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Autor Nachricht
Hans
(Autistenbereich)

Das mit dem Abends Duschen mache ich heute noch mit Erfolg so,
in der Früh´ käme da zu viel Hektik zusammen.
11.03.09, 02:54:03
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finnguala
(Standard)

Hallo,

ja mein Sohn duscht ja auch am Abend.



Allerdings kommt er mit seiner "ZEIT" morgens nicht
zurecht.
Ich wecke ihn schon ca eine dreiviertel Stunde bevor er zum
Bus muss. Naja nach weiteren 10 Minuten muss ich ihn einfach aus dem Bett ziehen, und ins Bad begleiten, sonst würde er gar nicht aufstehen.
Und dann ich glaube ihr habt noch nie einen Menschen so langsam wie ihn seine Socken anziehen sehen. Er schafft es trotz allem nicht jeden Tag sich wenigstens die Zähne zu putzen, weil er sonst noch zu spät kommen würde.


Ich selbst stehe ca eine Stunde vor meinem Sohn auf, um erstmal noch in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken, und soweit schon mal alles fertig zu machen.


11.03.09, 22:49:06
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haggard
(Autistenbereich)

wirst du deinem sohn mehr zeit einräumen?
phasenweise kann es bei mir heute noch sehr lange dauern, bis ich komplett angekleidet bin. besonders dann, wenn ich noch nicht richtig wach bin.
11.03.09, 23:03:30
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von finnguala:

Und dann ich glaube ihr habt noch nie einen Menschen so langsam wie ihn seine Socken anziehen sehen.

Doch! Meiner macht das genauso. Es ist die Erfindung der Zeitlupenlupe. Ich darf da auch nicht eingreifen. Ich überleg dann immer, ob das so eine Art Entspannungsritual ist, so wie wir früh morgens unseren Kaffee geniessen, gekoppelt mit höchster Konzentration. Zum einen auf das Socken anziehen, zum anderen darauf, daß jetzt tatsächlich, ganz von außen bestimmt, ein Tag anbricht, der erstmal zu Ende gedacht werden muß, bevor ich mich in das Wagnis begebe,mich endgültig aufzurichten, den Rest anzuziehen und zum Bus zu gehen. Oder ist es eine Kette von Ereignissen, in der irgendein Glied totale Verunsicherung hervorruft und Überwindung kostet - wie Bus fahren?
12.03.09, 00:56:32
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Hans
(Autistenbereich)

Wenn mir meine Mutter ungeduldig die Socken angezogen hat
war das schlimm, weil es so gekitzelt hat.
Wenn man das langsam macht, ist es leichter.
Ich brauchte auch noch mit zwölf die Ermahnungen der Mutter, damit zurecht zum Bus kam.
Ich kam damals so schlecht raus weil ich sehr schlecht eingeschlafen bin.
Die schlimmen Dinge des Tages sind mir nicht aus dem Kopf gegangen,
da habe ich wieder und wieder durchgedacht,
bis ich irgendwie erschöpft dann doch mal geschlafen habe.
12.03.09, 03:37:13
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finnguala
(Standard)



Hallo,

ja mehr Zeit einräumen kann ich ihm schon, das bedeutet für ihn allerdings er muss noch früher aus den Federn, was meine Aufstehzeit dann auch nach vorne verlagern würde. Ist steh ja eh schon um 5 Uhr auf, und wenn er um halb 7 das Haus verlässt bin ich schon wieder kaputt.
Bei ihm ist es auch so wie Hans geschrieben hat, das er sehr schlecht einschläft, also die "richtige" Einschlafzeit oder ins Bett geh Zeit gibt es bei ihm irgendwie nicht, bzw wir haben sie noch nicht gefunden.
Obwohl wir schon ein sehr festes Ritual haben.
Wir machen auch abends öfters noch eine Massage, weil er ein bischen Probleme mit dem Rücken hat. Nach der Massage sag ich dann oft, du musst jetzt liegen bleiben, sonst verspannt sich das ganze wieder, bzw er ist auch oft ausgerenkt, und sonst wird das wieder schlimmer.
Ich pack ihn dann ganz fest in seine Decken ein, und da passiert es dann schon öfters das er dann auch mal liegen bleibt und einschläft.
Eine Frage hätte ich noch an euch, ich habe gelesen, das Autisten oder Asperger immerzu denken. Nun ist es auch bei mir so, das ich immerzu denken muss, also den ganzen Tag über halt, und auch abends, brauch ich ca eine Stunde bis ich einschlafen kann, auch wenn ich noch so müde bin. Ist es eigentlich nicht so, das alle Menschen immer irgendwas denken, oder habe ich da was falsch verstanden????
Ist da etwas spezielles gemeint, das die Autisten immer an was bestimmtes denken, zb ein Projekt oder so???

lg
12.03.09, 16:20:58
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[55555]
(Administrator)

[Abschweifung zum Thema ständiges denken hierhin ausgelagert, mfg [55555]]
13.03.09, 14:19:56
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Lain
(Standard)

hm. braucht er am Wochenende, wenn er später aufstehen kann, auch so lange? Wenn nicht, wäre es vielleicht mal eine Idee, statt noch früher aufzustehen, etwas später aufzustehen. Immer vorausgesetzt er ist schneller, wenn er wacher ist..

Ansonsten, musst DU ihn denn wecken, oder könnte es auch ein Wecker machen? Ich stelle meinen Wecker immer so, dass er auf dem Weg zum Bad steht und ich aufstehen muss, um ihn auszumachen, dann bin ich schon fast da, wenn ich ihn ausmache und dann ist der Weg ins Bad auch nicht mehr so weit..
13.03.09, 15:54:55
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finnguala
(Standard)



Hmm Lain,

also mit Wecker und vor allem das ich ihn ständig wecken muss, das stresst mich natürlich auch total, und ich kann ihn auch verstehen.
Der erste Streit am morgen ist schon vorprogrammiert, weil er die
Schuld bei mir seiht. Er sagt oft, musst du mich so früh wecken, kannst
du mich nicht einmal ausschlafen lassen?? Ich habe das bis jetzt immer als "Scherz" gesehen, aber vielleicht versteht er nicht warum ich ihn aufwecke?????
Also wir hatten schon einige von diesem Bleckweckern,die mir Antiverschlafgarantie, die hat er allerdings in spätestens einer Woche zerlegt, oder die Batarien ausgebaut.
Dann haben wir noch einen super tollen Radiowecker, da hat er sich so drauf gefreut. Allerdins hat er da die Musik so laut eingestellt, das wir Probleme mit unseren Vermietern bekommen haben, auch die Nachbarn 3 Häuser weiter, haben das Radio laufen hören. Aufgestanden ist er dennoch nicht, weil er sich einfach die Decke über den Kopf gezogen hat, und weiter geschlafen hat.

Am Wochenende lass ich ihn so lange schlafen wie er will! So gegen 11 Uhr mach ich allerdins die Tür zu seinem Zimmer auf, damit er vielleicht von selber aus den Federn kommt.
Da ist es auch total unterscheidlich, manchmal kommt er um 11 schon aus den Federn, manchmal erst um 13 Uhr oder so. Also er ist schon eher ein langschläfer, im Gegensatz zu seiner Babyzeit, wo er nur sehr wenig schlaf gebraucht hat.
Es gibt aber auch Ausnahmen! Nämlich wenn ER was will, Zb in den Ferien, wenn er zu seinem Opa gehen will, und am PC was für ihn installieren soll oder so. (Er ist der PC Fachmann der Familie, und kennt sich damit auch echt sehr gut aus! ) Wenn ich zur Arbeit muss, und er unbedingt mit will, damit ich ihn beim Opa absetzte, und ich ihm vorher sage " also rausziehen werde ich dich nicht, entweder du stehst auf, wenn ich dich wecke, oder du rufst den Opa halt dann an, wenn du aufwachst". Na dann reicht einmal wecken, oder er steht von selbst auf der Matte.



13.03.09, 16:31:47
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Stevi1X
(Standard)

Früher aufzustehen haben wir bei unserem Sohn auch schon probiert. Das hat uns und ihn nicht weitergebracht. Er hat dann in dieser zusätzlichen Zeit alles mögliche Andere gemacht. Aber das eigentlich Wichtige, wie Waschen und Anziehen hat er total vergessen. Er meint dann, dass er soooo viel Zeit noch hat und verschätzt sich total.

Ja, finnguala, auch bei unserem Asperger gibt es keine richtige "Bett-Geh-Zeit" traurig . Seit über 12 Jahren suchen wir danach und haben Sie nicht gefunden. Auch wenn er schon fast im Bett liegt kommt er immer noch zu uns ins Wohnzimmer herunter und fragt nach belanglosen Dingen die ihm gerade noch eingefallen sind. Das treibt uns natürlich auf die Palme Zunge rechts und der Ärger ist wieder einmal vorprogrammiert. Da wünscht man sich dann einen Abschaltknopf fröhlich damit der Redeschwall gestoppt werden kann. Bei uns endet jeder Abend mit predigen und beschwichtigen.
14.03.09, 00:45:50
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finnguala
(Standard)

Hallo Stevi1

Ohh da scheint ihr das gleiche Exemplar zu haben. Sag mal spricht dein Sohn auch den ganzen TAg über sehr viel???
Und hast du auch manchmal das GEfühl das er alles was er denkt auch aussprechen muss??? Manchmal kommt es mir bei meinem Sohn so vor.
Vor allem weil ich selbst eigentlich gerne weniger spreche. Manchmal habe ich so das Gefühl das ich abends so akustisch zugemüllt bin (sorry für den Ausdruck, es ist nicht böse gemeint, es sind allerdings auch Themen dabei, wo ich am lieben Oropaks benutzen würde), und durch die Antworten die er fordert, auch meine gesamte Mundmuskulatur angespannt ist.
14.03.09, 08:45:38
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haggard
(Autistenbereich)

wenn es euren kindern noch nicht eigenständig möglich zu sein scheint, abschätzen zu können, wieviel zeit sie für welche abläufe benötigen, um zeitgerecht mit irgendetwas fertig zu werden, könntet ihr mit ihnen vereinbaren, dass ihr zu immer gleichbleibenden zeiten ihnen quasi das startsignal gebt. dann können sie evtl. auch die geforderten abläufe, die evtl. auch noch abgesprochen werden (eure kinder sind nicht unfähig...), ausführen. d.h., wenn beispielsweise um 6.45 uhr der hinweis auf den start der abläufe vereinbart wird, dass sie dann die anderen dinge beenden, mit denen sie beschäftigt sind und mit dem "plan" beginnen - badezimmer/anziehen etc. und wenn sie früher geweckt werden, besitzen sie genügend zeit, um wach zu werden. später aufzustehen bei dem bisherigen evtl. knappen zeitplan wäre unsinnig, da sie davon auch nicht schneller wach werden. gebt ihr ihnen also das startsignal, habt ihr dabei bereits etwa 10 minuten eingeplant, bis eure kinder tatsächlich mit dem ablauf beginnen - je nach dem, wie lange es dauert, wenn ihr ihnen sagt, dass sie "jetzt" dieses oder jenes tun sollten und bis es dann auch umgesetzt wird. nebenbei könnte am ablaufort auch eine uhr stehen, sodass sie wissen, sie haben, wenn sie dort ankommen, so und so viele minuten für den kompletten vorgang. wenn eure kinder sehr spät schlafen gehen - evtl. erst am frühen morgen, könnt ihr nicht erwarten, dass sie selbständig "putzmunter" sind, sobald ihr eigener wecker klingelt. das klingeln wird registriert, man denkt sich: noch kurz liegen bleiben und dann aufstehen - und schon schläft man weiter. vielleicht denkt man sich dann auch gar nichts und das klingeln wird bestenfalls in einen traum integriert. es ist ja nicht so, dass kinder grundsätzlich andere mechanismen besitzen würden als erwachsene. wenn es nicht nachvollziehbar ist, wenn der umweltrhythmus nicht zum eigenen biorhythmus passt, könnt ihr ja mal einen selbsttest machen: bleibt eine woche länger wach als üblich, beschäftigt euch währenddessen mit dingen, die euch sehr interessieren, suggeriert euch tageshelligkeit durch sehr gute zimmerbeleuchtung und ihr werdet vollkommen aus eurem rhythmus geraten. dann, wenn ihr merkt, wie übermüdet ihr nach dieser woche seid und wisst, dass ihr endlich ausschlafen könnt, stellt euch einen wecker zu einer uhrzeit, zu der ihr sonst nicht aufstehen würdet. vielleicht 45 minuten früher als sonst. ihr dürftet dann extreme probleme haben, wach zu werden. oder feiert ihr silvester bis zum nächsten tag? falls ja, wie fühlt ihr euch an diesem tag? (die leute, die ich diesbezüglich kenne, kann ich an diesem tag von ihrer sonstigen leistungsfähigkeit her vergessen: sie sind langsam, kommen nicht in die gänge, alles was ich sage erscheint ihnen zu schnell, sie sind müde, etc.).
14.03.09, 12:41:11
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