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Autor Nachricht
Savik
(Standard)

Hallo, ich stehe vor einem kleinen Problem: Meine Stiefkinder (5, 1, und noch ein Baby aber um das geht es jetzt nicht) sind wirklich sehr liebe kleine Zwerge, und sie mögen mich, was sie aber oft zum Ausdruck bringen indem sie mich streicheln.
Streicheln und zärtliche Berührungen finde ich aber unerträglich und es tut im Gegensatz zu hauen, zwicken, klopfen manchmal richtig weh.
Ich weiß nur nicht wie ich es ihnen klarmachen soll, ohne sie vollends zu verwirren!

Hat jemand eine Idee?
16.03.08, 20:11:36
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cony
(Angehörigenbereich)

Das ist sehr schwer,da deine Stiefkinder noch sehr klein sind.
Ist es für Dich auch so schlimm,wenn Du sie nur kurz mal in den Arm nimmst,oder beim vorbeigehen mal übers Haar streichelst?

Das würde es für die Kinder sicher leichter machen.Sie würden schon lernen,das diese kurzen Liebkosungen genausoviel bedeuten wie ewig langes kuscheln.

Dann lieber öfter mal kurz,als garnicht und gerade Kinder sind sehr gewöhnungsfähig, solange sie das Gefühl haben das sie Dir nicht gleichgültig sind.

Vielleicht fällt es Dir so auch leichter .?
16.03.08, 20:37:04
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm sie zu "verwirren", denn gerade kleine Kinder lernen dadurch Komplexität kennen. Warum sollten die es nicht verstehen, wenn du ihnen das mal nebenbei mitteilst?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
16.03.08, 21:25:32
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drvaust
(stillgelegt)

Vielleicht kannst Du es ihnen erklären, daß das Dir nicht angenehm ist. Vermutlich ist das nur erlerntes Verhalten. Da können sie auch lernen, daß Menschen verschieden sind, daß das nicht jedem gefällt. Kinder verstehen viel ohne die gesellschaftlichen Rituale, die Abweichung von der Normalität fällt ihnen noch nicht so auf.
Gib ihnen eine Alternative, z.B. liebe Worte, über die Du Dich freust.

16.03.08, 21:40:05
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Savik
(Standard)

Hallo,

cony ich habe kein Problem, sie zu streicheln und in den Arm zu nehmen, nur umgekehrt, also wenn sie mich streicheln.

Ich werde mal versuchen , es zumindest der 5jährigen zu erklären, daß das bei mir ein bißchen anders ist als bei vielen Leuten. Ich hoffe nur, sie wird das verstehen.
16.03.08, 22:22:31
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cony
(Angehörigenbereich)

kleine kinder sind offener als jeder erwachsene den ich kenne.
wenn du es ihr auf eine kindliche weise erklären kannst,wird sie es sicher auch verstehen.
und man sagt ja, kinder sind neugierig.wenn das also stimmt, wird sie erfragen was sie nicht versteht.
ich glaube, da du die kinder sehr magst, wirst du auch intuitiv die richtigen antworten finden.
16.03.08, 22:32:30
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KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

hallo Savik,
ich finde die frage ist durchaus berechtigt.
ich denke auch, Du könntest das ihr so erklären, wie Du das empfindest, so mit den worten, wie Du es jedem erklären würdest, der soetwas nicht kennt.

und ich sehe eine riesen chance für die kinder auf diese weise eine toleranz zu lernen, die viele nicht haben.
und weil sie nicht Deine leiblichen kinder sind haben sie wohl auch nicht AS und können eine welt kennenlernen, die ihnen ohne Dich verschlossen bliebe.

sag doch einfach Du möchtest nicht gerne angefasst werden, weil es Dir unangenehm ist, weil Du ihre berührungen viel stärker empfindest und dass die mama aber berührungen gerne mag, weil sie sie anders fühlt.
so wie der eine vielleicht marmelade mag, der andere aber marmelade überhaupt nicht mag, weil sie ihm zu süss ist.
da gibt es doch bestimmt ein beispiel, was die kleine auch nicht mag, aber die mama oder jemand anders, den sie gut kennt und gerne hat vielleicht.

hoffe ich hab das jetzt nicht zu komplitiert ausgedrückt.
ich finds gut, dass Du Dir gedanken darüber machst, wie man kindern etwas so erklärt, dass sie es verstehen und akzeptieren.
aber ich denke auch, dass ist gar nicht so schwer, wenn man nicht gerade im affekt redet, sondern es in aller ruhe erklären kann.

Musik ist der Klang ungesagter Worte
19.03.08, 19:43:06
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von Savik:
Hat jemand eine Idee?

ersetzen durch ein anderes ritual? vielleicht ein bilderbuch anschauen oder sowas ähnliches, dass ihnen zuwendung signalisiert. ihnen so was ähnliches sagen wie 'meine haut brennt ganz doll, wenn sie angefasst wird'. kinder können mit sowas oft gut klarkommen, wenn man es konsequent durchzieht. oder einen stellvertreter, den sie für dich knuddeln können, weil du es nicht erträgst, ein teddybär oder so, der dein assistent dafür ist.
20.03.08, 11:12:01
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KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

Zitat von arlette:

...oder einen stellvertreter, den sie für dich knuddeln können, weil du es nicht erträgst, ein teddybär oder so, der dein assistent dafür ist.


ja das is cool!

Musik ist der Klang ungesagter Worte
20.03.08, 18:16:41
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Gast
(Gastzugang)

Hallo, Savick,
Klopfmassage ist doch sehr schön.
Dann ein längeres "gib-mir-fünf"-Ritual.
Dann wildes Herumtoben und Raufen.
viele Grüße von
anne
23.03.08, 23:26:25
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Savik
(Standard)

geändert von: Savik - 24.03.08, 13:45:59

Hallo, das mit dem Stellvertreter ist wirklich eine gute Idee, das werde ich ausprobieren!

Da fällt mir jetzt aber eine Frage ein

"weil sie nicht Deine leiblichen kinder sind haben sie wohl auch nicht AS "
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß meine leiblichen Kinder AS haben/bekommen?
24.03.08, 13:45:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das weiß heute niemand sicher, aber Autismus wird wie andere Talente auch wohl zumindest teilweise vererbt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
24.03.08, 14:25:59
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