Andererseits gibt es Stimmen, daß man die Stasi-Geflechte nie so gut ohne Hilfe aus dem Westen von der Macht hätte fernhalten können.
Das halte ich für einen Irrtum. Viele sind an der Macht, bzw. auf ihrem Posten, geblieben, haben nur die Seite gewechselt. Die oberste Spitze wurde, nach Möglichkeit, verurteilt. Aber die vielen Offiziere haben neue Posten bekommen, die scheinen verschwunden zu sein, die werden nicht belangt. Der Major ist jetzt Manager, der Überwachungsexperte in der Personalabteilung usw.. Gejagt und verurteilt werden nur Helfer, IM usw..
Die Regierung der DDR hat bestimmen dürfen. Allerdings hat sie die Versprechen wohl etwas unkritisch geglaubt. Aber ich nehme an, daß man das alles auch überlegter hätte schaffen können. Die Versuchung des schnellen Geldes war vermutlich zu groß, die letzte DDR-Regierung politisch zu unerfahren.
Dem stimme ich zu.
Die erste Regierung, 1989-1990, war eigentlich die alte Regierung, ohne die alte Spitze, die die DDR durch Reformen retten wollte. Die zweite Regierung, bis 2.10.1990, war eine Regierung mit guten Absichten und wenig Erfahrung, die teilweise von der BRD-Regierung abhängig war und die DDR aufgelöst hat.
Der 9.11.1989 war für mich nicht so besonders, das hatte ich zu dieser Zeit schon erwartet (aber später), die Grenze war nicht mehr zu halten.
Wichtiger waren für mich 3./4.10.1989 und 8.10.1989, da drohte ein Blutbad. Am 8./9.10.1989 erfolgte das Umschwenken zu einer friedlichen Lösung.
Der November 1989 war für mich in einer anderen Weise bedeutend. Anfang November hieß es bei den Demonstrationen "Wir sind das Volk!" (nicht die Regierung). Ende November hieß es "Wir sind ein Volk!" (der Westen lockte). Die Demonstrationen waren größer geworden, mit anderer Zusammensetzung, die Volksmasse getraute sich zu demonstrieren.