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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Offenbar wird diese Methode auch in Heimen für Autisten verwendet. Was haltet ihr davon?
Zitat:
Snoezelen (sprich snuseln) ist ein Kunstwort aus dem Niederländischen (von snuffelen (riechen, Schnüffeln) und doezelen (ruhen, dösen)) und bezeichnet eine Technik aus der Sonder- und Heilpädagogik die Mitte der 70er Jahre von Jan Hulsegge und Ad Verheul (zwei Zivildienstleistenden in einer holländischen Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung) entwickelt wurde.

Snoezelen verbindet Entspannung mit sensorischen Reizen (Lichter, Töne, und taktile Reize), um der angenommenen Deprivation des Patienten zu begegnen. Unter Snoezelen wird eine gestaltete Umgebung verstanden, in der durch steuerbare multisensorische Reize Wohlbefinden ausgelöst werden soll (Deutsche Snoezelen-Stiftung, Königslutter).

Schwerstbehinderte sollen beim Snoezelen einzelne Sinneswahrnehmungen in einer ruhigen, ansonsten reizarmen Umgebung erleben. Abseits vom Alltag mit seinen vielfältigen, in die Breite gehenden Sinneseindrücken, wird beim Snoezelen ein einzelner Sinn (z.B. der Tastsinn) stimuliert. Die Einzelsitzungen in speziell eingerichteten Räumen dauern 30 - 60 min.

Wissenschaftliche Studien wurden an dementen Personen mit mäßigem Erfolg durchgeführt. Heute stellt Snoezelen eher ein Freizeitangebot für Behinderte als eine gesicherte Therapie dar. Zu den Zielen gehören Kommunikations- und Kontaktbereitschaft, Vertrauen, emotionale Öffnung, bessere Wahrnehmung, Abbau aggressiver Verhaltensweisen.

Verfahren und Prinzipien

Der Snoezelraum sollte von den störenden Umwelteinflüssen abgetrennt sein, er sollte hell und freundlich und vor allem ohne Kanten eingerichtet sein. Mit Hilfe von Lichteffekten, Geräuschen und Musik, Gerüchen, fühl- und tastbaren Materialien, Farben und ähnlichen anregenden Materialien wird Menschen im Snoezle-Raum die Möglichkeit gegeben, die eigene Sinneswahrnehmung zu erleben, und zwar in einer ruhigen Atmosphäre ohne Ablenkung durch die Reizüberflutung des Alltags.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.02.08, 19:09:03
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cony
(Angehörigenbereich)

Oh wei.ich dachte dabei handelt es sich um eine badeterapie,die mit ruhiger musik und lichtspiel einhergeht.

ich denke das muß von person zu person entschieden werden und genau geschaut wie er/ sie es annimmt.wie bei allen therapien.

dem einen hilft es ,dem anderen eher nicht.

prinzipiell würde ich es als therapie nicht schlecht finden,
kommt auf den menschen an.
29.02.08, 19:22:33
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eraser
(Autistenbereich)

Ich habe das schon gesehen bei einer Recherche und ich hätte die Frau da am liebsten raus geschmissen und mich selbst erst mal drei Stunden da eingesperrt, das ist total geil so ein Raum.
Es war auch nicht hell und freundlich, sondern schummerig und gemütlich. Es gab ganz leise Plätscherplätschermusik und bunte Lichter zum Angucken, alles sehr genehm. So etwas sollte es in jedem Autisten- Wohnheim geben, aber so, dass jeder jederzeit da rein darf. Vermutlich würden die meisten da nie wieder raus wollen und man müsste jedem einen eigenen Raum machen und als Topping könnte man noch eine Hängematte reintun. Dann wäre das Autistenglück perfekt.
Keine Fixierungen mehr, keine Medikamente, keine Beschäftigungstherapie, es wäre wie im Himmel. Ich bin ein Znözelfan und fordere Znözelräume für alle Autisten!
LGE
29.02.08, 19:37:45
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Claudi
(Gesinde)

das ist was feines, finde ich,
da der raum an sich sehr reizarm gestaltet ist, es hängen an wänden und decke helle stoffe in einer farbe, ein in dem selben stoff bezogenes wasserbett, ein paar lichtspiele die man einzeln oder garnicht nutzen kann etwas musik wassersäulen mit blubberblasen, liegeschaukel, klangschale und und und

es gibt so viele verschiedene dinge dafür, aber am besten finde ich in dem dunklen raum auf dem wasserbett liegen und sterne (oder eintönige lichter) an der decke beobachten.

bei schwerstmehrfach behinderten menschen ist es oft für sie sehr beruhigend, sie schlafen dann recht schnell ein und es ist ein entspannter schlaf.

29.02.08, 19:45:12
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arlette
(Autistenbereich)

wenn ich das so lese, merke ich, dass mein eigenes zimmer genau so ein raum ist. find ich logisch, dass man sich so einen ruheraum einbauen muss, um überhaupt überleben zu können..
02.03.08, 15:19:39
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eraser
(Autistenbereich)

Ja, ich mache mir auch gern schönes Licht und Entspannungsmusik und liege rum. Wer nicht? Die Heimbewohner haben diese Möglichkeit meist nicht. Es gibt keine Chill-Out-Räume in diesen Heimen, keine Rückzugsmöglichkeiten. Alles ist durchgeplant und wenn man in den Raum rein darf, dann ist es Therapie. Furchtbar.
LGE
02.03.08, 15:47:35
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