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cony
(Angehörigenbereich)

Direkt belohnt haben wir ihn mit Spielzeug nicht.Da muß ich schon ehrlich sein.
Es ging wohl eher darum unser Gewissen zu beruhigen.
Weil wir mal wieder nicht genug Zeit für ihn hatten,oder die Kinder gemein zu ihm waren.
Oder einer von uns,wieder nicht mit ihm so toben konnten oder garnicht erst da waren.
Ich weiß das es nicht richtig ist, aber wir haben dann das Gefühl etwas wieder gut zu machen.
Naja, aber wir versuchen es ja langsam zu ändern.
26.04.08, 20:41:25
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haggard
(Autistenbereich)

ob diese kopfhörer tatsächlich so heißen, weiß ich gar nicht (sorry), aber man kann sie wirklich kaufen. sind so ähnlich wie die der straßenbauarbeiter beim presslufthammereinsatz... (was für eine beschreibung...). vielleicht in größeren oder speziellen baumärkten? nur zum testen würde es aber auch ausreichen, wenn er sich dabei selbst die ohren zuhält. kannst du auch einmal ausprobieren. hört sich ziemlich gedämpft an, weil vieles über die knochenleitung (vibrationen) gehört wird. dafür kann man sich selbst auch dann noch hören, wenn es in einer umgebung mit geräuschen - auch leise geräusche, fast nicht mehr möglich wäre. jedenfalls nicht so deutlich.
unter "kopfweh" kann sich ein kind ohne kopfschmerzen auch nichts vorstellen.
wenn er bei dem versuch immer leiser wird und eine tonlage erreicht hat, die erträglich ist, könntest du ihn darum bitten genau so leise zu sprechen, wenn ihr ihn darum bittet, weil ihr genauso gut hören könnt wie er. vielleicht entwickelt er verständnis.
wenn er meint, er ist nicht laut, könntest du ihn auch aufnehmen und ihm das über kopfhörer vorspielen. wird ihm bestimmt selbst zu laut sein. sollte es ihm selbst zu laut sein, könntest du ihn daran erinnern, wieder wie vereinbart leise zu sprechen, weil dir das auch zu laut ist. die meisten kinder mögen ihre mütter...vielleicht funktioniert es.

hm, dann "muss" er auch lernen, dass er nicht immer alles bekommen kann und trotzdem sein mögliches versucht. spielt ihr mit ihm brettspiele oder so, wo er auch mal verlieren kann? vielleicht wischt er frustriert alles vom tisch, aber dann ist es wichtig, dass ihr ihn trotzdem gern habt und er das weiß. beim nächsten versuch gewinnt er ganz bestimmt - und so wäre das dann auch mit der schule und dem sammeln von aufklebern. wenn er mal "versagt" muss er nicht traurig sein und ihr nicht enttäuscht. schließlich ist es ihm trotzdem wichtig - und euch auch. die ziele dürfen auch nicht zu hoch oder zu komplex sein. z.b. nur dafür, dass er nicht immer autos malt. das könnte mit der zeit gesteigert werden bis er nur noch ein auto malen darf und dann keines mehr. anderenfalls wäre er von anfang an überfordert.
manche menschen kritzeln beim telefonieren irgendetwas auf naheliegendes papier oder beschäftigen sich sonst irgendwie - und sie können sich sicherlich auch nur schwer zusammenreißen, die nebenbeschäftigungen sein zu lassen.

noten sind nicht ehrlich. schüler, die woanders abschreiben, können genauso eine eins erhalten wie diejenigen, von denen abgeschrieben wird. es wird das benotet, was nur für eine sache gelernt wird. ob das wissen langfristig "gespeichert" wird, ist unwichtig. bei einer schlechten meinung von lehrern über schüler, werden die schüler schlechter zensiert (nicht alle lehrer sind einwandfrei neutral) - und umgekehrt besser. in seltenen fällen sind noten vielleicht auch ehrlich. in einer schule hatten wir als schüler in einer arbeit die lehrerin getestet. wir hatten alle wortwörtlich das geiche geschrieben. und trotzdem - man kann sich das gar nicht vorstellen - war der notenspiegel so wie immer.
hoffentlich langweilt er sich nicht. die grundschule war für mich unendlich langweilig. dennoch war ich von den noten her ziemlich schlecht. erst nach der grundschule war ich plötzlich auf wundersame weise "intelligent". nichts anderes verkörpern noten für außenstehende.
26.04.08, 22:46:49
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von cony:
Eine Sache ist uns noch aufgefallen.Kilie ist sehr laut,bei allem was er macht. Aber auch beim sprechen und da besonders.Zwar mag er garnicht wenn wir laut sind,aber er schreit beim sprechen fast. Sein Gehör ist in Ordnung.
Das erinnert mich an ein Problem, das ich als Kind erheblich hatte, jetzt kaum noch. Durch das eingeschränkte Empfinden für Situationen und Stimmungen, wusste ich nicht richtig, wann ich etwas sagen konnte. Ich hatte oft im falschen Moment gesprochen und wurde nicht angehört, als Störung überhört. Z.B. sprach ich oft wenn andere beschäftigt waren oder platzte in ein Gespräch. Das war besonders schwierig, weil es mich schon viel Überwindung kostete, überhaupt jemand anzusprechen. Das Problem hatte ich manchmal gelöst, indem ich solange zappelte, bis ich gefragt wurde. Vielleicht will sich Kilie Gehör verschaffen, weil er sonst vielleicht nicht immer angehört wird.
Kinder sind meistens laut, schreien, ich weiß nicht warum.
Zitat von cony:
Ich habe es eigentlich immer so verstanden,das Autisten es gerne ruhig mögen. Das heist doch eigentlich auch,das er selber leiser ist.
Oder habe ich das falsch verstanden ? fragen
Der fremde Lärm stört, der lenkt ab und belastet, ist eine fremde Einwirkung. Der eigene Lärm ist mit den eigenen Gedanken und Empfindungen synchron, wirkt nicht auf einen ein. Ich hoffe, daß das verständlich ist.

Ich hatte in der Schule, auch außerhalb, immer Probleme mit Mitarbeit. Im Unterricht konnte ich mich nur rund 20 min. konzentrieren, dann schweiften meine Gedanken ab, ich beschäftigte mich mit interessanteren Sachen. Meistens kam ich erst dran, wenn ich schon weg war. Um mehr Mitarbeit zu zeigen, hatte ich mich manchmal in den ersten 20 min. mehr gemeldet, als die Anderen am ganzen Tag, aber ich kam dann nicht dran, erst später.
Ich hatte den Stoff meistens schnell verstanden und langweilte mich dann bei den vielen Übungen. Außerdem bin ich sehr langsam, besonders bei Bewegungen, dadurch kam ich bei schriftlichen Übungen schlecht mit und musste mich sehr anstrengen. Deshalb hatte ich oft Übungen nicht mitgemacht und wenig mitgeschrieben, was auch als schlechte Mitarbeit gewertet wurde.
Vielleicht lernt Kilie auch schnell und langweilt sich dann? Vielleicht kann er sich auch nicht lange konzentrieren (das hatte ich auch von anderen Autisten gelesen)?
Wenn das so ist, wäre es evtl. eine Lösung, wenn die Lehrerin darauf achtet, ob er den Stoff verstanden hat, und ihn dann bei den Übungen in Ruhe lässt. Vor einem neuen Problem kann sie ihn wieder zurückrufen.
Das hatte ich während meines Studiums mit Kommilitonen gemacht. Die machten mich aufmerksam, wenn es in der Vorlesung um neuen Stoff ging und gaben mir ihre Mitschriften. Dafür habe ich denen die Probleme erklärt.
26.04.08, 23:45:59
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cony
(Angehörigenbereich)

>spielt ihr mit ihm brettspiele oder so, wo er auch mal verlieren kann? vielleicht wischt er frustriert alles vom tisch, aber dann ist es wichtig, dass ihr ihn trotzdem gern habt und er das weiß. beim nächsten versuch gewinnt er ganz bestimmt - und so wäre das dann auch mit der schule und dem sammeln von aufklebern<

genauso läuft es oft beim brettspiel.allerdings geht es mitlerweile,weil er gemerkt hat, das wir dann aufhören.aber es macht ihm immer richtig spass.kurioser weise meist mensch ärger dich nicht, wo er so ungern rausgeworfen wird fröhlich .

Kilie lernt ziehmlich gut auswendig.aber besonders gut ist er in mathe.deutsch ist wegen dem schreibewn nicht unbedingt sein favorit.
wobei er gedichte sehr gerne und schnell lernt, genauso wie lieder.
er singt auch sehr gern.
kilie geht sehr offen auf andere menschen zu.das kann aber auch zum problem werden,wenn er fremmde anspricht,oder zu uns nach hause einlädt.
deswegen kann er auch nur unter aufsicht raus.
er würde mit jedem den er "lieb"findet mitgehen.
eigentlich sind autisten fremden gegenüber doch nicht so aufgeschlossen.
hab ich jedenfalls gelesen.
so,kilie will jetzt ran und er ist außerdem sehr ungeduldig heilig
27.04.08, 16:15:20
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