Gast
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Oscar Wilde sagte einmal: „Man muss „Frauen“ nicht verstehen können, man muss sie lieben.“ Diesen Satz sollte man meines Erachtens auf „Menschen“ ändern.
In vielen Foren ist der Grundtenor der, dass Menschen einander nicht verstehen und sich daraus viele Verletzungen ergeben. Mir scheint dass dieses „Verstehen“ und „Verstanden sein wollen“ unseren Blick und unsere Handlungen einengt. Vielleicht sollten wir uns davon entfernen und zum „Lieben“ hinwenden. Ein Hauptmerkmal des Liebens ist der Respekt, ganz besonders der Respekt vor dem nicht zu Verstehenden und die aus dem Lieben erwachsene Akzeptanz, Gnade und Güte. Das Verstehen wollen scheint mir sehr wortlastig und wird in vielen Fällen einfach auch nicht gekonnt.
Die Lieblingsgeschichten der Menschen sind Geschichten vom Lieben und von Begegnung. Wenn sich auch im Alltag das Versagen als tragisches Element hartnäckig hält, ändert es doch nichts an der vorhandenen Sehnsucht nach diesem Ideal. Die Zärtlichkeit, mit der Menschen in vielen Fällen kleinen Kindern begegnen, die Erfahrung bei meiner täglichen Arbeit, wie viel Erbarmen mit den Kranken und Bedürftigen vorhanden ist…lassen mich spüren, dass mindestens soviel Liebenswertes in den Menschen steckt wie sie abweisend und auch gemein sein können. Es stellt sich die Frage, wie liebenswerte Eigenschaften in dieser Zeit des Egoismus und der Egozentrik populärer gemacht werden können.
Die meisten Menschen lieben es, einem Trend zu folgen. Als hoffnungsvoller Romantiker glaube ich, dass das Reflektieren der fast täglich erfahrenen Verletzungen unser Denken und Handeln stark eingrenzen kann und uns Hoffnungen und damit Recourcen nimmt. Ich versuche bei meiner täglichen Öffentlichkeitsarbeit, Respekt, Offenheit und Verantwortung für das eigene Handeln zum Trend zu machen. Das heißt für mich persönlich, Kontrapunkte zu derzeit vorherrschenden Verhaltensweisen zu setzen durch das Zeigen von Schwächen, das Wagen, sich lächerlich zu machen, das Erdulden von Gespött. Meine Erfahrung ist, dass dieses als ungewöhnlich empfundene Verhalten einem „Gegen-Über“ das Spiegeln der eigenen Unzulänglichkeiten ermöglicht, die Angst vor dem Unnormierten nimmt und sein Selbst-Bewusst-sein stärkt. Auf diese Weise wird mir in sehr vielen Fällen die Begegnung auf einer friedvolleren Ebene ermöglicht.
Es macht mich traurig, dass in Ihrem Forum gegenüber NA’s manchmal ein harrscher Ton angeschlagen wird. Es freut mich aber, dass manche Kommentare im wahrsten Sinne des Wortes „mitleidig“ sind.
Forthebeautyoftheearth
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