Hallo zusammen,
eine kaputte Lüftung in meinem PC hat mir ein paar Tage "offline" bescherrt.
Ich hoffe es ist ok, wenn ich noch mal an den Fragen an mich anküpfe, auch wenn die Diskussion schon etwas weiter gelaufen ist... :
Zitat:
Bestrafung ist mit einer über diese bestimmenden Entscheidung einer Person Leid als weitgehenden Selbstzweck zuzufügen. Zufügen von Schmerz kann in Form von aktiven Übergriffen oder Verboten erfolgen. Prügel ist ebenso eine Strafe wie der traditionelle Hausarrest oder Verbot Dinge zu tun, die jemand gerne tun mag.
=> grundsätzlich stimme ich Dir zu, nur das mit dem "Selbstzeck": Kann, muss aber nicht sein.
Was ist, wenn mein Kind Dinge gerne tut, die ihm aber schaden (mein Sohn liebte es z.b. eine zeitlang, wenn wir eine Straße überquerten, nicht mehr von dieser runter zu wollen, egal ob da grad eine Horde Autos auf ihn zuraste....). WEnn ich ihm das verbiete, ist das dann eine Bestrafung? Und nur zu meinem Selbstzweck? Ich denke, wir profitieren da doch beide von...
Manche Dinge sind eben auch aus organisatorischen Rahmenbedingungen nicht machbar. Mein Sohn könnte 24 h am Tag Tauben jagen. Solange schaffe ich aber nicht hinter ihm her zu laufen. Also muss ich das zeitlich begrenzen und somti ab Zeitpunkt X dann auch ein ganz klares Verbot (für den REst dieses TAges) aussprechen... .
Bestrafungen sind also -nach deiner absoluten Definition- gar nicht vermeidbar im Alltag mit Kindern, egal ob NA oder A., in sofern finde ich Deine Defintion zu undifferenziert.
Ursprünglicher Aufhänger war ja das Thema "Papierwedeln" oder ähnliche Sterotypen, die ich bei meinem Sohn zeitlich begrenzt hatte, indem ich eine "Aufgabe" vorgeschaltet hatte".
Hier kommt für mich wieder das Thema "ganze Bandbreite des Spektrums" zum tragen. Es gibt sicher Autisten, für die wäre das Einhalten des Papierwedelns eine große Qual, zu der es keinen adäquaten Ersatz gäbe.
Es gibt aber auch Autisten -und dazu zählt mein Sohn- die das gerne machen, aber sich auch genauso schnell für etwas anderes begeistern lassen, was sie von sich aus aber so nicht selbst erobert hätten.
Papierwedeln war selbstgewählt und toll. Dann gab es mal kurz ken Papier zum Wedeln und dafür kurz Tierbuch angucken. Jetzt ist Tierbuch angucken toll. Toller als Papierwedeln, denn beides liegt offen hier herum und seine Wahl ist eindeutig. Inzwischen können die Tierbücher gar nicht dick genug sein, er liebt die Riesen-Lexika-Schwaden, wo er immer neue Tierbilder entdecken kann und er will, dass ich ihm alle Namen dazu vorlese. Und er kann sie sich sofort alle merken (im GEgensatz zu mir...). Und strahlt über beide Ohren, wenn er im Zoo alle wiedererkennt. Dieses Erlebnis z.B. wäre ihm beim ausschließlich Papierwedeln-verbleiben dann nicht vergönnt.
Viele Grüße,
Sandra