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Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ich glaub, so recht ich mich entsinne, war ich im meinem ganzen Leben nur 3x bei Massage. Ich wuerde es jetzt auch nicht nutzen, wenn ich vor Schmerzen nicht umkommen wuerde.

Der letzte Masseur, den ich zur Zeit habe ist ziemlich sensibel, er erinnert mich von seiner Art her sehr an einen Asperger, richtig angenehm solch einen ruhigen Menschen um sich zu haben, auch seine Beruehrungen sind recht sanft, im Gegensatz zu den anderen, wo ich mich verpruegelt fuehlte, obwohl sie es nicht taten. Ob Mann oder Frau, das spielte keine Rolle.

Das letzte Mal hatte er seine Massageliege minimal woanders stehen und sein Programm leicht umgeschmissen und es war aus mit mir, mein Koerper hat sich gewehrt gegen diese Beruehrungen, so stark, das ich danach Schmerzen hatte, mehr als vorher.

Ein bisschen Stolz bin ich auf mich, die anfangs Verweigerungen die Gymnastik auszufuehren, konnte ich dann - er sagte mir "Du behaelst die volle Kontrollle, keine Sorge" das gab mir irgendwie Kraft und die Beruhigung, das der Mann etwas Ahnung von Psychologie hat.

Aber ich hab Angst vor naechstes Mal, vor den Beruehrungen. Aaaaah.

warum gehst du denn überhaupt zu einem masseur?

Wenn ich eine Massage aus orthopädischen Gründen unbedingt bräuchte, würde ich sie nutzen können, hoffe ich.

Manche lassen sich ja nur zum Wohlfühlen massieren, für mich wäre das unvorstellbar.

Als Jugendliche hatte ich einmal Unterwassermassage, es war furchtbar, ich hatte noch Jahre später Alpträume davon, ich brach diese auch vorzeitig ab.

Ich hatte schon Physiotherapie, auch Massagen, gegen Verspannungen und zur Reaktivierung nach einer Ruhigstellung (Gelenkbruch).
Erstaunlicherweise hatte ich damit wenig Probleme, solange das professionell und unpersönlich war.
Das war teilweise auch etwas schmerzhaft (Bewegung so weit es gerade noch geht), jedoch nicht unangenehm.

Aber als das mal persönlich wurde, sanft und mit persönlichem Gerede, war es bei mir aus.
Ich empfand das dann als Verletzung meiner Privatsphäre, die Berührung war danach unangenehm, bedrohlich.
Ich brauchte danach mehrere Tage Pause, bis ich die Behandlung mit einer anderen Therapeutin fortsetzen konnte.
Das war unangenehm, schwer zu erklären, aber eine Therapeutin (zu der ich dann wechselte) schien mich zu verstehen.

Solange ich als Objekt der Behandlung behandelt werde, unpersönlich, habe ich kaum Probleme damit.
Aber wenn es persönlich, menschlich, wird, wird es mir unangenehm, verletzend, bedrohlich.
So ist es bei mir auch mit Ärzten.

Wenn meine Mutter mich massiert, darf es an manchen Stellen nicht viel Druck sein. Sonst drückt es in die Rippen oder Brust-Rücken-Seitenkorb oder so. Auch nicht gerade angenehm.

Ich lese immer von so schônen Berührungen, ich kann sie mir sogar in Gedanken einbilden, aber wenn ich sie bekomme, gehts nicht, ist scheinbar gefangen in mir selbst.


Wieso labert man bei der Massage? Die soll doch entspannen?!