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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von lauvia:
Ich bin z.B. gerade viel in WG-Börsen unterwegs und dort lese ich sehr oft: Bitte keine Zweck-WG (also eine, wo jeder nur seinen Kram macht), sondern gerne mit zusammen kochen, feiern, etc.

Veranschaulicht das nicht gerade, daß diese "Zweck-WG" die Regel sind? Wären sie es nicht würden Leute, die etwas anderes möchten nicht so oft auf ihre Vorstellungen hinweisen. zwinkern
Zitat:
Welchen Grund gibt es eigentlich zusammen zu ziehen, wenn man sich so verhält, als wär man alleine ? Das verstehe ich nicht wirklich.

Einmal gibt es ökonomische Vorteile, aber ich denke, daß die bei deinem Freund nicht ausschlaggebend waren. Daher vermute ich eher eine unterschiedliche Grenzziehung, er will weniger "Gemeinschaftsgeist", du vieleicht mehr. Da muß man sich dann eben mal einigen (oder nicht zwinkern ).

Er findet es vielleicht einfach schön immer mit jemandem zusammen in der Wohnung zu sein und zu reden. Wenn er autistisch ist könnte ihn zuviel Gemeinschaft auch sensorisch überfordern. Was aber das Nichtmitteilen von Terminen angeht ist das wohl eher eine persönliche Angewohnheit von ihm. Nichtautisten handhaben es nicht selten ähnlich, weil sie spontane Dinge angenehm finden, gar Freunde dazu auffordern sich nicht anzukündigen. Manche empfinden es scheinbar geradezu als Vorwurf der Kleinkariertheit, wenn man sich verabreden möchte.

Man kann nie alles vorher bewußt klären.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.05.08, 14:45:21
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lauvia
(Standard)

geändert von: lauvia - 28.05.08, 01:06:50

Hallo Bianka,

meine Hochbegabung wurde nicht in der Kindheit erkannt. Ich habe sie erst bemerkt, als ich von meiner Schwester (Grundschullehrerin) eins von diesen Pädagogenheften bekam, in dem einige Artikel darüber drin standen. Eigentlich gab sie uns das Heft wegen der "Auffälligkeiten" meines Sohnes, er wurde dann auch gleich "positiv" getestet. (Anfang der ersten Klasse) Ich habe erst später einen Test gemacht.
Soweit ich weiß, drückt sich die Hochbegabung bei Jungen und Mädchen sehr unterschiedlich aus, Jungen reagieren eher im Außen mit Aggression, wenn sie ständig unterfordert und unverstanden sind, Mädchen ziehen sich eher zurück. Ich erinnere mich an eine Familie, in der alle 3 Kinder hochbegabt waren, aber es erst durch das jüngste Kind (Junge) bemerkt wurde. Die beiden Mädchen waren da schon im Teenageralter.

Ich habe mich auch eher zurückgezogen, war auch ein "Sensibelchen". Es ist auch nicht immer schön von Menschen mit (ich sage mal) weniger Kombinationsgabe zurechtgewiesen zu werden. Das ist, als wenn man seiner Zeit voraus ist: Je nach Thema kann es sein, das der Andere in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren versteht, wovon man gesprochen hat oder wie man zu diesem Lösungsweg (z.B. in Mathe) gekommen ist. Solange ist man als Ketzer oder Blödmann verschrien.

Naja, ich habe mir meine Sensibilität in einigen Bereichen erhalten und in anderen schalte ich auf Durchzug. Meinem Sohn ist das auch ganz gut gelungen.

So, aber nun zu möglichen Symptomen:
Es gibt natürlich auch bei der Hochbegabung keine Stereotypen, genauso wenig wie beim Autismus.

Was sich bei Kinder oft bemerkbar macht ist die hohe Lernfähigkeit kombiniert mit motorischer Unsicherheit. Also:
z.B. Lernfähigkeit dem Lebensalter 8 entsprechend und motorisch dem Lebensalter 5.
Ich hatte z.B. meinen Sohn ein Jahr länger im Kindergarten gelassen, damit nicht einseitig die mentalen Fähigkeiten beansprucht werden, er hinkte mit den sozialen und motorischen Fähigkeiten hinterher.

Macht deine Nichte gerne Logikspiele ? Wo schnelle Kombinationsgabe gefragt ist ? Wird sie schnell ungeduldig, wenn sie jemand nicht versteht ? Sie scheint ja auch vor der Einschulung schon gelesen zu haben.

Frag doch einfach in der Schule mal nach einem Test. Es gibt doch überall den Schulpsychologischen Dienst, dort ist der Test kostenlos, wenn ein Lehrer ihn empfiehlt. (War jedenfalls mal so) Es gibt auch den Verein "Mensa", vielleicht haben die in Deiner Nähe Ansprechpartner.

Es gibt eine große Gefahr bei der Hochbegabung:
Weil einem in jungen Jahren alles so zu fliegt, lernt man nicht, wie man systematisch lernt. Weil andere sich mühsam den Lernstoff aneignen müssen, sind sie später oft im Vorteil, denn sie wissen wie man lernt. Da Hochbegabte auch hohe Ansprüche an sich selbst haben (Perfektionismus), geben sie lieber vorzeitig auf oder fangen gar nicht erst an, wenn sie den Einstieg in eine Sache nicht finden.
Deshalb finde ich es enorm wichtig, frühzeitig zu wissen, ob es sich um Hochbegabung handelt. Dann kann man dem Kind noch Lerntechniken vermitteln.
Das Dumme ist sonst, dass man soviel Lernstoff verpasst. Gut, wenn man sich dann zufällig genau für dieses Thema interessiert, dann ist es möglich noch aufzuholen (hat bei mir in Physik und Chemie ja auch geklappt)

Zum Thema Veränderung (Busfahren zu andere Schule): Hat mein Sohn auch nicht gemocht, ich wollte auch nicht in Internat. Wir haben uns aber dann doch schnell eingefunden. Ich glaube , die Phantasie geht mit Hochbegabten manchmal durch. Wir stellen uns die schlimmsten Dinge vor, und stellen dann fest: Ist ja gar nicht so fröhlich

Hier habe ich noch eine Kurzbeschreibung im Internet gefunden:
www.genius-hochbegabung.de der Button "Hochbegabung"
Zitat:

Charakteristika:

1. Hohe Denkleistung
2. Sehr gute Analysefähigkeit
3. Schnelles Schlussfolgern
4. Ausgeprägte Problemsicht
5. Hohes Abstraktionsvermögen
6. Komplexe sprachliche Fähigkeiten
7. Aussergewöhnliche Fantasie und Kreativität
8. Grosse Sensibilität im sozialen und emotionalen Bereich

Schön an Hochbegabung ist der Reichtum des Gedankengutes Ihres Kindes, seine besonderen Fähigkeiten die es hat, seine zielgerichtete Interessenlage, seine Freude am Denken.

Das Problem bei Hochbegabten ist, dass sie sich völlig verschliessen können, wenn sie nicht gefördert werden, keine geistige Nahrung erhalten. Dann wird unter Umständen aus dem brillanten Schüler ein Versager, aus der Begabung eine "Behinderung".
27.05.08, 15:13:45
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von lauvia:
Dann wird unter Umständen aus dem brillanten Schüler ein Versager, aus der Begabung eine "Behinderung".

Da, je höher der IQ ist, desto kleiner die Wahrscheinlichkeit ist, dass man auf Mitmenschen mit der gleichen Voraussetzung trifft, kann man sich selber als Minorität bezeichnen. Und eine Minorität zu sein, heisst nach meiner Definition, dass man sich von einer "Norm" entfernt. Heisst nach meiner Schlussfolgerung, dass man sich als "behindert" definieren dürfte, da ja ein grossteil der Mitmenschen die eigenen Bedürfnisse weder abdecken noch nachvollziehen kann.

Was heisst "brillant" und "Versager" nach deiner Definition?
27.05.08, 17:22:38
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lauvia
(Standard)

Ab "Hier habe ich noch eine Kurzbeschreibung im Internet gefunden:" ist der Text nicht von mir, sondern von einer Seite im Internet (Ich weiß nicht, ob man hier Links angeben darf. Außerdem gehört das Thema ja nicht wirklich hier in Forum) Es war mehr für Bianka gedacht.

Ich weiß nicht, wie der Autor diese Worte definiert.

Aber nimm mal das Wort "behindert" in seinem eigentlichen Sinn: Man wird durch etwas behindert, etwas steht im Weg.
Jeder, der aus den Normen, die als gesellschaftliche Normen gelten, herausfällt, wird durch genau diese Normen am Ausleben seiner Selbst gehindert. Es sind die Normen, die behindern. Der Mensch ist ok so wie er ist, jeder Mensch.
Meiner Meinung nach wird dieses Wort falsch verwendet.
27.05.08, 20:45:12
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 27.05.08, 23:30:37

Zitat von lauvia:
(Ich weiß nicht, ob man hier Links angeben darf. Außerdem gehört das Thema ja nicht wirklich hier in Forum)

Editiere besser den Link nachträglich in den Beitrag und kennzeichne das Zitat, das ist üblich bei fremden Texten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.05.08, 23:30:13
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drvaust
(stillgelegt)

Lauvia, Du schriebst, daß er mit Dir zusammenziehen wollte und schon mal verheiratet war. Da finde ich sein Verhalten eigenartig. Es scheint oft vorzukommen, daß jemand, der jahrelang alleine wohnte, nicht richtig in Gemeinschaft leben kann, weiterhin alleine (innerhalb der Gemeinschaft) lebt. Aber wenn er verheiratet war, hat er doch vermutlich schon einige Zeit in Gemeinschaft gelebt. Oder hat er erst spät geheiratet (als er schon eingefleischter 'Alleinwohner' war) und war nicht lange verheiratet?

Zitat von lauvia:
Ich habe bei ihm immer einen wunderbaren Kern gesehen. Leider habe ich nach und nach auch erkennen müssen, dass er (bildlich gesehen) dicke Betonmauern um sich herum gebaut hat, die ihn fast von jeglichem Leben trennen. Ich habe auch gesehen, dass er sich mit seinem Leben nicht wirklich wohl fühlt, er erträgt es eben.
Da habe ich hin und wieder versucht, eine Tür in dieser Betonmauer zu finden, möglicherweise zu heftig. Er hat sich nämlich auch heftigst dagegen gewehrt.
...
dass der Andere statt Erlösung von der Misere erstmal nur wahrnimmt, dass ich ihm seine Sicherheit wegnehmen will.
Das könnte es sein. Ich habe mich auch gepanzert, Du beschreibst das gut. Auf eine Verletzung der Panzerung reagiere ich heftig abwehrend, panische Angst. Da kommt niemand rein. Aber ich lebe alleine.
28.05.08, 02:45:00
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lauvia
(Standard)

Zitat von drvaust:
Lauvia, Du schriebst, daß er mit Dir zusammenziehen wollte und schon mal verheiratet war. Da finde ich sein Verhalten eigenartig. Es scheint oft vorzukommen, daß jemand, der jahrelang alleine wohnte, nicht richtig in Gemeinschaft leben kann, weiterhin alleine (innerhalb der Gemeinschaft) lebt. Aber wenn er verheiratet war, hat er doch vermutlich schon einige Zeit in Gemeinschaft gelebt. Oder hat er erst spät geheiratet (als er schon eingefleischter 'Alleinwohner' war) und war nicht lange verheiratet?

Mein Bruder (man könnte ihn als "eigenbrödlerischen Programmierer" bezeichnen) hat jahrelang allein gewohnt und hatte nie eine Partnerschaft, ist aber trotzdem gut in der Lage mit anderen zu interagieren.

Was ich über die Ehe meines Ex-Freundes weiß, ist nicht viel: Er meinte, sie sei ein kleines Kind, für das er die Verantwortung mit übernehmen mußte und sie hat wohl sehr darunter gelitten, dass er sie in der Öffentlichkeit als unfähige Mutter dargestellt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der gemeinschaftliche Alltag da freundlich und übereinstimmend ablief.
Soweit ich weiß, fühlte er sich auch schon in seiner Jugend falsch behandelt (von seinen Eltern), er hat noch 3 Brüder, ist also in einer Gemeinschaft aufgewachsen.


Zitat von drvaust:
Das könnte es sein. Ich habe mich auch gepanzert, Du beschreibst das gut. Auf eine Verletzung der Panzerung reagiere ich heftig abwehrend, panische Angst. Da kommt niemand rein. Aber ich lebe alleine.

Bei mir ist es so, dass ich oft erst den inneren Kern (statt der äußeren Panzerung) eines Menschen wahrnehme, und darauf reagiere. Nur leider kennen/sehen die meisten Menschen ihr inneres Wesen nicht mehr, denken statt dessen, sie bestünden nur aus ihrem Ego mit dessen Eigenschaften. Mein Ex sagte in einer Diskussion: "Und wenn da nix mehr ist ?" Sprich: wenn das Ego wirklich alles ist, dann erscheint der Gedanke, seine Mauern und Eigenarten fallen zu lassen wirklich lebensbedrohlich. Ahh, jetzt verstehe ich. Dieser Gedankengang ist mir gerade erst beim Schreiben gekommen. Diskussionen sind doch immer für was gut fröhlich

Meine Gedankengänge waren bisher immer so:
Da hat sich mal wieder ein wunderbares, wunderschönes Wesen in einem Käfig aus Normen, Regeln, Schutzmauern eingesperrt, schaue ich doch mal ob ich nicht irgendwo eine Stelle finden kann, die sich öffnen lässt um Licht reinzulassen. Da kannst Du mal wieder sehen, wie verschieden die Wahrnehmungen sind:
Ich möchte dem Anderen nur die Schönheit der Welt (und seine Eigene) zeigen. Und der Andere meint, ich wolle ihm "das Leben nehmen". Kein Wunder, dass da Missverständnisse aufkommen.
28.05.08, 11:23:45
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lauvia
(Standard)

Wie ist das eigentlich mit der "Maßhaltung, dem richtigen Maß finden" ?

Mein Ex macht vieles in extremer Ausführung (für mein Empfinden).
Beispiele:

- sehr viel Essensvorrat (z.B. mit der Begründung: "Wenn ich auf Nudeln in einer speziellen Form Lust habe, dann will ich genau die auch da haben". Jeder NA würde denken: Was macht die Form für einen Unterschied, wenn´s der gleiche Teig ist, schmeckt es doch auch gleich. Außerdem sind die Läden an 6 Tagen der Woche meist bis 22:00 Uhr geöffnet und Sonntags haben Tanken und Kioske auf, kann man doch auch schnell kaufen gehen.

- alle leeren Gläser zu sammeln, um Marmelade zu machen (es steht noch viel Marmelade aus vorherigen Jahren da.... wer soll denn das alles essen ?

- für sein Hobby (Chemielabor-Ausrüstung aus Glas für seine Destillierversuche) nahezu alles bei Ebay zu ersteigern, was es gibt. Alles in x-facher Ausführung, das kann ein Mensch alleine gar nicht benutzen. Und das Kaufen geht munter weiter, ca. jede Woche ein Päckchen.

- auch die Menge an körperliche Nähe, die er wollte, war mir zuviel

Es gibt sicher noch mehr, was ich aufzählen könnte, aber ich hoffe das reicht aus, um einen Eindruck zu bekommen.

Hat da jemand eine Idee, was der Bewegungsgrund dahinter sein könnte ?
28.05.08, 13:01:59
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drvaust
(stillgelegt)

Lauvia, was meinst Du mit Ego? Für mich ist das Ego das eigentliche Ich, unmaskiert. Meinst Du die Selbstdarstellung, die bewusste Präsentation nach Außen?

Das mit der Panzerung ist bei mir anders. Ich bestehe sozusagen aus drei Persönlichkeiten (nicht multiple Persönlichkeit).
Da ist ein kleines Kind, verspielt, sensibel, naiv, emotional, friedlich usw.. Dieses Kind, vermutlich am meisten ich, hat Angst vor den Menschen, versteckt sich in einer Panzerung, einem Roboter. Fast nur wenn kein Mensch in der Nähe ist, wirklich kein Mensch, getraut sich das Kind heraus, das ist dann schön. Früher war das Kind draußen, den Panzer musste es erst bilden, nach vielen Verletzungen.
Nach Außen, als Panzerung, zeigt sich meistens eine emotionslose, rein sachlich objektive, Persönlichkeit. Diese Persönlichkeit stört kaum etwas, die funktioniert nur, kann sich nicht ärgern und nicht freuen, eine tote Hülle. Meistens übernimmt das Kind aber etwas die Steuerung, solange es die Kraft dazu hat und sich nicht bedroht fühlt.
Außerdem ist da ein Krieger. Wenn das Kind bedroht ist, verwandel ich mich in eine Kampfmaschine, dann wird das Kind in Sicherheit gebracht, dann wird zerstört, dann hält mich Nichts auf. Das ist dann ein Blutrausch.
Alle drei Persönlichkeiten sind für mich wichtig und notwendig, alleine nicht lebensfähig. Vermutlich habe ich meine Persönlichkeit gespalten, um mich zu schützen. Ich versuche die Persönlichkeiten zu vereinigen, um nicht in Extreme zu zerbrechen, aber das geht nur bedingt.

Zitat von lauvia:
er hat noch 3 Brüder, ist also in einer Gemeinschaft aufgewachsen.
Man kann auch in einer Gemeinschaft alleine leben. Das kann ich gut, bzw. anders kann ich schlecht.
28.05.08, 14:06:46
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was man hat, das hat man. Wenn es Besorgungen schwerfallen ist es beruhigend Vorräte zu haben, ich würde dazu raten es hinzunehmen und ggf. klare Vereinbarungen zu treffen wo er Vorräte lagern darf, z.B in seiner privaten Hälfte der Wohnung, nicht aber in deiner.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.05.08, 14:06:46
Link
lauvia
(Standard)


Danke drvaust, das Du Dein Inneres so detailliert offen legst.

Zitat von drvaust:
Ich versuche die Persönlichkeiten zu vereinigen, um nicht in Extreme zu zerbrechen, aber das geht nur bedingt.

Ja, das ist bestimmt anstrebenswert. Wenn z.B. der Krieger etwas vom Kind integrieren würde, könnte er etwas weicher werden, wenn er etwas vom Roboter nehmen würde, wäre er gelassener. Das Kind könnte mit einem Anteil Krieger stärker werden und mit einem Anteil Roboter die Welt etwas sachlicher wahrnehmen. Der Roboter würde mit dem kindlichen Anteil emotionaler und mit dem Krieger-Teil durchsätzungsfähiger werden.

28.05.08, 19:42:06
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lauvia
(Standard)

@ drvaust:
Das mit der Roboter-Persönlichkeit macht mir vieles verständlicher.
Die war bei meinem Ex vermutlich oft "eingeschaltet". Ich habe das gemerkt, konnte das aber nicht zuordnen und war genervt. Genervt, weil ich eine Kommunikation mit seinen wahren Inneren haben wollte. Wenn ich auf Fragen solche Antworten bekommen habe, wie : "Alles wie Du willst", dann hatte ich das Gefühl, ich hätte auch mit der Wand reden können.
Es mag sein, dass es Menschen gibt, die es nötig haben, in einer Beziehung einen dominanten Part einzunehmen und ihren Partner zu unterjochen (um sich selber größer zu fühlen).
Ich wünsche mir jedoch eine Partnerschaft "auf Augenhöhe". Wenn der Andere immer nur ja zu allem sagt, dann bleibt die gesamte Last für Entscheidungen (die beide betreffen) auf mir allein hängen. Fühlt sich eher an, wie eine Mutter-Kind-Beziehung als wie eine Partnerschaft. Außerdem sammelt sich bei dem Nachgebenden über die Zeit soviel Frust an, dass er irgendwann wegen einer Kleinigkeit hochgeht.
Es erscheint mir nicht als das optimale Beziehungsmodell zwinkern

Wenn ich Fragen gestellt habe, hat mich seine wirkliche Einstellung, seine wirkliche Meinung dazu interessiert. Dass er mir stattdessen mit "Phrasen oder Sprüchen" antwortet, hat mich schon verletzt. Wie schon mal erwähnt, scheine ich "ausbaden" zu müssen, was er vorher im Leben schon erlebt hat.

Ich habe mich am Wochenende für ein Gespräch mit ihm verabredet. Jetzt gehe ich mal davon aus, nur seine Roboter-Persönlichkeit anzutreffen, dann habe ich auch keine Erwartungen aus meinem Wertesystem und kann mir jedesmal, wenn ich mich verletzt fühle, in Erinnerung rufen, dass er sich in einem anderen "Betriebsmodus" befindet als ich. Da kann ich wieder ein bißchen Selbst-Disziplin üben. Mal schauen, was dabei rauskommt.

@5555
Was Du im ABA-Essigspray-Thread schreibst, finde ich interessant. Den Grundtenor, die Frage:"Wer bestimmt denn, was für den Autisten richtig oder falsch ist?" gefällt mir. (Wenn ich das richtig verstanden habe)
Ich frage mich schon mein ganzes Leben: "Wer bestimmt denn, was für den einzelnen Menschen richtig oder falsch ist?". "Wer hat denn das Recht dazu?" Eigentlich nur Derjenige selbst. Gut, dann kommt noch dazu, dass man die Grenzen des Nächsten respekieren muß. Aber diese ständige Gleichmacherei und Normung kann nicht im Sinne der Menschen sein.
30.05.08, 12:00:57
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