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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 26.01.16, 12:06:46

Wenn Psychologen Bürgern raten zu Spin-Doktoren zu werden, die ihr Umfeld nach eigenen Zielvorstellungen manipulieren und das dann "andere ernstnehmen" nennen:
Zitat:
Vor ein paar Wochen hat er angefangen, mir diese Nachrichten über WhatsApp zu schreiben. Es geht um Flüchtlinge, er schreibt mir, was er davon hält, dass Deutschland Flüchtlinge willkommen heißt: nämlich nichts. Ich kenne und schätze ihn schon seit Jahren, deshalb schreibe ich hier auch nicht, wer er ist. Durch seine fremdenfeindlichen Nachrichten lerne ich: Er ist anders, als ich dachte. Das macht mich traurig. Und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.

[...]

Rautenberg erklärt: “Wenn Sie jemanden verändern wollen, dann erreichen Sie das nicht, indem Sie ihn mit Argumenten zuschütten, sondern indem Sie ihn ernst nehmen.”

Warum das so ist, erkläre die Kognitive Dissonanz Theorie. Sehr vereinfacht ausgedrückt bezeichnet Kognitive Dissonanz einen Zustand des Unwohlseins, der entsteht, weil Eindrücke nicht zusammenpassen. Ich stehe dem Gesprächsthema positiv gegenüber, er negativ. Rautenberg erläutert: "Wenn Sie mit Gegenargumenten kommen, dann wird er Sie als negativ abhaken." Er sehe mich nur dann als positiv, wenn ich ihm positiv begegne. So die Theorie. Das erhoffte Ergebnis: Weil er mich mag und ich ihm offen begegne (positiv), und ich Flüchtlinge willkommen heiße (positiv), muss auch er seine negative Einstellung ändern. Nur so könne er die Dissonanz auflösen, sagt Rautenberg.

Schweigen helfe nicht, sagt Rautenberg: Es gebe viele Menschen, die sich Sorgen machen, ob wir alle Flüchtlinge aufnehmen können. Ob in Deutschland genügend Platz ist. Ob das Geld reicht. "Wenn sich niemand mit den Leuten auseinandersetzt, die so denken, dann werden es diejenigen tun, die radikaler sind.”
Was also tun?

Ich hätte die Person erst mal fragen sollen, was ihre Befürchtungen sind und wovor sie Angst hat. Ich hätte Verständnis für die Sorgen zeigen sollen – auch wenn ich sie nicht teile.

Erst dann hätte ich diskutieren sollen. Hilfe bietet dabei Sokrates. Ich hätte “durch gezieltes Nachfragen, Nachhaken, noch mal Fragen" meinen Gesprächspartner am Ende dazu zu bringen können, dass er mir recht gibt.

Ein Beispiel für den sokratischen Dialog:

Er sagt: “Das sind zu viele Flüchtlinge.”
Sie fragt: “Was ist die Alternative?”
Er sagt: “Die sollen da bleiben.”
Sie sagt: “Aber die sind ja schon längst unterwegs.”
Er sagt: “Dann sollen die Grenzen zugemacht werden. Mit einem Zaun, einer Mauer, Stacheldraht.”
Sie fragt: “Meinst du, die Flüchtlinge lassen sich davon abhalten?”

Würde ich weiter diskutieren, müsste ich irgendwann wohl fragen: “Will man auf die Flüchtlinge schießen, oder will man das nicht?” sagt Rautenberg. Die Antwort auf diese Frage gibt das Grundgesetz: “Die Würde des Menschen ist unantastbar”.

Was, wenn jemand auf diese Frage mit “ja” antwortet? “Dann sind Sie am Ende. Dann sind diesem Menschen diese Werte egal. Da können Sie nichts mehr sagen. Sie werden nicht mehr weiterkommen.”

Immerhin, eine Sache habe ich richtig gemacht: Rautenberg empfiehlt, bei einer solchen Diskussion zunächst nicht das Medium zu wechseln. Erst wenn der Gesprächspartner sich auf die Diskussion einlässt, sollte man vorschlagen, sich persönlich zu treffen, um in Ruhe weiterzusprechen.

Quelle

Meine Antwort an den Herrn Psychologen: Wenn man der Meinung ist, daß nicht jeder Mensch in jedem Land leben darf (anderenfalls wäre soetwas wie Staatsbürgerschaft relativ bedeutungslos - was würde das nutzen?), dann ist es folgerichtig solche Gesetze mit Mitteln des Staates durchzusetzen. Wenn es nur noch das Mittel gäbe zu schießen, wäre es schon sehr spät. Doch wenn eine Situation entsprechend eskaliert, dann darf Polizei bekanntlich auch schießen und mir ist nicht bekannt, daß jemand ernsthaft behaupten würde, daß das nicht erlaubt wäre, weil die Würde des Menschen unantastbar wäre.

Es ist ja generell eine Frage, ob man die Existenz von Staaten berechtigt findet. Es scheint allerdings so zu sein, daß irgendeine Art von gesellschaftlichem Regelwerk existieren muß.

Edit: Fehlender Buchstabe.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.10.15, 12:38:21
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