Eine Sache ist uns noch aufgefallen.Kilie ist sehr laut,bei allem was er macht. Aber auch beim sprechen und da besonders.Zwar mag er garnicht wenn wir laut sind,aber er schreit beim sprechen fast. Sein Gehör ist in Ordnung.
Das erinnert mich an ein Problem, das ich als Kind erheblich hatte, jetzt kaum noch. Durch das eingeschränkte Empfinden für Situationen und Stimmungen, wusste ich nicht richtig, wann ich etwas sagen konnte. Ich hatte oft im falschen Moment gesprochen und wurde nicht angehört, als Störung überhört. Z.B. sprach ich oft wenn andere beschäftigt waren oder platzte in ein Gespräch. Das war besonders schwierig, weil es mich schon viel Überwindung kostete, überhaupt jemand anzusprechen. Das Problem hatte ich manchmal gelöst, indem ich solange zappelte, bis ich gefragt wurde. Vielleicht will sich Kilie Gehör verschaffen, weil er sonst vielleicht nicht immer angehört wird.
Kinder sind meistens laut, schreien, ich weiß nicht warum.
Ich habe es eigentlich immer so verstanden,das Autisten es gerne ruhig mögen. Das heist doch eigentlich auch,das er selber leiser ist.
Oder habe ich das falsch verstanden ?
Der fremde Lärm stört, der lenkt ab und belastet, ist eine fremde Einwirkung. Der eigene Lärm ist mit den eigenen Gedanken und Empfindungen synchron, wirkt nicht auf einen ein. Ich hoffe, daß das verständlich ist.
Ich hatte in der Schule, auch außerhalb, immer Probleme mit Mitarbeit. Im Unterricht konnte ich mich nur rund 20 min. konzentrieren, dann schweiften meine Gedanken ab, ich beschäftigte mich mit interessanteren Sachen. Meistens kam ich erst dran, wenn ich schon weg war. Um mehr Mitarbeit zu zeigen, hatte ich mich manchmal in den ersten 20 min. mehr gemeldet, als die Anderen am ganzen Tag, aber ich kam dann nicht dran, erst später.
Ich hatte den Stoff meistens schnell verstanden und langweilte mich dann bei den vielen Übungen. Außerdem bin ich sehr langsam, besonders bei Bewegungen, dadurch kam ich bei schriftlichen Übungen schlecht mit und musste mich sehr anstrengen. Deshalb hatte ich oft Übungen nicht mitgemacht und wenig mitgeschrieben, was auch als schlechte Mitarbeit gewertet wurde.
Vielleicht lernt Kilie auch schnell und langweilt sich dann? Vielleicht kann er sich auch nicht lange konzentrieren (das hatte ich auch von anderen Autisten gelesen)?
Wenn das so ist, wäre es evtl. eine Lösung, wenn die Lehrerin darauf achtet, ob er den Stoff verstanden hat, und ihn dann bei den Übungen in Ruhe lässt. Vor einem neuen Problem kann sie ihn wieder zurückrufen.
Das hatte ich während meines Studiums mit Kommilitonen gemacht. Die machten mich aufmerksam, wenn es in der Vorlesung um neuen Stoff ging und gaben mir ihre Mitschriften. Dafür habe ich denen die Probleme erklärt.