Ja, ich glaube, daß es eine Wahrheit gibt, nicht mehrere. Dafür ist es jedoch nicht erforderlich, daß alle Menschen sich auf sie einigen, weil sie eben da ist, egal ob sie jemand anerkennt oder nicht. Darin bestand meine Aussage.
Was gut ist, ist eine Sache der persönlichen Vorstellungen. Offenbar sind jedoch religiöse Dinge (und mit Religion meine ich keine Organisationen, sondern Weltanschauungen) vielen Menschen wichtig. Was ist notwendig? Ein Anarchist würde Parteien vielleicht auch unnötig finden? Sind öffentliche Bibliotheken wichtig? Öffentliches Theater? Wer bestimmt, was nötig ist?
Bisher habe ich diesem Thread nur entnehmen können, daß man wie aus vielen Werken auch aus der Bibel Stellen herausreißen kann. Und: Nein, ich widerspreche der Ansicht aus der Bibel könne man alles finden, was einem gerade passt. Das Zitat oben sollte veranschaulichen, daß der Missionsbegriff, der hier kritisiert wurde mit dem christlichen nicht viel zu tun haben dürfte. Dazu hier ergänzend noch ein Zitat, das nicht der Bibel entstammt:
Zitat:
Die erste Begegnung mit dem Christentum hatten die aus Südschweden stammenden Westgoten, die sich auf der Balkaninsel nördlich des Unterlaufs der Donau angesiedelt hatten. Sie trafen auf Kriegsgefangene, die in ihrer Gefangenschaft Mission trieben. Schon bald gab es unter den Goten kleine christliche Gemeinschaften, die vom Germanenbischof Wulfila († 383) für den Arianismus gewonnen wurden. Wulfila übersetzte die Bibel ins Gotische und machte so den Goten die christliche Botschaft zugänglich. Vor allem die Goten und germanischen Stämme, die auf dem Boden des römischen Reiches siedelten, konvertierten oft geschlossen zum Christentum; Grund dafür liegt in der religiösen Rolle der germanischen Könige bzw. Stammeshäuptlingen: Mit ihrem Übertritt trat selbstverständlich der gesamte Stamm über, denn König bzw. Häuptling waren dafür verantwortlich, den Kult zu bestimmen. Von geschichtlicher Bedeutung war beispielsweise die Massentaufe von Chlodovechus und den Franken - wahrscheinlich im Jahr 498. Eine Missionstätigkeit außerhalb des Römischen Reiches war jedoch bis zum Untergang des Weströmischen Reiches nur sporadisch und kaum zielgerichtet.
Frühmittelalter
Bis zum Untergang des Weströmischen Reiches konnte das Christentum außerhalb der Reichsgrenzen in Europa nur im keltischen Irland Fuß fassen. Ähnlich war mit dem Wegfall des Kaisers als möglichem Missionsherrn eine staatliche Mission im ehemals römisch kontrollierten Bereich nicht mehr möglich. Erst karolingische Herrscher – umstritten ist, ob möglicherweise auch schon seit dem letzten bedeutenden Merowinger Dagobert I. – nahmen die Missionsarbeit wieder entschlossen auf. Die römische Kirche trat erstmals unter Gregor dem Großen als Missionsleiter im angelsächsischen England auf. Eine gewaltsame Missionierung kam im Frühmittelalter aus kirchlicher Sicht nicht in Frage, wiewohl Gregor auch die Möglichkeit erwog, gegen eine heidnische Obrigkeit, die die Missionierung behinderte, mit Waffengewalt vorzugehen. Ideen, die die späteren Kreuzzüge auch nach Osteuropa inspirierten, stammten aus späterer Zeit.
Quelle
Auf welche Frage soll ich noch eingehen?