Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, wußte ich nicht im geringsten was auf mich zukommen würde ( war auch gut so, ich glaube ich hätte gekniffen). Frisch verliebt ging ich dieses "besondere Verhältnis" ein.
Da ich therapeutisches Grundwissen habe, war ich sogar der Meinung, ich könnte diesen schüchternen, so besonderen Mann schon heilen :cool:
Ich lernte bald darauf seine Mutter kennen und mir war klar , bei so einer " merkwürdigen Alten" ist es kein Wunder , dass der arme Mann so gestört ist.
Erst mit der Zeit, als ich im Internet wühlte und suchte, kam mir der Gedanke , dass da ein Asperger drinsteckt.
Nachdem ich das mit seinem Therapeuten und Psychologen durchgesprochen habe, einige Test im Internet mit meinem Mann durchgespielt habe, wurde dann endlich klar, was mit ihm los ist.
Weil seine Mutter an der selben Problematik leidet,ihren Sohn also nicht gefördert hat, ist das Krankheitsbild meines Mannes echt extrem.
Nun wußte ich aber , dass ich meinen Mann nicht retten konnte, sondern ich musste ihn genauso akzeptieren wie er ist - und ich muss zugeben ,das war das Schwerste überhaupt.
Naja, nun habe ich einen besonderen Mann und auch eine besondere Schwiegermutter, allerdings kann ich es bei meinem Mann echt besser hinnehmen. Auch Aspi- Schwiegermütter können echt böse Schwiegermütter sein :mad:

*Heiterkeitsausbruch* Sorry, aber mir ging es genauso. Ich habe zwar die Mutter meines Freundes noch nicht kennengelernt, aber so, wie der arme Mann gestört war, musste sie ja eine ganz grauenhafte Person sein. So jemand, der nicht in der Lage ist, ein Kind zu erziehen, und nur dem Kind die Schuld gibt, dass es nicht vom ersten Tag an schon alles kann und perfekt ist. Und ich bin mein Misstrauen da auch noch nicht ganz losgeworden... Ich weiß nur mittlerweile, dass es schon schwer genug ist für Eltern, die *wissen*, dass ihr Kind AS + ADSH hat! Unter den Umständen, das nicht zu wissen, war ihr Umgang damit wohl im Bereich des Normalen... Womöglich hätten sogar 90% aller Eltern schlimmer reagiert.

Auch für deine Schwiegermutter gilt, dass sie eine Lebensgeschichte hinter sich hat, bei der heutzutage Menschen so allerlei therapeutische Hilfen in Anspruch nehmen können und das meist auch tun. Bei ihr wie auch bei deinem Mann geht sicher ein guter Teil der Schwierigkeiten darauf zurück, unter welchen Bedingungen man sich hat durch's Leben schlagen müssen.

Ich wusste zuerst auch nicht, was mit meinem Freund "los ist". Dass er "verhaltensgestört" sei, davon hat er kein Geheimnis gemacht. Ich dachte anfangs auch, na, der wird sich schon bekrabbeln, wenn ihn mal jemand freundlich behandelt. Schließlich ist er ja auch ganz freundlich an sich und offensichtlich kein "Fiesling". Gleich in der ersten Zeit gab es Situationen, wo mir sein Verhalten völlig rätselhaft war, und ich kam auf die wildesten Konstrukte, um mir das zu erklären. Wenn er sich bei geselligen Anlässen völlig daneben benahm und mir hinterher erzählte, er würde sowas einfach nicht *merken*, dann fand ich das total unglaubwürdig. Schließlich provoziert er auch gern absichtlich. Wenn er motorisch was nicht koordiniert kriegte und dann erzählte, dass er als Kind schon so furchtbar ungeschickt gewesen sei, dann erwiderte ich, man hätte ihn frühzeitig entmutigt und es sei jetzt an der Zeit, sich mal was zuzutrauen. Usw.. Im Laufe der Zeit wurden meine Erklärungen immer komplizierter und logisch nicht mehr schlüssig. Es schien nur zu bleiben, dass er mich von vorne bis hinten veräppelt und in Wirklichkeit doch ein Fiesling ist, und zwar einer von der besonders trickreichen Sorte!!!

Das fand ich aber auch nicht so richtig schlüssig... Wie viel Schauspielerei soll ein Mensch denn zustande bringen, wenn man schon 1 1/2 Jahre zusammen ist? Und das alles nur, um arme, unschuldige Frauen in den Wahnsinn zu treiben? ;)

Auf einen Link zum Thema Asperger-Syndrom stieß ich einfach durch Zufall. Da war irgendein Artikel, in dem das erwähnt war. Durch Anklicken eines Links kam man auf eine Seite mit den Diagnosekriterien. Da war all das Zeug aufgezählt, das er über sich erzählt hatte und das ich unglaubwürdig gefunden hatte... Wir saßen da grade nebeneinander, und so wussten wir's gleich beide.

Ich bin auch durch Zufall im Net auf Asperger gestossen und bin echt froh gewesen endlich eine Erklärung für sein " andersartiges" Verhalten gefunden zu haben.

Keine gute Basis für eine Partnerschaft.
Und wie oft hast du ihn dafür geküsst? Oder wirfst du Frösche lieber an die Wand?

Hälst du dich für "die Schöne" in "The Beauty and..."?

Gut, dass du realistischer geworden bist, du hättest sonst dich und deinen Mann auf Dauer kaputt gemacht.



Es steckt drin, was drauf steht - hast nur die Aufschrift nicht lesen können.
"Chapeau" für dein Egagement.



*lol*
Ja, leider wissen nicht viele Therapeuten von AS.
Aber lustig, dass Angehörige Fachleuten sagen müssen, was los ist.




Woher?
Oder ist die Frage zu direkt?

Bin selber ein wenig " besonders" ,habe dieses Grundwissen teils aus eigener Erfahrung, teils weil ich Selbsthilfegruppen führe und weil ich für das Jugendamt Pflegekinder aufgenommen habe und wir da regelmäßig therapeutisch geschult wurden.
Ich bin also nichts Studiertes, habe nur lebensnahe Erfahrungen gesammelt.
Was mir ganz wichtig ist.
Inzwischen profotiere ich von meinem Mann mindestens genau so viel , wie er von mir, wenn nicht sogar mehr......