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Autor Nachricht
finnguala
(Standard)

Zitat von 55555:
War er ein Wunschkind? Ich meine immer etwas rauszulesen, daß vielleicht generell Kinder als lästig erlebt werden könnten.




Das ist genau das, was ich mir oft denke! Mir liegt sehr viel am Wohl meines Sohnes wirklich viel!
Ich liebe ihn, auch wenn er mich oft sehr oft an meine Grenzen bringt!

Ich arbeite mit Kindern, und sehe natürlich sehr unterschiedliche Familien. Selbst Familien deren Umgang mit den Kindern schon an Vernächlässigung grenzt. Aber meist sind das Kinder die eigentlich sehr dankbar, und freundlich wirken. Die herzlich etwas rüber bringen können.

Ich denke oft, mach dir über dein Kind nicht so einen Kopf, aber leider ist es nun mal so, das man sich einen Kopf über etwas macht, das einem am Herzen liegt.
Gerne wäre ich mit einem Leck mich am Popo Gefühl gesegnet.
Dann würde ich mir so manchen Stress ersparen!
16.03.09, 17:23:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich bezog mich vor allem auf das Kind, um das es in diesem Thread eigentlich geht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
16.03.09, 18:02:42
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Stevi1X
(Standard)

Er war ein Wunschkind. Wir haben zwei Jungs.
16.03.09, 18:36:42
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Stevi1X
(Standard)

Und, da muss ich finnguala förmlich aus der seele sprechen, wir lieben ihn, aber er könnte für das war wir für ihn tun, wenigstens ein bisschen dankbar sein. Sonst würden wir nicht seit 12 Jahren unser Bestes geben, ihm die bestmöglichste Förderung zu ermöglichen. Das Wurschtigkeitsgefühl haben wir leider auch nicht immer. Drum sind unsere Nerven auch so ramponiert.
16.03.09, 18:45:52
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zoccoly
(Autistenbereich)

@ Stevi1X
ich versuche es, auch wenn es jetzt sehr ins Private geht. Ich habe meine Eltern immer geliebt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie mal umarmt oder geküsst habe oder es ihnen gesagt habe. Aber von meinem erst verdienten Geld habe ich ihnen eine Reise geschenkt. Ich habe für sie tapeziert, als sie nicht mehr konnten und später sie gepflegt. Ich habe eigentlich auch zwei Geschwister, die sich aber nicht so um unsere Eltern gekümmert haben. Meine Eltern haben irgendwie gespürt, dass ich sie liebe.

stillgelegt
16.03.09, 21:24:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich durchschaue die Situation noch nicht so ganz, bin mir nicht sicher, welche Beschreibung eher Interpretation ist und wie Dinge tatsächlich ablaufen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
16.03.09, 22:23:20
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Bluna
(stillgelegt)


Hallo,ich bin Mutter von drei Kindern(18,16 und 8).Die zwei Älteren sind Autisten ,die Jüngste hat ADHS. Zu dem hier Gelesenen ist mir Folgendes eingefallen:
Als mein Sohn 4 Jahre alt war,(er sprach damals noch nicht),bin ich mit ihm in der Stadt gewesen und eine ältere Dame trat aus einem Laden heraus vor ihn hin,in der offenbaren Erwartung,daß das Kind zur Seite gehen möge.Statt dessen hat mein Sohn mit dem Bein ausgeholt und ihr ans Schienbein getreten.Aufgebracht drehte die Dame sich zu mir um und fing an Schimpftiraden über das ungezogene Kind loszulassen.Ich habe ihr geantwortet"Das kommt davon,wenn man anderen Leuten zu nahe tritt."Ich konnte meinen Sohn so gut verstehen!Ich habe ihn nicht darüber aufgeklärt,was das für eine gesellschaftliche Unmöglichkeit von ihm war.Weil ich fand,daß er im Recht war.Mein Sohn ist heute ein aufrichtiger junger Mann,auf dem Weg zur Selbstständigkeit.Auch bei uns hat es lange Zeiten gegeben,in denen ich meine Tochter Stück für Stück anweisen mußte,wie man aus dem Auto aussteigt,meinen Sohn,wie man sich wäscht,oder sich die Zähne putzt. Heute sind das eingeschleifte Routinen. Wenn meine kleine Tochter heute hinfällt steht mein Sohn auf und legt den Arm um sie.Wie das ist wenn man Schmerzen hat,weiß er zu gut aus eigener Erfahrung,was man da für den anderen tun kann,hat er sich abgeguckt.
Ich habe von meinen Kindern noch nie vermutet,daß sie etwas absichtlich nicht können wollen.Deshalb kommen wir hier wunderbar ohne jegliche Sanktionierungen zurecht.Mich sanktioniert ja auch keiner!Ich glaube man spart sich selbst eine Menge Stress ,wenn man nicht alles so persönlich nimmt.Und um die gestressten Mütter geht es ja hier.
Ich bin ein totaler Döskopp am PC.Ich muß mir alles von meinem Sohn beibringen lassen.Dieser hat aber noch nie verlauten lassen,er müsse seine Mutter mal ein bischen"besser in den Griff bekommen".Das wäre ja auch ungerecht. Mein Sohn weiß ja,daß ich es noch lerne.
Übrigens:"unser Aspie " hört sich so an,als ab der Hund damit gemeint wäre.Oder würde man bei einem schwarzhäutigen Kind in der Familie dann sagen "unser Schwarzer"?
Viele Grüße Bluna

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
26.03.09, 09:47:57
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Löwenmama
(Autistenbereich)

@ Bluna: Das hat mir jetzt richig gut getan,wie du über deine Kinder sprichst und als Mutter denkst!! Ein danke dafür,denn ich hätte es nicht schöner umschreiben können!!!

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
26.03.09, 10:39:05
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zoccoly
(Autistenbereich)

geändert von: zoccoly - 26.03.09, 21:35:38

@ Bluna

Es ist nicht meine Art, aber dir muss ich sagen, Hochachtung und du bist die Garantie, dass deine Kinder, in dieser vernormten Welt, eine Chance haben.

mfG zoccoly

stillgelegt
26.03.09, 21:31:34
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Bluna:
Auch mir hat Deine Schilderung Sonne ins Herz gebracht. Ich mußte dabei an den letzten Elternabend im ATZ denken. Die Eltern unterhielten sich darüber, wie gestresst sie sind und was sie alles für ihre Kinder unternehmen; Schule hier, Förderung dort ... .Plötzlich beugte sich ein älterer Herr zu mir und flüsterte:"Denken sie nur immer daran, dass sie ihrem Sohn helfen, die alltäglichen Dinge zu lernen." Sein Sohn sei Mitte 40, spielt mehrere Instrumente, hat studiert, alles meisterhaft absolviert, ist aber im Betreuten Wohnen untergebracht. Sie hätten wohl den Fehler begangen, alles Mögliche gefördert zu haben, nur nicht die Selbstständigkeit.
26.03.09, 23:58:02
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Bluna
(stillgelegt)


Danke,für die zustimmenden Worte!
Bei uns in der Familie ist der Autismus eher das Normale (mein Vater, meine Halbschwester,meine Kinder,ich).Ich begleite meine Kinder einfach von meiner Sicht ausgehend,durchs Leben.
Die Kinder fordern und fördern sich ja auch selbst.Alles zu seiner Zeit.Über meinen Sohn wurde in der 1.Klasse gesagt,er würde wahrscheinlich nicht Lesen und Schreiben lernen.Heute liest er bevorzugt den "Spiegel".Meine große Tochter hat mich neulich gefragt,wie man die Waschmaschiene einräumt.
Ich glaube ,man kann sich bei Kindern auch viel verderben,wenn man sie ständig so gängelt.Das hat mit Autismus genau gar nichts zu tun.
Ich kenne eine Familie mit einem Autisten,in der auch ständig um diese Dinge herumgestritten wird:hilft nicht mit,lacht an den falschen Stellen,was soll mal werden,bla,bla,bla.Alle Beteiligten dieser Familie sind mit den Nerven komplett am Ende.Das ist Alles,was sie uns voraus haben.
Mir wurden früher auch alle möglichen Attribute nachgesagt.
Gut,ich bin heute noch keine Krabbelstundenteilnehmerin,Elternabendgängerin,Tischmutter,usw.,aber es geht schon mit mir.
Wenn man für sein Kind so eine Diagnose bekommt,geht dies auch immer mit einer Reihe gutgemeinter Ratschläge von sog.Spezialisten einher.
Das sind Menschen,die sich mit einer medizienischen Seite eines ,aus ihrer Sicht"Problems" befasst haben und auf dieses "Problem" eine Schablone auflegen,wie sie es gelernt haben.
Unter diesem Aspekt muß man die Ratschläge sehen.Das nur,weil ich oben im Text was von "Spezialisten" gelesen habe.
Mich würde es noch brennend interessieren,was Autismus mit einer Pflegestufe 2 ,GdB80 und einer Gehbehinderung!zu tun hat(siehe oben im Text bei Stefi1x.Vielleicht weiß das jemand ?
Die Pflegestufe 2 asoziiere ich mit Jemand,der seinen Kopf unter dem Arm trägt.
Gruß Bluna

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
27.03.09, 11:37:27
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Bluna:
Bei uns in der Familie ist der Autismus eher das Normale (mein Vater, meine Halbschwester,meine Kinder,ich).

Das ist wohl immer das Beste, weil es dann viel weniger Spannungen und Mißverständnisse gibt, die einen Autisten psychisch ruinieren können und es oft tun.
Zitat:
Ich glaube ,man kann sich bei Kindern auch viel verderben,wenn man sie ständig so gängelt.Das hat mit Autismus genau gar nichts zu tun.

Genau.
Zitat:
Mich würde es noch brennend interessieren,was Autismus mit einer Pflegestufe 2 ,GdB80 und einer Gehbehinderung!zu tun hat(siehe oben im Text bei Stefi1x.Vielleicht weiß das jemand ?
Die Pflegestufe 2 asoziiere ich mit Jemand,der seinen Kopf unter dem Arm trägt.

Dazu wirst du allgemein gesehen auf den Seiten der ESH fündig. Merkzeichen G umfasst alle Effekte, die die Fortbewegung behindern. Auch, wenn diese Behinderungen auf laute, anstrengende Städte zurückgehen oder in auch auf allgemeine chronische Überforderung aufgrund eminent schlechter Lebensbedingungen, die oft noch fälschlich als Symptom von Autismus an sich eingeordnet wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.03.09, 12:44:27
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