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Autor Nachricht
Wursthans
(stillgelegt)

Zitat:
In dem Fall war der arbeitslose Kläger von der Bundesagentur für Arbeit (BA) aufgefordert worden, sich auf eine Stelle als Disponent in einer Autowaschanlagenfirma zu bewerben. Der Mann gab in seiner Bewerbung zwar an, dass er eine geregelte Arbeit suche, hob aber hervor, dass er diese Tätigkeit betreffend weder über eine Ausbildung noch über jedwede Berufspraxis verfüge und dies auch keine Wunschtätigkeit sei.

Die Firma teilte der BA darauf hin mit, dass der Kläger kein Interesse an der ausgeschriebenen Stelle habe. Die BA verhängte deshalb eine dreimonatige Sperrzeit auf die damals noch gezahlte Arbeitslosenhilfe. Außerdem forderte sie bereits überwiesene Gelder wieder zurück.

Die Richter stellten fest, dass mit der Hervorhebung von negativen Tatsachen das Bewerbungsschreiben nicht als Bewerbung zu werten sei. Mit einer Bewerbung müsse der Arbeitssuchende das Interesse an einer Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses zum Ausdruck bringen.

Quelle

Muß ich das verstehen? Wie wäre es wenn die BA gleich selbstgeschriebene Bewerbungen zentral verschickt?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
05.09.06, 19:19:07
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Lisa M.
(Standard)

Du darfst das so verstehen: Du hast in einer Bewerbung deine Vorzüge darzustellen, und dabei darfst du ruhig ehrlich sein. Über Gründe, dich besser nicht einzustellen, hast du diskret zu schweigen (was keine Lüge ist). Welchen Nutzen der Chef, der einen Bewerber aussuchen soll, von dieser Strategie haben soll, brauchst du nicht zu verstehen, denn das *kann* niemand verstehen. Welchen Nutzen das Arbeitsamt von so einem Vorgehen hat, ist klar: Die dreimonatige Sperrzeit.

Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
05.09.06, 19:42:10
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Silvana
(stillgelegt)

_OO_

Du suchst mal wieder Logig in Dingen in denen es keine Logig giebt. NT´s sind wenn es um Wettbewerb und Selbstdarstellung geht NIE logisch. Eine Bewerbung ist eine Selbstdarstellung, ich tu für etwas Werbung machen (jemanden, etwas bewerben), nähmlich in diesem Fall für mich.
Und hast Du jemals im TV Werbung gesehen in dem ein Produkt Nachteile hat z.B. Autos verschmutzen die Luft (Kippenwerbung ist da die einzige Zwangsausnahme). Oder anders seit wann ist Werbung im autistischen Sinne Ehrlich????
Da ich ja meine Arbeitskraft (nicht mich, ich bin unverkäuflich) verkaufen möchte, darf ich also nur ihre Vorzüge darstellen, nicht ihre Nachteile oder Einschränkungen.
Obwohl angabe von Letzterem würde manche viel Kummer ersparen.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
05.09.06, 21:34:54
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Silvana
(stillgelegt)

Ironie mod on:

Stellengesuch:
Eine nette, sehr Angashirte leicht autistische ADHSlerin sucht zum nächst möglichen Termin eine neue Arbeitsstelle. Da ich gerne allein arbeite möchte ich möglichst im einen Elektronik-, oder Chemie- Labor arbeiten. Ich bin 36 Jahre alt, begeisterungsfähig und kann mich regelrecht in meiner Arbeit verlieren. Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit sind Vorhanden. Da ich sehr neugierig bin und Wissen sammele ist das Erlernen von neuen Aufgaben und Tätigkeiten kein Problem, es macht mir sogar freude. Ich bin sehr kreativ und probiere gerne auch neue Arbeitsmethoden aus, wenn sie das Arbeitsergebnis verbessern oder beschleunigen
Ich arbeite auch gerne in einem Team aber dieses sollte nicht größer als vier Mitarbeiter sein, diee solten sehr geduldig und gelassen sein, da ich als ADHSlerin, schonmal unter Stimmungsschwankungen leide.

Ironie mod off.

Schade, dies were sicher eine ehrliche 8zumindes ehrlichere) Personen Beschreibung von mir. Nur leide würde ich auf diese Stellenanzeige hin wohl niemals eine Job bekommen. Schade eigentlich wie ich meine traurig
Silvana

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

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Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
05.09.06, 21:58:16
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bellaria
(Angehörigenbereich)

Aufschrift Käsebrot 1:
Mit Geschmacksverstärkern, Milch von unglücklichen Kühen und jeder Menge Cholesterin, das Ihre Herzkranzgefäße nachhaltig schädigt. Von einem unfähigen Azubi irgendwie zusammengepappt.

Aufschrift Käsebrot 2:
Mit schonend gereiftem Gouda (nach verbesserter Original-Holländischer Rezeptur) aus Alpenmilch. Mit echter Butter von geschulter Hand liebevoll für Sie zubereitet.

Beide Käsebrote sind ident.

Welches würdes Du kaufen?
05.09.06, 22:17:43
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Wursthans
(stillgelegt)

Ich frage mich ob man in seiner Bewerbung dann schreiben darf welche Einschränkungen man hat. Oder darf man das nur in dem Rahmen indem man verpflichtet dazu ist? Deswegen der Vorschlag das gleich zentral zu machen. Es gibt ja offenbar eh nur stilistischen Spielraum. Wenn man sich zu wenig anbiedert ist es wahrscheinlich auch als nicht erfolgte Bewerbung zu werten. Und wenn man dann angenommen wird darf man erklären womit man Schwierigkeiten hat? Oder dann auch nicht, weil man ja entlassen werden könnte? Darf man überhaupt noch etwas sagen? Fragen über Fragen.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
05.09.06, 22:19:44
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Lisa M.
(Standard)

Völlig richtig: Wenn ich's nicht besser weiß, kaufe ich das Käsebrot mit der lobenden Aufschrift.

Aber was hat der Händler davon, wenn er zwei identische Käsebrote im Angebot hat, das eine mit dieser Aufschrift zu versehen und das andere mit der anderen? Der Logik nach würde ich sagen, sie sind vermutlich nicht identisch, sondern das mit der lobenden Aufschrift ist von gestern und er will's schnell loswerden. lachen

Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
05.09.06, 22:22:49
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Wursthans
(stillgelegt)

Den Kauf eines Käsebrotes würde bei mir vermutlich von den Angaben in der gesetzlich vorgeschriebenen Angabe der Zutaten, eventuellen vorhergehenden Erfahrungen und dem Design der Verpackung (eher nachrangig) abhängen, sowie der Frage, ob der Hersteller wegen mich belästigender Reklame auf meiner Boykottliste steht.

Die Angaben in dieser Bewerbung fände ich als einstellende Person nicht unbedingt negativ. Jemanden, der schreibt, daß es nicht um seine Wunschtätigkeit handelt würde ich einem Bewerber vorziehen, der nur inhaltsloses und aussagearmes Zeug zu Protokoll gibt. Von der Person würde ich mir eine bessere Arbeitsatmosphäre erwarten, vorausgesetzt sie ist nicht tatsächlich arbeitsunwillig was ich aus dieser Aussage nicht automatisch ableiten würde.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
05.09.06, 22:41:07
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Silvana
(stillgelegt)

Da ich zurzeit einen Lehrgang zu reintegration ins Arbeitsleben mache, beschäftige ich mich zur Zeit viel mit dem Thema Bewerbung. Es ist Teil dieses Lehrgangs.
Aber der hat gerade erst begonnen. Ich wede euch hir zu diesem Thema auf dem Laufenden halten, fileicht kommt ja für den ein oder andren von euch was brauchbares raus.
Silvana
(geht jetzt weiter MONK kuken und dan schlafen)

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
05.09.06, 22:58:32
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arlette
(Autistenbereich)

Bewerbungen schreiben ist wie vieles in dieser Gesellschaft: es ist ein Ritual, es hat Formeln und Regeln. Da ist nichts mehr und nichts weniger dahinter. Ehrlich ist es nicht, und war es wohl nie. Auch die Vorstellungsgepsräche sind grösstenteils 'Abspulungen' von Ritualen.

Ich geb zu, dass ich das nicht mag und dass mich das auch extrem langweilt. Aber es ist nun einmal so. Und falls einer seine Butter ohne Amtshilfe aufs Brot schmieren will und dafür einen Job braucht, muss er das ganz einfach durchlaufen. Das ist nicht ironisch gemeint. Es kann auch als 'Spiel' interpretiert werden. Das heisst übrigens nicht, dass ich dies so gutheisse oder für fair oder richtig definiere.
05.09.06, 23:11:22
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FrauFachmann
(stillgelegt)

Ich habe mir erzählen lassen in der Gastronomie ist das so: Natürlich braucht ein jeder Student einen Nebenjob und natürlich hat kaum einer auch nur das geringste bisschen Erfahrung. Daher behautet jeder, der auch wirklich einen Job haben will, er könne alles, wenn er nach Fertigkeiten wie Servieren, Tellertragen, Milchaufschäumen und dergleichen gefragt wird. Und jetzt kommts! Und wenn er all das bis dato auch noch nie gemacht hat - AB seiner ersten Schicht kann er's aber! Weil er, wenn er nämlich schlau ist sich einen Crash-Kurs hat geben lassen, ein paar Notizen gemacht und wunderbar ausgeschlafen am neuen Arbeitsplatz erscheint. So "einfach" ist das.
Gut Pokern heisst die Devise!
Wenn man den Job natürlich NICHT will, dann kann man das ruhig so machen wie obenbeschriebener Bewerber. Ich hätte den auch nicht eingestellt, weil der sich dann bei jeder Gelegenheit darauf berufen, kann er hätte doch von Anfang an gesagt, dass er dies und jenes nicht könne... Da wären mir selbst die Lügner lieber, weil die strengen sich wenigstens an, dass sie nicht auffliegen zz-freuen
05.09.06, 23:52:33
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FrauFachmann
(stillgelegt)

P.S. Ich würde selbstverständlich auch keine vermeintlichen Dispositionen nach außen kehren, um dann am Ende nur Hilfsjobs oder garnüscht machen zu können. Zumal ich meine Arbeit eh gewissenhaft mache...
Ach, Ivana, ich würde dich schon einstellen. Begeisterungsfähigkeit ist was Wichtiges, das haben nicht so Viele.
06.09.06, 00:00:36
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