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Verbreitete psychotische Tendenzen bei Angehörigen

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15.12.11, 18:44:24

schneeweiß

Zitat von 55555:
Wie wäre es damit, wenn Ihr so einen "Einleitungstext" verfasst? Man könnte ihn der Registrierungsvereinbarung anhängen.

Kann ich mal versuchen und hier zur Diskussion stellen. Schaffe ich aber frühestens am Wochenende.
Zitat von wolfskind:
für mich ist 1:1 kein luxus sondern überwachung wie im gefängnis.

Mein Sohn sah das wohl ähnlich und lehnte einen Schulbegleiter stets ab, weshalb er auch keinen hatte. Es gab dann aber wieder viele Situationen in der Schule, in denen mein Sohn Unterstützung - in seinem Fall nicht Überwachung - benötigt hätte, sie aber nicht bekam. Dies führte dann zu Missverständnissen und Eskalationen, die meinen Sohn belasteten. Selbst wenn ich ihm im Nachhinein Unterstützung gab, um die Dinge zu bereinigen, war er doch für den Moment erst mal aufgeregt und gestresst. In diesen Situationen hätte ich mir schon einen Begleiter für meinen Sohn gewünscht, der ihm zur Seite steht. Ehrlicherweise natürlich auch, um mich zu entlasten.
Anders sieht es wohl noch bei Kindern aus, die sich selbst in Gefahr bringen, womit wir wieder beim Thema "Verschlucken von Ungenießbarem" wären.
15.12.11, 21:07:56

55555

Besser wäre geeignete Mitschüler zu animieren ihn etwas mit zu beschützen, denke ich.
15.12.11, 21:20:38

wolfskind

ich habe schon von fällen gehört,
wo die schulbegleitung den A zu boden warf und sich auf ihn drauf schmiss,
weil sie meinte er würde sonst jemanden anfallen.
bei den gesprächen die dann folgten, wurde der A-mutter vorgeworfen ihr kind nicht erziehen zu können,
der träger der schulbegleitung verteidigte das verhalten der begleiterin.
16.12.11, 11:24:56

lächeln

Zitat:
Es gab dann aber wieder viele Situationen in der Schule, in denen mein Sohn Unterstützung - in seinem Fall nicht Überwachung - benötigt hätte, sie aber nicht bekam. Dies führte dann zu Missverständnissen und Eskalationen...


Das meine ich, wenn ich sage, die RICHTIGE Sichtweise in den Köpfen der Menschen ist nicht vorhanden. Es wir eine BESTIMMTE Art der Hilfe gebraucht, die noch nicht richtig oder falsch verstanden wird.

Wenn ich von 1:1 Betreuung, vielleicht sollte ich lieber "Begleitung" schreiben, sage ich ja nicht, dass bei einer 1:1 Begleitung ständige Kontrolle ausgeübt wird! Vielleicht wird das oft und viel gemacht, aber das habe ICH damit nicht ausgedrückt. Es ist "nur" jemand anwesend, der diese Art der Hilfe leisten kann, wenn sie notwendig ist.

Z.B. finde ich es sehr schön, wenn die Kinder mit L. spielen wollen etc. Da mische ich mich nicht ein! Aber manchmal kann er selbst sich nicht befreien, wenn es ihm zuviel wird. Um dann Schlimmeres zu vermeiden, gehe ich hin und helfe ein bisschen.

Ich kann das System nicht ändern. Ich weiß um die Frustrationen in den verschiedensten Menschen. Ich kann an dem Platz, an dem ich arbeite, mein Bestes geben und versuchen, so viel für L. "herauszuholen" an verbesserten Lernumgebungen, wie es nur möglich ist. Aber das System verändern kann ich leider nicht. Was nutzt es, darüber immer traurig zu sein und zu resignieren - natürlich habe ich auch Tage, an denen ich wirklich gefrustet bin und manchmal auch schon geheult habe - aber es nutzt ja nichts!! Man kann versuchen, etwas zu verändern, aber man muss auch die eigene Kraft einteilen. Ich setze die Kraft lieber für L. ein - Tatkraft - in seiner Situation und freue mich dann über kleine Veränderungen, als mich permanent zu ärgern über bestimmte Verhältnisse. Das zieht mich nur herunter und macht mich krank.

17.12.11, 19:15:59

Schamanin

Zitat von 55555:


Bis an Dein Lebensende meinst du?



freud'scher verschreiber, aber wenn ich mir die letzten jahre so anschau und wie die entwicklung im moment ist, dann würd ich sagen, dass mein lebensende sein lebensende sein sollte. so hart und traurig das klingen mag.
17.12.11, 20:20:44

55555

Hallo?
17.12.11, 21:12:37

Schamanin

Zitat von 55555:
Hallo?


ich hab nicht vor, das in die tat umzusetzen. ich werd mein möglichstes tun, menschen zu finden, die ihm nach mir helfen, sein leben zu leben.

die steinegeschichte hat mir stark zugesetzt. ich hab im moment nicht das gefühl, dass da jemand ist, dem ich mein kind länger als 2 tage anvertrauen kann.

hätt der schulausflug ein paar tage länger gedauert, wär mein kind verstorben.

ich kann diese was wäre, wenn gedanken nicht einfach aus meinem kopf rausholen. sie auszusprechen ist aber die gesündere variante, als sie zu verdrängen - auch wenn es schockiert.
17.12.11, 21:33:17

wolfskind

Zitat:
ich hab im moment nicht das gefühl, dass da jemand ist, dem ich mein kind länger als 2 tage anvertrauen kann.

meine mutter dachte wohl so ähnlich, wurde so bewacherisch,
dass es mich verrückt gemacht hat, sie hat viele grenzen überschritten,
ich durfte kaum etwas alleine tun, selbst als ich dann erwachsen war.

ich denke dass es gut wäre für ihn und dich wenn ihr abstand bekommen könntet. auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst.
17.12.11, 21:39:53

Schamanin

Zitat von wolfskind:
Zitat:
ich hab im moment nicht das gefühl, dass da jemand ist, dem ich mein kind länger als 2 tage anvertrauen kann.

meine mutter dachte wohl so ähnlich, wurde so bewacherisch,
dass es mich verrückt gemacht hat, sie hat viele grenzen überschritten,
ich durfte kaum etwas alleine tun, selbst als ich dann erwachsen war.

ich denke dass es gut wäre für ihn und dich wenn ihr abstand bekommen könntet. auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst.


ich weiß, ich weiß. er schläft heute bei seinen großeltern. ich will ja selber keine glucke sein - dazu ist mir mein leben zu wertvoll. und das war nicht immer so.
 
 
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