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Autor Nachricht
Katz007
(stillgelegt)

Hallo Christian,

warum ich es oft so negativ sehe ist der das ich bei meiner Arbeit inzwischen dermaßen viel Dokumentationsaufwand dank Nachverfolgbarkeit usw. habe, das es mich oft wirklich total annervt weil das alles absolut keinen Sinn mehr ergibt und mir auch kein Mensch erklären kann was man sich bei so bestimmten Dingen denkt. Server werden mit total hirnrissigen Daten "gefüttert", inzwischen soll es schon Produkte mit implantierten Chip (der Daten sendet) geben. Ganz zu schweigen davon das man nun auch mit Handy ortbar ist. Das sind zwar alles Techniken die noch nicht standartmäßig eingesetzt werden, der Trend dorthin wird allerdings immer offensichtlicher.

Und ich mag weder ortbar, noch irgendwie kontrollierbar sein, auch wenn es sicherlich auch viele positive Einsatzgebiete gibt.

Es liegt aber wie eben erwähnt hauptsächlich an der meiner derzeitigen Arbeitssituation wo ich einfach keinerlei Nutzen/Risiken- Bilanz mehr sehe und man wohl tatsächlich einer Art Datenwahn verfallen ist.

Ansonsten, klar, es gibt privat verdammt viele Anwendungsgebiete die mir nützlich sind und ich auf keinen Fall mehr missen möchte, nur leider haben wohl alle positiven Entwicklungen auch negative Seiten.

Und sorry jetzt für die Übertreibung, aber ich halte Szenarien wie bei "I,Robot" gar nicht mal für so abwegig, weil wir uns einfach schon viel zu abhängig vom Technikkrams gemacht haben.

Trotz allem, ich lieb' das Zeugs und mir macht es auch Spaß mich damit zu beschäftigen. Die positiven Seiten sind mir durchaus bewußt freuen

LG Ralf
20.06.06, 19:05:13
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arlette
(Autistenbereich)

ich haben neue technologien eigendlich auch immer fasziniert. in meiner ausbildung musste ich noch telexe schreiben, das war ein riesenkasten mit lochstreifen, der höllischen lärm veranstaltete. erzähle ich das meinen kindern, staunen sie (wie ich gestaunt habe, als meine grosseltern mir von pferde-strassenbahnen erzählt haben, aber die waren alt, ich nicht..). ich schätze auch alles funktionale, das mir das leben erleichtert. was mich jedoch nervt, ist, wenn solche 'dinge' nicht funktional, sondern für smalltalk etc. benutzt werden, weil sie dann nämlich für mich genauso zur plage werden, wie die leute, die nerven (wie 'lustige' oder 'schöne' mails, unsinnige sms etc.).
20.06.06, 20:32:04
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Katz007:
Es liegt aber wie eben erwähnt hauptsächlich an der meiner derzeitigen Arbeitssituation wo ich einfach keinerlei Nutzen/Risiken- Bilanz mehr sehe und man wohl tatsächlich einer Art Datenwahn verfallen ist.


Wie wollen wir denn die Zukunft der Gegenwart abschätzen? Einige technisch orientierte Zeitschriften bringen Zukunftsausblicke der Vergangenheit.

Es gibt so viel, welches erwartet oder befürchtet wurde und dann nie passierte, sodass wir der Zukunft getrost entgegen sehen können.

Eine der übelsten deutschen Angewohnheiten ist es, die Zukunft immer schwarz zu sehen. Da singen die Deutschen die Nationalhymne und schwenken kleine Flaggen, und schon sehen Andere die Panzer rollen. Muss dieser Dauerpessimismus denn wirklich sein?
20.06.06, 22:19:34
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Katz007
(stillgelegt)

was hat dein text mit dem zitat zu tun?

das zitat handelt ja nun von dingen die gerade fakt sind.
20.06.06, 22:28:51
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Katz007
(stillgelegt)

Zitat:
Muss dieser Dauerpessimismus denn wirklich sein?


es ist kein Dauerpessimismus, sondern eine Option die ich sehe. Bisher gab' es wenige Entwicklungen die keine negativen Seiten hatten, und das IT- Segment wächst fürchterlich schnell.
20.06.06, 22:34:47
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arlette
(Autistenbereich)

ich habe letzthin in alten betriebs-zeitschriften von 1989 gelesen. dort wurde noch mit heftigen artikeln gegen die computerisierung (=entmenschlichung) der arbeitswelt protestiert. erst musste ich lächeln. dann entsann ich mich, dass mir selber die automatisierung einiger bereiche zum verhängnis wurden, da ich gewisse geliebte rechenarbeiten nun nicht mehr manuell machen durfte, weil der comp die ticketpreise ausrechnete; die branche war für mich dann nicht mehr sehr interessant.
allerdings darf man dies nicht nur von diesem aspekt aus analysieren. (naja, ich mag gerade nicht mehr schreiben, bin zu müde, um all die gedanken auszuführen).
20.06.06, 23:14:21
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christian_k
(Autistenbereich)

Hallo,

Zitat von Katz007:
Hallo Christian,
(...)
inzwischen soll es schon Produkte mit implantierten Chip (der Daten sendet) geben.
LG Ralf


solche RFIDs soll es nicht nur geben, sie sind Realität. Vor einigen Moaten hatte ich selbst eines in der Hand.

Ich kaufte in einem Computerladen eine Schutzhülle für einen iPod. Darauf war ein quadratisches Etikett, das von aussen aussah, wie ein normales Preisschild. Das Produkt war in einer durchsichtigen Folie verpackt. Nachdem ich das Produkt entnommen hatte, konnte ich also die Rückseite des Preisschildes sehen, was bei den meisten Produkten und Verpackungen sonst nicht der Fall wäre.
Auf der Rückseite des Preisschildes sah ich eine aufgebrachte Spirale aus Metall, ziemlich sicher eine Spule für einen Schwingkreis (und gleichzeitig eine Antenne), mit den beiden Enden verbunden war ein Chip, der sich im Zentrum der Spirale befand.

Im Laden hätte man keine Chance gehabt, das zu erkennen. Auf eriner nicht durchsichtigen Packung würde es wohl nicht auffallen.

Was soll ich dazu sagen ? Ich kenne normale Diebstahlschutz Etiketten, die keine einzelne Identifikation erlauben und weis, wie sie funktionieren. Diese Dinger haben _keine_ Chips !

Gruss
Christian
21.06.06, 20:51:08
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Katz007
(stillgelegt)

geändert von: Katz007 - 27.06.06, 22:00:05

Zitat:
Was soll ich dazu sagen ? Ich kenne normale Diebstahlschutz Etiketten, die keine einzelne Identifikation erlauben und weis, wie sie funktionieren. Diese Dinger haben _keine_ Chips !


ja das zeigt doch das die entwicklung oft in eine falsche richtung läuft. wieso alte technologien durch neue ersetzen wenn doch die sache ihren zweck erfüllt. in welche richtung wird es gehen, wird es immer die richgtige sein? sicher nicht...

gruß ralf





27.06.06, 21:57:47
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Katz007
(stillgelegt)

das thema leitet bei mir übrigens unkontrollierte assoziationen ein, aber hierzu berichtet hollywood ja schon genügend lachen
27.06.06, 22:06:13
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Wursthans
(stillgelegt)

Wie war das noch mit RFID im Reisepass?

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
27.06.06, 23:49:24
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Silvana
(stillgelegt)

Moin, Moin
Sachbezogene Antworten sind leicht als sich vorstelle, daher werde ich mich später vorstellen.

Ich las gerade diese Thema und die Sache mit dem Chip von christian_k.
Der Chip gehört zu einem Elektronischen Wahrenerfassungs System. Damit weis der Händler (wenn es den Installiert ist) ganz genau wie viele Teile er von welcher Wahre hatt. Im optiemirten Fall hatt er ein EDV gesteuertes Preis System wo er Preisänderung nur am PC eingibt und an der Anzeige erscheint der neue Preis (Ich hab dazu schon mehrere Interessante Berichte gesehen).

Hat aber einen nachteil, man braucht weniger Personal und es giebt eigentlich schon genug Arbeitslose:(

Aber nun generell zum Technologie Wahn.
Ich denke auch das es nicht jede Woche eine neue Version von einem Programm geben muß, zu mal viele Änderungen für den Ottonormal User unnütze sind. Anders verhält es sich, wenn wirklich das Konzept zu gunsten bessere Übersicht geändert wird.
Ich besitze auch ein PDA und habe mir ihn deshalb gekauft, weil ich mir keine Thermine merken kann (zumindes nicht die die auser der Reihe sind oder nur einmal jährlich auftauchen). Da kann Technik sehr hilfreich sein.
Bedenklich find ich ehr Partnerbörsen via Handy und Internet, ich glaube das, wenn NT´s nur noch über das Internet komunizieren eine Komunikationsarmut eintritt, die vileicht ehnlich aussehen kann wie unser Aspi-Komunikationsverhalten. Körpersprache und Mimk verarmen, weil sie nicht genutzt und verfeinert werden.
Für einig Aspis ist allerdings das Internet die einzige Möglichkeit sich zu äusern.

Eure Silvana

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
05.07.06, 09:19:47
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drvaust
(stillgelegt)

Ein passiver RFID-Chip hält sehr lange und ist sehr klein, auch die Antenne ist nicht groß und kann leicht getarnt werden, die Lesegeräte können unauffällig aufgestellt werden, die RFID-Chip kosten wenig. Alle WM-Tickets hatten einen RFID-Chip. Soweit zu Paranoia.

Zum ursprünglichen Thema:
Ich halte den extremen Neuerungswahn auch für schlimm.
Es gibt gute Neuerungen, z.B. Computer und Internet. Aber das Meiste ist 'alter Wein in neuen Schläuchen' oder mehr Leistung für mehr sinnlose Funktionen. Die Ausfallsicherheit wird immer schlechter.

Ich habe erlebt, was ein extremes Hochwasser heutzutage bewirken kann.
Stromausfall. Keine Kasse ging, fast alle Geschäfte mußten schließen, nur ganz wenige hatten noch Kassen ohne Elektronik. Die Steuerungssysteme, z.B. Ampelanlagen, gingen nicht mehr, große Kreuzungen mußten gesperrt werden. Aufzüge gingen nicht mehr, früher gingen die notfalls noch mit Kurbeln. Die Heizung ging nicht mehr, auch keine E-Herde und Warmwasserversorgung. Gebäude mußten geräumt werden, weil die Lüftung nicht ging. Automaten gingen nicht mehr, Schalter gibt es nicht mehr. Es gab keine Telekommunikation. Nachts war es Dunkel, keine Beleuchtung.
Der Server der Bank war zerstört, unter Wasser. Die Bank konnte nicht an die Daten, kleine Geldmengen wurden gegen Unterschrift ausgegeben.
Wie konnten die Menschen früher ohne Strom leben, sogar problemlos?

Meine Mutter hatte von 1994-2005 einen Computer, '486 DX2-66', 'Windows 3.1', '16 MB Ram', '540 MB HDD' usw.. Der war für das Meiste völlig ausreichend. 2005 bekam sie einen Neuen, weil es inzwischen kaum geeignete Software gibt, die Festplatte nicht mehr ausreichte (Win 3.1 kann nicht mehr), neue Dateiformate nicht gelesen werden konnten und Internet nicht ging. Jetzt hat sie zwar mehrfache Leistung, viel mehr Funktionen usw., aber die eigentliche Arbeit geht nicht besser, teilweise wird die Arbeit durch die vielen Funktionen behindert.

Ich habe kein Mobiltelefon. Wozu? Bis jetzt brauchte ich erst einmal ein Mobiltelefon, als meine Telekommunikationsanlage gestört war, kein Internet und kein Telefonanschluß (grauenhaft), da war ich für den Technik-Service nicht erreichbar (ging aber auch, Briefpost).
In öffentlichen Verkehrsmitteln sind Mobiltelefone manchmal zum Ausrasten, da wird ungeniert laut Smal-Talk betrieben (es geht nur laut, weil das Mikrofon bei den winzigen Geräten nicht am Mund sondern am Ohr ist).
Wozu soll ich immer erreichbar sein? Wer etwas will kann mich anrufen, dann gehe ich ans Telefon oder er landet bei meiner Mailbox, die mir das als E-Mail schickt. Kurzfristige Änderungen übers Telefon vertrage ich sowieso nicht.
Meine Mutter braucht manchmal geschäftlich ein Mobiltelefon. Da hatte sich der Service gemeldet, weil die Mailbox voll war. Meine Mutter hatte nie eine Mailbox eingerichtet und dort war nur Werbemüll.

Auch die neuen Festnetztelefone werden immer unhandlicher, aber viele unnütze Funktionen. Ich habe mir jetzt ein Zweittelefon gekauft, eines der ersten Geräte mit Tonwahl, große Tasten und ein Hörer, den man bequem anfassen kann (Knochenform).

Es wird immer wieder von Einsparung durch Computertechnik geredet. Aber es wird, vor allem im Bürobereich, mit dem gleichen Aufwand und Nutzen mehr verarbeitet. Wo früher ein A4-Formular ausreichte, werden jetzt Daten für 10 A4-Formulare erfasst, verarbeitet und ausgedruckt. Wo früher eine kurze Erklärung ausreichte werden jetzt Fragebögen gebraucht. Es gab mal die Vision vom papierlosen Büro, jetzt gibt es umfangreiche Ausdrucke in vielen Exemplaren. Früher genügte eine mündliche Information, jetzt gibt es für jede Kleinigkeit Rundmails.

Statt durch die neue Technik das Leben zu erleichtern, wird es komplizierter und es wird immer mehr produziert.

traurig Ich kann aber nicht mehr im Urwald leben. rrr Alles Mist.
lachen Aber so schlimm ist es auch nicht. zwinkern
06.07.06, 06:31:33
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