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Autor Nachricht
Gast
(Gastzugang)

Hallo

ich wollte mal fragen ob es einen Test gibt, in dem man testen kann, ob man autistisch ist oder nicht?

Zu meiner Person.

Ich bin so gut wie nur zu Hause.
Meine Hobbys sind vor allem rechnen. Ich rechne immer Wochentage zu Kalenderdaten aus.
Im Februar habe ich damit eine Pause gemacht und wollte mal "normal" sein, also rausgehen andere Leute treffen, aber irgendwie kommt mir das so komisch vor.
Ich habe auch so gut wie keine Freunde, da alle immer irgendwie weggehen oder so und ich das nie mitmachen will.

Jetzt habe ich wieder angefangen mit dem rechnen und ich fühle mich sofort wieder wohl.
Irgendwie gibt mir das eine Sicherheit und ein Wohlbefinden, ich weiß auch nicht warum.
Ich fühl mich halt einfach gut, wenn ich das mache, alle anderen finden das allerdings komisch.

Vielleicht gibt es ja hier Leute, mit denen man ein bisschen sich austauschen kann.

Gruß
12.09.07, 20:15:14
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Einen Screeningtest findest du hier. Ein Screeningtest ist nicht zu verwechseln mit einer Diagnose, sondern gleicht einer statistisch abgesicherten Vorauslese.

Wenn du willst schreib in die vorhandenen Themen oder mach neue auf.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.09.07, 20:33:35
Link
KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

geändert von: KleinAdlerauge - 13.09.07, 01:50:21

Hier steht der gleiche test,aber leichter verständlich dargestellt.

www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2007/0522/002_autismus.jsp

Auch die auswertung ist nicht so, wie ich finde "bewertend"
wie die, von dem oben genannten link.
Schau mal welche darstellung dir besser gefällt.
ES IST DER GLEICHE TEST!



Musik ist der Klang ungesagter Worte
13.09.07, 01:47:11
Link
uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Gast:
Im Februar habe ich damit eine Pause gemacht und wollte mal "normal" sein, also rausgehen andere Leute treffen, aber irgendwie kommt mir das so komisch vor.


Das ist normal. Du wirst dich erst an das neue Verhalten gewöhnen, später an die Tatsache selbst, dass du immer wieder neue Dinge tust.

Zitat:
Ich habe auch so gut wie keine Freunde, da alle immer irgendwie weggehen oder so und ich das nie mitmachen will.


Wenn du mit anderen Leuten etwas unternehmen willst, musst du lernen, Kompromisse zwischen ihren und deinen Wünschen zu finden.

Zitat:
Jetzt habe ich wieder angefangen mit dem rechnen und ich fühle mich sofort wieder wohl.


Du bist wieder in deiner Komfortzone. Wenn du etwas Neues tun willst, musst du sie verlassen.
13.09.07, 11:26:11
Link
Gast
(Gastzugang)

Hallo

Ich habe 36 Punkte in dem Test.

@uppsdaneben
Ich will ja nichts mit anderen Menschen unternehmen. Ich werde oft gefragt ob ich mit ins Kino gehe oder mit auf eine Party.

Ich sah da irgendwie keinen Sinn drin, habs aber doch irgendwann mal gemacht und wurde voll in meiner Annahme bestätigt.
Das ist für mich verlorene Zeit, die man für sinnvollere Dinge nutzen kann.

Wie ist das denn, wenn man als Autist diagnostiziert ist, bekommt dann irgendwelche Medikamente, damit man "lockerer" wird, sich vielleicht irgendwas im Gehirn verändert?
Also ich meine um sich besser anzupassen, weil von alleine gehts irgendwie nicht.

Oder muss man zusehen, wie man damit umgeht?

Gruß
13.09.07, 16:11:06
Link
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Gast:
Wie ist das denn, wenn man als Autist diagnostiziert ist, bekommt dann irgendwelche Medikamente, damit man "lockerer" wird, sich vielleicht irgendwas im Gehirn verändert? Also ich meine um sich besser anzupassen, weil von alleine gehts irgendwie nicht.
Die Diagnose ist erstmal nur eine anerkannte Definition des Problems.
Mit einer Diagnose kann man eine Anerkennung als schwerbehindert beantragen. Mit dem Status 'schwerbehindert' kann man Nachteilsausgleich bekommen. Der Status 'schwerbehindert' hat Vor- und Nachteile.
Eine diesbezügliche physische Veränderung im Gehirn ist nicht möglich. Autismus ist angeboren und lebenslänglich, unheilbar. Aber Folgeschäden können behandelt werden. Verschiedene Schwierigkeiten können mit Psychopharmaka erleichtert werden (z.B. lockern), ich halte aber grundsätzlich nicht viel davon.

Zitat von Gast:
Ich will ja nichts mit anderen Menschen unternehmen. ... Ich sah da irgendwie keinen Sinn drin, habs aber doch irgendwann mal gemacht und wurde voll in meiner Annahme bestätigt. Das ist für mich verlorene Zeit, die man für sinnvollere Dinge nutzen kann.
Das ist teilweise richtig. Aber Vorsicht, Du mußt in dieser Gesellschaft leben, kannst nicht ohne die Gesellschaft leben. Wenn Du den Kontakt zu den Menschen verlierst, wird es noch schwieriger. Das kenne ich aus eigener Erfahrung.
13.09.07, 17:30:05
Link
KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

Zitat von Gast:
Ich habe 36 Punkte in dem Test.

Welchen Link hast Du benutzt für den Test,wenn ich fragen darf?

Musik ist der Klang ungesagter Worte
14.09.07, 03:07:39
Link
green
(Autistenbereich)

Zitat von gast:
Das ist für mich verlorene Zeit, die man für sinnvollere Dinge nutzen kann.


meine rede!
soziale "verpflichtungen" rauben sehr viel zeit und ich frage mich, wann diese "partylöwen" zeit für ihre interessen haben.

wahrscheinlich habe ich NUR eine falsche betrachtungsweise, denn jene sozialkontaktzeit ist für viele na´s ihr hauptinteresse.

ich leide nicht an langeweile, im gegenteil, ich wünsche mir mehr zeit mit mir cool







Listening on port XY...
14.09.07, 09:44:59
Link
Interceptor
(Autistenbereich)

geändert von: Interceptor - 14.09.07, 11:10:29

Ich weiss ja nicht, wie ihr das seht, aber meiner Ansicht nach ist bei Autismus speziell eine Selbstdiagnose, die man nach langen Recherchen an sich selbst gestellt hat, genauso viel wert wie eine professionell gestellte Diagnose, da Autismus eine so eigene und unverwechselbare Erscheinungsform ist, dass eine Fehleinschätzung praktisch ausgeschlossen ist.
Wenn man sich die Liste mit den Leitsymptomen durchliest (Schwierigkeiten in der Kommunikation, sozialen Interaktion, Reizüberflutung etc.), fühlt man sich entweder sofort angesprochen oder aber man kann damit überhaupt nichts anfangen.
So erging es mir und ich habe es an mir selbst diagnostiziert, lange bevor es professionell gemacht wurde.

Meine Meinung...

I'm tired of being a victim of hate
14.09.07, 11:09:15
Link
uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Gast:
Ich will ja nichts mit anderen Menschen unternehmen. Ich werde oft gefragt ob ich mit ins Kino gehe oder mit auf eine Party.

Ich sah da irgendwie keinen Sinn drin, habs aber doch irgendwann mal gemacht und wurde voll in meiner Annahme bestätigt.
Das ist für mich verlorene Zeit, die man für sinnvollere Dinge nutzen kann.


Das würde ich so nicht unterschreiben. Du erwirbst dir gewisse Sozialkompetenzen, die dir das Leben bedeutend einfacher machen können. Jemand leert während deines Urlaubs den Briefkasten, weist dich im lockeren Gespräch auf ein Geschäft hin, das den von dir gesuchten Artikel hat, etc.
14.09.07, 11:24:46
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 14.09.07, 12:16:10

Eine gewissenhafte Selbstdiagnose kann wohl besser sein, als eine ärztliche. Allerdings können sich beide auch ergänzen, sofern der Arzt in seiner Außenperspektive ungewöhnlicherweise Verständnis für Autismus hat.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.09.07, 12:15:25
Link
KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

Zitat von Interceptor:
Ich weiss ja nicht, wie ihr das seht, aber meiner Ansicht nach ist bei Autismus speziell eine Selbstdiagnose, die man nach langen Recherchen an sich selbst gestellt hat, genauso viel wert wie eine professionell gestellte Diagnose, da Autismus eine so eigene und unverwechselbare Erscheinungsform ist,..

DANKE!!!!

Zitat von 55555:
Eine gewissenhafte Selbstdiagnose kann wohl besser sein, als eine ärztliche. Allerdings können sich beide auch ergänzen, sofern der Arzt in seiner Außenperspektive ungewöhnlicherweise Verständnis für Autismus hat.

Kennst Du einen, der so ist?


Musik ist der Klang ungesagter Worte
14.09.07, 20:20:15
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