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Thema: Fieber "verbessert" Autismus (http://perfektibilistenorden.de/topic.php?id=3044)


Geschrieben von: feder am: 13.06.09, 17:59:29
Zitat:
Fieber kann bei autistischen Kindern vorübergehend das Sozialverhalten verbessern. Das berichten Wissenschaftler um Andrew Zimmerman vom Kennedy-Krieger-Institut in Baltimore. Achtzig Prozent der von den Forschern untersuchten autistischen Kinder zeigten bei Fieber ein gesteigertes Sozialverhalten, bei dreißig Prozent war es sogar drastisch verbessert. Die Kinder hielten eher Augenkontakt, konnten sich länger konzentrieren, redeten mehr und zeigten ein allgemein besseres Verhältnis zu Erwachsenen und anderen Kindern. [...] Den Grund für diesen Effekt kennen die Forscher nicht. Sie glauben aber nicht, dass er nur mit dem allgemeinen Unwohlsein während einer Krankheit zusammenhängt.


Quelle

und die Studie dazu

Dann könnte man doch Autismus mit Krankheiten heilen... (IRONIE)

(Ist schon älter, habe es hoffentlich hier im Forum nicht übersehen.)


Geschrieben von: haggard am: 13.06.09, 21:57:16
sollte ich tatsächlich mal "echtes" fieber bekommen, bin ich tot. bei "normaltemperatur" fühle ich mich körperlich bereits totkrank, besitze dann sogar alle symptome, die menschen "normalerweise" erst bei 40/41°C körpertemperatur entwickeln.

sterbende suchen manchmal scheinbar kontakt. ist für mich irgendwie verständlich. man versteht schließlich nicht unbedingt, was "jetzt" ungewöhnliches mit einem geschieht. das macht unter umständen angst.

warum schreien neugeborene? glücklich scheinen sie nicht zu sein, obwohl vorher noch niemand ein ungeborenes aus dem bauch einer werdenden frau heraus schreien gehört hat (vermutlich). verhält es sich deswegen "normaler"? und wenn ja, für wen aus welcher perspektive? und die allerwichtigste frage: sollte das gefördert werden (und mit dem etikett "therapie" versehen werden)?


Geschrieben von: drvaust am: 14.06.09, 04:24:32
Das ist erstmal keine repräsentative Studie. 30 Testpersonen sind zu wenig und auch keine Angabe zur Auswahl, vielleicht wurden nur 'geeignete' Testpersonen ausgewählt. Das ist vielleicht eine Beobachtung, danach könnte eine richtige Studie durchgeführt werden.

Ich werde bei Fieber teilnahmsloser und empfindlicher, bzw. ich bin weniger ansprechbar. Das ist wie ein irrealer Albtraum.
Das sich Fieber bei kleinen Kindern anders auswirkt, könnte am Schutzbedürfnis liegen, Fieber ist ein bedrohliches Erlebnis.

Zitat von azrael:
warum schreien neugeborene? ... obwohl vorher noch niemand ein ungeborenes aus dem bauch einer werdenden frau heraus schreien gehört hat
Vor der Geburt können sie nicht schreien (auch nicht atmen), weil die Lungen erst nach der Geburt, mit Luft, funktionieren können.
Die Geburt soll für das Neugeborene ein schlimmes Erlebnis sein, plötzlich wir es in eine kalte schutzlose unbekannte Welt gequetscht.
zwinkern Du meinst wohl 'werdenden mutter'? zwinkern Oder hältst Du Frauen ohne Kinder nicht für Frauen?


Geschrieben von: Hans am: 14.06.09, 08:44:29
Ich kann die Formulierung so stehen lassen, weil meine Freundin damals
ihren Kinderwunsch mit der Aussage untermauert hat:
"Erst durch eine Mutterschaft werde ich mich als "richtige Frau" fühlen!"

Fieber ist für mich auch ein "Alarmzustand", den ich aber nicht als Verbesserung empfinde,
wenn ich dadurch aufmerksamer mein Umfeld beobachte.
Es ist eher so wie auf der Flucht.


Geschrieben von: haggard am: 14.06.09, 10:39:45
Zitat von drvaust:
Oder hältst Du Frauen ohne Kinder nicht für Frauen?

öhm...bin wohl geistig verwirrt...weiß nich, "werdende mutter" erscheint mir auch unpassend. "werdendes etwas" - hmmm... wenn sich "mutter" von "mamma" ableitet oder sich darauf bezieht - ich meine, mammae existieren dann bei einem weiblichen (wie männlichen) geschöpf schon länger... "werdende funktionale mutter"? hm. voll erwischt. menschen sind für mich irgendwie (grammatikalisch/körperlich) geschlechtslos.

wenn geschildert wird, dass ungeborene fruchtwasser "trinken", ungeborene tatsächlich einen schluckauf haben können, der sogar über CTG gehört werden kann, könnten sie "unter wasser" auch schreien (?). in bildgebenden verfahren können ungeborene mit (schmerz)verzerrten gesichtszügen oder auch schützend (vor was/weswegen?) gehaltenen händen gesehen werden - vielleicht geben sie dann auch geräusche von sich? von ungeborenen meerschweinen weiß ich, dass diese einige tage vor der geburt deutlich aus dem körper heraus zu hören sind, ebenso noch nicht geschlüpfte küken und krokodile.

um den bogen auf das thema fieber (aber nicht zwangsweise autismus) zu bekommen:
vielleicht erleiden ungeborene auch gehirnschäden durch fieber der mutter, wodurch wohl unweigerlich auch das körpersystem des ungeborenen beeinträchtigt wird/werden könnte?