Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Kennt ihr das:
Man lernt einen Menschen kenne, findet ihn sympatisch, vertrauenserweckend ...

Und über kurz oder lang kommt immer der Moment, wo dieser Mensch einen enttäuscht.

Woran liegt das?

Habe ich zu grosse Erwartungen an Menschen?
Setzte ich zuviel voraus, wenn ich mich selbst als Masstab nehme und das gleiche von anderen erwarte?
Oder bin ich zu vertrauensselig / gutmütig?

Ich musste allerdings auch die Erfahrung machen, dass es auch an mir selber lag /liegt, weil ich Erwartungen hatte, diese aber nicht geäußert habe, so dass die betr. Person eigentlich gar keine Chance hatte. Es fällt mir auch schwer, über das enttäuscht sein zu sprechen, sondern ich ziehe mich dann zurück.
Die genaue Situation, die du erlebt hast, kenne ich (natürlich) nicht, aber vielleicht hilft es, wenn du es offen ansprichst? Selber diesen Ratschlag befolgen - ist eine andere Sache....

Ja. Aufgrund des dir wahrnehmbaren, minimalen Ausschnitts des Menschen versuchst du, alles anderen Eigenschaften zu extrapolieren. Das ist immer zum Scheitern verurteilt.

Schön wär's.

Die Hoffnung hab ich längst aufgegeben, daß ich das noch lernen könnte auf meine alten tage ...

mir geht es ehr wie drvaust, aber irgendwie doch umgekehrt. Ich besitze ehr eine positive Einstellung zu den Menschen. Mir fällt es schwer mir vorzustellen, das andere die Welt nicht mit meinen Augen sehen. Für mich ist die Welt bunt und voller Farben, dort gibt es keine Eifersucht, kein Hass, keine Rachsucht, keine Böswilligkeit..........

Alle Menschen sind dort erstmal gleichwertig und wenn sie etwas tun überlege ich warum dieser oder jener so handelt und ich erwarte das mein Gegenüber das auch tut.

Mittlerweile weis ich das dem nicht so ist, trotzdem mach ich diesen Fehler immer wieder.
Nur je älter ich werde um so weniger bekümmert bin ich über die daraus resultierende Enttäuschungen.

Irgendwann habe ich mir gesagt, es ist mir egal was die Anderen tun und denken, ICH muss mit mir leben ich kann nur so leben, ICH muss mich mit und in mir wohlfühlen (mich morgens im Spiegel ankucken und mich mögen).

Egal ob die Anderen mich für naiv oder dumm halten.

Zum Thema Mimik also ich kann nur die Mimik lesen die mich mein Gegenüber sehen lassen will, bzw die momentane Grundstimmung oder oberflächliche Mimik. Das heißt das ich zwar in der Lage bin zu erkennen ob jemand gerade traurig, wütend oder fröhlich ist.
Aber fein Mimik die erkennen lässt ob zB. Interesse nur höflich gespielt ist. Gemischte Gefühle, Hintergedanken usw. Da habe ich keine Chance. Oder was angeblich eine Frauenspezialität sein soll: Das Erkennen das, ein Paar, was scheinbar fröhlich da rum steht, gerade Streit hatten (ich glaube die riechen das, ich weis jedenfalls nicht wie sie das machen, diese Fähigkeit ist mir fast unheimlich).

Das schon. Nur bekommst du sieben Mal mehr Informationen über den Anderen, wenn du seine Mimik und Gestik deuten kannst. Dadurch wird dein gedankliches Profil des Anderen deutlich schärfer und realitätsnäher.