Zitat:
Paul: Unsere Sehprobleme bestehen zum Teil darin, dass die visuellen Eindrücke viel zu schnell und vielfältig sind. Unser Gehirn hat nicht die Zeit, die unwichtigen von den wichtigen Informationen zu trennen und sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Was passiert ist, dass alle Informationen gleichwertig behandelt werden. Also die Person, die vor mir steht und redet, die Stimme und die Gesichtsmimik der Person, sind gleichwertig mit einem Vogel, der einige Felder weiter piept. Oder: Das Licht wird im Tau auf der Wiese hinter der Person reflektiert. Das verlangt die gleiche Aufmerksamkeit, wie die Person, die zu mir spricht. Unsere Brillen helfen uns dabei, eine Lichtfrequenz zu finden, die unserem Gehirn die meisten Schwierigkeiten verursacht und nimmt sie einfach weg.
Donna verweist auf das Gemälde Birkenwald von Gustav Klimmt, um zu vermitteln, wie sie ihre Umwelt mit anderen Augen wahrnimmt. Es gibt keine Tiefen, keine Dreidimensionalität, die Blätter stehen ebenso im Vordergrund wie die Baumstämme und für sie ist nicht erkennbar, wie die einzelnen Dinge zueinander stehen.
Auf einmal war da die ganze Tiefe, die ich vorher nie gesehen hatte. Vorher war die Welt wie ein Gemälde, wo die Dinge einfach nur übereinander lagen. Und dann – plötzlich – war es eine Welt mit Abstand zwischen mit und allem anderen. Ich konnte mich ihm Raum bewegen, den ich tatsächlich sah und fühlte. Ich musste mich nicht wie sonst auf Erfahrungen verlassen. Und mehr noch: Vorher würde ich eine Sache sehen, die in keinem Zusammenhang mit der nächsten stand. Dann die nächste, die wieder losgelöst war von der nächsten. Es gab keinen Zusammenhang. Ich konnte keine Verbindung zwischen zwei Dingen herstellen. Ich sah keine Verbindung zwischen Nase und Augen, ich sah keine Verbindung zwischen dem Gras und der Decke oder den einzelnen Teilen eines Körpers oder zwischen Blättern und dem Stamm. Als dann aber die richtigen Frequenzen rausgefiltert wurden und ich schneller verarbeiten konnte, war ich plötzlich in der Lage, den Zusammenhang zwischen all diesen Dingen zu sehen. Ich wusste: Dies ist neben diesem. Ich wusste: Dies ist hier, weil es auf dem Gras liegt. Ich wusste: Dies ist hier, weil das Gras nass ist. Vorher war alles nur zufällig. Ein großes viereckiges Ding mit einem Muster, dann waren hier lange farbige Dinger, die in alle Richtungen sprießten. Es erzählte mir keine Geschichte.