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Autismus kann in den Genen liegen

original Thema anzeigen

29.04.09, 15:10:32

sayo

Wie beurteilt ihr folgenden Artikel?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,621759,00.html
29.04.09, 16:02:06

haggard

"nichtssagend"
in studien um autistische menschen, die ich mir bereits angesehen hatte, werden nicht "reine" autisten untersucht, sondern menschen, die gravierend anders sind als die kontrollgruppe. manchmal werden autistische menschen (bisher ist das wohl sehr schwammig, was alles als autismus diagnostiziert wird) mit menschen mit down-syndrom verglichen oder andere, die noch eine reihe anderer schwerwiegender körperliche probleme besitzen. dann wird natürlich festgestellt, dass die gehirnfunktion "schrott" ist. wenn allgemein autistische menschen unter mangelhaften neuronalen verknüpfungen "leiden" würden, stelle ich mir die frage, warum ausgerechnet autistische menschen so präzise in der lage sind, sich selbst subjektiv wie objektiv vor dem hintergrund ihrer sonstigen umwelt zu betrachten und warum es immer wieder autistische menschen sind, die die öffentlichkeit aufgrund ihrer "mangelhaften" gehirnleistungen durch eben diese in erstaunen versetzen.

wenn ich feststellen wollte, dass elefanten die anlagen zum tragen von federn besäßen, würde mir das wahrscheinlich auch gelingen.
29.04.09, 18:09:11

Viktor

geändert von: Viktor - 29.04.09, 18:17:40

Ich bin froh Nicole Schuster, Axel Brauns und die anderen Menschen, zu kennen, die den Autismus vertreten und das Asperger Syndrom haben und um Toleranz bitten, wenn man diese Diagnose hat. In Foren bekommt man dagegen ein voellig anderes Bild von Autismus vorgestellt und es ist keinesfalls besser, als die ForenUser es vorzeigen wollen.

Alle reden hier dauernd von Vererbung, jetzt gibts einen Artikel darueber und auch wieder nicht recht. Was wollt Ihr denn?
29.04.09, 18:19:27

55555

geändert von: 55555 - 29.04.09, 18:20:16

Um zurück zum Thema zu weisen: Ich habe auch mal gelesen, daß Nichtautismus in den Genen liegen soll.
29.04.09, 18:34:09

haggard

geändert von: haggard - 29.04.09, 18:35:42

mich interessieren bei derartigen studien, was für menschen sie dafür verwendet haben. wenn ihre "versuchskaninchen" Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] und x und y und z und ab und dc und so weiter sind, und bei dieser "gruppe" zufälligerweise eine besonderheit an einem gen auffällt - woher wollen sie dann wissen, ob dieses für autismus verantwortlich ist und nicht für den kompletten syndromkomplex oder einem anderen teil davon, der vielleicht gar nicht zu tage tritt, da rezessiv?

generell gehe ich davon aus, dass autismus vererbt wird. um zu dieser überlegung zu gelangen muss ich nur meine familie und meine vorfahren betrachten.
wie es bei den menschen ist, über die verlautet wird, dass sie autistisch seien oder sind, bei denen dann eine lebensmittel-/nährstoffallergie festgestellt wird und diese dann auf "wundersame weise" von autismus relativ schlagartig "geheilt" werden, kann ich so nicht beurteilen. doch allgemein ist es so, dass ein symptom nicht d-i-e zugrundeliegende "krankheit" ist. wenn ich ohne arme geboren worden wäre und man mir arme anheften würde, würde das an dem eigentlichen zustand nichts ändern. ebenso wenig, wenn allen anderen menschen deren arme abgenommen würden.
29.04.09, 20:42:27

55555

Es ist schon immer ein wesentlicher Faktor, daß ja die Schätzungen über den %-Anteil der Autisten und die Anzahld er tatsächlichen Diagnosen weit auseinanderliegen. Da liegt der Schluß nahe, daß vor allen die Autisten eine Diagnose haben, bei denen irgendwas deutlicher schiefging. Und dieser vorausgewählte Personenkreis ist dann gleicbbedeutend mit den Autisten, die in solchen Studien vorkommen.
29.04.09, 23:12:53

sayo

Ich habe alles hier gelesen,selber etwas dazu sagen kann ich nicht, ich wollte eure Meinung hören.
29.04.09, 23:48:36

drvaust

Der Artikel sagt eigentlich mit viel Worten nicht viel aus.
Zitat:
Ein Autismus-Gen haben die Wissenschaftler ... nicht gefunden. Und doch gelang ihnen eine interessante Entdeckung: Sie deutet darauf hin, dass Autismus in den Genen liegen könnte.
Das "nicht gefunden", "deutet darauf hin", "könnte", das ist doch nichts Konkretes. Ich halte das für eine akademische Veröffentlichung, um der Veröffentlichung willen (wird für eine akademische Karriere gebraucht).
Das Autismus oft vererbt wird, ist ja schon bekannt. Dieser Artikel liefert nur eine neue, nicht bewiesene, Erklärung.
Dazu kommt, daß generell von Störungen die Rede ist, nicht neutral von Besonderheiten o.ä..
Zitat:
Rund 15 Prozent aller autistischen Störungen ließen sich höchstwahrscheinlich auf die SNPs zurückführen, schätzen ...
Geschätzt, daß eine kleiner Teil höchstwahrscheinlich ... .
Ironisch: Ich schätze, daß mindestens 15% aller Menschen höchstwahrscheinlich aufgrund bestimmter Gene blond sind.
03.05.09, 08:47:26

Ex-Gast

Also, würde Autismus in denn Genen liegen, dann könnte man es ja wie eine Neurologische Entwicklung betrachten, wobei das Wort Entwicklung erst mal nicht mit positiv oder negativ betitelt ist, oder? Aber es scheint ja viele arten von Autismus zu geben einige sind besser einige schlechter, ich hoffe nur das wenn man feststellt das das an den Genen liegt, Autisten nicht als Rasse angesehen werden und Zielscheibe für Rassismus werden.
 
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