlich im Griff haben sollte, weil "Kinder" eben nicht vernünftig denken können, was aber aufgrund von mangelnder Erfahrung und/oder Erkenntnis oft nicht der Fall ist. Das lenkt dann in der Tat von der Sache ab. Um im Bild zu bleiben: die Kinder machen, was sie wollen, und rennen womöglich hinter irgendeinem Ball her auf die Autobahn.

Aber andererseits sind Emotionen ja auch bei A ganz offensichtlich da, und ausgerechnet A können anscheinend nicht gut über ihre eigenen Emotionen reden. Wenn ihr sie aber gut von der Sache trennen, also isolieren könnt, warum bekommen sie dann bei euch keinen Raum, sich auszudrücken? Oder doch? Und wenn ja, wo und wie?
Wenn jemand "ausrastet", was soll daran schlechter sein als ein "overload", wenn das Ergebnis doch offenbar dasselbe ist?

Da so ziemlich alles gute und schlechte Seiten hat, würde ich als A die Emotionen einfach mal neutral sehen und versuchen, mich drauf einzustellen, wie ich als NA das auch bei A-spezifischen Eigenschaften versuchen würde, würde ich sie denn erkennen. Aber genau das, das Erkennen und deshalb Verstehen des jeweils anderen, ist eben schwer und braucht Erfahrung und Erkennenwollen. Man darf nicht denkfaul sein, nehme ich an, egal, auf welcher der beiden Seiten man geboren ist. Deshalb finde ich solche Qualifikationen wie "arrogant", "unsäglich" etc. für NA-Verhalten, ehrlich gesagt, auch ein bisschen kurzsichtig. Sie sind genauso überprüfbar wie die Qualifizierung als "Spießer".
13.03.10, 00:45:55
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haggard
(Autistenbereich)

wenn ich von reizen zu viel habe, sich dadurch meine orientierung auflöst - fehlt mir das verständnis, das mit "ausrasten" zu vergleichen.
das wäre wie eine implosion (die mitunter in anderen zusammenhängen auch äußerlich sichtbar sein kann) ohne einen emotionalen faktor.

wenn jemand ausrastet, verstehe ich das fast schon als maximalste emotion.
13.03.10, 10:33:59
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 13.03.10, 11:30:52

Zitat von Gast:

Da so ziemlich alles gute und schlechte Seiten hat, würde ich als A die Emotionen einfach mal neutral sehen und versuchen, mich drauf einzustellen, wie ich als NA das auch bei A-spezifischen Eigenschaften versuchen würde.


Vom Fakt her richtig, nur die Einstellung auf den jeweiligen anderen empfinde ich so ziemlich einseitig.Ich denke, die meisten A versuchen sich das gesamte Leben über einzustellen, z.T. auch anzupassen und bei NA finde ich diese Handlung äußerst selten.

stillgelegt
13.03.10, 10:49:40
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vernünftiges Denken geht auf Erfahrung zurück? Ich würde das eher nicht so sehen.
Zitat von Gast:
ausgerechnet A können anscheinend nicht gut über ihre eigenen Emotionen reden.

Wie kommst du darauf? Ich erlebe das nicht so, eher im Gegenteil. Versuchst du hier die Personenebene mit Emotionen an sich gleichzusetzen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.03.10, 13:09:35
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Gast
(Gastzugang)

5555: Nein, ich meine, das irgendwo - im Lexikon, in irgendeinem Thread usw. gelesen zu haben. Aber vielleicht habe ich das falsch verstanden.
13.03.10, 13:22:33
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