Forum für Autisten und interessierte Zeitgenossen (http://perfektibilistenorden.de/index.php)
-- Offenes Forum (Schreibrecht auch für unter User=Gast; Pass=Gast eingeloggte Gäste) (http://perfektibilistenorden.de/board.php?id=3)
---- Angehörige und weitere Mitmenschen (http://perfektibilistenorden.de/board.php?id=23)
Thema: Wie geht man mit Autisten um? (http://perfektibilistenorden.de/topic.php?id=1278)


Geschrieben von: 55555 am: 22.09.07, 22:48:24
Ich glaube das war bloß ein Joke von ihm. Station = Bahnhof. Weiter oben ging es um autistische Züge.


Geschrieben von: green am: 22.09.07, 23:03:27
@55555: danke für den hinweis- NUR: additional macht keinen sinn.


Geschrieben von: asmarani am: 03.04.08, 21:25:31
delphinedelphinedelfinentherabie
Zitat von Mutter:
Wichtig ist auch das Bedürfnis nach Ruhe zu ermöglichen. In der Struktur des Tages sollte es eine Ruhephase geben - eine Auszeit, die akzeptiert und respektiert wird, wenn sie notwendig ist.


Geschrieben von: 55555 am: 03.04.08, 21:43:14
Zur Delfintherapie siehe ins Autismus-Lexikon ganz oben.


Geschrieben von: Katzenküken am: 13.05.08, 23:35:49
Hallo..

Tschuldigung, dass ich ein so eher altes Thema wieder vorhole, aber es passte so perfekt zu meinem Problem, und ich hätte nicht gewusst, in welcher Form ich einen neuen Thread hätte starten sollen..

Meine Situation ist sehr, sehr ähnlich wie die von "Gast", nur dass ich noch nicht aufgegeben habe..
mein Schatz ist nicht auf Autismus getestet, aber selbst von dieser "Diagnose" überzeugt, und von mir aus gesehen passt es..

Im Moment liegt er wieder auf dem Sofa und will bzw. kann weder reden, noch kuscheln, noch erträgt er Licht oder sonstwas.. und ich sitze heulend vorm PC und weiss nicht, was es diesmal war, das ihn so runterzieht..
Ich kann zwar akzeptieren, dass ich die Zusammenhänge, die für ihn zu so einem Overload führen, nicht nachvollziehn kann.. Mein Problem ist, dass ich sie auch ohne seine Hilfe nicht finden und aus dem Weg schaffen kann, und er mir auch nicht erklären kann, was es jeweils war.. so ziehe ich ihn mit irgendwas runter, was ich nicht verstehe, und dass er unten ist zieht mich dann auch wieder runter, sodass ich ihm auch kein vernünftiger Halt sein kann..

Ich weiss, dass er eigentlich Strukturen bräuchte, einen geordneten Tag.. dummerweise bin ich selbst extrem chaotisch, und komme - anders als er - damit bestens klar..
Zudem bringt er den Tag oft selbst komplett durcheinander, wenn ich ihn mal halbwegs strukturiert hab, und ich weiss dann nicht, ob ich ihn zwingen soll, zumindest den Rest dann einzuhalten, oder ob ich besser akzeptiere, dass es halt nicht geklappt hat..

Wir versuchen ihm Hilfe zu bekommen, damit er den Alltag mit weniger Stress übersteht und so eine bessere Basis hat, für wenn mal was schiefgeht.. aber einen Psychologen/Psychiater zu finden geht nicht von heute auf morgen.. ausserdem, damit er für dieses Semester vom Studium aussetzen kann, um sich auf diese Probleme zu konzentrieren, braucht er erst ein Attest, welches er ebn nur von einem Fachmenschen bekommen kann.. also bis dahin auch keine Erholung vom 'ständig an etwas denken müssen'..

und da er jetzt nicht zur Uni muss sitzt er nur zu Hause rum, von strukturiertem Tagesablauf kann er also nur träumen, was natürlich auch nicht dazu führt, dass er weniger Stress hat..

so, das war jetzt eher chaotisch, aber das sind so die akuten Probleme im Moment.. ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich mir von dem Post erhoffe, oder ob das Ganze überhaupt verständlich ist.. aber vielleicht springt dem einen oder anderen irgendetwas Riesiges ins Auge, das ich vor lauter Bäumen übersehen habe oder so.. ^^'

Ich möcht ihn einfach besser verstehen können, und nicht irgendwann aufgeben müssen, obwohl ich ihn liebe..

anyway, danke fürs Lesen, falls ihr bis hierhin durchgehalten habt..

Das Katzenküken


Geschrieben von: drvaust am: 14.05.08, 03:45:13
Zitat von Katzenküken:
und da er jetzt nicht zur Uni muss sitzt er nur zu Hause rum, von strukturiertem Tagesablauf kann er also nur träumen, was natürlich auch nicht dazu führt, dass er weniger Stress hat..
Könnte sein gegenwärtiges Problem an dem fehlenden strukturierten Tagesablauf liegen? Oder kommen noch andere Probleme dazu?
Vielleicht hilft es ihm, den strukturierten Tagesablauf der Uni ähnlich weiterzuführen. Z.B. statt Vorlesung eine Recherche in der Bibliothek. Oder etwas anderes regelmäßig durchführen.

Vielleicht braucht er manchmal eine Ruhezeit. Dann kannst Du ihm nicht helfen. Dafür bist Du nicht verantwortlich. Die Ursache musst Du nicht unbedingt wissen.
Hauptsache, er kommt nach einiger Zeit wieder auf die Beine.
Wenn Du Dich schuldig fühlst, hilft das ihm nicht. Wenn Ihr Euch versteht, wird er Dir auch sagen, wenn er ein Problem mit Dir hat oder Du ihm helfen kannst. Manchmal ist man eben fertig, da gibt es keine spezielle Ursache, dann braucht man einfach mal Ruhe.


Geschrieben von: Katzenküken am: 19.05.08, 23:22:35
Naja, dass man mal Ruhe braucht ist mir auch klar.. fällt mir schwer genug, ein 'ich brauch Ruhe von der Welt' nicht mit einem 'ich brauch Ruhe von dir' zu verwechseln, wobei ich ihm ja selbst dafür nicht böse sein sollte und möchte.. Und dass es weder ihm noch mir hilft, wenn ich mich schuldig oder verletzt fühle, ist mir auch klar, aus der Welt ist es deswegen halt trotzdem nicht..

Das Problem ist unter anderem, zu erkennen, wann er Beistand braucht, und wann eben nicht..
wann ist es besser wenn ich gehe und ihm Ruhe lasse, und wann empfindet er grade das dann als ein im Stich lassen?

Dass er nicht zur Uni geht macht das Problem einerseits kleiner (weil der Druck weg ist) und andererseits grösser (weil wie du sagst das letzte bisschen Struktur jetzt auch weg ist). Jede andere Aufgabe wäre ja wieder eine zusätzliche Belastung, etwas, was er ständig im Kopf haben müsste und nicht vergessen dürfte..
aber andererseits wärs vielleicht eine gute Idee, ihm irgendeine kleine Aufgabe zu geben, die jeden Tag um dieselbe Uhrzeit erledigt werden muss oder so.. bloss, was?

Danke jedenfalls für deine Antwort! und Sorry, dass ich erst jetzt wieder antworte..

Das Katzenküken


Geschrieben von: lauvia am: 26.05.08, 11:20:47
Zitat von drvaust:
Dafür bist Du nicht verantwortlich. Die Ursache musst Du nicht unbedingt wissen.

Wenn Du Dich schuldig fühlst, hilft das ihm nicht.


@ Katzenküken:

Da gebe ich "drvaust" absolut recht.

Ich höre in Deinem Schreiben viel Verantwortungsgefühl für Deinen Freund. Pass auf Dich selbst auf ! Verliere Dich nicht im Anderen. Ein Helfersyndrom hat noch niemandem wirklich Hilfe gebracht.
Jeder Mensch muß seinen Weg alleine gehen. Man kann einem Anderen den "Weg leuchten", wenn er nichts mehr sieht, aber gehen muß er ihn selbst.
Du bist nur für Dich verantwortlich. Für sonst niemanden.

Lerne die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Autisten- und Normalo-Universen kennen und versuch sie zu verstehen, um damit umzugehen und euer Leben zu erleichtern. Es kann nur funktionieren, wenn man sich (auch Dein Freund) mal von der eigenen, üblichen Denkweise löst und in die Denkweise des Anderen hineinschlüpft.

Viel Glück fröhlich