haggard
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@blue-eye:
so ist es wahrscheinlich (was NA von autisten verlangen).
zu einem arbeitszeugnis erhielt ich einen begleitbrief, in dem 1. stand, dass ich lernen soll, auf andere menschen zuzugehen (wörtlich) und 2. die redewendung "so wie es in den wald hineinruft, schallt es heraus" (oder so ähnlich). mit letzterem kann ich nichts anfangen, wobei ich das mittlerweile auf konflikte beziehe.
dabei hatte ich es 1. gewagt, mich auf andere menschen einzulassen und mit anderen menschen zu arbeiten, was ich persönlich nie wollte, aber etwas tun sollte - denn irgendetwas müsste ich schließlich arbeiten, mich sehr angestrengt, die mir mitgeteilten erwartungen zu erfüllen (grüßen, verabschieden, hand geben - sogar telefonieren nach riesiger überwindungsaktion) und aufgrund der ganzen anstrengungen nach heimkehr von der arbeit mehrere stunden schlief, am späten abend teilweise noch einmal kurz wach war und ansonsten durchschlief bis zum nächsten weckerklingeln.
und daneben bestanden 2. ständig konflikte mit einer kollegin, was so weit ging, dass ich sie als drache bezeichnete und jeden tag nach der arbeit absolut mit den nerven am ende war. dass es konflikte waren, erkannte ich allerdings erst jahre später, als die situation längst vorbei war und ich das alles einigermaßen verarbeitet hatte, was ich dort erlebte. an sämtlichen eigenschaften wie "falsche mimik", "falsches verhalten", "überempfindlichkeit", "unterempfindlichkeit", gesichtsblindheit ("absichtliches ignorieren"), exaktheit in ausführungen ("so tun als wäre gearbeitet worden" nur weil anordnungen nach gebrauch genauso platziert waren wie vorher), "erst kein, dann zu wenig sprechen" (obwohl ich für meine verhältnisse außerordentlich viel sprach, so viel, dass ich regelmäßig im verlauf eines tages heiser wurde) und so weiter wurde herumgemosert.
dabei war es für mich niemals ersichtlich, wann eine "regel" tatsächlich eine regel wäre, die wiederkehrend gleich blieb. denn wenn ich davon ausging, etwas erkannt zu haben um anzuwenden/oder aus dem weg zu gehen, folgten entweder körperberührungen oder diese sinnbildlichen ohrfeigen. was beides gleichermaßen schlimm für mich war. allerdings war schweigen fast noch schlimmer, weil dann die leute erst so richtig ihre aggressionen an mir auslebten. wenn das eigene, natürliche verhalten in gegenwart anderer menschen zum übel mutiert - wandelt sich das in verzweiflung.
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