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Autismus und Auswandern

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18.10.18, 13:56:28

Zweistein

geändert von: Zweistein - 18.10.18, 14:10:30

Hallo alle zusammen. Nun, ich bin Asperger und mache mir zur Zeit ernsthafte Gedanken über unsere Gesellschaft. Ich finde, gerade in Europa gibt es einfach zu viele Regeln, Verbote und Vorschriften. Auch wenn viele (nicht alle ,das soll aber keine Verallgemeinerung sein!) Menschen aus dem Autismus Spektrum sagen, dass sie ohne einen geordneten und geregelten Alltag nicht klarkommen, fehlt mir einfach die Spontanität, der Optimismus und die Freiheit, das "einfach loslegen" in vielen Bereichen. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, irgendwann in die USA auszuwandern (sollte ich jemals die Vorraussetzungen dafür erfüllen, oder in einer sanctuary City unterkommen). Für mich ist dort die Welt noch in Ordnung (was nicht heißt, dass es dort keine Probleme gibt), gerade als Autist hat man dort wohl viel mehr Chancen, da die Leute dort allgemeine offener für die Andersdenkenden und andersartigen sind, während mir Deutschland dagegen wie ein Stammtisch vorkommt. In Deutschland und der EU allgemein ist meiner Meinung nach alles durchreguliert und neue Ideen, Unternehmen, Erfindungen usw. wird schon im Vorfeld der Garaus gemacht, bei den ganzen Reguliereungen. Allgemein finde ich, dass wir in einer "Vollkasko-Gesellschaft" leben, in der alles, was auch nur gefährlich (wenn auch nur bei falscher Handhabung) sein könnte, entweder verboten ist oder in einem langen und Prozess genehmigt werden muss. (Führerschein, Handfeuerwaffen, Tüv, Baugenehmigungen...) Ich frage mich, ob noch mehr Leute hier im Forum so darüber denken.
19.11.18, 20:38:00

Bodhran

Hallo, Zweistein,

Auswandern ist für mich persönlich keine Lösung.
Es wäre eine, wenn es noch andere "Erden" im Universum gäbe, die erreichbar wären -
Amerika ist - auch wenn riesiger Erdteil - nicht meins.

Ich hab mal geschaut, wegen Greencards und Voraussetzungen - das ist nicht wenig, was vorher zu erledigen und zu bedenken ist.
Und mit einem Riesenbatzen Geld dort einzulaufen, schadet nicht .

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edit:

Doch, eine einzige Sache würde mich reizen:

In Sabbathday Lake Shaker Village in New Gloucester, Maine
haben die Shaker gelebt, eine religiöse Gemeinschaft.
Ich fürchte, die echten Shaker sind alle ausgestorben .

Der breiten Öffentlichkeit sind ihre Möbel bekannt, die sich durch hochwertige Handwerkskunst, schlichte Schönheit und Funktionalität auszeichnen.

Das alles , fürchte ich, wird zum Museum - wenn diese religiöse Komponente nicht wäre, mit der ich nicht in allen Punkten übereinstimme,

das könnte mir als Lebens- und Arbeitsgemeinschaft gefallen, auch wenn es Amiland ist.


Grüße, Bodhran
 
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